News Samsung Foundry: Fabrik-Shutdown in Texas wegen Wintersturm

Atent123 schrieb:
So funktionieren Stromnetze schlicht und ergreifend nicht.

Vielleicht zum Einstieg in die Materie:
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-319-28077-6_7

Unter
~60% erneuerbaren Anteil braucht man nicht mal dedizierte Energiespeicher im Netz.

Man müsste halt das Stromnetz modernisieren.
Dann sinkt der Strompreis auch endlich mal für den Privatverbraucher. (enorme Netzverluste, Personal und Wartungskosten fallen weg)

Es gibt z.B. Chinesische Küstenprovinzen, welche zu über 2/3 mit erneuerbaren laufen, weil es schlicht die günstigste Lösung ist (organische Solarzellen sind unfassbar günstig in der Produktion).
Naja, ich schrieb nur, dass Wind und Sonne nicht Grundlastfähig sind aufgrund Ihrer Volatilität. Klingt komisch, ist aber so. Wie Netze tatsächlich funktionieren dürfte für viele Normalbürger definitiv zu schwer zu begreifen sein, allerdings finde ich den Umgang mit dieser Materie eben viel zu greenwashing mäßig. Allein die Anzeige bei Spiegel.de mit Hinweis auf den Anteil der regenerativen Energien ist viel zu irreführend, da Stomerzeugung, -transport und -verbrauch nicht so funktionieren wie Toilettenpapier.

Der klassische NIMBY Bürger möchte zudem noch regenerative Energien auf dem eigenen Dach, Einspeisung für 50 Cent und schön aus dem Netz nuckeln, wenns grad passt oder eben nicht passt. Aber wehe, wenn die große kV Leitung gebaut werden soll, um das Rückgrat der Stromversorgung in Deutschland zu stabilisieren, dann wird mit Fackeln und Mistgabeln zum Sturm gerufen.

Die nächsten Deppen sind auch gegen Erdgas bzw. Nordstream 2 aktuell. Nur blöd, dass es eben Brückentechnologien geben muss, die ähnlich schnell hoch und runter geregelt werden können, um eben Wind und Sonne auszugleichen. Ketzerisch könnts mir ja egal sein, wie hoch der Strompreis ist, nur isses eben doppelt dämlich, sowohl die Erzeugung zu subventionieren und dann bei zu niedrigem Strompreis (aufgrund EE Einspeisungsvorrang und Überangebot an windig sonnigem Tag) den Verkauf nochmals über die Leipziger Börse. Ja herzlichen Glückwunsch, doch das sage ich bereits.

Summerbreeze schrieb:
...

Woher sind diese Angaben? Behaupten kann man ohne Quellenangabe viel.
Insbesondere kommt mir schon die installierte Leistung sehr wenig vor.
...
Nope, stimmt. Die Bundesnetzagentur ist Dir ein Begriff? Deren detaillierte Auflistung von z.B. installierter Leistung und realisierter Leistung auch? Beschäftigst Du dich mit der Materie öfters?

https://www.smard.de/home/downloadcenter/download-marktdaten
Download mit Oberkategorie Stromerzeugung / Realisierte Erzeugung / Deutschland / 27.11.2020 / CSV

Installierte Leistung an diesem Tag in Megawatt: Wind Offshore/Onshore/Photovoltaik
7.504​
53.184​
48.206​
 
bulli008 schrieb:
Verstehe dieses .....ach die Amis haben keine Ahnung...machen alles falsch ......nicht.
In Texas gehen die Temperaturen aktuell bis -35 Grad runter und in Sommer bis +50 Grad hoch was jeweils eigene große Probleme mit sich bringt. Nicht zu vergessen das die USA in vergleich zu Deutschland bei Vier mal so viel Einwohner auch 27 mal so viel Landfläche hat, die versorgt werden müssen.
Dazu kommen noch die Energiepreise von mindestens 32 Cent in Deutschland, die mehr als doppelt so teuer sind wie in den USA mit 13 Cent, die dann natürlich auch weniger Investitionen zulassen um wirtschaftlich zu arbeiten vor allem durch die nötigen Leitungslängen.
Bei diesen Temperaturen hätten auch wir ganz große Probleme, wie man ja Jahrelang bei der Bahn beobachten konnte.
So etwas unkommentiert stehen lassen fällt mir schwer. Die Vorstellung von Zahlen und Größen ist wirklich ein Problem geworden.
1. Strom gibt und braucht es im Wald nicht, die Fläche ist egal.
2. Die absolute Einwohnerzahl ist egal, es werden Haushalte versorgt welche die Kosten für den Bezug bezahlen.
3. Der Energiepreis besteht hauptsächlich aus Erzeugung, Transport- und Verteilkosten sowie Steuern.
Bei uns hauptsächlich aus letzterem. Davon die Einnahmen für die Infrastruktur abzuleiten ist reine Spekulation.
 
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Hovac schrieb:
So etwas unkommentiert stehen lassen fällt mir schwer. Die Vorstellung von Zahlen und Größen ist wirklich ein Problem geworden.
1. Strom gibt und braucht es im Wald nicht, die Fläche ist egal.
2. Die absolute Einwohnerzahl ist egal, es werden Haushalte versorgt welche die Kosten für den Bezug bezahlen.
3. Der Energiepreis besteht hauptsächlich aus Erzeugung, Transport- und Verteilkosten sowie Steuern.
Bei uns hauptsächlich aus letzterem. Davon die Einnahmen für die Infrastruktur abzuleiten ist reine Spekulation.
Bei dir ist die Vorstellung auch mehr Wunsch als Richtig.
1. Ja Wald braucht kein Strom, aber die kleinen Orte, Städte und Metropolen. Da die Siemens Luftleitung noch nicht Patentiert ist und nicht an jeder Ecke ein Kraftwerk stehen kann, muss man eben Leitungen zu den Orten legen.
2. Doch die Zahl ist sehr entscheidend für die Versorgung! in Deutschland leben ca. 233 Einwohner pro Km² und in den USA 33 Einwohner pro Km². Daher werden pro km Stromleitung weniger Leute versorgt und damit auch weniger Umsatz generiert......... Und Nein auch in den USA leben Leute auf dem Land und nicht nur in der Stadt.
3. Ja das Stimmt soweit , aber auch die USA haben Erzeugung, Transport- und Verteilkosten sowie Steuern auch wenn wohl die Steuerlast in DE viel höher ist.
Zusammensetzung der Stromkosten in DE:
52,5 Prozent für Steuern, Abgaben und Umlagen.
24,3 Prozent für die Nutzung der Stromnetze des Netzbetreibers.
23,2 Prozent an Stromanbieter für Stromerzeugung und Vertrieb
Da die Stromanbieter oft selbst auch die Betreiber der Stromnetze sind (z.b. EON, NetzBW, RWE) und es oft peering Verträge gibt kann man die Nutzung des Stromnetzes als Extraausgabe ignorieren und bei einen angenommen Preis von 32 Cent ergibt sich in DE ein Strompreis von 15,2 Cent.
Wenn man jetzt noch die wesentlich kürzeren Leitung und die Bevölkerungsdichte nimmt, stellt sich die Frage warum es bei uns immer noch teurer ist.
In übrigen ist 13 Cent der durschnitts preis in den USA, es gibt sogar Staaten die nehmen nur 9.37¢ (Amerikanische Cent), wobei es sich damit auch um den Endpreis handelt und damit richtig gut vergleichbar ist.

Bei der Seite electricchoice.com/electricity-prices-by-state/ siehst du im übrigen die Stromkosten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Quelle angegeben)
@bulli008
Schön das du dir doch vertiefende Gedanken machst, ich komme aber zu einem gänzlich anderen Schluss.

- Der Stadt-Land-Wald Vergleich ergibt über die Bevölkerungsdichte keinen Sinn, da dort z.B. Alaska oder Hochgebirge mit eingerechnet sind, zudem reden wir hier von Texas. Will man das bewerten würde z.B. der Urbanisierungsgrad Sinn ergeben, wie konzentriert und damit gesammelt versorgbar die Leute also wohnen.
Der der VSA ist höher! Nach der allwissenden Müllhalde 2018 bei 82,3% zu 77,3%.
- Einwohner=/ Stromverbrauch. Da in den VSA pro Kopf fast doppelt so viel verbraucht wird, ist jeder Anschluss bezüglich der Infrastrukturkosten effektiver. Oben drauf, über weite Strecken sorgt die höhere Hochspannung dort für geringere Verluste.

Dein zentrales Argument war, der Strompreis ist geringer, deshalb gibt es weniger Geld für die Infrastruktur.
Das fällt nicht vom Himmel sondern ist eine eigene freie Entscheidung. Das Stromnetz ist dort wie bei uns singulär, es gibt also keine Anbieterkonkurrenz, die ein "lüttiges" Netz begründen würde. Daher meine Anmerkung, das eine Ableitung vom Strompreis zu den Investitionen Spekulation ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Palmdale schrieb:
Regenerative Energien mit insbesondere Sonne und Wind werden auf lange Sicht nicht grundlast fähig sein, egal wie viel davon installiert wird. Vergangenen 27. November um 7.15 Uhr lieferte die gesamte in Deutschland installierte Wind und Sonnenleistung von bis zu 115.000 Megawatt nur knapp 720, also 0,63%, herzlichen Glückwunsch

Palmdale schrieb:
Nope, stimmt. Die Bundesnetzagentur ist Dir ein Begriff? Deren detaillierte Auflistung von z.B. installierter Leistung und realisierter Leistung auch? Beschäftigst Du dich mit der Materie öfters?

https://www.smard.de/home/downloadcenter/download-marktdaten
Download mit Oberkategorie Stromerzeugung / Realisierte Erzeugung / Deutschland / 27.11.2020 / CSV

Installierte Leistung an diesem Tag in Megawatt: Wind Offshore/Onshore/Photovoltaik
7.504​
53.184​
48.206​
Hallo.
Daten! muss man aber auch mehrfach betrachten. ;)

Du hast dir natürlich ein Negativbeispiel heraus gesucht, damit es zu deiner Ansicht passt. Warum eigentlich genau diesen Tag?

Ich habe mir dann mal die Daten vom 01.01.2020 bis 19.02.2021 herunter geladen und etwas aufbereitet.
Danach laufen die Braunkohlekraftwerke schon längere Zeit als Grundlast mit (soweit ich das gesehen habe) ~1500 MW. Dadurch allein ist im Netz schon nicht mehr viel Platz für andere Energieträger.

Ich habe mir mal den Tag mit der höchsten Erzeugerleistung herausgefiltert. (Bilder bitte vergrößern)
Das war der 10.03.2020.
Installierte Erzeugerleistung 2020.png

Realisierter Stromverbrauch 10.03.2020.jpg

An diesem Tag war die höchste abgenommene Menge 3613 MWh. Morgens um 7.00Uhr.

Realisierte Erzeugung_20.03.2020.jpg
Realisierte Erzeugung_20.03.2020-2.jpg

Seltsamerweise war die Erzeugerleistung an diesem Tag weitaus höher.


Die Daten hab ich mal noch etwas aufbereitet.

Der Peak lag um 11:30 Uhr bei 5427 MWh. Per Saldo also ~1800 MWh zuviel. :)
Soll heißen, D hat ~1,8 GWh an die Nachbarn abgegeben. Und nebenbei war der EE Anteil bei ~85%
Soviel also zu " Die Erneuerbaren sind nicht leistungsfähig genug". Nebenbei werden von der Agentur die Pumpspeicher noch als Konventionell eingestuft. Sonst wäre der Anteil für die EE an diesem Tag bei >90% gewesen.
Hätte Deutschland nicht soviel Energie an die Nachbarn abgegeben, wäre eine komplette Erzeugung durch EE möglich gewesen.

Ganz nebenbei noch bemerkt: Es ist schlicht unmöglich, das die gesamte installierte Erzeugerleistung ständig in Bereitschaft ist. Ich habe daher mal in der letzten Tabelle angenommen, das nur 40% tatsächlich zur Erzeugung bereit sind.

Für die Photovoltaik fehlen halt noch Energiespeicher. Ist aber eher die Schuld der Politik seit 2006.
Die haben das ganze Konstrukt mit voller Absicht vor die Wand gefahren um die alten Konzerne zu retten.

Die Einspeisung von welchem Energieträger auch immer, hängt in Deutschland nicht von seiner Leistungsfähigkeit ab, sondern eher vom Willen der Politik oder Netzbetreiber. (Eher letzteres).
Die Braunkohle wird überhaupt nicht mehr benötigt. Die könnte auch sehr locker durch sämtliche anderen Erzeugungsarten sofort ersetzt werden.


Leider lassen sich hier keine Dateien anhängen, sonst hätte ich als Anhang mal die Tabelle beigefügt, damit die sich jeder selbst zuhause anschauen hätte können.
Falls mir jmd sagt wie das geht, mach ich das auch..


@Volker
Kann das sein, das man keine png Bilder hier einfügen kann?
Das hat mir gerade alles ganz schön durcheinander gewürfelt.
Dateien wie pdf oder xls geht auch nicht anzuhängen?
Zumindest finde ich das nicht (mehr). Ich meine, das wäre früher mal gegangen. Ich kann ja noch nicht einmal eine simple txt Datei anhängen.
Ich finde die überarbeitete Forumssoftware übrigens, stark verbesserungsfähig, da zu umständlich.
(Browser ist Vivaldi Vivaldi 3.6.2165.34 / Chrome 88.0.4324.99, falls es am Browser liegen könnte)
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzt + Korrigiert)
Die Politiker wurden ja nicht schon vor Jahren bzw. Jahrzehnten davor gewarnt. 2011 zum Beispiel.
Aber die bösen "Windmühlen" sind Schuld. Niemals man selbst oder die Öllobby.
 
Summerbreeze schrieb:
Dadurch allein ist im Netz schon nicht mehr viel Platz für andere Energieträger.
Summerbreeze schrieb:
Die Einspeisung von welchem Energieträger auch immer, hängt in Deutschland nicht von seiner Leistungsfähigkeit ab, sondern eher vom Willen der Politik oder Netzbetreiber.
Du kommst leider zu einem falschen Schluss, weil du die Grundlagen nicht kennst.
Es gibt bei uns so etwas wie Platz im Netz nicht. Es kommt immer der Einspeiser zum Zug, der die günstigste Energie liefert. Gezahlt wird an alle Einspeiser nach der teuersten Grenzenergie, nennt sich Merit-Order-Effekt.
So wird immer das teuerste Kraftwerk verdrängt.
Das besondere ist, das alle Regenerativen mit 0 €/MWh gerechnet werden, also immer Vorrang haben. Deinen vermuteten Willen von Politik oder Netzbetreiber gib es also gar nicht.
Nur deshalb braucht es die EEG Umlage, da die Regenerativen eben nicht mit ihren richtigen Kosten berechnet werden, aber dennoch die Einspeisevergütung bekommen.
 
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