Sondierungs- und Koalitionsgespräche Wahl 2021

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@mo schrieb:
In der FAZ hat es gerade einen Artikel "Machtkampf der Grünen. Die Entfremdung zwischen Baerbock und Habeck."
Leider hinter der Bezahlschranke. Wen es dennoch interessiert, zur Info.
Der Titel klingt jetzt reisserischer als der Inhalt, beschreibt aber m.E. ganz gut die aktuelle Situation der beiden, den Entfremdungsprozess und den Zustand der Bundespartei.


Da möchte ich übrigens allen Mutdiskutanten Blendle ans Herz legen.

Da kostet der besagte Artikel 0,75 Euro.

Ich nutze Blendle eigentlich regelmäßig, wenn ich einen Artikel hinter der Zahlschranke finde und kein Zeitungsabo abschließen möchte.
 
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hotzenplot schrieb:
Durchschnitt liegt also bei 2493€ Brutto. Aha
Jo, man kann sich seine Quellen halt auch passend raus suchen. Suche auf 10 "Gehaltsseiten" und du hast 11 unterschiedliche Ergebnisse. Was ist zum Beispiel mit den Daten vom statistischen Bundesamt?

Wie immer kommt es darauf an was man sich anschaut. In diesem Fall besonders ob die Pflegekraft eine Fachkraft oder eine ungelernte Kraft ist.
1630520298283.png

Ohne genauere Angaben was sie meinen haben sich da alle nicht mit Ruhm bekleckert. Weidel war trotzdem weiter weg.

hotzenplot schrieb:
"Je nach Beruf variiert dieses Einkommen zwischen 1.855 Euro und 3.131 Euro."

Durchschnitt liegt also bei 2493€ Brutto. Aha
Aus dem Min und Max einfach den Durchschnitt zu berechnen ohne die Verteilung innerhalb der Spanne zu kennen ist auch irgendwie abenteuerlich.

Aber gut, selbst wenn man Weidel da glauben schenken mag disqualifiziert sie ihre Aussage zum Klimawandel von jedweder Glaubwürdigkeit. Selbst schuld würde ich da sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe bei solchen Artikeln der großen Zeitungshäuser, gerade aktuell, leider die versuchte Einflussnahme auf die politische Stimmung und weniger den journalistischen Grundgedanken.
Je nach Grundstimmung dieser Medienhäuser wird beim politischen Gegner Negatives gezielt gesucht und falls nicht nachweisbar, dann durch Suggestiv- und Spekulationsartikel, Aufbauschen von Kleinigkeiten zu angeblich großen Sachen, Stimmung gemacht.

Ich kann nur hoffen, dass die Wähler dies durchschauen und sich mehr von ihrer eigenen, statt fremder Meinung leiten lassen bzw. die politische Grundhaltung der betreffenden Medien würdigen.

Ich bin selbst über die jüngsten Umfragewerte zu den einzelnen Parteien riesig überrascht und kann mir diese starken Veränderungen gar nicht erklären. Ich werde mir am Wahlabend und auch danach, die Begründungen für den Sinneswandel vieler besonders zu Gemüte führen, sofern die aktuellen Prognosen/Umfragen bis zum Wahltag noch Bestand haben.
Vielleicht liegen die aktuellen Prognosen/Umfragen auch total daneben, wäre in jüngster Vergangenheit ja nicht das erste mal. Im Moment scheint alles möglich.
 
foo_1337 schrieb:
...
Wer bezahlt im das? Dazu kommt noch der Overhead der Lohnnebenkosten. Und zu allem Überfluss muss er auch noch selbst mehr Steuern (siehe oben) bezahlen.
...

Ich geh jetzt mal nicht auf alles ein, weil deine Darstellung:

Mindesturlaubsanspruch von 36 Tagen und nur noch 30 Stunden Arbeitswochen*
Schlicht nicht so im Wahlprogramm steht, und somit deine Darstellung ins leere läuft...Du suggerierst hier, dass das für alle gelten soll...

Ich zitiere mal aus dem Wahlprogramm:

Gutes Leben besteht aus mehr als Arbeit. Viele Beschäftigte werden krank durch zu viel Arbeit und Überstunden, während Millionen Menschen von Erwerbsarbeit ausgeschlossen sind oder unfreiwillig in Teilzeit abgedrängt werden. Es ist Zeit für ein neues Normalarbeitsverhältnis. Wir wollen Arbeit in der Gesellschaft und zwischen den Geschlechtern gerecht verteilen.

Wenn die Arbeit gerechter verteilt wäre, könnten statt Überstunden und Dauerstress über eine Million Arbeitsplätze in kurzer Vollzeit mit 30 Stunden pro Woche geschaffen werden. Eine solche Umverteilung der Arbeitszeit erhöht die Lebensqualität für alle.

Die gesetzliche Höchstarbeitszeit wollen wir auf maximal 40 Stunden pro Woche begrenzen.

■ Ausnahmen von der täglich zulässigen Höchstarbeitszeit von 8 Stunden wollen wir stärker begrenzen. Eine Verkürzung der erforderlichen Ruhezeiten von 11 Stunden lehnen wir ab.


Quelle
 
Leider bist du nicht "nicht auf alles" sondern auf gar nichts eingegangen.

stummerwinter schrieb:
Schlicht nicht so im Wahlprogramm steht, und somit deine Darstellung ins leere läuft...Du suggerierst hier, dass das für alle gelten soll...

Ich zitiere mal aus dem Wahlprogramm:
Ich halte mich nicht strikt an Wahlprogramme, insbesondere nicht dann, wenn es völlig unkonkret wie hier niedergeschrieben ist. Wie die mit der Realität divergieren kennt man ja. Die Grünen eiern z.B. schon lange mit dem Tempolimit 80 auf Landstraßen rum. Im Wahlprogramm findet sich davon wieder mal nichts, beim letzten Antrag war es aber auch wieder Thema. Aber konkret zu den 30 Stunden:
Was da in kurzen Sätzen im Wahlprogramm steht, bedeutet ausgeschrieben folgendes:

Wir brauchen eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche in Vollzeit, um die Produktivitätsfortschritte allen zu Gute kommen zu lassen und allen ausreichend Zeit für Familie und Sorgearbeit, für politische Einmischung, persönliche Weiterbildung und Muße zu ermöglichen“
https://www.handelsblatt.com/politi...ipping-fordert-30-stunden-woche/26098928.html (2020)
https://www.rnd.de/politik/30-stund...r-arbeitszeit-5YNYWL2BMZFKHCOJ5OJW574O5Y.html

Bartsch: Es gab mal Zeiten, da gab es eine 60-Stunden-Arbeitswoche. Und sie wird runtergehen und sie wird irgendwann – und das ist auch gut so – durch erhöhte Produktivität bei 30 Stunden liegen.
https://www.deutschlandfunk.de/diet...inken-wird.868.de.html?dram:article_id=502348 (2021)

Er faselt hier auch was von "erhöhter Produktivität". Zum einen ist der Kaffeeklatsch zwischendurch wichtig, wir alle sind keine Maschinen. Zum anderen ist dies in unzähligen Berufsgruppen schlicht nicht möglich irgendwie produktiver zu sein und 10h zu kompensieren.

Und auch interessant, denn da war Kipping auch schon nicht mehr Vorsitzende:
In der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik will die Partei die Vier-Tage-Woche mit 30 Stunden durchsetzen, ohne Abstrich an der Bezahlung und der Zahl der Beschäftigten.
https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...age-woche-mit-30-stunden-arbeit-17216547.html

Der von dir fett markierte Punkt ist übrigens auch höchst interessant. Der bedeutet nämlich nichts anderes als ein Überstundenverbot für Angestellte mit einer 40 Stunde Woche bzw. einer Pflicht für einen Ausgleich innerhalb dieser Woche, was sehr oft unmöglich ist.
 
konkretor schrieb:
Leider machen bei mir im Wahlkreis weder CDU/SPD/FDP/AFD mit, sonder nur die Grünen sowie kleinst Parteien....
Bei mir machen CDU, AfD, FDP, Freie Wähler und Die Partei mit. SPD, Linke, Grüne und der Rest nicht.
 
Schredderr schrieb:
Was ist zum Beispiel mit den Daten vom statistischen Bundesamt?
habe mir nun mal das mit dem AVR verglichen, Caritas mit seinen 85 000 Pflegekräften, zahlt eine Fachkraft erst nach 16 Dienstjahren das gleiche was das statistische Bundesamt als Durchschnittslohn angibt

so wirklich taugt das das statistische Bundesamt doch nicht

btw

"In der Altenpflege mit rund 1,2 Millionen Beschäftigten bekommt laut Arbeitsministerium nur knapp die Hälfte Tariflohn"

https://www.haufe.de/oeffentlicher-...r-bezahlung-nach-tarifvertrag_144_544570.html

würde mich nicht wundern, wenn das gleiche auch in der Krankenhauspflege zutrifft
 
Zuletzt bearbeitet:
Noxiel schrieb:
Da möchte ich übrigens allen Mutdiskutanten Blendle ans Herz legen
Also so mutig finde ich das jetzt nicht unbedingt hier mit zu diskutieren! ;)

SCNR!
Ergänzung ()

ThomasK_7 schrieb:
Ich sehe bei solchen Artikeln der großen Zeitungshäuser, gerade aktuell, leider die versuchte Einflussnahme auf die politische Stimmung und weniger den journalistischen Grundgedanken.
Ich sag Mal so, die FAZ ist jetzt sicher nicht die Grünen freundlichste Basis. Andererseits aber ziemlich objektiv in der Betrachtung der Dinge, wenn auch im Bereich Politik und Wirtschaft aus eher konservativer Richtung. Aber konservativ ist ja per se, erst Mal nichts schlechtes.
Ich lese täglich mehr oder weniger alle drei großen Frankfurter Tageszeitungen. Die FAZ, die FNP und die Rundschau. Das deckt die Bereiche "bürgerlich konservativ" (FNP), "linksliberal" (FR) und "liberal konservativ" (FAZ) ab. Bis vor einigen Jahren waren die alle noch unter einem Dach, jetzt sind FR und FNP im großen Ippen Konzern gelandet und die FAZ weiterhin selbständig und damit weitest gehend unabhängig.
Die anderen beiden haben halt nur unterschiedliche Redaktionen, bedienen damit aber das klassische Klientel aus Zeiten, wo alle noch selbständig waren. Ich nenne es mal wohlwollend Meinungsvielfalt.


Kleiner Tipp. Die Ippen Publikationen, bzw. Web-Angebote, kann man ganz legal 2 Wochen (manchmal länger) kostenlos testen. Es wird lediglich eine E-Mail-Adresse verlangt, keine Adresse, ohne lästige Werbemails (wenn man das Häkchen setzt). Damit geht dann auch die jeweilige App für Smartphones.
 
Zuletzt bearbeitet:
hotzenplot schrieb:
so wirklich taugt das das statistische Bundesamt doch nicht
Nun, am Beispiel Caritas ist es näher dran als Weidel ;)
Screenshot_20210901-231135.png
 
Schredderr schrieb:
Nun, am Beispiel Caritas ist es näher dran als Weidel ;)

das die AVR nach West und Ost unterscheidet und damit unterschiedliche Löhne, hast du ganz vergessen zu erwähnen. Auch hast du vergessen zu erwähnen das die AVR nach Endgeldgruppe und Entwicklungsstufe unterscheidet, genauso ob du im Altenpflege oder im Krankenhaus arbeitest ( p7 ist Krankenhaus )

genauso hast du vergessen zu erwähnen, das das Beispiel Caritas nicht Weidel galt, sondern das das statistische Bundesamt nix taugt , um den tatsächlichen Durchschnittlichen Lohn zu ermitteln

p7 Krankenhaus Caritas nach 16 Jahren = 3614,- Euro brutto
statistisches Bundesamt : Krankenhauspfleger = 3 578 Euro brutto

auch wenn man p7 zu den Altenheimen rechnen würde, sagt das Bundesamt auch was anderes, "jene in Altenheimen, darunter Altenpflegerinnen und -pfleger, auf 3 291 Euro"., die erreicht man nach 10 Dienstjahren ;)

und mal den Bogen auf Weidel zu spannen, da nur die Hälfte der Altenpflege nach Tariflohn bezahlt wird ( wiegesagt mich würde es nicht wundern, wenn das auch auf die Krankenhauspflege zutrifft), sind da Spahns 3176€ der realistische Durchschnittslohn?

anstatt zu sagen das er ja deswegen eine Pflegereform auf den Weg gebracht hat, haut er eine Zahl raus ( die vorne und hinten nicht stimmt ) und wirft ihr das vor, was er selber gerade macht ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
foo_1337 schrieb:
Ich halte mich nicht strikt an Wahlprogramme, insbesondere nicht dann, wenn es völlig unkonkret wie hier niedergeschrieben ist. Wie die mit der Realität divergieren kennt man ja. Die Grünen eiern z.B. schon lange mit dem Tempolimit 80 auf Landstraßen rum. Im Wahlprogramm findet sich davon wieder mal nichts, beim letzten Antrag war es aber auch wieder Thema. Aber konkret zu den 30 Stunden:
Was da in kurzen Sätzen im Wahlprogramm steht, bedeutet ausgeschrieben folgendes:

Ah, Du interpretierst dann die Wahlprogramme der Parteien die dir eh nicht zusagen lieber frei, weil Du es besser weißt was sie wollen? Interessante Idee, vor allem interessant weil das jede Diskussion erübrigt da man keine Grundlage mehr hat worüber diskutiert werden könnte.
 
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foo_1337 schrieb:
Leider bist du nicht "nicht auf alles" sondern auf gar nichts eingegangen.


Ich halte mich nicht strikt an Wahlprogramme, insbesondere nicht dann, wenn es völlig unkonkret wie hier niedergeschrieben ist. Wie die mit der Realität divergieren kennt man ja. Die Grünen eiern z.B. schon lange mit dem Tempolimit 80 auf Landstraßen rum. Im Wahlprogramm findet sich davon wieder mal nichts, beim letzten Antrag war es aber auch wieder Thema. Aber konkret zu den 30 Stunden:
Was da in kurzen Sätzen im Wahlprogramm steht, bedeutet ausgeschrieben folgendes:
Warum sollte ich auf was eingehen, was konstruiert ist...

Vermutlich beziehen sich deine Artikel (überwiegend konservativ / wirtschaftsnah) auf diese Thesen: Kipping, Schirdewan und Gennburg

Darin steht nirgends was von 30 h...zumindest habe ich nichts gefunden...auch in dieser Quelle steht nichts von generell 30 h für alle...

Ich halte die Aussage "generell 30 h für alle" für konstruiert...wenn man alles in einen Tiopf wirft und dann das raus holt, was für die eigene Agenda passt kann man das daraus interpretieren...

@DerHechtangler: Bei ~ 3.000 € Brutto passt die genannte Größenordnung von Dir....
 
Magellan schrieb:
da ist es doch auch angemessen die eher zu entlasten.
Dem stimme ich auch zu. Familien können ja gerne stärker entlastet werden als andere.
Aber was ist z.B. mit Familien ohne Kinder? Ist ein verheiratetes Paar keine Familie?
Mir geht es nicht um das Ob, sondern um das Wie. Und da finde ich dieses Unterschied eben einfach relativ hoch. In meinem persönlichen Umfeld werden Familien mit Kindern in vielerlei Hinsicht stärker bevorzugt als kinderlose.
Fängt ganz konkret bei meiner Arbeitsstelle an. Urlaubsplanung von Kollegen mit Kindern hat immer Vorrang, sie bekommen von Tarifwegen mehr Urlaub (gut, der Rest bekommt das als Sonderzahlung), Kinderkrankentage, Home office-Angebote (die in meinem direkten Bereich Kinderlosen nur seltenst angeboten werden). Dazu kommen dann noch Kinderfreibeträge etc. etc.

Da es hier eben schon diverse Vorteile gibt, bin ich eben schlicht nicht so begeistert davon, dass nun bei diesen Vorschlägen Familien mit Kindern soviel stärker bevorzugt werden.
Wiegesagt – man kann hierüber von mir ausüber einen Faktor zwischen 2 und 10 sprechen. Aber Faktor 30 ist mir schlicht zu unverhältnismäßig.
foo_1337 schrieb:
ohne Abstrich an der Bezahlung und der Zahl der Beschäftigten.
Das wollen sie doch immer alle. Käme halt eigentlich einer direkten Lohnerhöhung von 25% (wenn von 40 auf 30h runter) gleich. Das muss sich so manche Firma erstmal leisten können. Und nicht jeder kann das auf seine Preise umlegen. Insbesondere im internationalen Wettbewerb.
Man kann ja mal damit anfangen, dass man grundsätzlich die Möglichkeit hätte auf 30h runterzugehen wenn man das möchte. Allerdings eben OHNE Kompensation. Das muss sich dann jeder selbst überlegen, ob er mit 25% weniger Gehalt auch zurecht kommt, dafür aber sein Leben ausleben kann.
 
DerHechtangler schrieb:
Ihr Verdienst liegt zwischen 1800 und 2300 Euro netto monatlich
Und wie schlüsselt sich das auf? Ein erheblicher Teil nur Zulagen durch Schicht und Co.?
Wie ist der Bildungshintergrund? Fachkraft, Hilfskraft? Leitungsverantwortung?
Für eine normale Fachkraft finde ich das jetzt kein Armutsgehalt... Ich habe in der Zeit nach meiner Ausbildung im Handwerk mit 1500-1600 netto bei 40h angefangen. Mit gelegentlicher Spätschicht waren es mal 1800€. Einzig in Monaten mit Sonderzahlungen ging es mal über 2000€.
 
Khaotik schrieb:
Da es hier eben schon diverse Vorteile gibt, bin ich eben schlicht nicht so begeistert davon, dass nun bei diesen Vorschlägen Familien mit Kindern soviel stärker bevorzugt werden.
Ich denke du siehst hier nur die eine Seite der Medaille - Familien bekommen diese Vorteile nur um die Nachteile die sie nunmal haben zumindest teilweise auszugleichen.

Singles oder Paare haben ein volles Einkommen pro Kopf, eine Familie hat ein volles Einkommen und in der Regel ein Teilzeiteinkommen - um Kinder und Haushalt muss man sich ja auch noch kümmern. Dafür braucht man Wohnraum für 4 Personen, am besten mit Garten für die Kids, ein größeres Auto, die ganzen sonstigen Ausgaben für die Kinder...
Familien werden beim Urlaub bevorzugt? Familien sind gezwungen in den Ferien Urlaub zu machen, zur mit Abstand teuersten Zeit und das darf man dann noch für 4 Personen zahlen.

Ich kenne beide Seiten und glaube mir, in Summe, hat man es als kinderloses Paar was das finanzielle, Urlaub usw angeht mit weitem Abstand besser.
 
hotzenplot schrieb:
das die AVR nach West und Ost unterscheidet und damit unterschiedliche Löhne, hast du ganz vergessen zu erwähnen.
Nein. Muss man das erwähnen? Sollte eigentlich jedem klar sein.

hotzenplot schrieb:
Auch hast du vergessen zu erwähnen das die AVR nach Endgeldgruppe und Entwicklungsstufe unterscheidet, genauso ob du im Altenpflege oder im Krankenhaus arbeitest
Ich würde davon ausgehen, dass das auch die meisten wissen.
Hat Weidel sich denn konkret auf Altenpflege bezogen? Oder nach Ost oder West beschränkt? Oder auf Fachkräfte vs ungelernte Kräfte? Hat Spahn das?
Es arbeiten nun mal mehr Pflegekräfte in Krankenhäusern:
Gemäß der aktuell vorliegenden Daten aus dem Mikrozensus waren im Jahr 2019 1,9 Millionen Pflegekräfte in Deutschland erwerbstätig (davon 1,2 Millionen in der Kranken- und 0,7 Millionen in der Altenpflege).
Entschuldigung, mir ist meine Zeit zu schade um sämtliche Zahlen für alle möglichen Konstellationen raus zu suchen nur weil Weidel irgendwas behauptet.
hotzenplot schrieb:
genauso hast du vergessen zu erwähnen, das das Beispiel Caritas nicht Weidel galt, sondern das das statistische Bundesamt nix taugt , um den tatsächlichen Durchschnittlichen Lohn zu ermitteln
Du willst damit das statistische Bundesamt widerlegen, aber Weidel nicht? Obwohl Weidel noch weiter weg ist von den Zahlen?
hotzenplot schrieb:
und mal den Bogen auf Weidel zu spannen, da nur die Hälfte der Altenpflege nach Tariflohn bezahlt wird ( wiegesagt mich würde es nicht wundern, wenn das auch auf die Krankenhauspflege zutrifft), sind da Spahns 3176€ der realistische Durchschnittslohn?
Ist Weidels Zahl der realistische Durchschnittslohn?
Die Bundesagentur für Arbeit kommt übrigens auf folgende Einteilung (Medianwerte). Wie ich bereits schrieb hängt es sehr davon ab auf was man schaut.
1630566222590.png

1630566267267.png

DerHechtangler schrieb:
Das sind ja Zahlen. Meine Schwester ist Altenpflegerin, ich habe ihr das mal gezeigt, sie hat sich totgelacht...
Fachkraft? Hilfskraft? Ost? West?...
DerHechtangler schrieb:
"Ihr Verdienst liegt zwischen 1800 und 2300 Euro netto monatlich."
Netto. Was kommt da Brutto bei raus? 2600-3500 in Steuerklasse 1.
 
Khaotik schrieb:
Aber was ist z.B. mit Familien ohne Kinder? Ist ein verheiratetes Paar keine Familie?
Eine klare Definition von Familie gibt es meines Wissens diesbezüglich nicht, als Familie wird aber eine Kombination aus Elternteil und Kind angesehen.

Das statistische Bundesamt beschreibt es folgendermaßen:
Die Familie umfasst im Mikrozensus alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, das heißt Ehepaare, nichteheliche (gemischtgeschlechtliche) und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sowie Alleinerziehende mit ledigen Kindern im Haushalt. Einbezogen sind – neben leiblichen Kindern – auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder ohne Altersbegrenzung. Damit besteht eine Familie immer aus zwei Generationen: Eltern/-teile und im Haushalt lebende ledige Kinder.

Nach dieser Definition dürften kinderlose, verheiratete Paare nicht darunter fallen.
Khaotik schrieb:
Für eine normale Fachkraft finde ich das jetzt kein Armutsgehalt
TL;DR: Offtopic, wen die Bezahlung der Pflegekräfte nicht interessiert, kann das folgende ignorieren.

Das nicht, allerdings sind die Ansprüche an den Beruf hoch und das Umfeld teilweise sehr belastend.
Als Pflegekraft ist man nicht arm, da gibt es Berufe, die noch deutlich schlechter bezahlt werden.
Was in der Diskussion von Seiten der Pflege aufgeführt wird ist, das für das Maß an Belastung und Verantwortung die Entlohnung in keinem guten Verhältnis steht.
Ein nicht unerheblicher Teil des Gehaltes entsteht durch Wechselschicht und ständige Wechselschichtzulagen, sowie das arbeiten an Wochenenden und Feiertagen.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch sagen, das ständige Wechselschicht (Früh/Spät/Nacht) mit Wochenenden in einer 5 oder 5,5 Tagewoche deutlich anstrengender ist als eine geregelte 5 Tagewoche, mit täglich gleichen Arbeitszeiten.
Ein "normaler" 14-Tagesrhythmus sieht oft so aus, das du drei, vielleicht vier Tage frei hast und sämtliche Schichten durch gehst.
Erste Woche 5 Tage Spätschicht, das Wochenende arbeiten, 3 Tage Frühschicht, 2 Tage Nachtschicht, Rest Frei.
Der "Rest" sind dann in einer 5,5 Tage-Woche aber auch dein komplettes frei in den 14 Tagen, d.h. du beendest deinen Zyklus mit zwei Nachtschichten, die letzte ende am Freitag Morgen um kurz nach 6 und deine drei freien Tage sind der angemampfte Freitag sowie das Wochenende.

Khaotik schrieb:
Bildungshintergrund? Fachkraft, Hilfskraft? Leitungsverantwortung?
Ersteres ist leider uninteressant, da Pflegekräfte nach ihrer Tätigkeit/Einsatzstelle bezahlt werden.
Normalstation im Krankenhaus nach AVR (Caritas) bedeutet dort tarifliche Einstufung in P7 (Wer mehr dazu wissen möchte, bitte die P-Tabelle des Caritas vergleichen, entspricht aber im Großen und Ganzen dem TVöD), dabei ist es egal, ob die Person Hauptschuldabschluss, Abitur und Ausbildung absolviert oder studiert hat.

Hilfskräfte (Krankenpflegeassistenz) werden nochmal anders eingestuft und auch auf dem Dienstplan anders berechnet, da sie deutlich eingeschränktere Befugnisse haben.

Fachkräfte benötigen eine (idR berufsbegleitende, zweijährige) Fachweiterbildung, haben zusätzliche Befugnisse, müssen aber auch in einem entsprechenden Bereich arbeiten, werden dafür dann aber in der P-Tabelle eins höher gestuft (P8 statt P7).
Ebenso gibt es anspruchsvolle Bereiche (zB Intensiv, Psychiatrie, Stroke-Unit, etc), wer dort arbeitet wird ebenfalls um eins höher gestuft.
Als Pflege(fach)kraft am Bett kommst du somit maximal auf P9.

Alles ab P10 sind Posten mit Leitungsverantwortung, P10-P12 Stellvertretungen, P13-P14 Stationsleitungen, P15 und aufwärts übergeordnete Leitungspositionen (ist aufgeschlüsselt in die Anzahl der untergebenen Mitarbeiter).

Ich bin mittlerweile in Leitungsposition, zu Zeiten als ich noch normal gearbeitet habe und P7 gestuft war, hatte ich in Lohnsteuerklasse 4 um 2100€ (nach Abzügen), meine Frau die auf einer Intensivstation (ohne Fachweiterbildung) arbeitet lag um 2200€, Arbeitskollegen die nicht verheiratet waren und keine Kinder hatten sind nicht über 2000€ gekommen, die lagen eher um 1800€.


Ich selbst habe mich auch nie darüber beschwert, das es zu wenig Geld per se ist - damit tut man vielen anderen Berufen, die noch schlechter bezahlt werden Unrecht.
Das Problem ist, das die Arbeitsbedingungen schlecht sind, die Anforderungen aber gleichzeitig sehr hoch und immer weiter zunehmen.

Unser Land braucht als solches bessere Arbeitsbedingungen und eine fairere Bezahlung.
Ich möchte nicht auf Platz 1 der Gehaltsliste im Fokus stehen, aber man sollte mit seinem Job (egal ob Banker, Architekt, Pflegekraft, Handwerker oder Hausmeister) seine Familie ernähren können, ohne nach einigen Jahren körperlich und seelisch ausgebrannt zu sein und das lässt sich nur über die Politik steuern.
 
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@stummerwinter gibt's zu dieser Grafik aus Post 2967 auch eine Quelle?

Gerade die Einkommen ab 300k € werden wohl sehr oft Selbstständige bzw. Mittelständler sein, aber die kann man ja rupfen wie ne Weihnachtsgans....

Desweiteren würde mich ja echt interessieren, welche Industrien - außer die in Watte gepackte Autoindustrie und wahrscheinlich die chemische - für alle noch eine 35 Std. Woche haben.
 
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