Im 3. Quartal 2008 schätzte das bundesagentureigene Institut für Arbeitsmarkt und Berufssforschung ( IAB )die Zahl der offenen Stellen auf ca. 998.000. Es gibt also nicht genug Arbeit für alle, die Arbeit suchen!
Die Zahlen untermauern nicht gerade die Vollbeschäftigungsbesessenheit unserer Politiker, die uns das Märchen davon weiterhin verkaufen wollen. Ganz und gar unerheblich sind diese Zahlen für Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände, denn mit den Arbeitslosen können sie enormen Druck auf die Arbeitnehmer ausüben. Damit kann schon nicht mehr davon gesprochen werden, dass Arbeitslose zum druckausüben ge- sondern missbraucht werden.
Dabei ist der Druck auf die Arbeitslosen selbst, mit einer Gesetzgebung, wie Hartz IV, völlig ungerechtfertigt! Vielmehr werden arbeitslose Hartz IV-Betroffene damit bewusst beschäftigt, entweder keine Fehler zu begehen oder man beschäftigt sie damit erfolgreich, durch bewusste Verdrehungen der Rechtssprechung und Gesetzgebung, ihre Rechte durchzusetzen. Bewiesen wird dies durch die Klageflut an den Sozialgerichten. Die Konzentration auf die Arbeitsplatzsuche wird jedenfalls dadurch nicht gefördert!
Die Sendung "Anne Will" hat dies am vergangenen Sonntag gezeigt, wie z. B. bei den Discountern Druck auf die Beschäftigten ausgeübt werden kann. Veranschaulicht hatte dies der Tatort-Krimi davor, der von der Wirklichkeit teils gar nicht so weit weg gewesen war, wie eine, in einem Discount Beschäftigte bei Anne Will bestätigte. Nicht weniger schlimm dürfte es in der Leih- und Zeitarbeitsbranche aussehen.
Den Arbeitgebern wurde auf breiter Front mit Hartz IV ein Instrument in Hand gegeben, was vielerorts schon dazu führt, Arbeitnehmer zu verunsichern und zu verängstigen. Die Angst davor, in Hartz IV zu rutschen ist bei den Beschäftigten riesig. Wem jetzt Arbeitslosigkeit droht, kann sich glücklich schätzen, noch ein Jahr Arbeitslosengeld zu erhalten, bevor entgültig in Hartz IV ankommt, wenn er denn vorher gut verdiente.
Für die Menschen, die den Druck im Beruf schon damit bezahlt haben, so wenig zu verdienen, dass sie gleich Hartz IV beantragen müssen, bekommen gleich durch diese Gesetzgebung die volle Breitseite!
Wer hofft, gleich wieder in Arbeit zu kommen, wird ernüchtert feststellen, dass bei einem Blick in die Zeitungen längst die Jobangebote geringer geworden sind oder meist nur Stellen angeboten werden, die auf Provisionsbasis sind und alles andere als ein Einkommen versprechen oder es werden 400-Euro-Jobs angeboten!
Anstatt nun diese arbeitslosen Hartz IV-Betroffenen fortzubilden und weiter zu qualifizieren, damit ihre Chance auf einen Job, zumindest beim nächsten Aufschwung wieder wächst, werden viele von ihnen in EinEuroJobs gesteckt. Selbst kurzfristiger arbeitslose Hartz IV-Betroffene steckt man in solche Maßnahmen, die dann überhaupt keinen Sinn haben!
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,686127-2,00.html
zum Thema Sozialleistungsmißbrauch.."Manager-Magazin" Interview mit Peter Bofinger
Bofinger: Es gibt leider Politiker, die es darauf anlegen, die Gesellschaft zu spalten. Oft wird es dann so dargestellt, als würde von den Leistungsempfängern Arbeit grundsätzlich vermieden, weil sie sie als Last empfinden. Auch mancher Ökonom verbreitet diese Sicht. Die Wirklichkeit ist anders. Psychologische Studien belegen eindeutig, dass die meisten Menschen Arbeitslosigkeit als das größte Unglück ansehen. Das kann in den ökonomischen Modellen nicht abgebildet werden, da Arbeit dort nur als Leid angesehen wird.
unteranderem sagt er auch, dass Sozialleistungsmißbrauch das System nicht gefährdet.
Laut ARGE sind es auch nur ca.10% der Leistungsempfänger, die wie sie einige hier betiteln "faul" sind und gegen die mit aller Härte durchgegriffen werden muss.