Sondierungs- und Koalitionsgespräche Wahl 2021

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Vektorfeld schrieb:
Was ist das für ein Maßstab?
Ein sehr guter. 3 Jahre Arbeit ist kein Vergleich zu jemanden der 45 Jahre arbeitet. Call-Center ist mitnichten nicht zu vergleichen mit einem Ausbildungsberuf. und 7,50 € ist so Leid mir das tut ein schlechter Witz. Wenn 2 Mio sozialvers. Beschäftigte in DE pro Monat weniger als 2000,-€ brutto verdienen ist das schon mehr als der kommende Mindestlohn. Btw. wir hatten 2020 ca 33 Mio sozialvers. Beschäftigte.

Wenn sich jemand wie Kevin Kühnert hinstellt und sagt " Er weiß wie das ist zu arbeiten unter Mindestlohn und ich will das alle mehr Lohn bekommen" ist das in meinen Augen an Maßlosigkeit und Überheblichkeit fast nicht mehr zu überbieten.

Soll er doch ehrlich sein und sagen " Ich weiß nicht wie das ist ständig körperlich gefordert zu werden. Um am ende des Monats zu sehen das ich als Pflegekraft mit 3000,-€ brutto, vielleicht soviel bekomme wie jemand aus IT, Auto oder Bankensektor der am Anfang seines Arbeitsleben steht".

Vektorfeld schrieb:
Ich finde es z.B. viel widerlicher wenn (Berufs-)Politiker ihr ganzes politisches Wirken darauf ausrichten, sich und ihre Seilschaft zu bereichern. Und das kann man von Kühnert nun wirklich nicht behaupten.
Schöne Verallgemeinerung. Wenn es denn mal alle treffen würde. Es reichen ein paar Politiker aus, damit alle als schmierig darstehen.
Kevin nutzt btw. auch seine Position massiv aus. Warum ist er denn für Zwangsenteignung? Einfach mal der Senat in Berlin fragen, warum man dort vor Jahren die ganzen Sozialwohnung an die Konzerne verkauft hat.... ach stimmt weil die rote Landesregierung kein Geld mehr hatte.
 
Idon schrieb:
Mit HartzIV lässt es sich ziemlich gut leben, denn man kann ja den allgemeinen Wohlstand mitnutzen und muss dafür so gut wie keine Gegenleistung bringen.
Meine Rede, jetzt gabs auch schon wieder 3 EUR obendrauf.
Das mag für singelhaushalte evtl. noch zutreffen. Mit Kindern schaust du aber was Essen und Kleidung angeht ziemlich in die Röhre. Ich hätte hier übrigens noch ein paar Schubladen zu verkaufen falls Du Interesse hast...
Welchen Beruf man auch immer wählt, ob man sich und seine Famlie davon später ernähren kann, das kann niemand wissen.
Auch sog. Eliteberufe sind davon nicht gewarht. Gibt es später ein Überangebot an Arbeitskräften kann ich noch so gut ausgebildet sein.
mykoma schrieb:
Mit einer derartigen Reichweite trifft man damit auch leichtgläubige Menschen, die das dann tatsächlich durchziehen.
Siehe Sturm auf das Kapitol...
 
@Buttkiss

Mit Kindern bekommt man Kindergeld und Unterstützungen. Das Leben der meisten HartzIVler dreht sich aber auch nicht um die Weiterentwicklung der Kinder.

Schubladen brauche ich nicht. Ich habe hervorragende Einblicke in mehrere Jobcenter in Süddeutschland. Erkenntnis: Die Vorurteile sind passend. Es gibt wirklich ganz wenige Leute, die aus HartzIV ernsthaft raus wollen und es nicht schaffen. Der absolute Großteil der Willigen schafft es alleine oder mit Unterstützung.
Gerade aber viele Kinder sind in HartzIV-Dynastien gefangen, also mehrere Generationen ohne beständige und ernsthafte Dauerbeschäftigung. Dabei ist auch egal ob Urdeutsch oder ein ausländischer Hintergrund.


@Skaiy

Wenn der Maurer brav alles versteuert bekommt er eine ordentliche Rente, ja. Wenn er viel nach 17 Uhr arbeitet, dann legt er sich idealerweise etwas zur Seite.

Mir wäre jetzt aber neu, dass Bauhandwerker am Hungertuch nagen. Dasselbe gilt für Kassierer bei Lidl und Co.

Das Problem ist nicht die Politik. Das Problem sind Menschen, die glauben, irgendwer anders würde ihnen ständig ihren Hintern nachräumen UND gleichzeitig unzufrieden sind, mit dem was sie irgendwann bekommen, wenn sie sich ausschließlich darauf verlassen.

Änderung: Geld auf die Seite legen, und wenn's im Monat nur 25 oder 50 Euro für einen ETF sind. Im Zweifel halt eben gerade doch einen Begreif ergreifen, der einträglich ist.
 
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Skaiy schrieb:
Die Lösung ist daran etwas zu ändern und nicht, arbeite halt nicht in den Beruf.
Die Lösung dafür ist doch ganz easy. Man muss einfach mehr Geld haben.
Das Rentensystem ist Kaputt und das nicht seit gestern wird aber ähnlich wie das Umweltthema frei nach dem Motto "Bis das knallt bin ich eh nicht mehr da" einfach immer weiter nach vorne geschoben.
 
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Skaiy schrieb:
Solche Berufe MUSS es geben und dementsprechend MUSS am Ende auch eine eine ordentliche Rente herauskommen.
Schöne Rede... aber in welchem Kausalem zusammenhang soll Beruf und Rente stehen? Wenn ich jetzt als Beruf Manager oder Berater angebe, ist in der Bevölkerung dieser eher negativ behaftet. Soll dann dementsprechend die Rente geringer sein?

Du meinst aber viel eher das das Entgelt für diese Leistungen entsprechend besser gestellt werden sollte und hinten raus zu einer besseren Rente führen.
Skaiy schrieb:
Das Problem sind ganz sicher nicht die Menschen, die in solchen Bereichen arbeiten und Spaß daran haben, sondern dass es am Ende bei der Rente nicht reicht und dafür ist die Politik verantwortlich, die in der letzten Zeit regiert hat.
Das ist aber ein Irrglaube. Wir brauchen für die bessere Rente weißgott keine Politik. Was spricht denn dagegen Friseuren einen Stundenlohn von 16-20 € zu geben? Genau sehr viel. Die Dienstleistung für spürbar teurer.
Es ist einfacher wenn die Politik den Zuschuss zur Rentenkasse erhöht. Nur wo kommt das Steuergeld her? Auch richtig durch mehr oder höhere Steuern. Also steigt die Gesamtbelastung.
Es ist an diesem Punkt egal wer die Last trägt.

Skaiy schrieb:
Die Lösung ist daran etwas zu ändern und nicht, arbeite halt nicht in den Beruf.
Doch schon. Bei der Berufswahl sind mir die Vor und Nachteile eines jeden Berufs klar. Zumindest sollten dies jedem bekannt sein. Der Gesetzgeber sollte/ kann darauf in begrenztem Maße einwirken, aber es kann doch nicht sein, dass am Ende es egal ist was und wieviel ich arbeite und am bekommen alle das gleiche Ergebnis. Wo ist denn da noch die "Herausforderung"?
 
Idon schrieb:
Mit HartzIV lässt es sich ziemlich gut leben, denn man kann ja den allgemeinen Wohlstand mitnutzen und muss dafür so gut wie keine Gegenleistung bringen.
Dein Ernst?
Idon schrieb:
Ja, Bankkaufmann wäre z. B. ein ordentlicher Beruf. Welche schweben dir denn so vor?
Du redest von Bänker, als ob es nichts anderes im Leben gebe. Was glaubst du denn, wer dir dein Haus baut, wer dir deinen Garten macht, wer dir dein Essen verkauft, wer dir dein Essen macht? Sind das also deiner Meinung nach alles Menschen, die es nicht Wert sind, weil sie ja "keinen "ordentlichen Beruf" haben?

Was machen Menschen, die Jahrzehnte lang bei einer WELT-Firma gearbeitet haben. Plötzlich entscheidet die Firmenleitung: Wir werden noch bis Ende nächsten Jahres hier produzieren und dann die Produktion nach Polen verlegen. Ihr werde alle euren Job verlieren. Nur die Verwaltung bleibt hier! Und dort sind gewiss Meschen im Alter +50 dabei. Ist sowas also Gerechtigkeit für dich? Weil diese Menschen keinen "ordentlichen Beruf" haben? So eine Meinung kotzt mich einfach nur an.

https://www.heidenheim.igm.de/news/meldung.html?id=99860

Ich brauch echt ne neue Tastatur.
 
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P4ge schrieb:
dass am Ende es egal ist was und wieviel ich arbeite und am bekommen alle das gleiche Ergebnis.
Das verlangt doch keiner.

Nach 45+ jahren Arbeitsleben nicht in Grundsicherung rutschen zu wollen ist doch weit weit weg von alle bekommen das gleiche.
 
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P4ge schrieb:
mitreden zu können, weil sie mal 3 Jahre im Call-Center für 7,50€ gearbeitet haben. <
Du hast schon mal in einem Call Center gearbeitet....!?


P4ge schrieb:
. Und ja du kannst dich das gerne alles fragen,
Ich frage mich primär, warum du reale Verbote deiner präferierten Partei bzgl. einer Bedrohung so vehement verteidigst, ohne sie als Verbotspartei einzustufen, dies bei potentiellen Verboten einer anderen (viel größeren, lt. Experten) Bedrohung, bei einer anderen Partei aber tust?
Darauf lief doch der Vergleich hinaus. Die Schilderung hättest dir daher sparen können, ich habe nichts gegen die Corona Verbote.
Am Ende geht es in beiden Fällen doch schließlich darum Menschenleben zu schützen.


P4ge schrieb:
Seltsam nur, dass die Rot-Grüne Schröder Regierung damals nicht die AKW´s abgeschaft haben, sondern die EEG-Umlage eingeführt haben.
Vielleicht ist denen gerade nicht Fukushima um die Ohren geflogen.

Dass Entscheidungen des politischen Gegners einem selbst zu Gute kommen, ist ja nichts neues, denn umgekehrt wird ja ALG II primär von Union heute hoch gehalten und konnte seinerzeit nur unter dieser Konstellation durchgebracht werden.


P4ge schrieb:
Warum ist sonst Frau Merkel so beliebt die Partei aber nicht?
Was genau nützt der Partei das aktuell?
Es ist wie bei Kohl. Genug ist irgendwann genug!


P4ge schrieb:
die Konsequenz ist, das wir heute eine mehr denje gelebte Demokratie haben (Vielfalt). Aber eine reale Demokratie ist nicht handlungsfähig. Wenn jeder seine Meinung hat und kein Konsenz gefunden werden kann, bringt einem die Demokratie nichts.
Von keinem Konsens sind wir ungefähr so weit entfernt, wie die Piraten von der Kanzlerschaft.
In einer funktionierenden Demokratie wird man sich fast immer einig. Und wenn nicht wird neu gewählt.
 
Idon schrieb:
nicht rentabel geltenden Berufen arbeiten
Das ist aber auch eher ein gesellschaftliches Problem.

Es gibt einfach viele Berufe, in denen der Lohn gering ausfällt, Friseur wurde genannt, Müllabfuhr, Hausmeister, Reinigungskräfte verdienen auch nicht sonderlich gut, trotzdem möchte ich nicht auf die "unrentablen" Berufe verzichten.

Gerade weil dieses Bild existiert, denken viele, sie müssten dies oder jenes studieren, weil ohne Studium geht nix.
Diese Denkweise muss raus aus den Köpfen, ein Müllmann ist genau so wertvoll für die Gesellschaft wie ein Bankkaufmann, deshalb sollten diese Berufe aufgewertet werden, denn ansonsten hat bald keiner mehr Lust in der Pflege oder bei der Abfallbeseitigung zu arbeiten.
 
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P4ge schrieb:
Ich weiß nicht wie das ist ständig körperlich gefordert zu werden. Um am ende des Monats zu sehen das ich als Pflegekraft mit 3000,-€ brutto, vielleicht soviel bekomme wie jemand aus IT, Auto oder Bankensektor der am Anfang seines Arbeitsleben steht".
Also geht es dir nur um das Wording von Kühnert und das dieser sich praktisch aufspiele und so tue als würde er für alle sozialversicherungspflcihtige Beschäftigte sprechen, obwohl er nur einen 7,5 € Studentenminijob hatte? Und die Argumtation ist jetzt, dass sich die harte körperliche Arbeit einer Pflegekraft nicht nur im eigenen Lohn, sondern auch im Verhältnis zum Lohn der Mindestlohner ausdrücken muss. Verstehe ich das richtig?

P4ge schrieb:
Wenn es denn mal alle treffen würde.
Es trifft nicht alle! Aber anhand der Konsequenzen die diejenigen Personen gezogen haben/ ziehen mussten, die derartiges Verhalten an den Tag gelegt haben, man kann schon davon ausgehen dass die Toleranz für dieses Verhalten eherhoch ist. Übrigens auch auf Wählerseite, die dürfen sich von diesem Vorwurf auch nicht befreien.

P4ge schrieb:
Kevin nutzt btw. auch seine Position massiv aus.
Warum ist er denn für Zwangsenteignung?
Inwiefern würde er denn finanziell Profitieren? Hat er Aktienoptionen von den Immobilienkonzernen?


Übrigens sehe ich die Zwangsenteignung genauso wie viele Forderungen von Kühnert auch als populistische und inhaltlich schlechte Ideen an und möchte mit "demokratischen Sozialismus" so wenig wie möglich zu tun haben. Ich denke den meisten Leuten die sich für die Enteignung aussprechen ist nichteinmal bewusst dass die Immobilien nicht einfach weggenommen werden, sondern dass die Marktpreise gezahlt werden. Ich denke ich würde aktuell als Immobilienkonzern stillschweigend eine Enteignung begrüßen ;)

P4ge schrieb:
Aber es kann doch nicht sein, dass am Ende es egal ist was und wieviel ich arbeite und am bekommen alle das gleiche Ergebnis.
Es geht ja nicht darum dass alle das gleiche Ergebnis bekommen, sondern es geht darum dass alle die gleiche Untergrenze haben, alle im schlechtesten Fall in das selbe Netz fallen und dort würdevoll, aber sparsam, Altern können.
 
@mo schrieb:
Wie oft hast du schon im Callcenter gearbeitet?
Nie, hat aber mit der Aussage von Kühnert nichts am Hut. Ich maße mir auch kein Urteil darüber an. Ich denke zwar das dieser Beruf einen Menschen fordert als z.B. ein Beruf im Bau oder der Pflege. Kühnert gibt aber immer zu verstehen " Er wüsste wovon er spricht, denn er hat schließlich gearbeitet". <- Diese Aussage kritisiere ich.
@mo schrieb:
Ich frage mich primär, warum du reale Verbote deiner präferierten Partei bzgl. einer Bedrohung so vehement verteidigst, ohne sie als Verbotspartei einzustufen, dies bei potentiellen Verboten einer anderen (viel größeren, lt. Experten) Bedrohung, bei einer anderen Partei aber tust?
Ich habe extra geschrieben das es als "Witz" erhalten muss, dass die Grünen als "Verbots" Partei gelten. Entweder liest du meine Beiträge nicht richtig, dann brauch ich nicht weiter hier diskutieren. Oder du verstehst den Kontext dazu nicht. Dann solltest du dich bitte etwas mehr bemühen.

Ich präferiere keine Partei von den "großen". Der Grund sollte schon hinlänglich bekannt sein, mir widerstrebt es sich nach Wahlprogrammen durch die Partei zu springen. Politische Grundausrichtung ist mir wichtig. Das kann eine Koaliton von links bis rechts sein. Das ist mir beim Endprodukt vollkommen egal, solange die Grundausrichtung mit meiner übereinstimmt. Wenn es so rüber kommt, dass ich die Grünen in Schutz nehme, sorry die haben dann halt zuwenig von mir abbekommen. Jede Partei hat ihren Sarg im Keller, wer das Gegenteil behaubtet lügt. Und da ist es egal wie groß oder wieviele Leichen daneben liegen. Alleine das da was ist, ist schon schlimm genug.
@mo schrieb:
Vielleicht ist denen gerade nicht Fukushima um die Ohren geflogen.
Soll also Politik nur reagieren und nicht agieren? Was hätte denn dagegen gesprochen schon vor 20 Jahren den Austritt aus der Kohle zu planen. Dazu noch Atomausstieg danach. Wir wären jetzt weiter.
Auf andere Ereignisse zu verweisen zeigt doch nur, die SPD-Grüne Koaliton hat sich nicht getraut und steht heute nur bedingt für ihre "Fehler" gerade. Wer ist heute aber für die Höhe der EEG verantwortlich, Altmaier. Man kennt es. Es ist egal wer mit dem Mist anfängt, der der zuletzt dran ist, ist der böse. Als ob die Grünen/SPD ,wer auch immer am Sonntag das rennen macht, nicht nach 4 Jahren sagen "JA das mit der EEG konnten wir gar nicht SOO schnell ändern, da hat die CDU uns was richtig großes hinterlassen".
Für ausreden ist sich niemand zu schade in der Politik.
@mo schrieb:
Dass Entscheidungen des politischen Gegners einem selbst zu Gute kommen, ist ja nichts neues, denn umgekehrt wird ja ALG II primär von Union heute hoch gehalten und konnte seinerzeit nur unter dieser Konstellation durchgebracht werden.
Das Problem an der Sache ist halt immer nur die Betrachtungsweise. Die einen "feiern" ALGII weil damit die Menschen in eine neue Kategorie eingeordnet wurden/werden. Der Leistungssatz dafür wird "regelmäßig" "angepasst" und alles ist top. Die SPD bereut heute diesen Fehler und nun? Als ob Klingbeil IIIV das Problem von Langzeitarbeitslosen lösen würde. Wir müssen als Gesellschaft mit diesem Phänomen leben lernen. Es wird diese Gruppe IMMER geben. Die frage ist halt, wie wollen wir damit umgehen.
@mo schrieb:
Was genau nützt der Partei das aktuell?
Du schreibst das eine blasse Person wie Scholz gerade sehr beliebt ist. Wenn wir uns das Triell anschauen wird uns jeder zustimmen. Dieses Plus von Scholz färbt natürlich auf die Partei ab, ist der Kandidat wählbar, rücken negative Partei/Wahlprogrammpunkte etwas nach hinten.
Laschet ist unbeliebt, die CDU hat auch kein gutes Wahlprogramm aufgelegt. Da kommen halt zwei Punkte zusammen. Ich bin der festen Überzeugung die Wahl würde anders ausfallen, wenn Merkel nochmal angetreten wäre. Der hätte ich auch ein direktes Bündnis mit den Grünen zugetraut.
@mo schrieb:
In einer funktionierenden Demokratie wird man sich fast immer einig. Und wenn nicht wird neu gewählt.
Ich rede vom Grundgedanken der Demokratie. Dort hat jeder ein gleiches Stimmrecht. Und da kann man sich nie 100% einig werden. Wie auch wir sind Individuen mit zunächst egoistischen Sichtweisen. Allein schon wir beide sind unterschiedlicher Sichtweisen. Wir kommen bei vielen Themen bestimmt nicht auf einen Nenner. Wie soll das demokratisch sein.
mykoma schrieb:
Gerade weil dieses Bild existiert, denken viele, sie müssten dies oder jenes studieren, weil ohne Studium geht nix.
Diese Denkweise muss raus aus den Köpfen, ein Müllmann ist genau so wertvoll für die Gesellschaft wie ein Bankkaufmann, deshalb sollten diese Berufe aufgewertet werden, denn ansonsten hat bald keiner mehr Lust in der Pflege oder bei der Abfallbeseitigung zu arbeiten.
Du hast vollkommen recht. Nur stell ich mir halt die Frage von wem soll diese Veränderung ausgehen? Wir sind doch die Menschen die diesen Menschen gegenüber stehen, wir sind es die über diese Menschen/Berufe urteiln. Sollten wir dann nicht auch diejenigen sein, die diese Berufe aufwertet?
 
BOBderBAGGER schrieb:
Die Lösung dafür ist doch ganz easy. Man muss einfach mehr Geld haben.
Das Rentensystem ist Kaputt und das nicht seit gestern wird aber ähnlich wie das Umweltthema frei nach dem Motto "Bis das knallt bin ich eh nicht mehr da" einfach immer weiter nach vorne geschoben.
Damit forderst du eine heftige Inflation herraus. Eine Lösung sehe ich darin nicht. Alles wird zwangsläufig teurer und wir sind beim alten Thema. Wir müssen vor Allem am Steuersystem arbeiten.
 
Andy4 schrieb:

Ja. Warum auch nicht?

Andy4 schrieb:
Du redest von Bänker, als ob es nichts anderes im Leben gebe.

Hä? Mich hat jemand explizit gefragt, ob ein Bankkaufmann - also quasi der letzte und unterste Dully bei einer Bank - beispielhaft ein ordentlicher Hauptberuf wäre. Ich antworte darauf mit einem schlichten "ja, zum Beispiel". Und du machst daraus:
Ich rede von Bankern, als ob es nichts anderes gäbe.

Was ist falsch mit dir? Warum legst du mir irgendwelche Sachen in den Mund? Kannst du anders keine "Argumente" aufbauen?


Andy4 schrieb:
Was glaubst du denn, wer dir dein Haus baut, wer dir deinen Garten macht, wer dir dein Essen verkauft, wer dir dein Essen macht? Sind das also deiner Meinung nach alles Menschen, die es nicht Wert sind, weil sie ja "keinen "ordentlichen Beruf" haben?

Nö, das sind meiner Meinung nach auch ordentliche Hauptberufe. Ich gehe halt auch nicht für billig Geld irgendwo essen und kaufe meine Lebensmittel etc. halt auch nicht billig irgendwo ein. Ich beschäftige den Gärtner, der hier ab und an hilft, auch nicht schwarz. Ebenso wie meine Handwerker nicht.

Und du so?


Andy4 schrieb:
Was machen Menschen, die Jahrzehnte lang bei einer WELT-Firma gearbeitet haben. Plötzlich entscheidet die Firmenleitung: Wir werden noch bis Ende nächsten Jahres hier produzieren und dann die Produktion nach Polen verlegen. Ihr werde alle euren Job verlieren. Nur die Verwaltung bleibt hier! Und dort sind gewiss Meschen im Alt +50 dabei.

Na, das sind Leute, die - genau so wie ich bisher - Jahrzehnte hervorragend verdient haben. Diese haben also - hoffentlich genau so wie ich - stets einen Teil ihres monatlichen Salärs angelegt, z. B. in Immobilien, ETF etc.

Bei einer solchen Kündigung holen sie sich entweder einen Anwalt oder greifen direkt eines der Motivationspakete ab, erhalten also in der Regel eine (sehr) hohe Abfindung.


Andy4 schrieb:
Ist sowas also Gerechtigkeit für dich? Weil diese Menschen keinen "ordentlichen Beruf" haben?

Was hat das Alter mit einem "ordentlichen Beruf" zu tun? Vermutlich haben die meisten Menschen, die für eine WELT-Firma gearbeitet haben, einen ordentlichen Beruf.


Andy4 schrieb:
So eine Meinung kotz mich einfach nur an.

Vielleicht müsstest du dich weniger übergeben, würdest du dich mit Inhalten Dritter tatsächlich beschäftigen und diese nicht - bewusst oder unbewusst - falsch auffassen.


@mykoma

Es wird nicht nach Systemrelevanz bezahlt, sondern nach Ersetzbarkeit. Eine sehr gute Reinigungskraft für z. B. Industrieschornsteine verdient recht gutes Geld. Wer nachts bei einer Fast Food-Kette das Klo putzt nicht. Warum? Weil das von 7 Milliarden Menschen ca. 7 Milliarden Menschen können.

Ein Müllmann verdient ganz gut. Insbesondere dafür, dass das jeder machen kann, der ausreichend fit ist. Meinen Kindern würde ich eher zu Müllmann als zu Bankkaufmann raten, da ich die Zukunftschancen - bei beiden jedoch eher schlecht - generell besser einschätze.


Was hier völlig abgeht:
Die von euch genannten Felder sind doch "ordentliche Berufe". In der Pflege kann man auch durchaus (sehr) gutes Geld verdienen - sofern man eben die korrekten (Fach-)Ausbildungen hat.
 
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@Binalog
Das ist mir bewusst, aber in meinen Augen ist das der Weg, den wir als Gesellschaft beschreiten müssen, um uns weiter zu entwickeln.
Weg vom Egoismus des Kapitalismus und hin zu Altruismus.

@P4ge
Du Grundlage dafür muss natürlich vom Volk kommen, muss aber auch von den gewählten Vertretern ebenso getragen werden.
In den Punkt hat Merkel recht gehabt :Es geht nur gemeinsam.

Das ist allerdings auch kein schneller Prozess für eine Legislaturperiode, so etwas muss sich über Jahrzehnte entwickeln.

@Idon
Vielleicht ist das ja auch Teil des Problems.
Und nein, in Pflegeberufen siehst du kein Gras, auch nicht mit Fachweiterbildung.
Man verdient in Vergleich mit anderen Berufen, insbesondere in der Wirtschaft verhältnismäßig wenig, insbesondere, wenn man Punkte wie: Belastung (physisch, psychisch), ständige Wechselschicht oder auch das Maß an Verantwortung (bezogen auf Folgen bei auch nur kleinen Fehlern).

Ich bin Pflegefachkraft mit Fachweiterbildung in Führungsposition, habe 20 feste ausgebildete Mitarbeiter (knapp 16 VK), dazu Praktikanten, Auszubildende, FSJler für die ich verantwortlich bin.
Ich mache Wechselschicht inklusive Nachtdienst (alleine für bis zu 35 Patienten) , erstelle Dienstpläne, leite Sitzungen, koordinierte täglichen Abläufe der Station.

Netto bekomme ich 3000€ in Lohnsteuerklasse 4 verheiratet, ein Kind.

Ich sage nicht, die Bezahlung ist generell schlecht, sie ist in diesem Fall im direkten Vergleich schlecht, denn die Arbeitsbedingungen sind deutlich schlechter.
Und genau das ist der Punkt, warum zB Pflegeberufe so unattraktiv sind, Wechselschicht, Feiertage arbeiten, zunehmend Druck durch Gesetze und MD, etc.
Das gibt sich die junge Generation einfach nicht mehr, die haben andere Ansprüche an die Work-Life-Balance und das sind Dinge, die die Marktwirtschaft nicht regelt und auch nicht löst.

Es gibt einfach Berufsfelder, die eingeschränkt nicht viel erwirtschaften können, weil es wieder ihrer Natur ist, trotzdem brauchen wir diese Berufe.

Ohne regulierenden Eingriff seitens der Politik geht das in den Bereich immer weiter den Bach runter und ich bin mir sicher, daß es in anderen Bereichen ähnlich ist, dazu zählt für mich auch der gesamte Niedriglohnsektor.
 
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mykoma schrieb:
Es gibt einfach viele Berufe, in denen der Lohn gering ausfällt, Friseur wurde genannt, Müllabfuhr, Hausmeister, Reinigungskräfte verdienen auch nicht sonderlich gut, trotzdem möchte ich nicht auf die "unrentablen" Berufe verzichten.
Laut dem ARD-Rentenreport von 2007 bringt das Einkommen bei über 100 Berufen selbst nach 45 Jahren Vollzeitarbeit keine Rente, die über der Armutsgefährdungsquote liegt.

Ich wäre ja auf einige Gesichter gespannt, wenn diese Tätigkeiten auf einmal alle wegfallen, weil sich die Leute halt einfach was "ordentliches" suchen.
 
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mykoma schrieb:
@Binalog
Das ist mir bewusst, aber in meinen Augen ist das der Weg, den wir als Gesellschaft beschreiten müssen, um uns weiter zu entwickeln.
Weg vom Egoismus des Kapitalismus und hin zu Altruismus.(...)
Alles gut. Jedoch ist es halt so, dass sich beim Fordern viele einig sind, wenn es dann aber um die Konsequenzen geht ist die Harmonie vorbei. Deshalb halte ich diese Art der Diskussion für wenig zielführend. Motivation ohne Verantwortung ist wie Speck ohne Fett.
 
@Idon Du bist echt ein Mensch, der wie Laschet in Dreieck springt. Heute sage ich das, morgen das. Du machst dir jegliche Aussagen von Anderen zu Eigen und hast eigentlich keine eigene Meinung.
 
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