Eben, da wäre im Moment nur Marvell interessant, aber die sind für Seagate
mit über 6 Milliarden USD Bösenwert definitiv zu groß und außerdem einer der wichtigsten Zulieferer.
Aber der Chipdesigner von Indilinx hat sich ja mit der Firma Novachips seblstständig gemacht und wird es sicher irgendwann schaffen, auch den Laden gewinnbringen zu verkaufen, sofern der erste Controller gut wird.
andr_gin schrieb:
OCZ haben sie in erster Linie ausgesucht, weil die pleite und deshalb günstig zu haben sind.
Pleite sind sie solange nicht, wie die Investoren die Hoffnung nicht aufgeben, dass daraus noch mal was wird. Das versucht OCZ indem sie krampfhaft um Marktanteile kämpfen, auch auf Kosten der Qualität. Das kann nicht ewig gutgehen.
andr_gin schrieb:
Ich denke für Seagate auf jeden Fall, da es denen kaum um die SSD Produktion geht, sondern eher um das Know How.
Welches KKonw-How? Im Moment bekommen sie vermutlich etwas aufgrund der Zusammenarbeit mit Marvell und sie haben das Team der FW-Entwickler von Indilinx, aber was deren Arbeit taugt, sieht man ja.
andr_gin schrieb:
Ich tippe einmal stark darauf, dass die ihre Seagate Momentus aufpolieren möchten und eine HDD/SDD Kombi liefern wollen um einen billigen Preis.
Das glaube ich nicht. Diese Hybridlösung wird zwar viel zugetraut, aber der Preisverfall der SSD gräbt ihnen das Wasser ab. Seagte muß den Investoren zeigen, dass sie die Zukunft nicht ganz verschlafen, sonst rutschen deren Aktien in den Keller, denn jeder geht davon aus, dass die Tage der Magentplatten gezählt sind, auch wenn ihnen noch einige Jahre bleiben.
Es ist den Herstellern Diskettenlaufwerken ja nicht anders ergangen, die sind schon vom Flash (USB-Sticks) verdängt worden.
andr_gin schrieb:
Einen Teil an den Aktien zu haben und eine nicht vorhandene Dividende einer sterbenden Firma zu erhalten ist eine Seite, die Mehrheit zu haben und das Know How absaugen zu können ist eine ganz andere Sache. OCZ hat keinen Wert als Einzelunternehmen, sondern nur als Bestandteil in einem größeren anderen, nur der Markt hierfür ist überschaubar.
Das ist richtig, nur es besteht immer das Risiko, dass die wenigen, wichtgien Köpfe die Firma dann verlassen, so wie es bei Indilinx passiert ist. Die gehen übrigens gewöhnlich auch, wenn es der Firma schlecht geht und der Pleitegeier schon darüber zu kreisen beginnt und da
OCZ seid Jahren nur Verluste einfährt, sind die voll von der Gnade der Geldgeber abhängig.
andr_gin schrieb:
die Ausfallsraten der SSDs der letzten Generation deutlich gestiegen sind (nicht nur bei OCZ). Intel hat es auch voll erwischt und bei Crucial wird auch noch eine ordentliche Ladung kommen, wenn auch nicht in dieser Statistik auf Grund des 5.000h Bugs.
Von 0.8% auf 0.82% ist nicht gerade eine ordentliche Ladung. Die haben Intel und OCZ bekommen, wo es von 0.1% auf 1.73% bzw. von 4.2% auf 7.03% ging.
andr_gin schrieb:
Interessant sind die Ausfallsraten von Hitachi, die sich absolut nicht mit meinen Erfahrungen und der Werten von Storelab decken.
Entweder hat die Qualität seit der letzten Flut stark gelitten oder es liegt in erster Linie daran, dass die Deskstar Modelle schon eine hohe Ausfallsrate in den ersten paar Stunden hatten bzw. allgemein zu heiß/laut waren, was man auf Geizhals so liest. Das erzeugt zwar hohe Rückgaberaten, aber wenig Aufträge für die Datenrettung (was eigentlich das Hauptkriterium ist).
Ausfall ist eben nicht gleich Ausfall und für den Kunden sind solche Ausfälle, bei denen er seine Daten noch selbst retten kann, sicher angenehmer.
andr_gin schrieb:
Die Festplattensparte von Samsung gehört jetzt zu Seagate. Ist also die Frage, ab wann man diese geistig zusammenzählen kann.
Die Daten stammen ja noch aus der Zeit davor und auch jetzt noch, kann man die Samsung HDDs im Seagate Sortiment recht gut an den Modellnummern erkennen. Ein Zusammenzählen ist daher nicht statthaft und übrigens hat ja auch WD Hitatchi GST übernommen bzw. beide haben fusioniert.
andr_gin schrieb:
Ich finde es schade, dass sich Intel dazu hinreißen hat lassen, seine SSDs auch unnötig hochzuzüchten. Der 8MB Bug, durch den sie auf die 1.6% (von 0.1%!!!) gefallen sind, ist rein dadurch entstanden, dass sie das Write Caching unnötig hochoptimiert haben und bei einem Stromausfall die Daten nicht mehr rechtzeitig schreiben konnten.
Das stimmt, aber Intel hat eben einfach, warum auch immer, die Weiterentwicklung seines eigenen SSD Controllers verschlafen und ist dann eben zu SF gewechselt, statt die Eigenentwicklung fortzuführen. Dabei hat Intel ja einen Controller zusammen mit Hitatchi für den Enterprise Markt entwickelt. Was aus dem wohl nun unter der Regie von WD wird? Das erweiterte SSD Know-How bei WD könnte Seagate aber in der Tat unter Zugszwang bringen.
andr_gin schrieb:
Wären sie bloß bei ihrem eigenen Controller geblieben mit üblichen Transferraten von 200/100MB. Da hätten sie die Statistiken mit den Ausfallsraten der anderen Hersteller allen Businesskunden um die Ohren schlagen können und diese würden freudig massenweise neue Notebooks mit SSD bestellen und man müsste sich gar nicht den Ar*** aufreißen, um im CPU Bereich so viel Steigerung zu erreichen.
Ja, nur müssten sie dann auch weiter entwickeln, alleine schon um mit den kommenden NAND mit anderen Interfaces und kleineren Fertigungsstrukturen umgehen zu können. Wenn sie beim 25nm NAND bleiben, dann wäre sie preislich bald nicht mehr wettbewerbsfähig und auf dem Endkundenmarkt waren sie ja schon mit den Leistungsdaten der 320er nicht mehr attraktiv.
Morrich schrieb:
Herrlich wie immer auf OCZ bezüglich deren SSDs rumgehauen wird. Leute, begreift doch einfach mal, dass OCZ in Sachen SSD ein Pionier war. natürlich lief bei den ersten Modellen da nicht alles rund.
Mit welcher grundlegenden Entwicklung hat OCZ denn zum SSD Markt beigetragen? Die haben immer nur nachgebaut, was andere entwickelt haben und bestenfalls mal ein internes RAID 0 oder eine Übertaktung des Controllers angestellt. Eigene FW haben die doch erst seid die Indilinx übernommen haben, davor kam immer alles vom Hersteller der Controller, weshalb sie sich wohl auch nicht früher an den Marvell Controller getraut haben, denn für den muss man FW selbst schreiben.
Morrich schrieb:
Mittlerweile kann man die neueren Modelle aber durchaus kaufen, ohne groß Angst haben zu müssen. Und auch ältere Modelle sind dank Firmware Updates deutlich zuverlässiger geworden.
Naja, sag das mal den 13,46% die mit ihrer Petrol Probleme hatten oder den 5,95% die ihre inzwischen zuverlässgie Vertex2 zwischen dem 01.10.2011 und dem 01.04.2012 gekauft und schon reklamiert haben:
Da sehe ich die alten Vertex2 und die neuen Everest SSDs bunt gemischt, nur die SF-2281 haben wohl inzwischen von Intel FW Debugging profitieren können. Das alles widersopricht Deiner Aussage doch deutlich.
Dreadslayer schrieb:
Du bist dir bewusst, dass nahezu alle Serverfarmen HDDs betreiben - und das wird auch noch eine Weile so bleiben.
Dann schau mal über den Tellerrand der Cosumer HW und frage Dich, wo wohl die ganzen SSD z.B. von FusionIO geblieben sind, die aussschliesslich für Enterprise Kunden und auch dort nur für Server sind und mit denen die Firma
alleine im 3. Quartal 2012 94,2Millionen USD eingenommen hat. Und FusionIO ist nur eine von über Hundert Firmen auf dem Markt, STEC hat auch im Q1 $50.4 Millionen USD umgesetzt:
So exotisch wie Du glaubst sind SSD in Servern bei weitem nicht, nur wird darauf natürlich nur selten die volle Kapazität abgebildet sondern die dienen viel öfter als schneller Cache für häufig verwendete Daten. SSDs habe in Servern sogar mal ihren Anfang genommen, noch auf Basis von RAM und lange bevor es OCZ oder Flash NAND gab.
Dreadslayer schrieb:
Da diese mit Abstand die grösseren Kunden sind als irgendwelche Notebookhersteller, wäre ich sehr vorsichtig mit dem baldigen Totsagen des Festplattenmarktes.
Gerade bei den Notebooks werden die SSD schon bald massiv die HDDs verdrängen. Bei den Volumenmodellen werden nur recht geringe Kapazitäten benötigt und HDDs sind empfindlicher und lauter als SSDs, was dort doppelt von Nachteil ist und sie brauchen mehr Platz. Dazu sind die Grundkosten in der Herstellung höher, weil HDDs eben viele mechansichen Teile haben. Sobald also SSD mit ausreichender Kapazität zu einem wettbewerbsfähigen Preis verfügbar sind, werden die SSD schnell verschwinden. So wie es sie SSD waren, durch die Tabletts erst möglich wurden, wird der Trend zu kompakteren Notebook (Ultrabook) die Sache noch beschleunigen.
Dreadslayer schrieb:
Selbst für meinen kleinen Home-Server mit 8TB werden noch ne rechte Weile Festplatten gekauft - mein Desktop hat natürlich schon lange ne SSD.
Keine Frage, als Datengrab werden die HDD noch eine Weile bleiben, nur ist das keine Basis um die bisherigen Umsatzzahlen aufrecht zu erhalten. Die Börse honoriert aber nur Wachstum und der Aktienkurs blüht schon bei der Phantasie davon auf.
andr_gin schrieb:
Der aktuelle preis für MLC Chips (64G) liegt bei 0,45$ Cent oder 0,365 Euro (
http://www.dramexchange.com).
OCZ bietet seine SSDs aktuell ab 0,411 Euro/GB ohne MWSt an:
http://geizhals.at/de/714549
Wenn man dann noch den Handel, Vertrieb, Controller, Fertigung, Firmware, Transport, Zoll etc. rechnet, dann sind die schon deutlich unter dem Marktpreis der Chips.
Bei den Preisen ist immer die Frage, für welche Qualitäten die sind. Da gibt es viele Abstufungen, die sich afgrund der erwarteten P/E Zyklen unterscheiden und da geht es bis zu Write-Once. Minderwertige NANDs sind natürlich billiger zu haben und solange man mehr beim Einkauf spart als man für Garantieleistungen aufwenden muss, ist es noch ein gutes Geschäft, zumindest bis auch der letzte Kunden merkt, was ihm da verkauft wird.
LeahpaR schrieb:
Wieso nicht? Wenn das Volumen pro quadratmilimeter grösser wird, kann der Lesekopf, bei gleicher geschwinigkeit, doch schneller zur gefrderten Datei kommen.
Nein, eine höhere Datendichte erhöht nur die seq. Transferraten, weil bei gleicher Drehzahl mehr Daten am Kopf vorbei kommen, aber die Zugriffszeit wird alleine von der Bewegung der Köpf und der Drahzhal der Platten bestimmt, denn es dauert eben durchschnittlich eine halbe Umdrehung, bis der gewünschte Sektor unten den Köpfen erscheint.
Morrich schrieb:
Außerdem müssen sich Firmen auch kaufen lassen. Ist ja nicht so, dass man einfach mit genügend Geld kaufen könnte, was man will.
Es gibt auch feindliche Übernahmen und wenn das Angebot gut genug ist, was gerade bei einer Firma die jahrelang immer nur Verluste eingefahren hat nicht schwer ist und kein starken Ankeraktionär an Board ist, dann verkaufen genug Aktionäre und der klägliche Rest wird notfalls rausgedrückt. An OCZ halten Insider 12% und institutionelle Anlieger (Investoren) 78,1% und für die zählt nur die Kohle. Der Aktienkurs ist auch nur deshalb so gefaltig gestiegen, weil viele eine Short-Squeeze im Falle einer Übernahme befürchten, denn es sind ja keine 10% der Aktien im Free-Float und dafür gibt es eine rekordverdächtige
Short % of Float (as of Jul 13, 2012) 39.20%. Ende 2011 waren es noch 44.23% und damit der Rekord aller amerikanischen Aktien.
Wer sich mit der Börse auskennt, der wundert sich also über so ein Gerücht nicht wirklich, denn es zwingt die Shorter dazu sich einzudecken, da sie keine Aktien mehr bekommen könnten, sollte das Gerücht doch wahr sein. Genau sowas hat damals auch die VW Aktie auf über 1000€ getrieben.