[Sammelthread] Peering verschiedener ISP's, Diskussion

PhilAd schrieb:
Cogent ist wie die Telekom ein T1 Carrier. Bedeutet bezahlen niemanden für den Upstream. Bei einem Peering zw. T1 werden auch 'eig' keine Spielchen wie loc_pref verwendet/zugelassen. Sie sind gleichberechtigt und das bedeutet natürlich auch, dass gewisse Ratios eingehalten werden sollten die das wiederspiegeln.
https://www.cogentco.com/files/docs...lekom_for_Congesting_Internet_Connections.pdf

Leider hat cogent bzw. deren Anwälte die Klage damals dermaßen bescheuert formuliert, dass sie krachend gescheitert sind. Und das "Leider" ist hier tatsächlich ernst gemeint.

Und ob die DTAG ein T1 Carrier ist, ist zumindest diskussionswürdig :)
 
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foo_1337 schrieb:
Aber ich neheme meinen Post gerne nochmal auseinander um hier ein friedliches Ende zu finden, denn: Cogent Bashing ist darin nicht enthalten.
Einigen wir uns darauf uns nicht einig zu sein.

foo_1337 schrieb:
Das Bashing ging hier nicht gegen Cogent sondern gegen den ISP.

Auch hier. Insbesondere gegen die DTAG, wie

hier geschrieben.

Kann man so lesen, muss man nicht. Geht in dem Zusammenhang nicht hervor. Jetzt hast du klargestellt, damals hätte man die Richtungen beliebig tauschen können. Grade wenn du von "Lastrichtung via TATA läuft", sprichst.

foo_1337 schrieb:
Und wenn du meine anderen Postings hier im Forum zu dem Thema liest, wirst du feststellen, dass ich die Schuld bei der DTAG und nicht bei Cogent sehe.

Habe nie etwas anderes behauptet.

foo_1337 schrieb:
Und es schien eben so, dass Ex-CW ebenfalls Problemchen hat.

Könnte dir hier jetzt ebenfalls das "dann frag doch nach" vorwerfen ;) Der Debugging-Sumpf war in der Stelle viel zu tief um eindeutig einen Schuldigen wegen einem Speedtest zu identifizieren.

foo_1337 schrieb:
Mag natürlich sein, dass das am interconnect zwischen AS3209 und AS1273 liegt, aber mangels node in AS1273 kann ich das nicht verifizieren.

Die gab es öfter mal, gibt dazu auch ein Thread im VDF Forum, grade als die Umstellung von 6830 in 3209 passierte, lief es in FRA oft voll. Mittlerweile eher selten. Aber es kommt vor. Das letzte Mal am 12.4.2022. Sowohl via FNT (Frankfurt New Telco) als auch FIS (Frankfurt Interxion).

foo_1337 schrieb:
Daher die Bitte an dich: Du bist hier neu, das ist überhaupt kein Problem. Aber dann frag' doch einfach mal nach bevor du hier jemandem "absoluten quatsch" unterstellst. So viel Höflichkeit sollte als neuankömmling schon sein. Und du kannst mich auch gerne beim Namen nennen bzw. markieren anstatt nur "ihn" zu sagen.

Vllt. bin ich etwas hart mit dir gewesen :) Sehe ich ein. Auch wenn ich weiterhin dabeibleibe, dass das initial zitierte Posting weiterhin nicht eindeutig zu lesen ist.
Ergänzung ()

foo_1337 schrieb:
Und ob die DTAG ein T1 Carrier ist, ist zumindest diskussionswürdig :)


Nach Definition: ja.
Nach Traffic-Level was von Relevanz ist: Nein. Niemand importiert freiwillig irgendwas Anderes als 3320 only Customers via 3320. Damit schießen sie sich auch irgendwo selbst ins Bein, weil das Trafficlevel niemals so hoch sein wird, wie wenn sie offen peeren würden und Transit deutlich günstiger verkaufen würden. Damit wären sie ggf. auch für Targets außerhalb 3320 interessant. Ich stelle die These auf, dass ich das gesamtwirtschaftlich mehr lohnen würde, grade weil das Transitgeschäft vom Umsatz quasi unwichtig für DTAG ist, aber das ist reine Spekulation.

Leider müssen wir uns damit abfinden wie es ist. In den letzten 1-2 Jahren ist es zum Glück etwas entspannter geworden. Telia läuft nicht mehr täglich, sondern nur noch 2-wöchtentlich voll g.

Problematisch ist halt (das weißt du ja sicherlich selbst) dass die meisten zu wenig Ahnung von der Thematik haben und dann direkt gegen den Hoster geschossen wird. Siehe Hetzner als sie eine Zeitlang mal kein 3320 Transit gekauft haben. Ich mache den Menschen keinen Vorwurf, niemand kann von allem einen Plan haben. Aber ausbaden müssen es letztendlich die Hoster, unverschuldet.
 
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Rapidie schrieb:
Edit: Bzgl. "heiß laufen lassen" stimme ich nicht zu. Das liegt nicht an Cogent sondern an der Gegenpartei.
Das ist auch das was ich beschrieben habe (Cogent war als einer der grossen Transit-Provider gemeint), zumindest war das die Absicht... schon klar, dass hier die Verantwortung bei der Telekom liegt die Übergaben erst dann erweitert wenn quasi gewährleistet ist, dass auch nach der Erweiterung in der Primetime immer noch genug Traffic da ist um die Übergabe ins Ruckeln zu bringen (sonst wuerde ja niemand direkte Zugaenge bei der Telekom kaufen, wenn das ueber Cogent viel billiger aber ebenso gut liefe).
Ergänzung ()

Rapidie schrieb:
Niemand importiert freiwillig irgendwas Anderes als 3320 only Customers via 3320.
Was daran liegt, dass die Telekom fuer ihren "Transit" (ich meine das wird als solcher vermarktet) ein vielfaches des Marktueblichen aufruft, so dass das letztlich nur fuer single-homed DTAG-Kunden so laeuft... und da sehen die i.d.R. single-homed Endkunden halt wie murksig der Transit der Telekom sein kann, z.B. oft zu Cogent. ;)
 
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pufferueberlauf schrieb:
Was daran liegt, dass die Telekom fuer ihren "Transit" (ich meine das wird als solcher vermarktet) ein vielfaches des Marktueblichen aufruft, so dass das letztlich nur fuer single-homed DTAG-Kunden so laeuft... und da sehen die i.d.R. single-homed Endkunden halt wie murksig der Transit der Telekom sein kann, z.B. oft zu Cogent. ;)
Sollte man alles mal auflaufen lassen. Was meinst wie schnell die offen Peeren wenn gar nichts mehr geht weil Netflix, Amazon usw. keinen Cent mehr einwerfen und alles via überlaste Peerings geht :)

Siehe Umzug von Glasoperator.nl nach 3320 single-homed vor 1-2 Jahren. Da sind die Kunden Sturm gelaufen.. Nach 2 Wochen war alles wieder beim alten.

Hetzner hatte damals den Startschuss gemacht, leider ist im deutschen Raum keiner mitgezogen.
 
Die Situation in NL war etwas anders, da hat sich akut spürbar die Situation gerade auch zu in den NL beliebten Endhosts in NL verschlechtert. Das merkt man als Kunde schon, hierzulande ist es halt so, dass das gefuehlt von der Telekom aus zu manchen Zielen nie besser war, dementsprechend faellt das nicht auf und man muss der Telekom auch lassen, die Uebergabe-Politik ist garstig, aber die Umsetzung relativ kompetent gemacht... Es heisst ja auch, dass z.B. Google (sich) bestimmt zu anderen Konditionen mit der Telekom "übergibt" als kleinere Fische die nicht so wichtig fuer Telekom-Kunden sind.

Rapidie schrieb:
Hetzner hatte damals den Startschuss gemacht, leider ist im deutschen Raum keiner mitgezogen.

Schlimmer noch, inzwischen haben die grossen europaeischen ISPs angefangen beu der EU dafuer zu lobbyieren, dass Inhalteanbieter fuer den Netzausbau zu Kasse gebeten werden. Ich habe jetzt gar nicht mal Probleme damit Goggle, FB, Apple, ... und Co. etwas zu schroepfen, aber bitte nicht um die Bilanz der Telkos auf zu frisieren... Die lassen sich bereits von den Endkunden fuer Ihre Dienste bezahlen.
 
pufferueberlauf schrieb:
hierzulande ist es halt so, dass das gefuehlt von der Telekom aus zu manchen Zielen nie besser war, dementsprechend faellt das nicht auf

Jain, wenn Netflix und Amazon kündigen würden, wäre das ein ähnlicher Effekt wie bei Glasoperator. Nicht ganz so drastisch, aber vllt. drastisch genug um etwas zu erreichen, sofern genug mitmachen.

pufferueberlauf schrieb:
Es heisst ja auch, dass z.B. Google (sich) bestimmt zu anderen Konditionen mit der Telekom "übergibt" als kleinere Fische die nicht so wichtig fuer Telekom-Kunden sind.

Von geringeren Preisen ist auszugehen, aber sie werden weiterhin (zumindest anteilig) ihre übliche Faktorisierung draufschlagen, mit steigendem Commit sinkt der Preis ja generell, das würde ich nicht unbedingt mit "Wichtigkeit" der Kunden in Verbindung bringen. Auch wenn das natürlich nicht auszuschließen ist.

pufferueberlauf schrieb:
Schlimmer noch, inzwischen haben die grossen europaeischen ISPs angefangen beu der EU dafuer zu lobbyieren, dass Inhalteanbieter fuer den Netzausbau zu Kasse gebeten werden. Ich habe jetzt gar nicht mal Probleme damit Goggle, FB, Apple, ... und Co. etwas zu schroepfen, aber bitte nicht um die Bilanz der Telkos auf zu frisieren... Die lassen sich bereits von den Endkunden fuer Ihre Dienste bezahlen.

Ja.. Hoffen wir dass zumindest das nichts wird.
 
Seit ich kürzlich von O2 zur Telekom gewechselt bin, sehe ich mich scheinbar auch mit schlechtem Peering konfrontiert.
Diverse Dienste (beispielsweise Discord, Reddit, etc.) haben initial und im Vergleich zum Telefonica-Anschluss einen sehr langsamen Seitenaufbau. Die gebuchte Geschwindigkeit wird im Speedtest aber natürlich erreicht. Wenn ich mir mit einer auf einem VPS getunnelten Wireguard-Verbindung aushelfe, verschwinden die genannten Probleme direkt. Das Problem liegt also klar beim Peering der Telekom.

Dies stimmt mich bei einem vermeintlichen Premium-Anbieter höchst unzufrieden. Habe ich überhaupt Chancen auf eine Abhilfe? Bin schon fast dazu geneigt, vom 14-tägigen Rücktrittsrecht Gebrauch zu machen.
 
Sollte das überhaupt eine Auswirklung haben? Das Routing zur vom DNS aufgelösten IP-Adresse gleibt doch gleich, oder täusche ich mich.
 
4nanai schrieb:
Dies stimmt mich bei einem vermeintlichen Premium-Anbieter höchst unzufrieden. Habe ich überhaupt Chancen auf eine Abhilfe? Bin schon fast dazu geneigt, vom 14-tägigen Rücktrittsrecht Gebrauch zu machen.
Du kannst das mit dem Telekom-DNS versuchen, aber letztlich kannst Du nicht viel machen wenn Du mit Deiner Nutzung vom vorsaetzlichen Unterpeering betroffen bist. Du bist nicht der Rezipient dem die Telekom etwas mitteilen moechte (bestenfalls indirekt in dem Du Dich bei den betroffenen Inhalteanbietern beschwerst) und Du bist auch nicht derjenige von dem die Telekom direkt mehr Geld erwartet, dementsprechend bleibt Dir (wenn das Problem denn tatsaechlich zuverlaessig anliegt) nur eigenes Re-Routing via gut angebundenem VPN oder Kuendigung bzw. Ruecktritt vom Vertrag und Wechsel zu besser verbundenem ISP.
 
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Wobei das natürlich nicht gegen das grundsätzliche Problem mit der Telekom-Peering-Politik hilft, sondern nur bei manchen CDNs mit DNS-basiertem Load-Balancing helfen kann, Peering-Engpässe zu umgehen.

Ein Peering-freundlicher ISP hilft hingegen gegen das grundsätzliche Problem.
 
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Das bloede ist halt, dass die Telekom ansonsten ein teurer (was nicht allein von der Telekom zu verantworten, sondern Teil des Regulierungsziels ist) aber ganz gut organisierter, moechte fast sagen "kompetenter", ISP ist.
 
roket schrieb:
wenn die telekom kompetent wäre gäbe es unterpeering nicht
Mit Kompetenz hat das nichts zu tun. Wenn du mit dem DTAG Backbone Engineering sprichst, hast du in den allermeisten Fällen mit sehr kompetenten Leuten zu tun. Das sind strategische Entscheidungen, die keinerlei technische Begründung haben. Hier geht es rein um den Profit.
 
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Dass es bei der Telekom nicht an durchweg kompetenten Technikern mangelt, habe ich u.a. von Clemens Schrimpe auch oft genug gehört.

Das hilft mir als Endkunde natürlich nur herzlich wenig, wenn plötzlich ggü. einem "Billig"-Anbieter das übliche Nutzungsverhalten des Internets leidet. Nunmehr auf eine VPN-Verbindung angewiesen zu sein, ist allenfalls ein zu belächelndes Provisorium.
 
foo_1337 schrieb:
Das sind strategische Entscheidungen
auch das hat etwas mit kompetent zu tun.
man kann noch so gute techniker haben, wenn die fürhung keine kompetentz hat ,amgelt es eben daran.
 
@4nanai Natürlich hilft es nicht. Ich sage ja nur, dass es kein Kompetenzproblem ist. Die Leute, die in dem Bereich arbeiten, sehen diverse Dinge halt auch anders als die oberen Etagen. Wie halt in vielen Unternehmen ;)
Ergänzung ()

roket schrieb:
auch das hat etwas mit kompetent zu tun.
man kann noch so gute techniker haben, wenn die fürhung keine kompetentz hat ,amgelt es eben daran.
Wenn du dir die Bilanzen anschaust und die Tatsache, dass die Taktik leider aufgeht, würde ich auch da nicht von einem Kompetenzproblem sprechen.
Eher haben die Kunden eines (Kompetenzproblem), denn sie haben den allergrößten Hebel, das zu unterbinden: Die Kündigung. Sie wird aber selten bis nie vollzogen.
 
Ist das Sonderkündigungsrecht überhaupt auf so einen Fall anwendbar, gesetzt den Fall ich lasse die 14 Tage verstreichen? Schlechtes Peering lässt sich schließlich schlechter dokumentieren als ein dauerhaftes Unterschreiten der vertraglich vereinbarten Bandbreite.
 
Nein, aber es machen ja genug schon Jahrelang damit rum und verlängern trotzdem immer wieder.
Die 14 Tage sind hier übrigens sehr problematisch, da sie ab Vertragsabschluss gelten und nicht erst ab der Schaltung.
 
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