Sondierungs- und Koalitionsgespräche Wahl 2021

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Buttkiss schrieb:
Ich bitte Dich, als wenn es uns hier irgendwie schlecht gehen würde. Das die Lebenshaltungskosten in unseren umliegenden Ländern inkl. Ostblock höher sind als hier wurde ja bereits belegt.
Wo wurde das belegt? Deutschland hat bei Singles weltweit die höchste Steuerbelastung und bei Verheirateten stehen wir nach Belgien auf Platz 2.
Die Lebenshaltungskosten sind dank der hohen Inflation nun auf dem gleichen Niveau wie Niederlande, Österreich, Frankreich. Lediglich in Skandinavien zahlt man mehr. Die verdienen aber auch wesentlich mehr wie die Deutschen. Und in Osteuropa sind die Lebenshaltungskosten durchweg deutlich geringer als hier. In Polen und Ex-Yugoslavien sind sie bspw. fast halb so hoch.
 
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Nach der Datenlage bin ich zunächst einmal der Meinung, dass Armin Laschet, Markus Söder und Annalena Baerbock nun umgehend zurücktreten müssen.

Laschet hat das für die Union historisch schlechteste Ergebnis eingefahren, und das liegt mE nicht daran (wie er uns gerne glauben machen möchte), dass Angela Merkel nach 16 Jahren nicht mehr antritt (-> kein Amtsbonus mehr). Vielmehr hat sich die Union schlichtweg den falschen Kandidaten ausgesucht. Zwar halte ich ihn persönlich für eine ehrliche Person, was für ihn spricht, ihm fehlt meiner Meinung nach allerdings die nötige Durchsetzungskraft eines Bundeskanzlers. Mit diesem desaströsen Ergebnis darf Herr Laschet nicht am Vorsitz der CDU festhalten. Ganz persönlich hätte ich ohnehin Friedrich Merz als Vorsitzenden präferiert, aber das ist nur meine Meinung.

Markus Söder hat sich in meinen Augen vollumfänglich disqualifiziert. Er hat ständig die Fahne nach dem Wind gehängt und mit seinen Forderungen teilweise die Grünen links überholt, nur weil es gerade "im Trend" war. Sowas ist nicht authentisch, sondern reine Machtpolitik. An die Macht um jeden Preis. Die Quittung gab es mit einem denkbar schlechten Ergebnis für die CSU. Ganz nebenbei war sein Umgang mit dem internen Konkurrenten Armin Laschet völlig daneben. Robert Habeck von den Grünen hat sich fair und loyal verhalten, nachdem er gegen Frau Baerbock das Ringen um die Kanzlerkandidatur verloren hatte (was man ihm doppelt zugute halten muss, da der Grund der Niederlage in einem verfassungsfeindlichen Grundsatz der Grünen verwurzelt ist, nämlich das Vorrecht der Frau auf den ersten Listenplatz). Söder hingegen hat weiter gestichelt.

Annalena Baerbock ist die größte Verliererin der Wahl. Von über 26% Zustimmung krachend auf 14,8% abgerutscht, das war mE allein ihr Verdienst. Hätte der Kanzlerkandidat Habeck geheißen, hätten wir jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen grünen Bundeskanzler. Ihre unübertreffliche und unerträgliche Arroganz überschattete den Wahlkampf der Grünen (ich erinnere an das Interview zusammen mit Habeck, in welchem sie tatsächlich die Dreistigkeit besaß, ihn als echten Akademiker in die Schublade Hühner, Schweine, Kühe zu schieben, während sie sich selbst (fälschlicherweise) als Völkerrechtlerin bezeichnete). Ihre Aussagen zu der unerträglichen Vergewaltigung der deutschen Sprache, dem Gendern, das sogar die Mehrheit der Frauen im Land ablehnt, aber sie sich vorgenommen hat, die Bürger zu erziehen. Durch das Ziehen der (verfassungsfeindlichen!) Frauenkarte (so auch Habeck bei Lanz nach seiner Niederlage: "wenn sie die Frauenkarte zieht, kann ich nichts machen") hat sie die Grünen um den Wahlsieg gebracht und ihrer Sache, dem Klimaschutz, nachhaltig geschadet. Und das nur, weil sie an einer Machtvorstellung klebte wie eine Trauermücke an einer Gelbtafel.


Laschet, Söder und Baerbock müssen jetzt abtreten. Das muss mE die Konsequenz aus dieser Wahl sein.

Im Ergebnis müsste jetzt eine rot-grün-gelbe Koalition das Land regieren. Das ist nicht meine persönliche Wunschkonstellation, aber in Anbetracht des Ergebnisses wäre dieser Ausgang fair.
 
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OdinHades schrieb:
Ich hoffe sehr, dass eine Regierung unter Führung der SPD da aktiver wird als die CDU, die das Problem seit Jahrzehnten leugnet und ignoriert.
Da sollte die SPD dann gerne aber auch mit dem Linksextremismus mal aufräumen. Da haben sie mindestens genauso viel zu tun.
 
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Feligs schrieb:
Welche Faschisten?
Die AfD wird als rechtsextrem eingestuft, sowohl von den Medien als auch von Verfassungsschutz, wenn auch dort nur als Prüfffall.
Faschistische Ideologien fallen unter den Sammelbegriff Rechtsextremismus.

Ich würde nicht jeden AfD Wähler oder jedes Parteimitglied als rechtsextrem einschätzen, aber dennoch ist das der grundlegende Tenor.
 
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downforze schrieb:
2022 wird es ja für den Mittelstand noch viel teurer.
Ich habe das Gefühl das 90% der Menschen denken beim Mittelstand handle es sich um die Mitte der Gesellschaft und nicht um mittelständische Unternehmen den in der Regel ist sich jeder selbst der nächste außer beim Mittelstand da herrscht scheinbar Solidarität(Was auf viel Ahnungslosigkeit hindeutet).
downforze schrieb:
Solche Träume muss man privat auch finanzieren können.
Hier mal ein Blick auf die Mitte der Gesellschaft.
https://projekte.sueddeutsche.de/ar...lung-in-deutschland-wer-hat-wie-viel-e557028/
Und jetzt Vergleich das mal mit den Steuerprogrammen der Partien und wer hier wen belasten und entlasten wollte.
downforze schrieb:
Wo wurde das belegt?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/234012/umfrage/preisniveauindex-in-den-eu-laendern/
https://de.statista.com/statistik/d...er-verfuegbares-pro-kopf-einkommen-in-der-eu/
https://ec.europa.eu/eurostat/datab...okmarkId=29ab0c4d-7959-4e59-9747-14bf2e432167
 
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Vigilant schrieb:
Das scheint so nicht ganz richtig zu sein (würde mich auch wundern, weil es zwischen den Parteien immer recht deutliche Wanderbewegungen gibt):
Lt. obigem Link, siehe Screenshot.
Ist halt die Frage, inwiefern die relativ wenigen Stimmen, die sie abgegeben haben, statistisch relevant sind.
 

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Feligs schrieb:
Ich bin mit dem Ergebnis der AfD zufrieden. Nachdem das hervorragende Ergebnis bei der BTW 2017 vor allem durch Protestwäher zustande gekommen ist, hat sich nun eine gute Stammwählerschaft bebildet.

Umgekehrt kann man sagen, dass die Umstände der Corona-Politik und dem Lockdown für keinen Boost der Stimmen gesorgt haben. :( Oder haben die Leute, die alle schwer durch den Lockdown gekommen sind, alle Die Basis gewählt? Oder haben die doch Freie Wähler gewählt?

Aber immerhin, die 10,1% sind besser als befürchtet, auch wenn es so gekommen ist, dass es mit weiteren Hochrechnungen und mit mehr Briefwahlstimmen runtergegangen ist.

Feligs schrieb:
Vorausgesetzt der Streit innerhalb der Partei hält sich in Grenzen.

Die innerparteilichen Zerfleischungen sind nicht vom Vorteil. Aber die anderen Parteien haben die auch, nur wird es dort nicht so ausgeschlachtet wie bei der ungeliebten AfD?

Leider ging das ja schon mit Bernd Lucke und dem Theater los, wo ich den Eindruck hatte, er hat sich als Verräter geoutet. Diese Abstimmung im EU-Parlament hat sich eingebrannt, wo er mit 4 anderen Leuten dafür gestimmt hat, dass TTIP verhandelt werden darf, obwohl die AfD gegen TTIP war. Und ich erinnere mich da noch, dass er Alleinherrschertum wollte? Dabei hat er vorher immer in Talkshows die anderen Personen auseinandergenommen. Legendär war doch auch die Sendung mit dem Friedman auf N24. :D

Petry hat ja auch einen Abgang gemacht und schön das Mandat von der AfD dann abgezogen und mit dem Geld, was sie dann bekommen hat, m.E. ihre Schulden bezahlt.

Naja, beide sind dann in der Versenkung verschwunden.

Feligs schrieb:
Zudem finde ich es schade, dass es die Linke wieder reingeschafft hat. 4 Jahre ohne die SED hätten dem Bundestag bestimmt nicht geschadet.

Jo, hinten raus bei der Auszählung noch von 4,4 auf 5% gekommen. :rolleyes:

Die FDP ist aber dann auch noch auf 8,7% runtergebrochen, wo die sonst doch auch immer um die 11% rum hatten. Aber warum haben die trotzdem mehr Sitze? Haben die gefühlt 100.000 Überhangmandate usw. und die AfD nicht?

Skaiy schrieb:
Kann mir jemand von den AfD-Kennern erklären, warum sich die Partei in Berlin halbiert hat? Das hat nicht gewundert.

Gute Frage. :(
 
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downforze schrieb:
Wo wurde das belegt? Deutschland hat bei Singles weltweit die höchste Steuerbelastung und bei Verheirateten stehen wir nach Belgien auf Platz 2.
Die Lebenshaltungskosten sind dank der hohen Inflation nun auf dem gleichen Niveau wie Niederlande, Österreich, Frankreich. Lediglich in Skandinavien zahlt man mehr. Die verdienen aber auch wesentlich mehr wie die Deutschen. Und in Osteuropa sind die Lebenshaltungskosten durchweg deutlich geringer als hier. In Polen und Ex-Yugoslavien sind sie bspw. fast halb so hoch.
https://de.statista.com/statistik/d...er-verfuegbares-pro-kopf-einkommen-in-der-eu/

Hatte ich kürzlich hier zwar schon Mal, aber zur Info.
 
Habeck soll wohl Vizekanzler werden.
Quelle: FAZ
 
Dominion schrieb:
Annalena Baerbock ist die größte Verliererin der Wahl. Von über 26% Zustimmung krachend auf 14,8% abgerutscht, das war mE allein ihr Verdienst.
Naja, größter Zuwachs an Stimmen und bestes Ergebnis der Grünen bei einer Bundestagswahl. Ob das Kriterien für die größten Verlierer sind?
Soweit ich mich erinnere gingen die Zahlen auch erst nach der Bekanntgabe Baerbocks zur Kandidatin auf 26% hoch und wieder (etwas weiter) runter.
Ob es mit Habeck anders gekommen wäre ist doch sowieso nur Spekulation. Gleiches bei Laschet vs. Söder.

Es kann genauso gut an den Schmutz-Kampagnen gegen die Grünen gelegen haben oder an der Abwanderung einiger Grünenwähler zur SPD um eine Union als stärkste Kraft zu verhindern.
 
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Feligs schrieb:
Die Umfragen der AfD waren 4 Jahre lang praktisch bis auf eine kleine Downphase gegen Ende letzten Jahres total stabil, immer zwischen 13-10 Prozent. Das zeugt ganz klar von Stammwählerschaft.
Hmm, das würde ich so nicht unterschreiben wollen. Da Prostwähler in der Regel die Links- oder Rechtsextremen Parteien wählen und die Linke dieses Mal eher wenige Stimmen bekommen hat stellt sich die Frage wo plötzlich die ganzen Protestwähler hin sind.
Der Anteil der Wähler die sich mit dem rechtsradikalen Potential der Partei identifzieren können oder es zumindest billigen ist sicherlich der Großteil. Aber ich glaube das da immer noch viele Wähler sind die afd aufgrund mangelnder "Alternativen" wählen.
 
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Banger schrieb:
Aber immerhin, die 10,1% sind besser als gefürchtet, auch wenn es so gekommen ist, dass es mit weiteren Hochrechnungen und mit mehr Briefwahlstimmen runtergegangen ist.

Hier dann auch entsprechend die 10,3%.
 
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Skaiy schrieb:
Habeck soll wohl Vizekanzler
Das habe ich gerade auch gelesen, für mich nachvollziehbar und auch angemessen, das Baerböck jetzt zurückstecken muss.

Frage mich nur, warum man einen Hehl daraus macht, das geheim zu halten, angekündigt wurde es gewissermaßen ja im Vorfeld bereits.

Habeck hat sich in dieser Wahl in meinen Augen eh als sehr guter Politiker ausgezeichnet, hat seine Kollegin bestmöglich unterstützt und ist auch stets fair allen gegenüber geblieben.

So jemanden hätte ich gerne als Kanzler, souverän, solide, bodenständig.
Hat sich nicht um Kopf und Kragen geredet wie Baerböck, war nicht so glatt wie Scholz und nicht so ambivalent wie Laschet.

Ich bin gespannt, ob in der Union auch ähnliche die Spitze umstrukturiert wird, nötig wäre es allein anhand des Ergebnisses.
 
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@mykoma Das wäre mit Sicherheit überfällig. Aber ich glaube man würde sich dann eher auf Merz wie auf Söder einigen. Bei Söder würden zu viele ihr Gesicht verlieren.

Bei Habecl muss ich Dir allerdings widersprechen. Ich halte ihn für zu selbstverliebt und wenig durchsetzungsfähig. Ich würde Cem Özdemir bevorzugen, auch wenn er nicht zur Debatte steht.
 
Skaiy schrieb:
Habeck soll wohl Vizekanzler werden.
Quelle: FAZ
Wenn(!) die Grünen in die Regierung kommen, ist zwar wahrscheinlich, aber alles andere als sicher.

Angesichts des Koalitionspokers in Hinblick auf die gewaltigen Probleme ist m. E. auch eine weitere GroKo nicht völlig ausgeschlossen.

Es steht ein Topf zum kochen bereit, wie wollen da drei verschiedene Ernährungstypen (Histaminunverträglichkeit, Veganer, Schweinebraten) ein für alle schmackhaftes und nahrhaftes Rezept finden?

Das wäre bei zweien schon einfacher und es gibt für beide mehr (Ministerposten) auf den Teller.
Ergänzung ()

Den größten Skandal sehe ich in der Anzahl der Abgeordneten. 735 insgesamt bedeuten 137 über Soll, ohne Mehrwert für den Bürger.
 
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Die große Koalition halte ich auch nicht für so abwägig. Aber langfristig könnte das beide Parteien noch tiefer in die Krise stürzen. Denn auch die SPD hat kein glänzendes Ergebnis geliefert. Ohne Scholz wären sie wohl auch unter 20% geblieben. Nur Scholz alleine wird die SPD auf Dauer nicht oben halten.
Beide Parteien scheinen mir inhaltlich und personell (bis auf einige Ausnahmen) sehr ausgebrannt zu sein.
 
Smartin schrieb:
Da sollte die SPD dann gerne aber auch mit dem Linksextremismus mal aufräumen. Da haben sie mindestens genauso viel zu tun.
Jo, die alte Leier, links ist ja auch schlimm, blabla.

Wieviele Amokläufe von Linksextremen gab es in den letzten Jahren so? Wie viele Politiker wurden von Linksextremen ermordet?

Sollen wir das wirklich auf die gleiche Stufe stellen? Ernstgemeinte Frage.
 
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Ich hoffe und zweifle stark das die SPD mit der Union koalieren wird denn wer würde dann in 4 Jahren noch SPD wählen? Die SPD wird nichts anderes im Sinn haben als rot gelb grün alles andere wäre „Betrug“ am Wähler und Feuer für die AFD.

Man darf nicht vergessen viele Leute haben nicht die SPD gewählt sondern versucht die Union abzuwählen.
 
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