Auch Samsung wird die Marktsättigung noch zu spüren bekommen, doch der Zuwachs ist beeindruckend. Noch profitiert man von Erstkäufern und Umsteigern, die die Sprünge in der Entwicklung zur Aufrüstung nutzen, doch schon mit dem S4 wird man nicht allzu weit über den Zahlen des S3 liegen. Von S2 auf S3 war der Hardwaresprung noch gewaltig, jetzt ist er wie beim iPhone mehr Evolution als Revolution.
Samsung profitiert weiter von einer fast nicht vorhandenen Konkurrenzsituation unter Android. HTC verliert Quartal um Quartal in einem Ausmaß, dass man sich Sorgen um den Fortbestand der Firma machen muss (auch das HTC One kann daran nichts ändern), Sony ist wenig innovativ und benötigt viel zu lange, um neue Modelle am Markt zu platzieren. LG wäre ein Konkurrent, litt in der Vergangenheit aber gerade in Europa und Asien darunter, dass sie schlicht nicht populär genug sind. Motorola ist ganz untergetaucht und selbst das ominöse X-Phone wird wahrscheinlich einfach ein Smartphone mit großem Akku.
Fertigung im eigenen Hause oder vor der Haustür, hohes Innovationstempo, schnelle Modellwechsel, Samsung erfüllt alle Voraussetzungen, das neue Nokia zu werden. Apple haben sie in Stückzahlen überrundet, doch ist fraglich, ob sie auch ein Ökosystem bieten können, welches mit iTunes, Appstore und Co mithalten kann. Eher nicht.
Google kann diese Entwicklung nicht recht sein. Möglich wäre etwa ein Samsungfork von Android. Genug Marktmacht hätte man dazu. Ein Schwenk auf ein anderes System scheint nicht nötig zu sein, denn Android bietet (leider) die Offenheit, jederzeit machen zu können, was man möchte. Facebooks Ansatz könnte auch für Samsung interessant sein, wenn man in den Markt der sozialen Netze und Ökosysteme einsteigen will.