downforze schrieb:
Um Idon mal zu unterstützen..
Die geistige Transferleistung aus der Statistik "So lange muss ein Arbeiter für 1 Liter Benzin schuften" soll ja wohl ein verspäteter Aprilscherz sein oder was? Die finanzielle Belastung (Altersvorsorge, Versicherung, Steuerlast, und und und) hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv erhöht. Da einfach mal eine Statistik herauszupicken à la:
Durchschnittslohn pro Stunde / Benzinpreis deckt ja wohl kaum die Realität ab. Wenn ich sonst alles in den Arsch geblasen bekomme, sind 1,46€ / l Benzin (oder zukünftig 2€) sicher kein Problem. Das dürfte im Jahr 2021 aber wohl auf keinen zutreffen, der nicht Angestellter Sohn in Papas Unternehmen ist.
Nächster Fehler an der Statistik: nur männliche Facharbeiter in einer gut bezahlten Branche.
Dritter Fehler: Durchschnittslohn. Der Durchschnittslohn hat heute eine ganz andere Relevanz als 1970, wo die Schere zwischen Reich und Arm weit weniger ausgeprägt war. Mit einem Funken an Seriösität hätte man wenigstens das Medianeinkommen genommen.
Idon ist es freigestanden sein Argument auf ein stabileres Fundament zu stellen. Er hat es jedoch vorgezogen ein sehr eindimensionales Bild der Situation zu beschreiben: "Benzin wird immer teurer, das Autofahren kann sich bald niemand mehr leisten".
Er hat sich also auf einen EINZIGEN Punkt beschränkt ohne die ökonomischen Randbedingungen und Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zu berücksichtigen, worauf ihm dann schnell das Gegenteil vor Augen geführt wurde.
Dass du jetzt die große Rechnung aufmachst, ist zwar nachvollziehbar, widerlegt jedoch nicht die Kernaussage bzw. die gemachte Antithese zu Idons Aussage.
Iconoclast schrieb:
Dazu ist das hier ganz interessant.
https://www.quarks.de/technik/energie/so-koennte-man-atommuell-recyceln-transmutation/
Der einzige Grund warum hier dahingehend nichts passiert ist, dass man gelinde gesagt einfach keinen Bock hat daran weiter zu forschen und Atom ist ja böse und man steigt eh aus. [...]
Du meinst, die Atomindustrie hatte kein Interesse an der weiteren Forschung. Was für mein dafürhalten übrigens ein weiteres Argument ist warum Selbstverpflichtungen der Wirtschaft in aller Regel Null funktionieren. Ohne ökonomischen/politischen Druck wird die Wirtschaft einen - pardon - Scheiss tun und sich um Zukunftstechnologien bemühen.
Und wie im Artikel auch erwähnt: Für Deutschland nicht umsetzbar und noch zu theoriebehaftet. Ich sehe also nicht, wie wir die Kernenergie sinnvoll weiterbetreiben können, solange sich nicht ein Landkreis in Deutschland vollumfänglich für alle Ewigkeit verpflichtet, den produzierten Müll im Keller aufzubewahren.
Tomislav2007 schrieb:
Hallo
Damals wurde die Industrie (der Hauptverursacher) dazu verdonnert etwas zu unternehmen (z.B. Filter für Fabriken/Kat Einbau in Autos) und nicht die Bürger (die nicht der Hauptverursacher sind).
Dass ist das was mich stört, heute soll alles nur auf dem Rücken der Bürger ausgetragen werden, die Bürger sollen sich ändern und das ganze dann auch noch bezahlen, das ist mir zu einseitig.
Du hast den kurzen Videoausschnitt wohl angesehen, nehme ich an?
Was heißt einseitig. Wir als Bürger tragen in der Zwischenzeit einfach zu einem großen Teil zur Umweltverschmutzung bei. Die Wirtschaft hat zwangsweise große Einsparungen vornehmen müssen und ihren CO² Ausstoß massiv reduziert. Und da hört die Reise schlicht nicht auf. Schadstoffausstoß, Filteranlagen etc. die Industrie und Wirtschaft werden auch in Zukunft weiter einsparen. Es geht also nicht darum, dass wir ALLES schultern sollen, sondern, dass wir endlich beitragen.
Gerne wird der Populismus bemüht, dass man es sich leisten können muss, die Grünen zu wählen. Für mich stellt es sich nach fast 70 Jahren, überwiegend CDU/CSU geführter Bundesregierungen, so dar, dass wir es uns nicht mehr leisten können, die Grünen NICHT zu wählen.
Das heißt nicht, dass ich mit dem Grünen Parteiprogramm zu 100% übereinstimme. Aber ich sehe keine Partei, die sich nach jetzigem Kenntnisstand mehr für die Umwelt einsetzen würde, als die Grünen.
Tomislav2007 schrieb:
Beim Thema Wirtschaft haben die Grünen zu wenig zu bieten, vor allem wie es wirtschaftlich nach Corona weiter gehen soll.
Die Grünen wollen direkt nach der Wahl mit Umweltschutz loslegen, ich finde wir sollten erst einmal zusehen wie wir die wirtschaftlichen Corona Schäden abfedern.
Ob die Grünen das inhaltlich bieten weiß ich nicht, ich habe deren Wahlprogramm nicht gelesen, die könnten öffentlich auch mal andere Themen ansprechen als Umweltschutz.
Grüße Tomi
"Ich habe deren Wahlprogramm nicht gelesen", umreißt deinen Kenntnisstand sehr treffend. Die Grünen haben wirklich zu jedem Thema in der Zwischenzeit eine Meinung und auch eine politische Vorstellung, wie diese Punkte angegangen werden sollen. Das findet man jedoch nur dann auch wirklich heraus, wenn man sich nicht nur auf den Standpunkt zurückzieht, dass man dir diese entsprechenden Inhalte per Kurier ans heimische Sofa liefert.
Jede, wirklich JEDE (über-)regionale Tageszeitung verrät dir hier genügend Informationen über die politischen Ansichten der Grünen. Aber dafür ist ein absolutes Mindestmaß an Engagement vonnöten. Stichwort: Holschuld.