@Buttkiss
Es gibt keine positiven Effekte durch die ablehnende Haltung gegenüber dem Individualverkehr. Für die allermeisten Menschen ist das Auto Verkehrsmittel Nummer 1 zum Pendeln (etwa 68% derzeit), während öffentliche Verkehrsmittel von nur 13% der Pendler genutzt werden. Zeit online hat kürzlich einen Artikel dazu veröffentlicht.
Ein Ausbau wird daran nicht viel ändern (und in der Größenordnung kann das sowieso nicht so schnell passieren), da viele schlicht keine Lust haben, mehr Zeit für's Pendeln zu verschwenden. Mit Öffis fährt man ja gerne mal doppelt bis dreimal so lange. Dazu will nicht jeder an Fahrpläne gebunden sein.
Da sehr viele Arbeitnehmer auch mehr als 10 km einfach pendeln müssen, ist das Fahrrad hier auch keine Alternative. Vor allem im Sommer verschwitzt im Büro ankommen ist auch nicht so toll.
Man sollte außerdem erst einmal brauchbare und bezahlbare Alternativen haben bzw. in sehr naher Zukunft in Aussicht stellen, bevor man über 100€ oder mehr pro Tonne CO2 schwadroniert.
Das bezahlbare Elektroauto für die Masse sehe ich noch nicht.
Bei einem durschnittlichen Pendler mag das mit 75€ noch passen (afaik etwa 17 km einfach), aber bei 15.000 km und 8 Liter Durchschnittsverbrauch komme ich bei einem sofortigen Anstieg der Benzinpreise um 11 Cent auf etwa 130€ Mehrbelastung. Der Pendler auf dem Land guckt also einfach in die Röhre?
Die Mehrkosten für das Heizen und andere steigende Preise noch gar nicht einbezogen. Mehrkosten beim Tanken und Heizen gleicht das Energiegeld nicht mehr aus. Waren würden auch teurer werden, das sehen wir bereits jetzt, was steigende Energiekosten verursachen.
Für das Heizen müssen Alternativen erst einmal bezahlbar werden. Und das ist bei Wärmepumpen nicht gegeben. Da zahlst du locker 20.000€ für. Und richtig sinnvoll wird das dann eigentlich auch erst wieder mit einer PV Anlage, da man bei den Plänen der Grünen auch mit weiter steigenden Strompreisen rechnen muss. Die haben nämlich auch nur von einer Senkung der EEG Umlage gesprochen und nicht von einer kompletten Abschaffung.
Die Groko hat zwar auch einen Preis von 55€ beschlossen, aber erst 2025. Da sind zum Beispiel für Tarifbeschäftigte auch locker eine bis zwei Tarifrunden. Also Zeit, dass ein steigendes Gehalt steigenden Kosten entgegen wirken kann und Zeit, dass sich bezahlbare und brauchbare Alternativen entwickeln, auch in anderen Bereichen.
Und dabei spreche ich nur über den vorgezogenen Preis von 60€. Bei den Grünen oder noch schlimmer RRG müsste man ja relativ schnell Pläne von 100€ oder mehr pro Tonne CO2 befürchten.
Zu weiteren wirren Ideen wie Eurobonds lasse ich mich jetzt nicht weiter aus. Zu vielen anderen Themen wie einem überhasteten Kohleausstieg wurde hier und in anderen Threads auch schon viel geschrieben.
Man muss auch bedenken, dass große Teile der SPD oder Grünen weiter links sind als Scholz und vielleicht auch Barbock oder erst Recht als Kretschmann.
@Revan1710
Das war eine Studie, die 300€ genannt hat. Gesichert ist da gar nichts. Es ist auch noch gar nichts konkret dazu beschlossen, das passiert erst 2025. Eine feste Bepreisung kann genauso beschlossen werden.
Wie bereits vorher geschrieben, ist die Lösung sicher nicht, ohne brauchbare und bezahlbare Alternativen und entsprechende Entlastungen, einfach den CO2 Preis jetzt schon in die Höhe zu treiben.