Buttkiss schrieb:
Es liegt nicht allein an Aufklärung.
Nein, die liegt im gesellschaftlichen Genom sehr viel tiefer.
Also die DDR in diesen Kontext anzuführen, ist mir dann doch ein bisschen zu viel Karneval, denn die hatte gut ausgebildete und gebildete Bürger, die ihr Heil nicht in irgendeinem Gott, sondern in ihrem eigenen Verstand und demnach ganz im Sinne der Aufklärung suchten. Lassen wir mal die Weltanschauung weg, war die DDR im Gegensatz zu fast der gesamten arabischen und afrikanischen Welt ein hochfunktionaler Staat.
Afghanistan ist mit viel gutem Willen auf dem Niveau eines mittelalterlichen Feudalstaates. Die Welt sollte Afghanistan in Ruhe lassen, so wie alle anderen shithole countries. Wenn die Afghanen diese religiös verbrämte Stammesgesellschaft so wollen, dann sollte man das im Sinne des Völkerrechts in Bezug auf die innere und äußere Souveränität respektieren.
Ich halte diesen ausprobierten und grandios gescheiterten "Werte"export -speziell den Deutschen- in andere Länder für außerordentlich fragwürdig, vermessen, hochnäsig und arrogant.
Wir haben uns einen sehr,sehr schlanken moralischen Fuß dort gemacht und Brunnen gebohrt, Schulen gebaut, Militär ausgebildet und natürlich -ganz zeitgeistig- Frauen gefördert und Stuhlkreise gebildet. Das ist so bescheuert. Es lag auf der Hand, dass das nicht funktionieren wird.
Scholl-Latour hat 2014 Afghanistan schon für verloren erklärt. "Man müsse Afghanistan den Afghanen überlassen." formuliert er schon damals. Aber die abgehobene Politikerkaste in ihrer Berliner Blase wussten natürlich wieder alles besser und faseln was von europäischer Armee etc. und bekommen nicht einmal eine vernünftige Corona Problemlösungsstrategie gebacken oder versagen kläglich bei der Hochwasserwarnung bzw. der Hilfestellung danach. Das alles hat unendlich viele Ursachen, lässt sich aber immer wieder auf einen Punkt zurückführen und zwar auf die durch die Bank komplett versagenden Politiker auf viel zu vielen Ebenen.
So, und jetzt noch ein Link von 2014
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