Buttkiss schrieb:
Schön das wir hier die Profis sitzen haben.
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Diese Amateure vom Frauenhofer Institut scheinen ja von Physik mal gar keine Ahnung zu haben.
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Fazit:"
Die Bereitstellung von 100 % erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmesektor
Deutschlands ist technisch möglich
Na ja, Du musst bei der partizipativen Verwendung eines Zitats- also von mir- schon redlich bleiben, weil sich sonst jewede Diskussion in Stuss/Unsinn und nie so Gesagtem verläuft. Nie fiele es mir ein, so eine renommierte Gesellschaft wie die Fraunhofer Institute als Amateure zu bezeichnen. Das habe ich nicht getan und Du insinuierst es. Warum eigentlich?
Die öffentliche Debatte, nämlich die Qualität im Hinblick auf das ganz allgemeine intellektuelle Niveau, ist letzthin etwas unter die Räder gekommen, würde ich meinen, wenn ich etwas zu bemängeln hätte. Da wird ge/verdreht, verkürzt, verlängert, gelogen, gemacht, getan etc. Es geht schon damit los, dass Du besagte Gesellschaft falsch schreibst. Aber das nur am Rande.
Thematisch ist besagte Problematik natürlich wunderbar mit wissenschaftlichen konjunktivformen unterlegt. Es gibt unzählige Arbeitsblätter und Studien in den vielfältigsten Qualitätsstufen. Die Transmission hin zu einer Energieversorgung ohne die Nutzung fossiler Energieträger ist in vollem Gange und sie wird auch nicht aufzuhalten sein und irgendwann ist sie-nicht zuletzt wegen des fortschreitenden Technologieniveaus- einfach da. Bis dahin sollte man mit Brückentechnologien weitermachen.
Diese überall zu beobachtende reflexhafte Empörung bei diesem Thema geht mir auf den Senkel. Oberste Priorität der aktuellen Bundesregierung ist Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit der Energie und Klimaschutz. An dieser Trias kommt man politisch aus guten Gründen nicht vorbei. Ein weiteres Problemfeld sind Wirtschaftsinteressen und Vertragstreue und/oder Konflikte. In einem Rechtsstaat gilt grundsätzlich pacta sunt servanda. Diese sachbezogenen und objektiv nachvollziehbaren Argumente sind mir persönlich tausendmal lieber als die Amateure von den Grünen, FFF und/oder die Weltuntergangspropheten von Extinction Rebellion. Letztere maßen sich an, politische Entscheidungen mit zivilem Ungehorsam vulgo Gesetzesverstößen zu erzwingen. Hybris. Mehr fällt mir zu diesem Haufen nicht ein, denn so funktioniert Politik und Gesellschaft nun einmal nicht. Ganz plakativ dargestellt entscheide ich das, und zwar mit meiner Stimme bei einer Wahl. So und nur so funktioniert die bundesrepublikanische Polis.
Zusammenfassend würde ich die Energiewende als nur sehr, sehr durchwachsen bezeichnen. Sie ist mit heißer Nadel gestrickt, ziemlich teuer und stets Ziel irgendwelcher Demagogen aus allen politischen Lagern. Aber sie ist da, politisch und gesellschaftlich zementiert und irgendwann wird das definierte Ziel wohl auch erreicht werden. Eine wichtige Wegmarkierung ist 2038, das Jahr also, in dem die Kohlekraftwerke endgültig ihren Betrieb einstellen. Dann gibts dann noch den Klimaschutzplan der Bundesregierung, der festschreibt, das bis 2030 die deutschen Energieerzeuger nur noch 183 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausstoßen dürfen. Wie etc. steht da aber nicht drin und daher heißt es abwarten.
Ich jedenfalls bin mir ziemlich sicher, dass die Deutschen bis dahin Kernenergie aus Frankreich oder Ökostrom aus Norwegen einkaufen. Und wenn es soweit ist, also sagen wir 2038, wird es auch so bleiben. Dann wird die Milchmädchenrechnung noch milchiger und alle Beteiligten klopfen sich stolz auf die Schulter und die Welt wird aufatmen können, weil Deutschland sein zweiprozentigen Anteil am weltweiten Ausstoß an Kohlendioxid nicht mehr emittiert. Das übernehmen dann sicher die drei großen Emittenten USA, Indien und China. Der Weg ist trotzdem richtig, will ich aber einräumen. Aber der Weg ist trotzdem schlecht organisiert, viel zu politisch, zu teuer und am Ende sozial ungerecht.
Auf der anderen Seite habe ich die Hoffnung, die Wissenschaft nivelliert diesen steinigen Weg mit effizienteren und günstigeren Methoden der regenerativen Ernergieerzeugung, zu einem ebenen, gut begehbaren Wanderpfad.