wtfNow schrieb:
gut dass ich die Tests abgewartet habe
Das ist die einzig richtige Entscheidung. Egal ob man kauft oder nicht.
Ich finde es aber trotzdem schwierig, Spiele an erfüllten/nicht erfüllten Erwartungen oder pro/kontra Listen zu messen. Ehrlich gesagt sogar ziemlich dämlich.
Nur weil man persönlich irgendwelche Erwartungen gehabt hätte, heißt das noch lange nicht, dass das Spiel dadurch viel besser geworden wäre.
Nehmen wir mal Mass Effect als Beispiel. Das hatte noch nichtmal eine Schiffssteuerung. Zudem auch nur Planeten als simple Maps zwischen denen man per Menü hin und her springen konnte. Also nichts nahtlos.
Und trotzdem hab ich seitdem kein RPG gespielt, dessen universum ich als so immersiv wahrgenommen und als großes ganzes verstanden habe.
Also daran kanns nicht liegen. Das muss zwangsläufig kein immersionsbreaker sein.
Klar, Mass Effect hatte andere Stärken und Starfield sicherlich nicht die gleichen.
Was ich aber sagen will ist, dass man sich auf Spiele einlassen muss und erstmal akzeptieren sollte was sie sind.
Wenn man alles gesehen hat, ergibt sich dann meist eine Mischung aus Vorteilen und Nachteilen, die man vorher gar nicht kennen konnte, die dann aber häufig dafür sorgen, dass man das Spiel dann doch gut findet und zwar meistens anders als man erwartet hatte.
Deswegen finde ich das mit den Erwartungshaltungen wie gesagt immer extrem schwierig. Sowas ist natürlich normal. Man hat gewisse Erwartungen. Aber wenn man überhaupt nicht weiß, was genau die Entwickler vor hatten und wie das Spiel genau aussieht, welche Erwartungen soll man dann haben? Woher weiß man, welche überhaupt gerechtfertigt sind? Nicht wir sind es die ein Spiel bei Bethesda in Auftrag gegeben haben. Im Gegenteil. Bethesda sind diejenigen, die UNS ein Spiel nach DEREN Vorstellungen anbieten, also macht es nur Sinn, es sich ganzheitlich einfach anzusehen und sich davon dann eine Meinung zu bilden
Natürlich steht das im Widerspruch dazu, dass so ein Spiel auch gekauft werden muss, man seine Zeit investiert und man als Kunde zumindest die Erwartungshaltung hat, damit spaß zu haben. Absolut verständlich. Geht mir ja genauso.
Aber deswegen versuche ich da einen Mittelweg zu finden. Ich schaue ob ich grundlegendes Interesse an dem Spiel, Gameplay und Setting habe, ich sehe mir in Reviews an, ob das Spiel qualitativ abliefert, stelle meistens keine spezifischen Anforderungen und habe dann meistens eine positive Spielerfahrung.
Natürlich entwickelt man mit den Jahren auch ein gefühl dafür, was einem gefallen wird und was nicht. Aber es schadet wirklich nicht, da auch mal mehr aufs Bauchgefühl zu hören und aufgeschlossen an die Sache heranzugehen.
So auch z.B. bei Cyberpunk. Natürlich hätte ich das Spiel links liegen lassen können, wenn ich mir sämtliche Erwartungen, die Spieler hatten aufgeschrieben hätte und dann per Liste abgehakt hätte, was erfüllt wurde und was nicht. Die logische Schlussfolgerung wäre gewesen, das Spiel nicht zu spielen. Ich habs aber trotzdem getan und ich fand es klasse. Das muss nicht jedem so ergehen. Gibt auch Leute die es nicht mögen. Aber wenn es eines beweist, dann ist es, dass eine analytische Herangehensweise an die Kaufentscheidung nach erfüllten und nicht erfüllten Erwartungen für mich definitiv nicht funktioniert. Das führt zu völlig falschen Kaufentscheidungen. Und ich bin mir sicher, dass ich nicht der Einzige auf dieser Welt bin, dem es so ergeht.