Zur Verarbeitungsqualität und zur optischen "Anmutung":
Die hochglänzende Verspiegelungsfront ist eine 0,5 mm dicke Plastik
folie, die auf ein Alublech aufgeklebt ist, keine Acrylplatte. Sie ist längst nicht so plan, wie uns das die Produktfotos weismachen wollen. Die Folge: Die Spiegelung ist etwas wellig und beulig in der Art eines Zerrspiegels, das wirkt nicht so doll "edel" - ich finde sogar, eher "billig" und provisorisch.
Eben kein schwarzes "Glas", kein halbdurchlässiger schwarzer Spiegel, kein "Klavierlack-Look" - schwarze Glanzfolie halt...
Das gepostete Foto der silbernen Version von ~purplet~ zeigt ebenfalls diese Zerrspiegeloptik. Eine dickere Acrylfront würde eine plane Spiegelung erzeugen.
Das Frontalublech, auf das die Folie aufgeklebt ist, ist "silbrig" und lugt solchermaßen unpassend und unschön zur schwarzen Front aus den Ritzen. Bei der silbernen Version dürfte das nicht stören. Dicker schwarzer Edding hilft beim Nachschwärzen. Dazu ist es ratsam, die dünne Schutzfolie noch auf der Front zu belassen und erst danach abzuziehen.
Die Potis sind fernöstlich etwas "großzügig" eingelötet. Die Folge: Die Knöpfe sind nicht alle auf einer Höhe. Das lässt sich aber mit Fingerspitzengefühl und evtl. mit einer feinen Zange nachjustieren. Gleiches gilt für die nicht ideal senkrechte Ausrichtung der Potiachsen - hier sind andernfalls dann die Spiegelungen der Knöpfe "geknickt" - ebenfalls nachjustierbar. Auf Grund der Spiegeleigenschaften fällt vieles stärker auf, als es bei einer matten Oberfläche der Fall wäre.
Bei mir ist die Unterplatine mit dem Display etwas schief montiert. Die Folge: die Anzeige steigt nach rechts etwas auf. Verschraubung lösen und gerade wieder einschrauben hilft.
Das Display zeigt die unterschiedlichen Farben bereits aus/auf dem Glaskörper an, das war für mich überraschend.
Normalerweise sind VFDs hell graublau und bekommen ihre Endfarbe durch vorgelegte Farbfolien in der Verblendung. Das kann dann zum farblichen Modden benutzt werden, z.B. durch rote, grüne. blaue oder orange Folien - hier bedingt zusätzlich möglich, indem man - zweigeteilt für die obere und untere Anzeige - Farbfolien zusätzlich einlegt und am seitlichen Displayrand mit Tesa-Klebestreifen unsichtbar fixiert.
Möglich ist damit eine obere etwas bräunlich-orangerote, leuchtend gelbe oder intensiv grüne Anzeige. Die untere Anzeige kann intensiv blau ("blauer" als zuvor) oder leuchtend grün gefärbt werden, rot scheidet hier durch die bläuliche Vorbeschichtung des Glaskörpers aus.
Die Farbfolien gibt es als 4-er Set (rot, gelb, grün, blau) oder 6-er Set (rot, gelb, orange, grün, blau, violett) z.B. bei Conrad als Farbfolien für "Lichtorgel-Lampen". Geschickte könnten sogar jedem Kanal eine eigene, unterschiedliche Farbgebung verpassen.
(4-er Set Conrad-Bestell-Nr. 583243, diese Farbfolien kann man immer irgendwo wirkungsvoll einsetzen)
Die Farbe für die Temperaturen ist im
Serienzustand (ungemoddet) etwas grünlich blau, das kann sich mit typisch blauer LED-Frontbeleuchtung "beißen". Ich habe deshalb einen farblich kontrastierenden, roten LED-Frontlüfter einem farblich "beißenden", blauen vorgezogen.
Die Drehzahlen erscheinen im ungemoddeten
Serienzustand sehr viel gelblicher grün ("erbsengrün"), als die Fotos es vermuten lassen.
Die schwarze Frontfolie ist in ihrem Display-Fenster (innen) etwas mattiert und grau getönt, dadurch wirken die Zahlen etwas verwaschen. Es sieht so aus, wie Displays in einem Raucherhaushalt nach einiger Zeit aussehen: beschlagen^^. Unwillkürlich glaubt man, dort mal "putzen" zu müssen. Ich vermute, dass man mit der Mattierung den Einblick auf die inaktiven Display-Anzeigenfelder etwas kaschieren und "Geisterbilder" durch Zurückspiegelung verhindern wollte. Trotzdem eher "A bug, not a feature".
Die silberne Version hat diese Graufärbung absehbar nicht oder nicht so stark, und wenn mich nicht alles täuscht, ergibt sich dadurch auch eine andere Helligkeit und Leuchtfarbe der Anzeige.
Obwohl ein VFD prinzipbedingt sehr viel blickwinkelunabhängiger abzulesen ist als eine LCD-Anzeige, wird bei einem Tower, der auf dem Boden steht, aus Sitzposition die obere Zeile der Drehzahlen bei der Scythe nicht mehr abzulesen sein.
Das schmale Sichtfenster hat hier im Zusammenspiel mit der etwas versenkten Anordnung des Display-Glaskörpers einen verdeckenden Einfluss.
Die Hochglanzfront ist extrem fingerabdruckempfindlich. Es empfiehlt sich, ein Mikrofasertuch bereit zu halten und die Bedienung mit Schokoladenfingern tunlichst zu unterlassen bzw. nur mit spitzen *Gynäkologenfingern* die Knöpfe zu verstellen ^^
Die Mini-Molex-Steckerchen für die Fananschlüsse liegen wirklich saudumm am Seitenblech, man muss sie mit einer Pinzette eindrücken. Ein Entfernen ist noch prekärer: Man kommt fast nicht daran vorbei, an den Kabeln zu zerren.
Es empfiehlt sich allgemein, die Scythe-Zuordnung der Numerierung einzuhalten, wenn man nicht gleichzeitig mit den Sensorenanschlüssen mitvariieren will. Sonst gerät die Zuordnung im "dunklen Gehäuse" schnell durcheinander.
Vieles an den Unzulänglichkeiten und Schönheitsfehlern ist wahrscheinlich nur ein Individualmerkmal meines (schwarzen) Scythe-Exemplars, und vieles ist dabei auch leicht korrigierbar. Ich bin trotz Gemeckere mit dem Kauf zufrieden, weil die Steuerung sehr funktional ist!
Die Auslegung mit ungekühlten Ausgangshalbleitern ist aber ein verallgemeinerbares Konstruktionsmerkmal. Scythe hätte sich (und uns) nicht in den finanziellen Ruin manövriert, wenn sie den Halbleitern eine kleine Kühlung spendiert hätten...
Juristisch Unbewanderte, technisch Versierte würden das vielleicht sogar als Konstruktionsfehler bezeichen. Als autodidaktisch 'Bewanderter', der die Forumshaftung von CB nicht strapazieren oder die hiesige Mod-Gewalt nicht zu spüren bekommen will, nenne ich das halt lediglich "verbesserungsbedürftig".
Die Spezifikation pro Kanal, die für den "best case" (voll durchgesteuert) durchaus gelten kann (insofern ist es ja nicht "gelogen"), könnte dazu verführen, die Lüftersteuerung für reale Fälle im
Gesamtregelbereich thermisch zu überfordern. Kurzschlussfest ist das thermisch ebenfalls nicht!
- Maximale Stromstärke pro Lüfterkanal: 1 Ampere (= maximal 12W Verbrauch)
Hier sollten besser realistische Angaben der
höchstzulässigen Verlustleistung (z.B. max 4 Watt bei soundsoviel Volt) angegeben werden, um falschen Begehrlichkeiten vorzubeugen.
Die Zalman Fanmate hat einen inneren Kühlkörper in fast der Länge des Gehäuses - die Zalman-Belastungsangaben:
Allowable Power 6W or lower