T.N. schrieb:
Wer eine echte plurale Gesellschaft erhalten will, sollte sich von der Linken und der AfD im Grunde fernhalten. Beide Strömungen sind aus dem gleichen Schoß gekrochen. Die eine links, die andere rechts.
Sorry, aber du machst es dir nun doch ein wenig zu einfach.
Im Grunde machst du ja genau das, was du den beiden vorwirft, den Pluralismus unterbinden indem du bestimmte politische Richtungen als nicht Pluralismus gemäß abwürgst.
Ansonsten war die SED keine Strömung. Es war eine von der SU installierte Regierungspartei nach eigenem Vorbild. Dass dabei größtenteils nichts gescheites bei raus kam, braucht man nicht drüber zu streiten. Die DDR ist aber seit 30 Jahren Geschichte und wie jeder Abschnitt einer Geschichte betreffend ist die Suggestion, dass ideologische Überbleibsel von damals, das genau so wieder einrichten mögen, ungefähr so sinnvoll, wie zu behaupten, die alten Nazis, die sich mit der BRD arrangiert hatten, nie was anderes wollten, als die alten Zustände wieder herbei führen.
Nein, wollten sie nicht und will aktuell auch keiner, da auch der dümmste Linke kapiert hat, dass dieser Staat gar nicht so übel ist, ebenso wie auch der verbohrteste Nazi es sich ganz gut im Wirtschaftswunderland gemütlich gemacht hat. Einige wenige unverbesserlich Ausnahmen immer inclusive. Aber die muss eine funktionierende Demokratie eben aushalten. Und das tun wir!
Welchem Wandel eine Partei, wie die Linke durch diverse Paradigmenwechsel unterzogen wurde seit der Wiedervereinigung, ist ja hier schon hinreichend beschrieben worden. Und es wird nicht der Status Quo bleiben. Am Ende wird imho eine Vereinigung mit der SPD stehen. Irgendwann!
Wie dem auch sei, ich muss die Positionen der Linken nicht gutheißen, aber ich sehe sie als simplen Bestandteil unseres Parteiensystem als Vertreter einer bestimmten politischen Richtung, ohne DDR-Flausen im Kopf und auch nicht als etwas, das man ausgrenzt, indem man "sich fernhalten sollte". Wenn wir hier schon wieder die Schere im Kopf ansetzen, dann dient das allem möglichen, nur nicht dem Pluralismus.
Gerade den Parteien in der Mitte wird ja auch gerne unterstellt, dass sie so konturlos geworden sind, dass sie ohne Probleme jederzeit zusammen arbeiten können, warum also an den Flügeln keine Parteien mit "klarer Kante"? Es muss ja nicht gleich die NPD oder die DKP sein.
Die Leute einfach an ihrer aktuellen Arbeit messen, gilt genau so für die AfD, sie von mir aus politisch bekämpfen, aber nicht irgendwelche Leichen als Schreckgespenst aus dem Keller holen.
Die anstehende Wahl braucht das eh nicht und im Zweifelsfall als das einordnen was es ist. Wahlkampf! Die anderen mies machen, war schon immer einfacher als mit eigener Qualität zu überzeugen.