Binalog schrieb:
Fragt man in einer Runde von 50 Leuten "Wer ist für Klimaschutz?" sind ca. 50 Hände oben. Fragt man direkt danach "Wer ist bereit dafür zu bezahlen?" sind fast alle Hände unten.
Das ist ja nicht nur da so sondern leider generell bei vielen Themen so der Fall. Zalando hat zuletzt nachgewiesen, dass viele ihrer Kunden zwar nachhaltig und fair produzierte Ware kaufen wollen, es aber nicht tun, wenn sie nicht zum selben Schnäppchenpreis wie bisher daher kommt. Was solche Ware nun mal nicht kann.
In De ist auch keiner Rechts oder rassistisch laut Eigenwarhnehmung und dennoch haben wir tief verwurzelten strukturellen Rassismus und weitreichende, tief in der Bevölkerung verankerte rechte Netzwerke.
Wir sehen uns als sozial, sind aber weder bereit den eigenen Armen wirklich zu helfen noch Armen auf der Welt, vor allem wenn es bedeutet, dass wir verzichten müssten.
Und so zieht sich das fort. Wir sind so viel, wenn es darum geht, was wir uns zuschreiben und sind so wenig, wenn es um das tatsächliche Handeln geht.
Ob sich die Grünen daran die Zähne ausbeißen? Vll. Vll aber auch nicht, weil dann doch genügend handeln wie sie wollen (laut eigener Wahrnehmung) wenn die entsprechenden Regularien etabliert sind. Wenn es keine zu billige Alternative mehr gibt, wird eben zu der fairen und nachhaltigen Alternative gegriffen.
Viele sind nicht bereit, zurückzustecken und den ersten Schritt zu machen wenn sie wissen, dass andere, die das nicht tun, zunächst mal unmittelbar bevorteilt sind. Fällt diese Bevorteilung durch Missachtung der moralischen Regeln und Normen weg, wird gar ein Nachteil daraus, dann sind die Menschen wiederum ohne Murren bereit, entsprechend zu handeln. Gibts sicher einen Fachbegriff zu, ich erinnere mich auf jeden Fall dunkel daran, dass es dazu diverse Studien gab. Leider finde ich es mangels passendem Suchbegriff nicht mehr.