Sollten sich Firmen, die von Krisen profitieren am Gemeinwohl beteiligen?

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DerOlf schrieb:
Nein. Man sollte aber auch Unternehmen A nicht unter die Arme greifen, denn die Probleme mit Lieferengpässen sind eben nicht unvorhersehbar. Unternehmen A hat in deinem Beispiel einfach hoch gepokert, und dabei letztlich verloren.

Man müsste also während oder nach einer Krise jedes einzelne Unternehmen auf dieser Welt analysieren, beleuchten, bewerten und entsprechend entscheiden. Und wer entscheidet das im Einzelfall? Der Olf von der Tankstelle?

Völlig an der Realität vorbei. Meine Meinung. Bei solch granularen Regularien zähle ich lieber die Sandkörner am Strand. Ist produktiver.
 
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BridaX schrieb:
Durch solche Maßnahmen wird Erfolg durch gutes Wirtschaften bestraft/geschmälert und Misswirtschaft begünstigt.
Das ist ein Zirkelschluss, denn die überproportionale Lagerhaltung die aktuell aus "Zufall" doch sinnvoll ist, war eben aus damaliger Sichtweise selbst Misswirtschaft die auf dem Kapitalmarkt bestraft werden würde. Die Kritik am Renditezwang kommt nicht von ungefähr und da ist auch was dran. Genau aus diesem Grund braucht man ja den staatlichen Rahmen, der die Lagerhaltung eben doch notwendig erscheinen lässt. Das selbe Problem sieht man auch beim Klimawandel, da die Kosten des CO2 exkludiert sind kann der Markt diese garnicht selbst mindern. Beide Instrumente das zu beheben (CO2 zertifikate oder CO2-Steuer) wollen die Kosten explizit inkludieren.
BridaX schrieb:
Staaten haben kein intrinsisches Bestreben einen Mehrwert zu schaffen. Wenn sie es tun, dann abgekoppelt von Effizienz und Wirtschaftlichkeit.
Natürlich haben sie das, schonmal was von Staatsanleihen gehört? Das ist die elementare Aufgabe des Staates wirtschaftliche Stabilität und Wachstum zu befördern.
 
BridaX schrieb:
Genau das ist auch mein Problem mit den vielen tollen sozialistischen Ideen. Durch solche Maßnahmen wird Erfolg durch gutes Wirtschaften bestraft/geschmälert und Misswirtschaft begünstigt. In Summe schadet es mehr als es hilft.
Erste Frage:
Was hat das denn mit sozialistischen Ideen zu tun ... oder ist das nur als Buzzword gedacht?

Zweite Frage:
Werde mal konkret ... welches Unternehmen hat in diesem Beispiel gut gewirtschaftet, und welches schlecht?
 
Ihr solltet euch nocht am Thema Lagerhaltung aufhängen, dass war nur ein möglichst simples Beispiel, um ein grundsätzliches Problemfeld zu verdeutlichen.
 
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@azweik
Mir geht es doch nur um zwei Verständnisfragen.

Ausserdem habe ich so langsam keine Lust mehr, alles in die sozialistische Ecke geschoben zu sehen, was der Wirtschaft etwas anderes sagen möchte als "macht ihr mal einfach so weiter, wie ihr lustig seid".
 
DickerBass schrieb:
Das ist die elementare Aufgabe des Staates wirtschaftliche Stabilität und Wachstum zu befördern.

Klar, der Staat schafft einen Rahmen in dem Unternehmen langfristig erfolgreich wirtschaften können.

Planwirtschaftliche Tendenzen und Kleinsteingriffe stehen aber auf einem ganz anderen Blatt.

Wenn du mich fragen würdest wo ich mein Geld anlegen soll, Staat oder Unternehmen? Ich würde immer die Unternehmen wählen. Menschen die aus eigenen Überzeugungen handeln und klare Ziele verfolgen. Die Konsequenz des Scheiterns? Die eigene Pleite, nicht die Frührente eines Politikers oder Beamten.

DerOlf schrieb:
oder ist das nur als Buzzword gedacht?

Buzzword. Von mir aus nenn es "linke Wahnvorstellungen" :)

DerOlf schrieb:
Werde mal konkret ... welches Unternehmen hat in diesem Beispiel gut gewirtschaftet, und welches schlecht?

Dafür muss ich nicht konkret werden. Die Antwort findest du im jeweiligen Portemonnaie des Unternehmers. Das kann A oder auch B sein. Je nach Situation. Nenn es Glück, Pech, Konsequenzen oder unternehmerisches Risiko.

Risiko ist der Garant für Wachstum und Fortschritt. Es muss immer Risiken geben, sowie es Menschen geben muss die solche eingehen. Wie auch immer deren Ambitionen aussehen mögen.

Im äußersten Fall eines Fremdverschuldens greift der Sozialstaat oder die jeweilige Versicherung. Pauschale Rettungsprogramme und Helikoptergelder sehe auch ich äußerst kritisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
BridaX schrieb:
Die Antwort findest du im Portemonnaie des jeweiligen Unternehmers.
Dann hat Unternehmen A im Fall von Lieferengpässen also schlecht gewirtschaftet, denn bei denen wird es durch den Lieferengpass dann ja klamm im Portemonaie (keine Produktion, kein Absatz, kein Gewinn).

Kommnt es nicht zu Lieferengpässen, dann ist es genau andersrum ... dann klingelts bei Unternehmen A ja mehr im Portemonaie, als bei B (die hauen ja unnötig Kohle für ihre Lagerhaltung raus und schmälern damit ihren Gewinn).

Das ist aber ziemlich beliebig und ganz allgemein immer nur dann zu bewerten, wenn das Kind bereits im Brunnen liegt und ersäuft (wäre der Vorschlag eines Deckels auf dem Brunnen eigentlich sozialistisch?).

Eine irgendwie geartete Krisenvorsorge ist aus deiner Perspektive wahrscheinlich einfach unmöglich, denn das bedeutet ja nichts weiter (in deiner Denke), als die Ausgaben des eigenen Unternehmens nicht auf das in guten Zeiten absolut nötigste zu reduzieren, und damit bei gleicher Qualität teurer zu sein, als die Konkurenz.

Vorsorge ist also in deinen Augen schlechtes Wirtschaften - aber nur, wenn man die Vorsorge dann NICHT in Anspruch nehmen muss ... muss man auf die Vorsorge zugreifen, dann wird das gleiche Verhalten aber plötzlich gut ... auch interessant.
Das ist so ähnlich, wie der Regenschirm bei sonnigem Wetter ... regnet es nicht, hat man ihn umsonst mitgeschleppt, aber wenn man ihn zu hause lässt, und es dann anfängt zu regnen, dann wird man eben nass ... und versaut sich damit wohlmöglich die Fönfrisur.

Zum Risiko: Naja, wenn man es eingeht, dann sollte man auch mit den Konsequenzen leben müssen und diese nicht einfach auf die Solidargemeinschaft abwälzen können.
 
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DerOlf schrieb:
Das ist aber ziemlich beliebig und ganz allgemein immer nur dann zu bewerten, wenn das Kind bereits im Brunnen liegt und ersäuft (wäre der Vorschlag eines Deckels auf dem Brunnen eigentlich sozialistisch?).

Ich hatte meinen Beitrag gerade noch etwas bearbeitet. Entschuldige.

"Risiko ist der Garant für Wachstum und Fortschritt. Es muss immer Risiken geben, sowie es Menschen geben muss die solche eingehen."

Ein Deckel, also ein Schutz vor jeglichem Versagen, würde zugleich auch jegliches Risiko und jegliche Eigenverantwortung nehmen und somit auch sämtliche Rendite-, Fortschritts- und Wachstumsaussichten.

DerOlf schrieb:
Eine irgendwie geartete Krisenvorsorge ist aus deiner Perspektive wahrscheinlich einfach unmöglich

Ich denke das jeder Mensch und jedes Unternehmen weitestgehend für sein eigenes Handeln verantwortlich ist und entsprechend die Konsequenzen zu tragen hat.

Wer sich bewusst dafür entscheidet nicht vorzusorgen, Rücklagen zu bilden und Lagerbestände aufzubauen, der darf auch keine Hilfe erwarten wenn die eigenen Mittel knapp werden und die Insolvenz droht. Aktion, Reaktion.

Nun ist die Welt aber komplex und nicht jedes Unternehmen kann sich zu jederzeit auf jedwede Krise vorbereiten. Wo wir wieder beim Sozialstaat wären. Ohne Coronahilfen wäre die Wirtschaft in eine schwere Rezession gestürzt. Hier hat der Staat die Konsequenzen abgewägt.

DerOlf schrieb:
Vorsorge ist also in deinen Augen schlechtes Wirtschaften

Nein. Gut und Schlecht ist lediglich eine Momentaufnahme. Was heute ist, muss morgen nicht sein. Risiko und Rendite ist voneinander abhängig. Das letztendliche Risiko bildet immer den Totalverlust.

Höheres Risiko = Höhere Rendite
Niedrigeres Risiko = Niedrigere Rendite
Kein Risiko = Keine/Negative Rendite

DerOlf schrieb:
Das ist so ähnlich, wie der Regenschirm bei sonnigem Wetter ... regnet es nicht, hat man ihn umsonst mitgeschleppt, aber wenn man ihn zu hause lässt, und es dann anfängt zu regnen, dann wird man eben nass ... und versaut sich damit wohlmöglich die Fönfrisur.

Exakt.
 
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@DerOlf
@fishraven
So so, der Gewinn einer Tankstelle beträgt also "nur 10%" vom Umsatz in dem Ihr Einblick habt.
Wenn dem so wäre, würden aber ab morgen jede Menge Tankstellen aus dem Boden sprießen!
Internet schrieb:
Abgesehen vom staatlichen Anteil beinhaltet der Spritpreis außerdem die eigentlichen Kosten für das Produkt. Damit sind der Beschaffungspreis für Rohöl sowie die Kosten für Transport, Weiterverarbeitung, Lagerhaltung, Verwaltung und Vertrieb gemeint. Hinzu kommen die CO2-Abgabe der Mineralölkonzerne sowie deren Gewinn. Dieser liegt im Cent-Bereich.
Man kann die Lohnkosten einer Tankstelle doch nicht mit dem Aushilfslohn eines (!) Angestellten gleich setzen!

In meinem link ist von einem Deckungsbeitrag von 12-14 Cent je verkauftem Liter Kraftstoff die Rede (bei Preisen von rd. 1,50€/l).
Im Beitrag ist geschrieben, was der Deckungsbeitrag alles enthält (Kosten Mineralölkonzern + Gewinn)
Nun verrate uns doch einmal, wie viel Liter Du in einer Schicht durchschnittlich verkaufst und rechne die Summe aus. Dann schätze einmal ab, wie hoch die zentralen Verwaltungs- und Transportkosten, die Strom- und Reinigungskosten usw. sind und was dann für den Lohn noch übrig bleibt. Wie viele direkte Mitarbeiter seid Ihr an dieser Tankstelle?
Ich kenne das Ergebnis nicht.

DerOlf schrieb:
Ich halte es einfach für ein Märchen, dass Unternehmen Stellen schaffen, um der Gesellschaft besser dienen zu können ... oder wohlmöglich noch, damit der arme Staat einen Arbeitslosen weniger bezahlen muss.
Die Unternehmen schaffen nicht deswegen Arbeitsplätze, aber diese geschaffenen Arbeitsplätze haben diese Wirkung!
 
BridaX schrieb:
Und jedem Unternehmen steht es frei ob und wie viele Rücklagen gebildet werden sollen. Ob diese jemals beansprucht werden, steht in den Sternen.
Und dir fällt garnicht auf, dass dieses Prinzip letztlich in Risikomaximierung mündet?
Natürlich möchte das Unternehmen seine Leistung möglichst günstig anbieten können ... im Idealfall günstiger als die Konkurenz, welche das selbe Ziel verfolgt. Wenn man nun durch zusätzliche Risiken die Kosten senken kann, dann bedeutet das, dass beide Konkurenten immer größere Risiken eingehen werden, um die Konkurenz unterbieten zu können. Wer als erstes aus diesem Spiel aussteigt, wird langfristig aus dem Markt verschwinden.
Die durch den Sozialstaat abzufangenen Risiken werden also immer größer ... und die Unternehmen sind fein raus, weil der Staat nicht auf seine wichtigste Einnahmequelle verzichten will und die Unterehmen daher rettet.
Mir geht es nichtmal darum, wer dabei wen ausnimmt, wie eine Weihnachtsgans, sondern um die Instabilität, die dieses Spiel für alle Mitspieler bedeutet ... auch für die, die das Risiko, welches Unternehmer für sie eingehen, nicht im Geringsten beeinflussen können.
Wenn meine Bank sich verzockt, dann tut sie das ohne mein Wissen und meine Zustimmung ... und ich kann darauf nur reagieren, indem ich mein Geld zukünftig bei einer anderen Bank anlege. Leider habe ich kein Vertrauen in unser Bankensystem (vor allem nicht in die Banker), also halte ich mich an Sokrates' "was mir in Athen passiert, das kann mir auch in jeder anderen Stadt passieren" und hoffe einfach drauf, dass meine Bank künftig etwas weniger risikofreudig zockt.

Auch bei Risiko = Fortschritt kommt es letztlich auf das rechte Maß an ... zu viel Risiko (insgesamt) ist auch nicht gesund.
ThomasK_7 schrieb:
Die Unternehmen schaffen nicht deswegen Arbeitsplätze, aber diese geschaffenen Arbeitsplätze haben diese Wirkung!
Das habe ich auch nicht bezweifelt, sondern nur behauptet, dass diese Wirkung aus Unternehmenssicht eher eine Nebenwirkung ist und es den Unternehmen eigentlich nur ganz am Ende (oder in der PR-Abteilung) wichtig ist, auf diese Wirkung eines neuen Arbeitsplatzes hinzuweisen.

Danke für die Bestätigung.

ThomasK_7 schrieb:
Nun verrate uns doch einmal, wie viel Liter Du in einer Schicht durchschnittlich verkaufst und rechne die Summe aus.
Im Gesamtergebnis einer Tankstelle fällt der Spritverkauf kaum ins Gewicht ... daher war es für uns auch durchaus existenzbedrohend, als der Sprit ziemlich plötzlich auf über 2,20 schoss. Das ging nämlich direkt auf die wirklich wichtigen Umsätze. Was meinst du, warum der ganze Süßkram, der Alk und die sonstigen Betriebsmittel an einer Tankstelle so exorbitant teuer sind? Davon leben die Pächter. Der Sprit wird im Grunde nur noch weitergegeben.

Wenn Tankstellen nur Sprit verkaufen dürften, dann müsste das Zeug entweder sehr viel teurer sein ... oder die Tankstellen wären vollautomatisch. Anders wäre so ein Laden dann nämlich nicht wirtschaftlich zu betreiben.
Ergänzung ()

Wie viel Sprit ich verkauft habe, steht auf der Abrechnung leider nicht drauf.
Das müsste ich mir ausrechnen.

Ich schätze, dass es so um die 5.000 Liter sein könnten ... vielleicht mehr ... das kommt ja auch auf den Preis und die Tageszeit an, zu der ich arbeite ... ~1.000 Liter pro Stunde halte ich allerdings für einigermaßen realistisch.
 
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DerOlf schrieb:
Mir geht es nichtmal darum, wer dabei wen ausnimmt, wie eine Weihnachtsgans, sondern um die Instabilität, die dieses Spiel für alle Mitspieler bedeutet...

Im historischen Kontext ist die heutige wirtschaftliche Stabilität und der Lebensstandard eines jeden einzelnen noch nie höher gewesen. Es gibt nun mal keine existierenden Vergleiche zu besseren, alternativen Systemen.

Ab dem Punkt diskutiere/philosophiere ich nur sehr ungerne weiter. Ich stelle die Dinge gerne in Relation, was ich hier nicht kann. Ich kann nur in die Vergangenheit blicken und feststellen; "So scheiße ist es heute gar nicht"

DerOlf schrieb:
und ich kann darauf nur reagieren, indem ich mein Geld zukünftig bei einer anderen Bank anlege

Du könntest damit beginnen dein Geld im Vorfeld auf verschiedenen Konten zu parken, um dein Risiko zu streuen. Oder gar anfangen Verantwortung für dein Geld zu übernehmen, und nicht einfach auf die Bank abzuwälzen.

DerOlf schrieb:
Auch bei Risiko = Fortschritt kommt es letztlich auf das rechte Maß an ... zu viel Risiko (insgesamt) ist auch nicht gesund.

Exakt.
 
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BridaX schrieb:
Ich kann nur in die Vergangenheit blicken und feststellen; So scheiße ist es heute gar nicht.
Ich blicke auch in die Vergangenheit, und meine Feststellung ist, dass wir DAS genau nicht den Unternehmen zu verdanken haben sondern eher sozialrevolutionären Unterschichtlern, die ihr Leben und ihre Freiheit dafür riskierten.

Heute geht es vielen Leuten besser, weil die Unternehmen Auflagen zu erfüllen haben und der Staat sie irgendwann (gegen ihren harten Widerstand) dazu gezwungen hat, sich an sozialen Sicherungssystemen zu beteiligen.
Nachdem Bismarck seine Sozialgesetze durchgesetzt hatte, galt er fast der gesamten deutschen Unternehmerschaft als Vaterlandsveräter ... zum Glück stellten die nicht die Mehrheit im Reichstag.
BridaX schrieb:
Oder gar Verantwortung für dein Geld zu übernehmen und nicht einfach auf die Bank abzuwälzen.
Ich glaube, du hast die falsche Vorstellung davon, was "mein Geld" bedeutet. Momentan ist das ein Durchlaufposten.

Mit Wertpapieren könnte ich höchstens dafür sorgen, dass mein "Vermögen" nicht ganz so schnell kleiner wird, wie auf der Bank. Um mein Vermögen auf diese weise zu vergrößern, müsste es jetzt schon ein bisschen größer sein ... ich habe keine 50 Jahre mehr vor mir, in denen ich mit Kleckerbeträgen einen Fond dickfüttern kann.

Die Bank verwaltet mein Geld, bis ich es ausgebe. Wenn ich mal einen vierstelligen Betrag auf dem Konto habe, dann liegt das daran, dass ich gerade Gehalt bekommen und die Miete noch nicht überwiesen habe.
Aus meiner Perspektive schwimmt ihr hier mit wenigen Ausnahmen im Geld ... und natürlich macht man sich eher Sorgen um etwas, was man bereits besitzt.
Geld ist daher eher nicht meine Sorge.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Hier wird immer wieder angeführt, dass Unternehmen ja Arbeitsplätze schaffen und den Menschen damit ein Einkommen ermöglichen. Es wird so getan, als handelten die Unternehmen dabei altruistisch ... dem ist aber ganz sicher nicht so.
Das hat niemand getan/behauptet, die Aussage war das Unternehmen Arbeitsplätze schaffen, du bist der einzige der die Motivation dahinter sucht.

DerOlf schrieb:
Dient ein Unternehmen durch die Schaffung von Arbeitsplätzen primär dem Gemeinwohl, oder doch eher den Unternehmensinteressen?
Es dient beidem, bei 45 Millionen Erwerbstätigen eher dem Gemeinwohl.

DerOlf schrieb:
Tatsächlich führen Entlassungswellen oft genug zu Kursgewinnen an der Börse ... für die Aktionäre ist also "Arbeitsplätze vernichten" sogar attracktiver als "Arbeitsplätze schaffen" ... gerade in einem Land wie Deutschland, wo die Personalkosten ohnehin der dickste Kostentreiber sind.
Mehr Aufträge schaffen mehr Arbeitsplätze und mehr Umsatz/Gewinn, nicht jedes Unternehmen schrumpft sich reich.
Aktuell werden Arbeitskräfte an jeder Straßenecke gesucht, vom Hilfsarbeiter über den Facharbeiter bis zum Akademiker, es ist für jeden der arbeiten will was dabei.

DerOlf schrieb:
Arbeitsplätze werden nicht geschaffen, um damit der Gesellschaft etwas gutes zu tun (das ist nur eine Nebenwirkung), sondern weil es die Mitarbeiter auf diesen Arbeitsplätzen sind, die den Gewinn ermöglichen (alle ... von der Reinigungskraft bis zum Vorstandsmitglied oder Manager).
Trotzdem werden Arbeitsplätze geschaffen.

DerOlf schrieb:
Die Unternehmen profitieren in jedem Fall mehr von einem neu geschaffenen Arbeitsplatz, als die restliche Gesellschaft ...
Trotzdem werden Arbeitsplätze geschaffen.

NedFlanders schrieb:
Doch das macht es, denn ansonsten müsste man ja bei fast allen Ereignissen diese Diskussion führen.
Diese Diskussion führen wir doch hier bei jedem Ereignis:
Flut - Nehmt den Reichen das Geld weg und gebt uns Geld fürs nichtsun.
Corona - Nehmt den Reichen das Geld weg und gebt uns Geld fürs nichtsun.
Ukraine - Nehmt den Reichen das Geld weg und gebt uns Geld fürs nichtsun.

NedFlanders schrieb:
Die habe ich genannt, es geht dabei um die seitens der Politik vielbeschworene Solidarität, Gemeinwohl.
In Deutschland kann man sich sein ganzes Leben lang vom Staat durchfüttern lassen ohne zu arbeiten, in welchem anderen Land gibt es mehr Solidarität und Gemeinwohl ?

NedFlanders schrieb:
Ich denke, bei der Coronakrise dürfte es recht offensichtlich sein (siehe die Biontech Zahlen).
Was ist wenn wir Biontech jetzt die Gewinne wegnehmen um die Gewinne der Gemeinschaft zu schenken und Biontech beim nächsten Virus keine Lust mehr hat ein Gegenmittel herzustellen ?

NedFlanders schrieb:
Meine Idee ist darüber nachzudenken, Firmen in gewissen Ausnahmesituationen an Gemeinkosten zu beteiligen. So etwas könnte man über Steuern oder sonstige Konstrukte machen.
Warum sollen die Firmen sich bei Ereignissen beteiligen die sie nicht verschuldet haben ? Welche Firma hat die Flut oder Corona oder den Ukraine Krieg zu verantworten ?
Warum sollen wir Unschuldige bestrafen indem wir sie für etwas bezahlen lassen was sie nicht zu verantworten haben ? Im Gegenteil sie haben sogar bei der Bekämpfung geholfen.
Was kommt als nächstes, soll/muss der derjenige der am meisten verdient allen anderen in der Kneipe das Bier bezahlen nur weil er am meisten verdient ?

DerOlf schrieb:
Die Schaffung von Arbeitsplätzen dient primär eben nicht dem Gemeinwohl sondern dem Wohl des Unternehmens und in Folge dem Privatwohl einiger weniger Menschen.
Die Schaffung von Arbeitsplätzen dient nicht primär dem Gemeinwohl und dient nur in Folge dem Privatwohl von einigen wenigen Menschen ?
45 Millionen Erwerbstätige in Deutschland die sich und Ihre Familien ernähren sind nur einige wenige Menschen und nicht das Gemeinwohl ?

Grüße Tomi
 
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DerOlf schrieb:
Wenn Tankstellen nur Sprit verkaufen dürften, dann müsste das Zeug entweder sehr viel teurer sein ... oder die Tankstellen wären vollautomatisch. Anders wäre so ein Laden dann nämlich nicht wirtschaftlich zu betreiben
Du warst doch Derjenige, der uns anhand der verkauften Kraftstoffmenge die tolle Wirtschaftlichkeit der Tankstelle im Post # 55 vorrechnen wollte! :D

Im übrigen ist das mit den Unternehmen und den Arbeitsplätzen im Sinne von Gemeinwohl von der Politik/unserem Gesellschaftssystem genau so gewollt und kein Nebenprodukt.
Das Streben nach individuellem Gewinn soll dem Gemeinwohl dienen, deshalb wird es gefördert.
 
ThomasK_7 schrieb:
Du warst doch Derjenige, der uns anhand der verkauften Kraftstoffmenge die tolle Wirtschaftlichkeit der Tankstelle im Post # 55 vorrechnen wollte! :D
Ich schrieb von Umsatz nicht von Kraftstoffmengen und es ging dabei nicht um die Wirtschaftlichkeit, sondern darum, wie viel Geld das Unternehmen in meiner Schicht an einer Tankstelle umsetzt.
 
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DerOlf schrieb:
Ich blicke auch in die Vergangenheit, und meine Feststellung ist, dass wir DAS genau nicht den Unternehmen zu verdanken haben sondern eher sozialrevolutionären Unterschichtlern, die ihr Leben und ihre Freiheit dafür riskierten. Heute geht es vielen Leuten besser, weil die Unternehmen Auflagen zu erfüllen haben [...]

Für mich ist das alles die selbe Suppe. Das eine bedingt das andere.

Wenn ein "Systemwechsel" passiert und langfristig Erfolg hat, dann bin ich der Letzte der sich darüber beschwert. Ich bin mir sicher, dass ich mich anpassen kann. Aber dazu muss ein gewisser Zeitgeist vorherrschen, der einen Großteil der Bevölkerung einnimmt, heute gar auf globaler Ebene.

DerOlf schrieb:
Ich glaube, du hast die falsche Vorstellung davon, was "mein Geld" bedeutet. Momentan ist das ein Durchlaufposten. [...] Geld ist daher eher nicht meine Sorge.

Naja, du hattest das Beispiel mit der Bank gebracht. Zumal hier bis 100.000€ noch die Einlagensicherung greift. Das direkte Risiko einer Bankenpleiten ist somit im Vorhinein schon recht überschaubar. Bankensturm etc. mal außen vor.

Wir haben ja schon viele sozialstaatliche Hilfen, von denen viele auch gut und richtig sind. Man sollte es aber auch nicht übertreiben und den letzten Funken Eigenverantwortung ausradieren.

Aber lassen wir das Thema, wir driften sowieso ab.

Profiteure bestrafen. Da könnt ihr mich eigentlich mit in den Sack stecken. 2020 bis heute waren für mich beruflich und finanziell sehr erfolgreiche Jahre. Hätte ich nun auch die hypothetische Verpflichtung meine Gewinne zu verteilen? Warum sollten meine Gewinne und Entwicklungen als Privatperson anders behandelt werden als die der Unternehmen? Somit gilt es nicht nur alle Firmen dieser Welt zu durchleuchten, auch alle Privatpersonen fallen in das potentielle Raster. Und so kommt der Stein in's Rollen...
 
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Hallo

BridaX schrieb:
Profiteure bestrafen. Da könnt ihr mich eigentlich mit in den Sack stecken. 2020 bis heute waren für mich beruflich und finanziell sehr erfolgreiche Jahre. Hätte ich nun auch die hypothetische Verpflichtung meine Gewinne zu verteilen?
Dann muss ich auch bestraft werden, ich bin auch ein Profiteur von Corona und dem Ukraine Krieg.
Beide Ereignisse haben dem Krankenhaus in dem ich arbeite mehr Gewinn beschert und meinen Arbeitsplatz noch sicherer gemacht und mir zu Gehaltserhöhungen und Boni verholfen.

BridaX schrieb:
Warum sollten meine Gewinne und Entwicklungen als Privatperson anders behandelt werden als die der Unternehmen? Somit gilt es nicht nur alle Firmen dieser Welt zu durchleuchten, auch alle Privatpersonen fallen in das potentielle Raster.
Das ist eine sehr gute Frage, es gab/gibt bei der Flut, bei Corona und beim Ukraine Krieg auch sehr viele private finanzielle Gewinner.

BridaX schrieb:
Und so kommt der Stein in's Rollen...
Das scheint einige hier nicht zu stören, Hauptsache die Reichen werden bestohlen/enteignet und das Geld wird nach unten umverteilt bis alle gleich viel haben (wer wieviel leistet ist dabei egal).

Grüße Tomi
 
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NedFlanders schrieb:
[ ... ] ob es in einer Demokratie nicht fair wäre, wenn die Starken die Schwachen unterstützen.
Da hast Du was grundlegend falsch verstanden. Damit hat Demokratie nicht das Geringste zu tun.

Demokratie ist die Herrschaft der Masse, nicht mehr, nicht weniger. Wenn die Masse sagt "ja ich will", so rum. Wenn sie sagt, "ich will nicht", anders.

Was ultimativ dazu führt, daß in jeder Demokratie die Starken auf die Schwachen eintreten. Was meinst Du warum sich Minderheiten so extrem LAUT melden?
 
Was mich stört ist weiterhin, dass man als Angestellter < 200000 Einkommen (grob) einfach eine höhere Steuerlast als viele Unternehmen hat. Da gibt's die wildesten Konstrukte, wie Stiftungen, Auslandsfirma etc PP. Ich finde auch, dass der Unternehmer oder Selbstständige belohnt werden sollten für ihr Risiko. Aber wenn ich klatten sehe, die 500.000.000 bekommt, und das in einer Stiftung parkt, frag ich mich, wie so was sein kann.
 
RalphS schrieb:
Was meinst Du warum sich Minderheiten so extrem LAUT melden?
Weil sie ihren Willen der Mehrheit aufzwingen wollen? Aber was hat das jetzt mit den Firmen zu tun?
Leider mutiert das wieder zu einem klassischen "Umverteilungs-Thread".
 
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