Schweizer verbieten Bau von Minaretten (*Split* Integration in Deutschland)

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Das erreicht man auch nicht mit dem Verbot von Kopftüchern. Denn was du ändern musst ist die Einstellungen. Du musst tja gerade die Skepsis abbauen, die verhindert, dass der Staat als höchste Instanz anerkannt wird.

i seeeee now, du bisch grenzenlos optimistisch. beneidenswert, ehrlich!


es gibt auch sketischere einschätzungen, und das weißt du auch. (wer näher an der realität ist wird man ja sehn)
dabei geht es einmal um die schiere anzahl der leute, die du "umdrehen" willst,
da gehts um die frage, ab wieviel prozent bevölkerungsanteil das dann nimmer funktioniert.
unr zuletzt - mal ganz egoistisch überlegt - was das kostet, mit welchen begleiterscheinungen (kriminalität usw) das verbunden ist, und warum eigentlich. denn: es gibt ja auch anderer einwanderer, bei denen flutsch es, nur weil die sich an unsere bewährte kultur anpassen.
(ist eine solche form des egoismus erlaubt? ja natürlich, solange es nicht um politisch verfolgte einwanderer geht, die genießen aufenthaltsrechte)

das Problem an deiner optimistischen sichtweise: wenn du unrecht hast, dann sieht die zukunft extremst düster aus
 
HappyMutant schrieb:
Zum Thema Schulbildung in der Schweiz sage ich nur soviel: Wenn man es nicht schafft Migrantenkinder an die normale Schulbildung heranzubringen, braucht man sich nicht wundern, wenn dann der Werdegang entsprechend ist. Da wäre also schon mal ein Problem, was man zuerst angehen könnte. Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, wenn der Anteil der Ausländer in den Sonderschulen fast bei der Hälfte liegt.

Die Schweizer Schulbildung ist weniger das Problem, eher die Integrationspolitik. Aber diese Zahlen die du siehst haben nur bedingt mit dem Schweizer Bildungssystem zu tun. Denn was sich in den Sonderklassen tummelt ist meistens nicht zu mehr fähig - und diese in den normalen Schulalltag zu integrieren wäre wohl ein Fehler. Was den grossen Ausländeranteil betrifft hat damit zu tun dass ein Grossteil der in die Schweiz immigrierten Südosteuropäer einen anderen (erheblich tieferen) Wert auf die Bildung legt und selbst einen tiefen Bildungslevel haben. Der gutgebildete Ausländer hierzulande hat schon studiert und kam erst wegen der Nachfrage und den Vorzügen in die Schweiz. Die Anteile an Ausländern ist auf der Mittelschulstufe kleiner als der gesamtschweizerische Ausländeranteil (wobei er auf Hochschulstufe wieder ansteigt). Schweizer Hochschulbildung ist bei Deutschen relativ begehrt - umgekehrt gilt dies aber nur bedingt. Etwaige Schlüsse überlasse ich dir.

HappyMutant schrieb:
Jedenfalls, der offen Diskurs wurde von den Schweizern ja abgelehnt, denn anders ist diese Entscheidung nicht zu interpretieren. Die Frage war nicht könnt oder wollt ihr darauf verzichten, warum nicht und wieso nicht. Sondern es hat eine Mehrheit über eine Minderheit per Gesetz entscheiden. Letztendlich ein Tritt vors Schienbein, aber die Hand reichen sollen bitte dann wieder die anderen. Ich verstehe es einfach nicht. Man rechtfertigt im Nachhinein eine falsche Entscheidung damit, dass die Reaktion darauf wie erwartet waren?

Offener Diskurs? Inexistent in diesem Fall. Die Linken und die Mitte haben zu wenig getan um diesen Schwachsinn zu unterbinden und der Bundesrat war zu faul um einen Gegenvorschlag auszuarbeiten (die Initiative wurde belächelt und wohl als chancenlos beurteilt). Und was passiert wenn kein Gegenpol existiert und dem Bürger vor Augen geführt wird was für ein Schwachsinn propagiert wird?!
 
@ Andy

Hier geht es eben um einen Volksentscheid...
Auch bei der indirekten Demokratie werden/wurden Entscheidungen getroffen, die individuelle Grundrechte einschränken...
Dem Schaf wird es deswegen egal sein, von wem beschlossen wird, dass es die nächste Mahlzeit sein wird.
 
@dOM89DoM: Äh ja so meint ich das auch, ich wollte jetzt nicht so darstellen, dass das Bildungssystem als solches schlecht wäre oder das man ähnlich den deutschen Hauptschulen die Sache nun einfach so weit runterfährt, dass der Abschluss regulär, die Chancen bzw. der Nutzen aber weiter nicht vorhanden sind.

Sondern eben, dass man den Wert der Bildung eben besser vermittelt und frühzeitig eingreift um den Anschluss nicht abreißen zu lassen. Denn man sieht es ja in Deutschland genauso. Je größer die Gruppe der Abgehängten, desto schwieriger die Integration allgemein. Das, walter09, ist nämlich einer der Hauptgründe für Kriminalität. Schlechte Bildung, keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und gleichzeitig Frust über die eigene Situation und Lebensstandard. es mag sein, dass man dann verstärkt die Religion als Stütze sucht, als Lebensinhalt (machen wir uns nichts vor, Glaube ist ohnehin irrational und hat mit weniger Bildung mehr Chancen), aber wo Ursache und wo Wirkung ist, da unterscheiden sich unsere Ansichten fundamental.
 
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HappyMutant schrieb:
Sondern eben, dass man den Wert der Bildung eben besser vermittelt und frühzeitig eingreift um den Anschluss nicht abreißen zu lassen. Denn man sieht es ja in Deutschland genauso. Je größer die Gruppe der Abgehängten, desto schwieriger die Integration allgemein.

Bildungspolitik sowie Integrationspolitik sind ganz heikle Themen. Pädagogen streiten sich ja darum was besser ist - schön schubladisieren und sortieren, was eine bessere Förderung des einzelnen bedeutet oder einfach alle über den gleichen Kamm scheren und für ein gewisses Minimum an Bildung sorgen. Ist auch eine Geldfrage. Das was ich von den mit mir zur Primarschule gegangenen Ausländern (waren alles Kinder von einfachen Arbeitern mit vergleichsweise tiefer Bildung) weiss ist auf jeden Fall dass man am direkten Einstieg in die Arbeitswelt interessiert ist. Den hohen Wert der Bildung den Kindern zu vermitteln ist entsprechend schwierig wenn sie aus ihrem direkten Umfeld nichts anderes sehen.
 
walter09 schrieb:
... denn: es gibt ja auch anderer einwanderer, bei denen flutsch es, nur weil die sich an unsere bewährte kultur anpassen.
Aha Beleg?

Was ist mit Russen, Polen, Tschechen, Slowaken und Slowenen, Albanern, Kroaten, Serben? Viele davon direkte Nachbarn von den Deutschen und auch christlich geprägt. Sind sie wirklich erheblich besser angepasst, obwohl doch laut deiner Aussage das so sein sollte?
Ich möchte jetzt nicht den Schwanzvergleich hervorbringen, aber ich finde es unfair, dass nur wir die Türken immer/oft als "Schuldige" betitelt werden.
Deine Aussagen sind ausnahmslos gegen Ausländer gerrichtet, vorallem zu 95% gegen Muslime und Türken. Also differenzierst du eigentlich nie, sondern Ausländer = Türken, Kriminalität = Türken, schwache Bildungsniveau = Türken, Terror = Muslime, antidemokratisch = Muslime, wenig Integration = Türken, etc.



AeS schrieb:
Hat aber auch keine tief-religiöse Bedeutung.
Also wenn es eine hätte (er spricht von Glashäusern), müsste man deiner Meinung nach es abschaffen? Also bist du dafür, dass man alle Bauten, die tief-religiöse Bedeutungen haben, abschafft? Achso nein warte, alle Bauten, die nicht zu der Kultur passen und tief-religiös sind. Also die Minderheit soll abgeschafft werden (Minderheit = nicht christlich westliche orientierte Bauten) und die Mehrheit soll erhalten werden.
Dann müssen ja die Moscheen, Synagogen, Buddhahäuser, etc verboten werden, da sie ja nicht zu dieser Kultur passen oder eben tief-religiöse Bedeutungen haben.


Seppuku schrieb:
@ cerasus

Meine Spekulation beruht auf der Erfahrung, die ich unter anderem auf dieser Plattform gemacht habe.
Die Freiheit wird gebracht bei: Nichtraucherschutzgesetz, Geschwindigkeitsbegrenzung, Promillegrenzen, bei Indizierungen, Alterseinstufungen, hier und noch einigen mehr.
Ich verstehe dich ja schon, du bist genervt, dass man bei allen (kleinsten) Sachen die Freiheitsrechte hervorbringt.
Allerdings heißt es ja auch wiederum nicht, dass das tatsächlich nichts mit den Freiheitsrechten zu tun hat oder nicht? Bei den oben genannten Themen kann ich dir nicht sagen, ob es zutrifft oder nicht, aber in dieser Sache kann ich dir versichern, dass das zutrifft. Schau mal, bei den anderen Themen, wenn man da bestimmte Verbote erlässt, dann haben sie zumindest einen (tieferen) Sinn. Was willst du für eine Begründung geben für das Verbot der Minaretten? "Der Muslime in x Land mag keine Kirchen, nun mögen wir keine Minarette"? Oder "Der muslimische Ausländer ist sehr antidemokratisch, da die Leute aus seinem Herkunftsland so sind" ?
Der HappyMutant versucht schon seit gefühlten 1000 Posts zu erklären wieso dieses Verbot sinnlos ist.

Bei dem Ausstellen Baugenehmigung wird übrigens auch darauf geschaut, ob das neue Gebäude in die Gegend passt. Auch nicht-religiöse Einrichtungen, dürfen nicht das bauen, was sie wollen und ihre Gebäude dürfen auch nur nach bestimmten Vorschriften aussehen. Ein McDonalds hier in Freiburg hat durfte zB kein goldenes M tragen. Ist das auch fremdenfeindlich gegenüber einen amerikanischen Konzern?
Und wenn jetzt die Bevölkerung der Meinung ist, dass etwas nicht in ihr Stadtbild passt und sich dagegen wehrt, wo ist die Tragik (zumal es ja nicht um ein Verbot eines kompletten Gebäudes geht)?
Ich habe ja schon mehrfach erwähnt, dass es ja in Ordnung wäre, wenn es etwas mit den Bauvorschriften zu tun hätte. Es gibt ja denkmalgeschützte Stadtvierteln gar Städte. Dort macht das natürlich Sinn. Ist es aber hier der Fall?
Der Vergleich mit dem McDonalds ist auch kein entsprechender Vergleich, denn du sagst ja selbst, dass es nur in Freiburg so war. D.h. man hat nicht auf eine bestimmte Gruppe (diesem Fall Mc´s) das Verbot gerichtet, sondern es ging um einen speziellen Fall in einem bestimmten Ort.
Aber in Schweiz wurde alles über einen Kamm geschert und man hat alles komplett verboten. Die Freiheit der Minderheit wurde gezielt eingegrenzt und das ist laut den Gesetzen nicht erlaubt.
Wo die Tragik ist? Gut, dann passt es mir nicht und den Leuten in diesem Haus wo ich wohne, dass das Haus neben an grün ist. Nun weil das uns das Bild, das wir haben wenn wir aus dem Balkon schauen, vermiest. Nun lautet jetzt die Frage, ob wir uns einmischen dürfen, welche Farbe es haben soll, sprich in die Freiheiten des Inhabers einmischen. Schaden tun wir ihm ja nicht, auch das ganze Haus abschaffen wollen wir ja nicht, wo ist also die Tragik? Tolles Argument oder?
 
cerasus schrieb:
Also wenn es eine hätte (er spricht von Glashäusern), müsste man deiner Meinung nach es abschaffen? Also bist du dafür, dass man alle Bauten, die tief-religiöse Bedeutungen haben, abschafft? Achso nein warte, alle Bauten, die nicht zu der Kultur passen und tief-religiös sind. Also die Minderheit soll abgeschafft werden (Minderheit = nicht christlich westliche orientierte Bauten) und die Mehrheit soll erhalten werden.
Dann müssen ja die Moscheen, Synagogen, Buddhahäuser, etc verboten werden, da sie ja nicht zu dieser Kultur passen oder eben tief-religiöse Bedeutungen haben.

Willst du das hinein interpretieren was du hören willst oder hörst du auch zu und nimmst keine Blockade-Haltung ein, weil du dich persönlich angegriffen fühlst dadurch?
Vom Verbot von Bauten oder Verbot allgemein von irgendwelchen Minderheiten habe ich kein einziges Wort verloren, schön das du selbst nur als schlechtes Beispiel der ganzen Kritiker dienst.
Es ging um den Neubau dieser Einrichtungen und da, ja, wenn es überzeugende kulturelle und religiöse Kriterien gibt, welche nicht erfüllt werden, dann sollte der Neubau verboten werden, wenn auch in einigen Fällen nur im Einzelfall.
Minderheiten müssen sich nun mal der Masse unterordnen, so ist das nun mal in einer Demokratie, aber ich habe ja in den letzten Tagen vermehrt gemerkt, das es auch in den islamischen Medien und Ländern mit dem Verständnis für Demokratie hapert.

In Deutschland und der Schweiz gibt es ja auch all diese Bauten nicht, weil hier ja alles so fremdenfeindlich ist.
 
Nein die gibt es nicht, weil vermeintlich nur die Mehrheit einen Anspruch auf repräsentative Bauten hat und einen Affront und den Untergang des Abendlandes darin sieht, wenn andere Selbstverständnis aus ihrerer eigene Kultur ziehen. Da fürchten nämlich die meisten gleich, dass es nur darum geht die andere zu verdrängen. Weil sie das ja letztendlich aus der eigene Geschichte so gewöhnt sind, als Minderheit die (heidnischen) Kulturen anderer zu verdrängen. Sicherlich verständlich Angst davor zu haben, dass dieses Prinzip universell sein könnte. Aber zumindest waren die Europäer meist technisch einfach überlegen, zumindest kam hier aber schon mal der Verdacht auf, das es "der Islam" finanziell sein könnte.

Das die EU z.b. den Minderheitenschutz insbesondere in der Türkei einfordert, ist eigentlich nichts neues und nichts verwerfliches. Aber nach dem Verständnis nach dem Volksentscheid ist das ihre ganz private Sache, solange nur die Mehrheit zustimmt. Anderseits ist das einer Gründe, warum die Türkei nicht in die EU darf. Win-win sozusagen. Solange weiterhin die Minderheitenrechte angemahnt werden, kann man den Zutritt verweigern und zudem seine eigene demokratisch legitimierten Rechteeinschränkungen damit auch noch rechtfertigen. Ist ja da auch so, sollen die erstmal.

Oder ist es doch so, dass Mehrheit bedeutet, dass es gar keine sichtbare Minderheit geben darf. Erhaltung des Status Quo um jeden Preis eben. Aber schauen wir uns mal an, wie denn die Gebetsräume so üblicherweise ins Stadtbild integriert sind:

http://www.fr-online.de/_em_cms/_multifunktion/?em_art=galery&em_loc=3287&em_cnt=2119766

Wieviel Demut darf es auch architektonisch sein, damit es beliebt und das ach so westliche Auge nicht beleidigt (von den schicken 60er Jahre Zweckbauten und Industriebauten ganz abgesehen).
 
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HappyMutant
Du verwendest einen Begriff der passender nicht sein könnte, um meine Rhetorik auf zu ziehen.
"Überlicherweise" ist ein schöner Begriff, der den Zustand beschreibt, wie er am häufigsten vorzufinden ist, vertritt also keine Minderheit.
Wenn du jedoch davon sprichst das wir die Minderheiten stärken müssen, sollte man bei der ganzen Rhetorik vergessen das es solche Bauten gibt, das diese vielleicht nicht die Masse sondern die Minderheiten darstellen und in wie weit, soll die Masse sich verändern um der Minderheit gerecht zu werden?
Ich denke wenn wir die Minderheiten respektieren und akzeptieren sollen, dann muss es auch respektiert und akzeptiert werden, das es eine Minderheit von sehr prunkvollen Bauten für diverse Minderheiten gibt, die sollten ausreichen um als Vorhanden und als Ausreichend zu gelten oder fangen wir an mit unterschiedlichen Maßen die Minderheiten zu messen?
 
Hiho,

was mich aus rein rechtlicher Sicht interessiert: wenn der Bau von Minaretten verboten ist, muss in gleicher Weise auch der Bau von Kirchtürmen untersagt werden - beide sind Teil eines 'Gotteshauses' und sie unterschiedlich zu behandeln widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz und der Religionsfreiheit. Wenn man also einen Himmelspfosten verbietet, muss man alle Himmelspfosten verbieten. Ich bin überhaupt nicht religiös, aber finde Kirchen und Kirchtürme als architektonische Denkmale toll ... und bin froh, den "heimatlichen Kirchturm" sehen zu können. Trotz der Tatsache, dass im Schatten dieser Türme so manches himmelschreiende Unrecht begangen wurde.

Weiter ist es rechtlich hoch interessant, was weiter passieren wird. Wenn die Regierung ein fragwürdiges Gesetz verabschiedet, würde ein Verfassungsgericht prüfen, ob es verfassungsgemäß ist. Bei einer VOLKSabstimmung hat aber der Souverän des Staates, mithin die höchste und ultimative Instanz eines Gemeinwesens, eine Entscheidung getroffen. Hat ein Verfassungsgericht da tatsächlich das 'Recht', sich über den Willen des Volkes ... und sei er noch so irrational ... hinwegzusetzen? Wie weit darf der Souverän gehen? Darf er die Grund- und Menschenrechte abschaffen? In Deutschland zumindest nicht.

Zudem finde ich die Argumentation "In islamischen Ländern dürfen doch auch keine Kirchen gebaut werden!" mehr als kindisch. Ist die Schweiz denn ein islamisches Land, dass Menschen- und Bürgerrechte derartig beschneidet? Sind wir Europäer nicht stolz darauf in Toleranz zu leben und sind es nicht wir Europäer, die aller Welt Toleranz predigen? Die schweizer Entscheidung hat gezeigt, dass es doch nicht so weit her ist mit der Toleranz und das Lybien und die Schweiz doch so manche Gemeinsamkeit haben. :)

Es ist richtig, dass der Islam in weiten Teilen eine unaufgeklärte Religion ist. Aber nicht mehr oder minder als das Christentum ... wenn man das Alte Testament liest, versteht man warum sowohl Islam als auch Christentum und Judentum zu den abrahamitischen Religionen gehören. Aufklärung kann man aber nicht einfach so anknippsen, wie eine Lampe - sie ist ein Prozess, der sich in Europa über viele Jahrhunderte hingezogen hat und zuweilen sehr blutig war. Man denke nur an die Reformation. Kant, Voltaire, Hobbes, Franklin, Jefferson, Rousseau, Hegel, Erasmus von Rotterdam sind doch nicht einfach vom Himmel gefallen und haben "mal eben" die Aufklärung eingeführt. Was in Europa Jahrhunderte dauert, ist in der islamischen Welt nicht plötzlich in 20 Jahren zu machen. Wenn man erreicht, dass 5% der heute dort geborenen Kinder toleranter und aufgeklärter sind als ihre Eltern, ist man auf einem guten Weg. Man sollte den Prozess von außen unterstützen und nicht dadurch abwürgen, dass man kleinste Fortschritte als unzureichend verteufelt und ihnen damit jegliche Kraft nimmt.

Und was die Migranten betrifft ... ich bin selbst ein Migrantenabkömmling. Väterlicherseits stammt meine Familie aus Ostpreußen und Schlesien - da sind sicher einige heidnische Pruzzen im Stammbaum, Polen, Lithauer und Böhmen neben Gott weiß was für verschiedenen Schwaben/Franken/Baiern/Pommern drin. Andererseits stammt meine Großmutter aus Thüringen ... da sind sicherlich Thüringer, Franken, Sachsen, Hessen, Nassauer und Co. drin. Mütterlicherseits hats Thüringer, Sachsen, Rheinländer (und damit potentiell ein paar Franzosen und Niederländer), Anhaltiner, Friesen und Angeln im Stammbaum. Im Laufe von vielen Jahrhunderten, versteht sich. Wir sind alle ein Volk von Einwanderern und keine wirklich indigene Bevölkerung. Ich wünschte, wir könnten Menschen auch so gut integrieren, wie wir ihre Esskultur integrieren ...

Wenn sich wer ernsthaft um den Verlust des "deutschen Kulturgutes" sorgt, der möge doch bitte auch der verstärkten Invasion der englischen Begriffe in die deutsche Sprache entgegen treten. Denn die verdrängt auf diesem Gebiet evident mehr "deutsches Kulturgut" als die paar arabischen Begriffe.

walter09 schrieb:
großartig, der prozentsatz schnellt bis auf 70% wenn man die gefängnisse anschaut für gewaltkriminelle (hier in europa!!)
Gibt es dafür auch eine Quelle? Nein? Dann rate ich dir, es mal mit http://www.destatis.de/jetspeed/por...discheVerurteilte,templateId=renderPrint.psml zu versuchen, damit man die eigenen Argumente nicht mit hahnebüchenden und unrichtigen 'Fakten' diskreditiert.


- Harry
 
@AeS: Ganz schön tricky die Argumentation, weil Minderheit und Minderheit wohl fallweise was anderes meinen. Also was du damit sagen willst, ist dass eine Minderheit zwar ein Recht auf einige auffälligere Bauten hat, aber nicht alle Bauten so protzig sein dürfen?

Nun, dann nähern wir uns dem Kern meiner Argumentation. Auch eine Minderheit hat ein recht auf Repräsentation. Als Minderheit kann sie da definitionsgemäß eher nicht die Mehrheit übertrumpfen. Davon ab muss ja auch eine Gemeinde vorhanden sein, die diese Bauten trägt, insofern gibt es ein natürliches Limit.

Ich spreche nirgends davon, dass wir die Minderheit stärken müssen, sondern nur davon, dass diese Rechte hat. Ich frage mich nur, warum ein allgemeines und allumfassendes Verbot eines Symbols aus Prinzip stattfinden soll. Denn genau das widerspricht ja deiner Aussage und meiner auch. Repräsentation ist auch für Minderheiten nicht verboten und wenn man es nur einer Minderheit untersagt, genau dann misst man mit zweierlei Maß.
 
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Ich find die Diskussion herrlich.
Nicht das die Spannungen zwischen diesen beiden "Kulturen"immer größer wird,
jetzt heizen wir das Ganze noch mit der Geschichte an.

Wenn es mit den christlichen Rechten in der Türkei und ggf. anderen moslemischen Staaten so aussieht, dann verwundert mich das Ergebnis kein Stück.

Was mich an der ganzen Diskussion am meisten ankotzt, dass man zum Großteil nichts zu sagen darf, da man sofort den braunen Stempel bekommt.
Dabei erzählen mein Kollegen, die fast alle samt Moslems sind, exakt das Gleiche.
Aber die dürfen das... :freak:

So lange das so weiter geht, wird sich die ganze Angelegenheit zuspitzen,
bis es die nächsten Monate irgendwann einen riesen Knall geben wird.
 
Ich werfe dem braunes Gedankengut vor, der braunes Gedankengut verbreitet

Zitat von Bumblebee
Doch keiner merkt das man hier langsam unterwandert wird und immer mehr gefordert wird! Man gibt ihnen Moscheen sie wollen Minatetten! Man gibt ihnen Minarette, sie wollen gebetsräume in Öffentlichen einrichtunge wie Schulen! Wo fängt das an und wo hört das auf? Was kommt als nächstes?

Meine Antwort darauf:
Da findest du Stichwörter wie "unterwanderen", "fordern immer mehr", gib ihnen den kleinen Finger und sie nehmen die ganze Hand (Zitat: Man gibt ihnen Moscheen sie wollen Minatetten! Man gibt ihnen Minarette, sie wollen gebetsräume in Schulen).

Was soll man den sonst davon halten? Klingt für mich zumindest ähnlich, so hat es im 3. Reich auch angefangen...
 
Ich sehe das zwiespältig.

Positiv: Ein großes Lob an die Schweiz, dass dort dank der direkten Demokratie auch in schwierigen Fragen mit evtl. unangenehmen Ausgang die meinung der Bürger berücksichtigt wird!

Negativ: Auch als (so wird meine Glaubenseinstellung von Panorama und Frontal21 bezeichnet) "fundamentalistischer Christ" finde ich es nicht gut, den Bau von Minaretten generell zu verbieten. Das stellt eine Einschränkung der Religionsfreiheit dar, die ich nicht in Ordnung finde. Obwohl das Verbot von Minaretten in keinster Weise mit der massiven Christenverfolgung in Ländern wie Saudi-Arabien, Iran und auch der Türkei vergleichbar ist, sendet sie doch ein falsches Signal und ist politisch und gesellschaftlich nicht in Ordnung.

Allerdings wurmt mich, dass sich nun rassistische Politiker wie Erdogan (Zitat: "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unserer Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.") anmaßen, die Schweiz als Faschisten zu bezeichnen und dort die Religionsfreiheit anzuprangern.

Amüsant auch, dass in einigen Medien zumindest Verständnis für das Votum aufgebracht wird, nachdem bekannt wurde, dass das Minarett-Verbot in der Schweiz auf die große Zustimmung vorallem durch Frauen bei Grünen und Sozialdemokraten zurückzuführen ist, hagelt es plötzlich Verständnis (?!?) (siehe TAZ Artikel hier)

Außerdem frage ich mich: Hier wird des öfteren gefordert (und per EU-Gerichtsurteilen auch durchgesetzt) auf religiöse Symbole im öfftl. Bereich generell zu verzichten, wieso sind denn die Abbildungen von Justizia in Gerichtsgebäuden noch nicht verboten? Nur weil einige sie als Kultur sehen (so wie andere auch auf die christlich abendländische Kultur hinweisen) heißt es noch lang nicht, dass das alle so sehen.
 
wieso iustizia verbieten, das versteh ich nich?


ich finds gut das so viel diskutiert wird, natürlich brauchen wir wachsame bürger. allerdings - vielleicht irre ich mich ja - halte ich die europäer für denkbar gemäßigt. daher finde ich den alarmismus einiger schweiz-gegner etwas unangebracht. eine seltsame dysbalance in der wahrnehmung wer krawall macht und wer diskutiert, hm. glaubt ernsthaft jemand, das die schweizer in einer reinrassigen gesellschaft leben wollen, quatsch
___


ich versuch immer noch happys argumentation nachzuvollziehen. wenn ich des richtig seh, bist du generell gegen religion, das lese ich zumindest hier heraus:

es mag sein, dass man dann verstärkt die Religion als Stütze sucht, als Lebensinhalt (machen wir uns nichts vor, Glaube ist ohnehin irrational und hat mit weniger Bildung mehr Chancen)
also, du wärst dafür, das die hiesigen moslems ähnlich a-religiös werden, wie die deutschen. das die religion nur noch an feiertagen stattfindet und sonst praktisch keine rolle spielt.
hm

die befürchtungen vieler leute findest du lächerlich und vorgeschoben:
... weil vermeintlich nur die Mehrheit einen Anspruch auf repräsentative Bauten hat und einen Affront und den Untergang des Abendlandes darin sieht, wenn andere Selbstverständnis aus ihrerer eigene Kultur ziehen. Da fürchten nämlich die meisten gleich, dass es nur darum geht die andere zu verdrängen. Weil sie das ja letztendlich aus der eigene Geschichte so gewöhnt sind, als Minderheit die (heidnischen) Kulturen anderer zu verdrängen.
ursprünglich gings in diesem thread um die äußerungen von sarrazin über ghettos, in denen kein deutsch gesprochen wird, kaum noch gearbeitet wird und wo polizei, krankenwagen und feuerwehr angegriffen werden. wo frauen ohne kopftuch angepöbelt werden, usw.
naja, das ist dann bereits der untergang des abendlandes, so banal sieht das aus.
und das problematische deiner argumentation ist, das, wenn wir solche ghettobildung nicht zuließen, wäre das ein beweis unserer fremdenfeindlichkeit. schachmatt (*)

als gegenrezept empfiehlst du:
Sondern eben, dass man den Wert der Bildung eben besser vermittelt und frühzeitig eingreift um den Anschluss nicht abreißen zu lassen. Denn man sieht es ja in Deutschland genauso. Je größer die Gruppe der Abgehängten, desto schwieriger die Integration allgemein. Das, walter09, ist nämlich einer der Hauptgründe für Kriminalität. Schlechte Bildung, keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und gleichzeitig Frust über die eigene Situation und Lebensstandard.

wie gesagt, dein optimismus in dieser frage in ehren.
offensichtlich muss diese moderne bewegung gegen die mittelalterliche denke aus den reihen der zuwanderer kommen. die mehrheitsgesellschaft soll dann auch so fair sein, die leute auch anzunehmen, z.b. beim arbeitsplatz, wohnung.
an dieser stelle findet in der diskusion ein permanentes gegenseitiges beschuldigen statt, da bin ich eher auf seite der kritiker, einfach weil ich gesehn hab, wie problemlos sich zu meiner schulzeit ne handvoll türken integriert haben. das warn noch zeiten...
wobei man vielleciht auch sagen kann, das sich das in den letzten jahren ganz ganz schlecht entwickelt hat. heute wird es auch für einen gedachten "vorzeige-einwanderer" (moderat, säkular, moderne ansichten) verdammt schwieriger sein, z.b. nen job + wohnung zu finden, könnt ich mir vorstellen. das ist dann offensichlich ungerecht. und deswegen planen angeblich ja grade die gebildeten türken, auszuwandern

(*) sollten wir weiterhin über die grenzen der religionsfreihit und der demokratie reden, sind unsere gesellschaften wirklich sooo schlimm oder sollten wir mehr über die grenzen der toleranz reden?

________
edit:
@harold
damit das nicht unbeantwortet bleibt, kopiert aus akte-islam
Wir hatten an dieser Stelle schon oftmals darüber berichtet, dass etwa in Spanien derzeit 70 Prozent der Inhatierten Moslems sind und in Frankreich mehr als 50 Prozent. Für Deutschland dürfen die Zahlen aus Gründen der politischen Korrektheit nicht veröffentlicht werden.
wie gesagt, ob der GRUND dafür die religion ist oder nicht, ist die strittige frage!
____


edit2:
ich hab jetzt auch ne LÖSUNG anzubieten für das dilemma, folgendes:
die islamischen länder machen einen schönen wirtschaftsaufschwung, und machen ihre städte schön. daraufhin würden alle streng gläubigen moslems aus europa wieder auswandern und kpönnen dort endlich ihren islam 24/7 ausleben. die säkularen moslems jedoch, die ursprünglich aus der islamischen welt nach europa geflohen sind, weil sie keinen bock mehr auf ne unfreie gesellschaft haben, die würden hier bleiben.
alle wären happy (haha, sry!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht ging es um etwas Banaleres.

Vielleicht wollten die Schweizer einfach optisch ihre Heimat erhalten. Ehrlich gesagt möchte ich auch nicht durch unsere Straßen gehen und das Gefühl haben, dass Istanbul näher rückt.
Das ist ein unbehagliches Gefühl für viele Nicht-Muslime, das kann man drehen und wenden, wie man will.

Es gibt nette Muslime, wirklich. Die sollen meinetwegen hier und da ihre Moschee haben und glücklich sein. Man muss sich dafür weder Paläste bauen, noch in jedem Dorf einen Turm errichten.

Für einen Glauben braucht man keine Türme. Da kann ja jeder kommen und seinen Kram hier hin pflanzen. Demnächst gibts dann Statuen von Buddha oder auch dem goldenen Kalb.

Nichts für ungut.
 
@walter09:
edit2 löst das Problem auch nicht.
Die kulturellen Mauern werden so nicht eingerissen, die zu diesem Votum geführt haben. ;)

Viele schöne Städte haben sie schon. Einige stehen auch auf der Liste des UNESCO-Welterbe.
Buchara und Samarkand sind ein Beispiel.

Ein Wirtschaftsaufschwung bringt auch nicht viel, wenn ich mir die Golfstaaten so ansehe.
Ganz wenige haben ganz viel und jetzt auch einen großen Berg Schulden...
...der Rest hat wenig bis nichts.
Der Unterschied wird immer sein, da können die sich drehen wie sie wollen und wir uns drehen wie wir wollen.
Es ändert sich nichts.
Die Unterschiede und die daraus resultierenden Ängste bleiben bestehen.


Kann sich das hier überhaupt ändern ?
Ich glaube, das wird noch viele Generationen dauern.
 
das tolle ist doch: es ist überhaupt nix passiert. abgestimmt wurde über eine lapalie, aber mit dem schönen nebeneffekt, das die leute flächendeckend miteinander reden, ich mein das thema geht ja rum, das ist ersma richtig gut

mein vorschlag nach wie vor, das man den islam wissenschaftlich untersucht. brauch man nicht erschrecken, das is was völlig normales, macht man bei christentum und bhuddismus schon seit jahren (*). wäre ein weg vorbehalte abzubaun, und man hätte ne fundierte einschätzung der sache.

..ist mir schon klar, das das selbstverständlich nicht passiern wird, das halte ich aber für falsch, weil sich das unbekannte eben bestens eignet, ein süppchen zu kochen, mauern hoch zuziehn. und vorbehalte baut man eben nicht ab durch beschwichtigungsprosa und sprechverbote.
könnte den modernen moslems nen kick geben. gewissermaßen eine turboaufklärung :D


(*) ergebnis solcher untersuchungen z.b.: regelmäßige kirchgänger werden 100 jahre alt und sind kerngesund
 
Wirklich, ist es zuviel verlangt wenigstens den Wikipedia-Artikel zum Thema durchzulesen? Da findest du einges über Strömungen, Ansätze zur Erneuerung etc. Auch gibt es natürlich die Islamwissenschaften. Kannst du auch in Deutschland studieren.

Es ist ja schön, dass du dich dazu entscheiden hast, hier sachlich mitzudiskutieren, aber noch immer stellst du Behauptungen auf, deren Wahrheitsgehalt du niemals selbst in Frage stellst, deren Beleg du aber auch nie selber suchst und auf dessen eben nicht vorhandenen Basis du absolute Aussage macht.

Das man dir nicht alles auf dem Silbertablett präsentiert, dass du selber auch dich informieren musst, recherchieren muss, eben selber auch interessieren musst, dass ist eine ganz elementare Voraussetzung fürs Verständnis. Du forderst es ja auch, aber du setzt es selber nicht in die Tat um.

Und zu deinem Sternchen: Das ist eher Korrelation aber nicht unbedingt der Beweise eines kausalen Zusammenhangs. Viele Studien behaupten Ursachen gefunden zu haben, dabei zeigen sie nur, dass etwas zusammen auftritt, aber ob zufällig oder nicht, ist wesentlich schwerer nachzuweisen.
 
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