Sephiroth51 schrieb:
Auf welche Belege basiert deine These?
Einfache Mathematik mit einem Vergleich aller Kurz und Mittelfristigen Kosten würde dir Zeigen wie die knallharte Wahrheit aussieht.
Von Netz Stabilität braucht man gar nicht erst anzufangen.
Man hätte ja alternativ einfach mal die Stromgestehungskosten googlen können, hätte keine fünf Minuten gedauert. Aber grundsätzlich erstmal annehmen, dass man die Weisheit mit Löffeln gefressen und damit automatisch Recht hat ist natürlich einfacher. Alles einfache Mathematik, Magie ist Physik durch Wollen.
Schön auch, dass du langfristige Kosten ausklammerst, spätestens mit denen kann man bei der Atomkraft natürlich keinen Blumentopf mehr gewinnen.
Aber der Einfachheit halber mal
hier eine Zusammenfassung der Zahlen einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme und des Energie- und Wirtschaftsministeriums.
Es kommt natürlich immer auf den Standort und die Anlagengröße an, aber niemand würde, so ganz grob gesagt, z.B. in Schottland Photovoltaik der Windkraft vorziehen, oder im nahen Osten die Windkraft der Photovoltaik, und große Flächenanlagen sind bei der Photovoltaik immer besser als private Anlagen auf Dächern. Und es gibt durchaus Gründe dafür, warum Norwegen oder die Schweiz so einen hohen Anteil an Wasserkraft haben. Es wird standortorientiert gebaut, weshalb man tendenziell eher von den günstigeren Annahmen bei den Erneuerbaren ausgehen kann...
Wie auch immer, im besten Fall sind die erneuerbaren mit großem Abstand die günstigsten Energieerzeuger (3,99ct/kWh für Wind, 3,71ct/kWh für Photov.), im schlechtesten irgendwo bei Kohle und Gas (8,23ct/kWh für Wind, 11,54ct/kWh für Photov., bei sehr kleinen privaten Anlagen). Die Atomkraft dagegen ist deutlich teurer als alle anderen Technologien, mit ~13ct/kWh. Wobei die Atomkraft SO unwirtschaftlich ist, dass aktuell gar keine genauen, offiziellen Zahlen mehr erhoben werden, weil sowieso kein Interesse daran mehr besteht.
Dazu muss man noch sagen, dass sich die Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien, gerade für Photovoltaik, seit einiger Zeit im freien Fall befinden und in den letzten Jahren wirklich extrem gesunken sind. Während die anderen Technologien mehr oder weniger ausoptimiert sein dürften ist bei den erneuerbaren noch Potential.
Zukunftsspielereien wie Fusionskraftwerke klammer ich da mal aus, da absolut nicht mit bisherigen AKW zu vergleichen und absolute Spekulation, ob und wenn ja wann und zu welchen Kosten es je zur Serienreife kommt.
Von Netz Stabilität (nur echt mit
Deppen Leerzeichen) zu faseln ist insofern amüsant, als das hier, wie schon mehrfach erwähnt, gerade AKW durch zugefrorenes Kühlwasser abgeschaltet werden mussten, während im Sommer die Flüsse immer öfter zu heiß werden und die Teile auch dann abgeschaltet werden müssen. Hey, wäre es da nicht richtig doof für die AKW, wenn es jetzt einen wissenschaftlichen Konsens geben würde, dass eben diese Extreme in den nächsten Jahrzehnten vermehrt auftreten werden, zusammen mit allgemein steigenden Temperaturen?
Stabilität durch AKW ist Schwachsinn, nicht nur, weil die Dinger eben, je nach Standort, nicht durchlaufen können, und als Übergangstechnologie für eine bessere Stabilität nichts taugen, weil das mit dem Hoch- und Runterfahren eben nicht so einfach möglich ist wie bei Gas z.B.
Blöd nur, dass wir für Gas z.B. mit lupenreinen Demokraten zusammenarbeiten müssen...
Wenn Strom bezahlbar sein soll führt langfristig kein Weg an Erneuerbaren vorbei.