Die Kritik der Industrie richtet sich nicht gegen die technische Leistungsfähigkeit von Windows 8. An der zweifelt niemand. Oder etwas salopper ausgedrückt, der Technikschwanzvergleich, den hier einige betreiben, interessiert keine Sau. Sowohl Windows 7 als auch 8 sind schnell und stabil.
Den Vergleich zu Vista hat der gute Samsung Manager gezogen, weil Microsoft sowohl bei Windows Vista wie auch 8 gravierende strategische Fehler begangen hat und die lassen sich nach einem knappen halben Jahr nicht mehr beschönigen. Die Entwicklung Vistas begann zu spät und als die Zeit knapp wurde, wollte man zu schnell zu viel. Die Folgen waren Instabilitäten, Inkompatibilitäten und Geschwindigkeitsprobleme, die in der Summe dazu geführt haben, dass erst die mediale Meinung, später dann auch die Nutzerschaft der Überzeugung waren, dass man Vista besser im Regal lassen sollte. Legendär ist mittlerweile der Hinweis im Businessumfeld, dass man natürlich weiterhin XP ausliefere, auf Wunsch auch gleich vorinstalliert. Dass Vista mit dem SP1 dann enorm reifte, spielte keine Rolle mehr, denn da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Der Nachfolger Windows 7, der dann punktuell verbessert wurde, erntete dann die Früchte des Vista Kernels und den loben heute bekanntlich alle wegen seiner Stabilität und Geschwindigkeit. Da Windows 8 im Kern ebenfalls darauf aufbaut, kann dort auch gar nicht das Problem liegen. Das liegt woanders.
Es ist also nicht die Technik, es ist die Konzeption. Wenn man 99% des Windows Umsatzes mit Desktops und Notebooks erwirtschaftet, aber ein System abliefert, welches auf viel kleineren Tablets erst seine Stärken entfalten kann, sollte auch dem Hinterletzten auffallen, dass das komisch klingt. Die Hardwarehersteller tun sich enorm schwer damit, Produkte zu entwickeln, die die Stärken von Windows 8 auf irgendeine Art und Weise nutzen. Das hat zu absurden Kreationen geführt wie dem Ideapad Yoga, welches sich halsbrecherisch einmal um die eigenen Achse verdrehen lässt, um am Ende sowohl ein Notebook als auch ein Tablet zu haben. Oder man nehme Dell, die ein drehbares Display eingebaut haben. Am Ende hat man Tablets, die so schwer und dick sind, dass selbst ein iPad dagegen wie ein kleines Notizheft aussieht. Weniger "innovative" Geräte haben einfach einen Touchscreen eingebaut, auch wenn keiner erklären kann, wie der den Arbeitsfluss irgendwie verbessern kann.
Windows 8 Befürworter meckerten gleich, dass die Hersteller einfach nicht die passende Hardware liefern, denn dann könne das System seine Stärken gar nicht ausspielen. Nur wie sieht die aus? Es weiß keiner. Auch die Industrie nicht. Die fragt sich händeringend, wie ein Gerät aussehen könnte, welche die Vorteile klassischer Computer mit denen von Tablets verbindet.
Wisst ihr, was ich glaube und mittlerweile anscheinend auch viele in der Industrie? Dieses Gerät gibt es nicht. Weil die Idee dahinter nicht funktioniert. Es gibt auch keinen Stadtflitzer, der 3m lang ist, 1 Liter Sprit verbraucht und trotzdem fünf Personen mit Gepäck in den Urlaub bringen kann. Genauso wenig gibt es Computer, die große Displays, komfortable Tastaturen und hohe Leistung haben, gleichzeitig aber 10 Stunden Akku bei wenigen hundert Gramm und kompakten Ausmaßen bieten. Wenn es aber solch ein Gerät nicht gibt und geben kann, warum hat man dann ein Betriebssystem, welches dies theoretisch ermöglichen würde?
Die einzigen Geräte, die ansatzweise zeigen, was in der Touchfunktionalität von Windows 8 steckt, sind die Surface von Microsoft selbst. Doch auch da zeigt sich die Problematik des Konzepts. Windows RT hat einen Desktop, der zwar vorhanden, jedoch kaum zu gebrauchen ist. Zudem funktioniert das Konzept nur auf 10", weil der Desktop etwa auf 7" noch viel kleiner wäre als ohnehin schon. Das Surface Pro mit echtem Windows 8 hingegen kommt der Idealvorstellung nahe. Es ist sehr kompakt (für ein Notebook), das Display ist sehr gut, die Akkulaufzeit zumindest passabel, es ist schnell und mit Maus, Tastatur und Monitor sogar ein richtiger Arbeitsplatz. Warum aber überschlagen sich die Tester dann nicht vor Freude bei diesem Gerät?
Weil auch das Surface Pro sich an der eierlegenden Wollmilchsau versucht und am Ende nichts Halbes und nichts Ganzes bietet. Ultrabooks sind schneller, bieten längere Laufzeiten, größere Bildschirme und eine echte Tastatur, Tablets sind billiger, kleiner, leichter, laufen ebenfalls länger und bieten reine Touchoberflächen statt zwischen winzigem Desktop und Touch UI hin- und herzuschalten. Ein großer Test einer amerikanischen Website brachte es auf den Punkt:"Das Konzept funktioniert einfach nicht."
Wenn aber selbst das Vorzeigegerät nicht wirklich überzeugen kann, wie soll die Industrie dann mit preiswerten Einstiegsnotebooks, Bürorechnern oder Spielemaschinen ein Produkt bieten, bei dem die Kunden begeistert zugreifen? Denn letztere greifen intuitiv eben nicht zu den avantgardistischen Touchkreationen, die man ihnen da anbietet, weil sie anzweifeln, was man damit machen soll und weil sie auch zu teuer sind. Und weil der Vorgänger Windows 7 so gut ist, zögert man mit dem Kauf umso mehr.
Der Vergleich Vista-Windows 8 erlangt aber trotzdem Relevanz. Denn genau wie bei Vista ist es die öffentliche Meinung, die ihr Urteil über Windows gefällt hat: Es funktioniert nicht. Nun muckt die Industrie auf, ganz genau wie damals bei Vista. Die Folge ist, dass noch weniger Kunden überzeugt sind, es einmal damit zu versuchen. Microsoft hat von Anfang an mit hohen Rabatten gearbeitet, nun will man diese auf bestimmten Geräten fortführen. Man weiß ganz genau, dass man in einer extrem schwierigen Lage ist. Auch weil neben dem Desktop und den Tablets noch auf dem Smartphonemarkt gekämpft wird, der sich ebenfalls nicht so entwickelt wie man das wünscht.
Trotzdem hat Windows 8 auch sein Gutes. Es hat weiter die Eigenschaften, die Windows groß gemacht haben. Es ist schnell, stabil, kompatibel, quasi der Traum eines jeden Anwenders. Wenn, ja wenn es eben nicht diese unsägliche Touchoberfläche hätte, die 99% aller Nutzer nie produktiv nutzen werden.
Ich prophezeie, dass noch dieses Jahr etwas passieren wird. Microsoft kann es sich nicht leisten, tatenlos dabei zuzusehen, wie die Marke Windows öffentlich demontiert wird. Ich rechne damit, dass man frühzeitig einen Nachfolger verkünden wird und auf irgendeine Art und Weise zugeben wird, dass Metro zwar die richtige Entscheidung war, man aber zu ungestüm war. So nach dem Motto "Wir waren der Zeit einfach voraus".
Wenn es dann mal nicht zu spät ist.
Den Vergleich zu Vista hat der gute Samsung Manager gezogen, weil Microsoft sowohl bei Windows Vista wie auch 8 gravierende strategische Fehler begangen hat und die lassen sich nach einem knappen halben Jahr nicht mehr beschönigen. Die Entwicklung Vistas begann zu spät und als die Zeit knapp wurde, wollte man zu schnell zu viel. Die Folgen waren Instabilitäten, Inkompatibilitäten und Geschwindigkeitsprobleme, die in der Summe dazu geführt haben, dass erst die mediale Meinung, später dann auch die Nutzerschaft der Überzeugung waren, dass man Vista besser im Regal lassen sollte. Legendär ist mittlerweile der Hinweis im Businessumfeld, dass man natürlich weiterhin XP ausliefere, auf Wunsch auch gleich vorinstalliert. Dass Vista mit dem SP1 dann enorm reifte, spielte keine Rolle mehr, denn da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Der Nachfolger Windows 7, der dann punktuell verbessert wurde, erntete dann die Früchte des Vista Kernels und den loben heute bekanntlich alle wegen seiner Stabilität und Geschwindigkeit. Da Windows 8 im Kern ebenfalls darauf aufbaut, kann dort auch gar nicht das Problem liegen. Das liegt woanders.
Es ist also nicht die Technik, es ist die Konzeption. Wenn man 99% des Windows Umsatzes mit Desktops und Notebooks erwirtschaftet, aber ein System abliefert, welches auf viel kleineren Tablets erst seine Stärken entfalten kann, sollte auch dem Hinterletzten auffallen, dass das komisch klingt. Die Hardwarehersteller tun sich enorm schwer damit, Produkte zu entwickeln, die die Stärken von Windows 8 auf irgendeine Art und Weise nutzen. Das hat zu absurden Kreationen geführt wie dem Ideapad Yoga, welches sich halsbrecherisch einmal um die eigenen Achse verdrehen lässt, um am Ende sowohl ein Notebook als auch ein Tablet zu haben. Oder man nehme Dell, die ein drehbares Display eingebaut haben. Am Ende hat man Tablets, die so schwer und dick sind, dass selbst ein iPad dagegen wie ein kleines Notizheft aussieht. Weniger "innovative" Geräte haben einfach einen Touchscreen eingebaut, auch wenn keiner erklären kann, wie der den Arbeitsfluss irgendwie verbessern kann.
Windows 8 Befürworter meckerten gleich, dass die Hersteller einfach nicht die passende Hardware liefern, denn dann könne das System seine Stärken gar nicht ausspielen. Nur wie sieht die aus? Es weiß keiner. Auch die Industrie nicht. Die fragt sich händeringend, wie ein Gerät aussehen könnte, welche die Vorteile klassischer Computer mit denen von Tablets verbindet.
Wisst ihr, was ich glaube und mittlerweile anscheinend auch viele in der Industrie? Dieses Gerät gibt es nicht. Weil die Idee dahinter nicht funktioniert. Es gibt auch keinen Stadtflitzer, der 3m lang ist, 1 Liter Sprit verbraucht und trotzdem fünf Personen mit Gepäck in den Urlaub bringen kann. Genauso wenig gibt es Computer, die große Displays, komfortable Tastaturen und hohe Leistung haben, gleichzeitig aber 10 Stunden Akku bei wenigen hundert Gramm und kompakten Ausmaßen bieten. Wenn es aber solch ein Gerät nicht gibt und geben kann, warum hat man dann ein Betriebssystem, welches dies theoretisch ermöglichen würde?
Die einzigen Geräte, die ansatzweise zeigen, was in der Touchfunktionalität von Windows 8 steckt, sind die Surface von Microsoft selbst. Doch auch da zeigt sich die Problematik des Konzepts. Windows RT hat einen Desktop, der zwar vorhanden, jedoch kaum zu gebrauchen ist. Zudem funktioniert das Konzept nur auf 10", weil der Desktop etwa auf 7" noch viel kleiner wäre als ohnehin schon. Das Surface Pro mit echtem Windows 8 hingegen kommt der Idealvorstellung nahe. Es ist sehr kompakt (für ein Notebook), das Display ist sehr gut, die Akkulaufzeit zumindest passabel, es ist schnell und mit Maus, Tastatur und Monitor sogar ein richtiger Arbeitsplatz. Warum aber überschlagen sich die Tester dann nicht vor Freude bei diesem Gerät?
Weil auch das Surface Pro sich an der eierlegenden Wollmilchsau versucht und am Ende nichts Halbes und nichts Ganzes bietet. Ultrabooks sind schneller, bieten längere Laufzeiten, größere Bildschirme und eine echte Tastatur, Tablets sind billiger, kleiner, leichter, laufen ebenfalls länger und bieten reine Touchoberflächen statt zwischen winzigem Desktop und Touch UI hin- und herzuschalten. Ein großer Test einer amerikanischen Website brachte es auf den Punkt:"Das Konzept funktioniert einfach nicht."
Wenn aber selbst das Vorzeigegerät nicht wirklich überzeugen kann, wie soll die Industrie dann mit preiswerten Einstiegsnotebooks, Bürorechnern oder Spielemaschinen ein Produkt bieten, bei dem die Kunden begeistert zugreifen? Denn letztere greifen intuitiv eben nicht zu den avantgardistischen Touchkreationen, die man ihnen da anbietet, weil sie anzweifeln, was man damit machen soll und weil sie auch zu teuer sind. Und weil der Vorgänger Windows 7 so gut ist, zögert man mit dem Kauf umso mehr.
Der Vergleich Vista-Windows 8 erlangt aber trotzdem Relevanz. Denn genau wie bei Vista ist es die öffentliche Meinung, die ihr Urteil über Windows gefällt hat: Es funktioniert nicht. Nun muckt die Industrie auf, ganz genau wie damals bei Vista. Die Folge ist, dass noch weniger Kunden überzeugt sind, es einmal damit zu versuchen. Microsoft hat von Anfang an mit hohen Rabatten gearbeitet, nun will man diese auf bestimmten Geräten fortführen. Man weiß ganz genau, dass man in einer extrem schwierigen Lage ist. Auch weil neben dem Desktop und den Tablets noch auf dem Smartphonemarkt gekämpft wird, der sich ebenfalls nicht so entwickelt wie man das wünscht.
Trotzdem hat Windows 8 auch sein Gutes. Es hat weiter die Eigenschaften, die Windows groß gemacht haben. Es ist schnell, stabil, kompatibel, quasi der Traum eines jeden Anwenders. Wenn, ja wenn es eben nicht diese unsägliche Touchoberfläche hätte, die 99% aller Nutzer nie produktiv nutzen werden.
Ich prophezeie, dass noch dieses Jahr etwas passieren wird. Microsoft kann es sich nicht leisten, tatenlos dabei zuzusehen, wie die Marke Windows öffentlich demontiert wird. Ich rechne damit, dass man frühzeitig einen Nachfolger verkünden wird und auf irgendeine Art und Weise zugeben wird, dass Metro zwar die richtige Entscheidung war, man aber zu ungestüm war. So nach dem Motto "Wir waren der Zeit einfach voraus".
Wenn es dann mal nicht zu spät ist.
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