Sondierungs- und Koalitionsgespräche Wahl 2021

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Erkekjetter schrieb:
Und genau das ist Polemik.
Mir ist schon klar, dass in diesem Thread 80% Stammwähler der Grünen sind. Das erkennt man ja schnell. Danke für die Bestätigung des Herumreitens auf einem Begriff. Nur wenn ihr austeilt, dann vergesst ihr eure eigenen Grundsätze ganz schnell ("pseudointelligent", "Geschwurbel", ..). Ich führe hier jetzt ganz sicher keine Diskussion über die Einordnung gewisser Wortwahlen. Dann erstelle einen Rhetorik-Thread, wenn das so wichtig ist.
@mo schrieb:
Ich vermute Mal, du wohnst weder in BaWü noch in Hessen.
Die Grünen erreichen in den recht wohlhabenden Bundesländern große Stimmenanteile wegen ihres Pragmatismus. Auch wenn Landes- nicht gleich Bundespolitik ist, wird man das nicht aufs Spiel setzen.
Die Grünen im Bund müssen jetzt trotzdem einen Spagat hinbekommen zwischen Anspruch und Machbarkeit.
Ich wohne woanders. Aber auch in Leipzig und anderen Großstädten fernab dieser zwei Bundesländer ziehen die Grünen viele Stimmen ab.
Was du mit Pragmatismus in diesem Zusammenhang meinst, weiß ich nicht.
Der letzte Satz trifft voll zu.
KitKat::new() schrieb:
Auf der einen Seite wird behauptet, dass grünen wähler nur da einschränken wollen, wo es andere betrifft und nicht sie (z.B. Tempolimit, weil sie in den Städten wohnen würden und dort mit ihren SUVs rumkutschieren statt auf der Autobahn, z.B. Autoreduktion, weil sie eh keins brauchen in der Stadt, z.B. CO2-Bepreisung, weil sie eh genug Geld haben), klingt es schon komisch, dass sie ausgerechnet wegen finanzieller Kosten und dem Lebenswandel abspringen sollen
Die Statistik zeigt doch sehr deutlich, dass die Grünen ab 30 Stimmen verlieren. Also ist die Kernwählerschaft nicht 30-60. Sie haben häufig eine gute Bildung und deshalb mehr Kohle. Die Inflation ist so stark, dass auch diese Gruppe spürbar tiefer ins Portomonnaie greifen muss. Wie lange sie das mit macht, wird sich zeigen.
 
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downforze schrieb:
Mir ist schon klar, dass in diesem Thread 80% Stammwähler der Grünen sind.
Ich bin mir sehr sicher, dass dem nicht so ist ;) Aber im Unterstellen seid "ihr" ja immer ganz groß.

downforze schrieb:
Die Statistik zeigt doch sehr deutlich, dass die Grünen ab 30 Stimmen verlieren.
Um das zu sehen bräuchtest du einen Vergleich von 2017. Ohne diesen gesehen zu haben werden sie wohl auch da eher Stimmen dazu gewonnen haben. Man kann nur verlieren was man vorher hatte.

downforze schrieb:
Sie haben häufig eine gute Bildung
Das ist der Punkt. "Komisch", dass das bei den Impfverweigerern auch so ist. Nur da ist es eben das Gegenteil. Bildung != Kohle. Es gibt auch gebildete mit wenig Geld und ungebildete mit viel Geld. Nur treffen gebildete halt selten Entscheidungen nach Überschriften, Polemik oder nachweislich falschen Verschwörungstheorien. Mit Geld hat das nichts zu tun.
 
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downforze schrieb:
Das erkennt man ja schnell.
Man erkennt höchstens schnell, dass du eine pippi langstrumpf bist. Weder bin ich grünen stammwähler noch werden 80% des threadteilnehmer dies sein. Aber es kann ja auch gar nicht sein, dass auch andere durchaus eher zu den grünen tendieren als zu den vorstellungen der konservativen. Damit haben diese ja generell so ihre probleme, das man nicht ihre meinung teilt, weil man sich ja als mitte versteht und als die vernunft…

Und wo haben die grünen ab 30 stimmen verloren? Oder meintest du damit, das ab 30 die stimmen eher wieder richtung rot schwarz blau tendieren? Dann lass dir gesagt sein: dies ist nicht so. Das geht erst so ab ca 50+ los. Halt die wählerschaft, die seit jahrzehnten zur eigenen bereicherung auf das wohl der jüngeren geschissen hat…
 
downforze schrieb:
Mir ist schon klar, dass in diesem Thread 80% Stammwähler der Grünen sind. Das erkennt man ja schnell.
Hast du oder man eine Umfrage gemacht? Wer ist eigentlich dieser man?
Oder sind das gefühlte Wahrheiten?
 
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foo_1337 schrieb:
Das ist der Punkt. "Komisch", dass das bei den Impfverweigerern auch so ist. Nur da ist es eben das Gegenteil. Bildung != Kohle. Es gibt auch gebildete mit wenig Geld und ungebildete mit viel Geld.
Ausnahmen sind nicht die Regel. Mehr Bildung bedeutet lukrativere Jobs und damit mehr Möglichkeiten die Umstrukturierung der Grünen zu zahlen.
Erkekjetter schrieb:
Aber es kann ja auch gar nicht sein, dass auch andere durchaus eher zu den grünen tendieren als zu den vorstellungen der konservativen. Damit haben diese ja generell so ihre probleme, das man nicht ihre meinung teilt, weil man sich ja als mitte versteht und als die vernunft…
Was faselst du von Konservativen? Hat dich irgendjemand versucht zu bekehren? Was dieser plumpe, pauschalisierte, nixaussagende Satz am Ende ausdrücken will, weißt nur du. Mit "Polemik" um sich werfen, aber sie nicht selbst erkennen.
Keine Partei will in der Schärfe der Grünen solche krassen Umwelt- und Klimamaßnahmen. Alles böse Konservative nehme ich mal an.. . Die Grünen sind in ihrer Gesamtheit eine höchst unsoziale Partei, die nicht auf den Ausgleich zwischen Gruppen setzt - ebenso wie Teile ihrer Wähler. Da wird lieber der Straßenverkehr in Bonn lahmgelegt, um seine Ziele der normal arbeitenden Bevölkerung aufzuzwingen. An dieser Stelle noch einmal Danke für die Stunden, die ich mit vielen anderen warten durfte, um nach Hause zu gelangen.
Erkekjetter schrieb:
Und wo haben die grünen ab 30 stimmen verloren?
Es ging um den Anteil der Wähler in Altersgruppen. Da wählen mehr Leute mit 30 Grün als mit 60.
Ich meinte nicht den Verlust von Stimmen im Vergleich zu 2017.
 
Zuletzt bearbeitet:
@downforze @Erkekjetter @T.N.
Wenn ihr euch weiter mit Polemik und ohne nachweisbare Argumente (Quellen) gegenseitig angeht, ziehe ich andere Seiten auf.

Wenn ihr hier weiter diskutiert möchtet, dann auch bitte auf gesittetem Niveau.

Das gilt auch für alle anderen, die sich daran ein negatives Beispiel nehmen.
 
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Dann eine nachweisbare Quelle, die meine Bedenken untermauert:
"Aber diese dogmatische, ideologische Fixierung auf den CO2-Preis ..., das ist unsoziale Politik, weil es keine Alternativen gibt, weil die Menschen mal nicht in den nächsten 24 Monaten den ÖPNV ausgebaut bekommen, weil sie nicht das Elektroauto haben, weil sie nicht die neue Heizung haben." Lars Klingbeil, SPD an die Grünen

Und das entspricht so gar nicht dem Anspruch:
"Wir investieren in den Sozialen Wohnungsbau – denn niemand sollte in der Angst leben müssen, obdachlos zu werden, weil er oder sie die eigene Wohnung nicht mehr bezahlen kann." gruene-nrw.de

Wer das Wohnen so massiv verteuert, kann sich nicht auf die Fahne schreiben, es bezahlbar zu machen. Das gilt für bauliche Maßnahmen, als auch später für die Kosten der Mieter.
 
Zuletzt bearbeitet:
downforze schrieb:
Keine Partei will in der Schärfe der Grünen solche krassen Umwelt- und.....
Ja dafür werden sie doch gewählt!
Was ist das denn für ein seltsames Argument?

Viele ALG ll Empfänger wählen Links, weil sie sich eine Verbesserung ihrer Situation versprechen, viele Leute, die mit Ausländern nichts am Hut haben wählen AfD oder NPD, Selbständige und Freiberufler wählen traditionell FDP, weil die ihr bester Lobbyist ist und viele Rentner machen ihr Kreuz bei der Union. Und viele Leute wählen eben Grün, weil sie dort Klimaschutz und Umweltschutz am besten aufgehoben sehen. Das ist jetzt ungefähr so überraschend, wie die nächste Meisterschaft des FCB.

Andernfalls könnten wir uns den ganzen Parteienkram ja sparen!
Was eine Partei ist, oder wie sie ist, erfährt man zuverlässig nicht von ihren Mitgliedern und nur bedingt zuverlässig von ihren Gegnern, aber wofür sie steht, gibt es zumindest ein Parteiprogramm. Und das der Grünen ist eindeutig zuzuordnen während man bei Union, SPD und FDP schon genau hinsehen muss, um welche Partei es sich handelt, wenn oben drüber nicht fett das Logo steht und der Parteiname nicht in jedem 3. Satz erwähnt wird.
Und nein, ich bin kein Stammwähler der Grünen, habe sie aber auch schon gewählt, so wie auch schon Union, SPD und FDP. Ich war sogar schon mal Parteimitglied, aber nicht der Grünen.

Pragmatismus ist, wenn eine Partei in der Lage ist, ihre fundamentalen Prinzipien der Sachlage gemäß anzupassen, ohne die Prinzipien komplett zu vernachlässigen, und damit für größere Wählerkreise attraktiver wird. In Hessen und BaWü trifft dies bei den Grünen zu. Ebenso wie fast überall auf andere Parteien.
Dafür dass Umwelt und Klima nunmehr eines der zentralen Themen in der Politik ist, können die Grünen genauso wenig für, wie die AfD dran schuld ist, dass haufenweise Flüchtlinge hinter der Tür stehen. Aber es wird ihnen jeweils Kompetenz zuerkannt, das politisch zu lösen.

Ist doch eigentlich ganz logisch!
 
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downforze schrieb:
Wenn ich auf der Spielstraße doppelt so schnell fahre, sind das gerade mal 6 km/h zu viel. Aber unabhängig von der üblichen Herumreiterei nach Begriffen: Ja, sie haben am meisten zugelegt, weil sie vor 4 Jahren so weit unten waren
Mir ist schon klar was Du sagen wolltest, die Aussage war nur rein mathematisch gesehen falsch. Alles gut.
Keiner weiss was in 4 Jahren sein wird. Aktuell jedoch sind die Grünen (auch die FDP) auf dem aufsteigenden Ast, sowohl in den Wählerumfragen als auch in den Mitgliederzuwächsen. Im Gegensatz zu allen anderen (Bundestags-) Parteien. Zumindet wenn es nach der Meinung allgemein anerkannter Politikwissenschaftler geht wird sich dieser Aufwärtstrend der fdp und der Grünen noch weiter verstärken und die Altparteien werden eher Randerscheinungen werden aber wer weiss. Die Wählerschaft ist wankelmütig.
downforze schrieb:
Mittleres Alter ist 30-60. Da liegt ganz sicher nicht die Kernwählerschaft der Grünen.
es ist schön zu sehen das sich die Wählerschaft immer weiter in die älteren Generationen ausbreitet. Finde ich jetzt auch nicht sonderlich überraschend, ich bin ja selbst in dieser Gruppe und kenne viele Grünenwähler über 60.
downforze schrieb:
Der Wille der Kernwählerschaft den Umwelt- und Klimaaspekt finanziell zu unterstützen, wird sinken, wenn die Teuerung durchschlägt. Das gleiche gilt für einen angestrebten Lebenswandel.
Wenn Du Dich da mal nicht vertust. Nach aktuellen Umfragen sind 73% der Befragten bereit sich zugunsten des Klimaschutzes persöhnlich einzuschränken und 60% unterstützen eine zusätzliche finanzielle Belastung.
Viele haben bereits verstanden das Einschränkungen heute uns vor zukünftig weitaus größeren
Einschränkungen bewahren können wobei es in vielen Bereichen gar nicht mal zu Einschränkungen kommen muss.
 
Buttkiss schrieb:
Wenn Du Dich da mal nicht vertust. Nach aktuellen Umfragen sind 73% der Befragten bereit sich zugunsten des Klimaschutzes persöhnlich einzuschränken und 60% unterstützen eine zusätzliche finanzielle Belastung.

So sehr ich Umfragen als Erhebungsinstrument schätze, so vorsichtig wäre ich an dieser Stelle mit ihnen. Der Einfluss der sozialen Erwünschtheit dürfte aktuell bei diesem Thema enorm sein. Ich würde mich deshalb auf das tatsächliche Verhalten der Menschen konzentrieren und da gibt es viele Statistiken, die klar gegen ein erhöhtes Umweltbewusstsein bzgl. des eigenen Handelns sprechen. Beispielsweise sind wir, bis Corona kam, bei den Fluggastzahlen jahrelang von einem Rekord zum nächsten gejagt. Auch der Bestand an Autos, und insbesondere SUV, wächst und wächst und unsere Wohnungen werden im Durchschnitt immer größer.

Es wird natürlich viel geredet, aber bezüglich des eigentlichen Verhalten der Menschen, und darauf kommt es ja an, sehe ich absolut keine Trendwende.
 
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Hallo

Buttkiss schrieb:
Aktuell jedoch sind die Grünen (auch die FDP) auf dem aufsteigenden Ast, sowohl in den Wählerumfragen als auch in den Mitgliederzuwächsen. Im Gegensatz zu allen anderen (Bundestags-) Parteien.
Die Grünen haben im Vergleich zu 2017 gute 5,9% zugelegt OK, aber die FPD die im Vergleich zu 2017 nur 0,8% zugelegt hat zu erwähnen und die SPD die im Vergleich zu 2017 gute 5,2% zugelegt hat zu unterschlagen ist schon merkwürdig. Interessant ist auch das gerade du jetzt mit Wählerumfragen kommst, vor der Wahl hast du die sinkenden Wählerumfragen bei den Grünen noch schlecht geredet.

Buttkiss schrieb:
Wenn Du Dich da mal nicht vertust. Nach aktuellen Umfragen sind 73% der Befragten bereit sich zugunsten des Klimaschutzes persöhnlich einzuschränken und 60% unterstützen eine zusätzliche finanzielle Belastung.
Sich bei Umfragen von der besten Seite zu zeigen ist eine Sache und dann bei der Wahl ein anonymes Kreuz zu setzen ist eine andere Sache.
Wenn die 73% und 60% in der Realität stimmen würden dann hätten die Grünen viel besser abgeschnitten und die Wahl deutlich gewonnen.

Beim scheinbar wichtigsten Thema wird schnell entschieden:
https://www.t-online.de/nachrichten...n-einig-cannabis-soll-legalisiert-werden.html
https://www.n-tv.de/politik/Ampel-einigt-sich-auf-Cannabis-Legalisierung-article22940164.html
Wenn die bei allen anderen Entscheidungen doch bloß genau so schnell, entschieden und einheitlich entscheiden würden.
Aber gut man muß Prioritäten setzen, Umweltschutz und Koalitionsbildung können noch etwas warten, kiffen ist wichtiger.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Aber gut man muß Prioritäten setzen, Umweltschutz und Koalitionsbildung können noch etwas warten, kiffen ist wichtiger.
Was hat das mit Prioritäten zu tun? Das ist ein Verhandlungsergebnis von vielen aus einem von vielen Ausschüssen.
 
Tomislav2007 schrieb:
Sich bei Umfragen von der besten Seite zu zeigen ist eine Sache und dann bei der Wahl ein anonymes Kreuz zu setzen ist eine andere Sache.
Ja denkst du, die Institute wüssten das nicht? Das nennt sich Empirie und fliesst natürlich in die Auswertung ein. Keine Institut veröffentlicht Rohdaten, wenn es nicht Gefahr laufen will, sich tierisch zu blamieren.
Davon ab, ist die Anonymität bei seriösen Umfragen absolut gewährleistet. Die Branche arbeitete schon mit Datenschutz, da konnten die meisten das Wort noch nicht mal buchstabieren.


Tomislav2007 schrieb:
Wenn die 73% und 60% in der Realität stimmen würden dann hätten die Grünen viel besser abgeschnitten und die Wahl deutlich gewonnen.
Natürlich nicht!
Bereitschaften korrelieren thematisch nicht automatisch mit einer bestimmten (Wahl-)entscheidung sie auch umzusetzen. Wäre ja furchtbar, wenn alle das tun, was sie gerne tun würden oder vorgeben zu tun.
Ist wie im richtigen Leben. Du bist bereit deine Frau, bis ans Ende aller Tage zu lieben und gelobst es sogar. Die Wahrscheinlichkeit das auch umzusetzen, liegt bei nicht mal fifty-fifty. Mit politischen Grundsätzen, sieht es nicht viel besser aus.
 
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@mo schrieb:
Keine Institut veröffentlicht Rohdaten, wenn es nicht Gefahr laufen will, sich tierisch zu blamieren.
Und es gibt genug Menschen, die diesen Umfragen ohne Rohdaten rein aus Prinzip misstrauen, egal was einem da gezeigt wird.
Das hat bei mir nicht mal damit zu tun, wie das ganze dann auf die Gesamtbevölkerung umgerechnet wird, denn davon habe ich ohnehin keine Ahnung. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass man gerne bei Umfragen eine Frage X stellt, aber den Sachverhalt später als Aussage Y darstellt, aber zwischen X und Y für mich ein großer Unterschied besteht. Zum Beispiel als Frage, welche Partei von A, B und C man am ehesten wählen würde, um dann als Ergebnis zu verkünden, dass X % der Bevölkerung hinter Kandidaten Y stehen. Das eine hat mit dem anderen absolut gar nichts zu tun.
Das war in meinem Fall auch ein "Namhaftes" Institut, welches diese Umfrage durchführte.
Das heißt auf gut Deutsch: Wenn ich zur hübschen Grafik nicht die Rohdaten incl. den Originalen Fragen und Antworten im exakten Wortlaut bekomme, ist jede Umfrage für mich wertloser Müll, dem ich keine Beachtung schenke. Also... quasi alle, die man so findet.


@mo schrieb:
Bereitschaften korrelieren thematisch nicht automatisch mit einer bestimmten (Wahl-)entscheidung sie auch umzusetzen. [...]
Du bist bereit deine Frau, bis ans Ende aller Tage zu lieben und gelobst es sogar. Die Wahrscheinlichkeit das auch umzusetzen, liegt bei nicht mal fifty-fifty. Mit politischen Grundsätzen, sieht es nicht viel besser aus.
Bei der Ehe kann man aber argumentieren, dass sich die Umstände geändert haben.
Wenn ich auf der Straße die Leute frage, was sie von Massentierhaltung halten, und ob sie mehr Geld ausgeben würden, zum Beispiel das doppelte des aktuellen Preises, dann sagen die meisten "Ja!". Die Fakten sind ganz klar, und man tätigt eine Aussage, aber trotzdem tut es keiner. Da finde ich schon, dass man unterscheiden muss. Speziell wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, ist eine Meinungsänderung immer drin.
Aber wenn man zum Fragezeitpunkt schon alles weiß, und aufgrund dieser bekannten Tatsachen etwas behauptet, aber dann quasi unmittelbar danach etwas anderes tut, dann ist das einfach sch...
Also: Poltiker sagt A, und am nächsten Tag stimmt er aber B, obwohl sich nichts geändert hat. Also das, was CDU und SPD seit laaanger Zeit regelmäßig getan haben, um mal zum Thema zurück zu kommen.

Ich denke hier aber durchaus, dass die Rot-Gelb-Grüne Koalition hier etwas besser abschneidet als die CDU in der Vergangenheit, weil hier der Drang etwas zu beweisen vorhanden ist. Das war der CDU ja leider nie wichtig.
 
downforze schrieb:
Dann eine nachweisbare Quelle, die meine Bedenken untermauert:
"Aber diese dogmatische, ideologische Fixierung auf den CO2-Preis ..., das ist unsoziale Politik, weil es keine Alternativen gibt, weil die Menschen mal nicht in den nächsten 24 Monaten den ÖPNV ausgebaut bekommen, weil sie nicht das Elektroauto haben, weil sie nicht die neue Heizung haben." Lars Klingbeil, SPD an die Grünen

Das ist mir aber arg kurz gedacht.
Erstmal sollten wir doch festhalten dass der CO2 Preis keine Erfindung der Grünen ist - den gibt es bereits, und der wurde bereits erhöht, gleichzeitig sind Sprit, Strom und Gaspreise auf Rekordkursen und das völlig ohne die Grünen und zum größten Teil auch aus ganz anderen Gründen als dem CO2 Preis.
Dann ist der CO2 Preis selbstverständlich ein absolut geeignetes, einfaches und breit wirksames Mittel zur Lenkung - sowohl auf Verbraucher Seite als auch in der Wirtschaft.
Die entscheidende Frage ist doch ob man den kleinen Bürger dann an anderer Stelle entlasten kann.

downforze schrieb:
Und das entspricht so gar nicht dem Anspruch:
"Wir investieren in den Sozialen Wohnungsbau – denn niemand sollte in der Angst leben müssen, obdachlos zu werden, weil er oder sie die eigene Wohnung nicht mehr bezahlen kann." gruene-nrw.de

Wer das Wohnen so massiv verteuert, kann sich nicht auf die Fahne schreiben, es bezahlbar zu machen. Das gilt für bauliche Maßnahmen, als auch später für die Kosten der Mieter.

Was ist denn das für eine Logik? Selbstverständlich ist es sinnvoll Wohnraum zu schaffen und das ist völlig unabhängig davon wie sich CO2 Preise auf die Nebenkosten auswirken.
 
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Snowi schrieb:
Wenn ich auf der Straße die Leute frage, was sie von Massentierhaltung halten, und ob sie mehr Geld ausgeben würden, zum Beispiel das doppelte des aktuellen Preises, dann sagen die meisten "Ja!". Die Fakten sind ganz klar, und man tätigt eine Aussage, aber trotzdem tut es keiner. Da finde ich schon, dass man unterscheiden muss. Speziell wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, ist eine Meinungsänderung immer drin.
Was man sich aber auch noch fragen muss:
Bedeutet es, wenn Leute sich nicht aktiv einschränken, sie automatisch eine Einschränkung nicht trotzdem begrüßen und vor allem akzeptieren und tolerieren würden?

Passiert mir z.B.:

Ich weiß, dass Fleisch sehr schlecht fürs Klima ist, aber ich greif trotzdem häufig zu. Ich konsumiere also Fleisch, obwohl ich finde, dass es besser wäre, würde ich es nicht machen.
Andererseits hätte ich kein Problem damit, wenn einfach kein Fleisch (oder zumindest nicht zu für mich vertretbaren Preisen, was wohl rauskommen würde, würde man die Kosten internalisieren) angeboten wird und ich dadurch eben kein Fleisch konsumiere.

Ich fahr schneller als 120/130 obwohl ich ein Tempolimit begrüßen würde.

Btw. Massentierhaltung ist klimafreundlicher. Quelle (ab 7:00)
 
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Buttkiss schrieb:
(...)
Wenn Du Dich da mal nicht vertust. Nach aktuellen Umfragen sind 73% der Befragten bereit sich zugunsten des Klimaschutzes persöhnlich einzuschränken und 60% unterstützen eine zusätzliche finanzielle Belastung.
Viele haben bereits verstanden das Einschränkungen heute uns vor zukünftig weitaus größeren
Einschränkungen bewahren können wobei es in vielen Bereichen gar nicht mal zu Einschränkungen kommen muss.
Dazu finde ich aktuell aber genau gegenteilige Umfragewerte...

1637333891821.png

https://www.badische-zeitung.de/meh...eld-fuer-klimaschutz-bezahlen--206506270.html

1637333980084.png

https://www.t-online.de/finanzen/ne...t-der-preis-wichtiger-als-nachhaltigkeit.html

Halten wir fest: Derzeit ist einer Mehrheit das Thema Klimaschutz wichtig, aber eine Mehrheit will dafür nicht mehr bezahlen.
 
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Snowi schrieb:
Und es gibt genug Menschen, die diesen Umfragen ohne Rohdaten rein aus Prinzip misstrauen, egal was einem da gezeigt wird.
Mit Verlaub, aber außer Leuten aus der Branche selbst, weiß kein Mensch, was das überhaupt ist. Ergo kann es auch niemand beurteilen.
In meiner schon recht langen Berufspraxis ist es exakt einmal vorgekommen, dass die Rohdaten etwas näher an einem realen Wahlergebnis lagen. Die Betonung liegt auf "etwas". Die Regel ist eine ordentliche Abweichung ohne empirische Gewichtung.

Snowi schrieb:
, wie das ganze dann auf die Gesamtbevölkerung umgerechnet wird,
Das sind doch die einfachen Faktoren! Kniffliger wird es mit Sachen wie dem Bekennerprinzip. Es war z.B. immer so, dass Anhänger rechter Parteien sich in Umfragen eher ungern zu ihrer Parteien-Präferenz bekannt haben. In den Rohdaten waren sie deswegen immer chronisch unterrepräsentiert. Ergo musst mit Erfahrungswerten arbeiten um einen entsprechenden Gewichtungsfaktor anzuwenden. Und da gibt es noch einige andere Fallstricke.

Von daher, Rohdaten stellen nur eine Grundlage dar zur Weiterverarbeitung dar. Mehr nicht! Außer dem Institut selbst kann niemand was damit anfangen. Darüber hinaus wird kein Institut bzw. Projektleiter seine Methodik, sprich Betriebsgeheimnis, offen legen, damit jeder sie abkupfern kann.


Snowi schrieb:
Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass man gerne bei Umfragen eine Frage X stellt, aber den Sachverhalt später als Aussage Y darstellt,
Wie willst du das denn wissen, wenn du die Umfrage nicht selbst ausgewertet hast, oder an was konkret machst du den Vorgang fest?
Dein Beispiel leuchtet mir nicht ganz ein. Bzw. wäre nur so zu erklären, dass man ohne Nennung des Kandidaten von Parteien-Präferenz auf Kandidat geschlossen hat.
 
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Binalog schrieb:
Wie das mit dem festhalten halt so ist.

Bei der 2. Umfrage natürlich wieder keinerlei Angaben zu Methodik. Da das durchführende "Institut" aber Yougov ist, ist davon auszugehen, dass gar keine Umfrage statt gefunden hat, sondern die Daten aus einem Online Panel mit vergüteten "Berufsbefragten" abgerufen wurden. Billigmüll halt!
Mit Repräsentativität hat das so viel zu tun, wie ich mit Synchronschwimmen.

Die erste Umfrage ist auch nicht näher beschrieben, stammt aber wohl von Allensbach. Leider auch Online Erhebung, Methodik unklar. Fallzahl dürftig (wie üblich).

Die Resultate habe ich mir daher erst gar nicht angeschaut und kommentiere sie daher auch nicht.
 
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Es geht ja nicht nur darum, dass ein größerer Teil der Leute keine zusätzlichen Ausgaben möchte oder stemmen kann.

Oft soll mit Verboten das erreicht werden, was mit Willenskraft nicht erreicht wird oder was bereits erreicht wurde, die Fallhöhe also für die Person gar nicht existiert:

KitKat::new() schrieb:
[...]Ich weiß, dass Fleisch sehr schlecht fürs Klima ist, aber ich greif trotzdem häufig zu. Ich konsumiere also Fleisch, obwohl ich finde, dass es besser wäre, würde ich es nicht machen.
Andererseits hätte ich kein Problem damit, wenn einfach kein Fleisch (oder zumindest nicht zu für mich vertretbaren Preisen, was wohl rauskommen würde, würde man die Kosten internalisieren) angeboten wird und ich dadurch eben kein Fleisch konsumiere.

Ich fahr schneller als 120/130 obwohl ich ein Tempolimit begrüßen würde.
[...]

Und das ist für mich Heuchlerei.

Wenn sich jemand einschränken möchte, dann kann die Person das doch gerne tun.

Warum aber alle anderen (auch) dazu zwingen, nur weil es einem selbst an Willenskraft fehlt?


Warum sollen alle nur 130 km/h fahren dürfen?

Warum sollen alle nicht Fernreisen unternehmen dürfen?


Ich habe z. B. bei Naschzeug wenig Willenskraft. Wenn's daheim ist, wird es gegessen. Auch mal eine ganze Tafel Schokolade am Stück. Soll jetzt überall der Verkauf von Schokolade etc. verboten werden, weil ich keine Willenskraft habe? Das ist doch absurd.



@mo schrieb:
[...] Ein- und Zweifamilienhäuser erschlossen und so vermarktet, [...] Stärkste Partei,.....die Grünen! Die immer gegen diese Bebauung waren, wegen der gigantischen Bodenversiegelung.[...]

Hier ist es doch dasselbe.

Es geht darum anderen das zu verbieten, was man selbst bereits hat oder nicht braucht. Es geht aber gerade NICHT um den eigenen, freiwilligen Verzicht zum Wohle Dritter.
 
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