Sozialrassismus in Deutschland

@0815Burner

Sicher gibt es die Möglichkeit sich auch später noch weiterzubilden, aber wie weit muss man dafür gehen? Ich erzähle mal aus eigener Erfahrung. Ich habe im Jahr 2000 meinen Realschulaschluss erlangt, mit einem Notendurchschnitt von 3,1 und einer 4 in allen Hauptfächern. Damit war es für mich weder möglich einen passenden Ausbildungsplatz zu finden, noch eine weiterführende Schule zu besuchen. Natürlich hatte ich daran selbst Schuld - ich hatte aber mit 16-17 jede Menge andere Sachen im Kopf als Leistung in der Schule zu bringen.

Was darauf folgte waren diverse Maßnahmen bei "Bildungsträgern", die massig Geld dafür kassierten, mir "beizubringen" wie man sich richtig bewirbt. Erfahrung im Bewerben hatte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings schon zu genüge. Beim Arbeitsamt wurden mir immer wieder Arbeitsangebote gemacht, die den Grad meiner Frustration nur noch weiter steigen ließen - bei der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen die meiner Vorstellung entsprachen hieß es immer: "Sie müssen das auch mal realistisch sehen."

Nach 7!! Jahren, diversen völlig unterbezahlten Jobs, extremer Zukunftsangst und unbeschreiblicher Frustration, nahm ich einen Bildungskredit auf um mir eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann an einer Privatschule zu finanzieren, obwohl mir mein Sachbearbeiter dringend davon abgeraten hatte. Diese Ausbildung habe ich mit sehr guten Ergebnissen abgeschlossen und hole jetzt (10 Jahre! nach meinem Realschulabschluss) mein Fachabitur nach. Jetzt habe ich keine Probleme mehr einen Arbeitsplatz zu finden, aber mit 950€ Netto im Monat ein Problem den Kredit zurückzuzahlen. Das nächste Ziel lautet also Studium - wenn möglich im Ausland.

Wenn ich etwas gelernt habe in der angeblich "schönsten Zeit im Leben", dann ist es dieses Land so schnell wie möglich zu verlassen. Solange ich hier aber noch Steuern zahle, kann jeder der in einer Ähnlichen Situation war wie ich, diese gerne so lange und so viel "schmarotzen" wie er möchte.
 
Cool, eine Soziale Diskussion mit Niveau *daumenhoch*

Komme zwar aus Österreich, aber „klein Deutschland“ unterscheidet sich nicht sooo stark vom großen Bruder. Als jemand der aus eigener Hand weiß, wie dieses System ein Individuum für seine soziale Herkunft abstrafen kann, freut es mich sehr, hier meinen Senf beitragen zu können.

Einen Teil der Schuld trägt hier das klassische duale Berufsausbildungssystem, dass die Jugend bereits in sehr frühem Alter zum Abbruch möglicher höherer Bildungsgrade verführt!

Aber eigentlich beginnt es – ich benutze hier vorwiegend die österreichischen Ausdrücke für die Schulstufen – bereits in der Volksschule (Grundschule), in der eine erste Vorauswahl getroffen wird, wer zu Höheren taugt und wer nicht.
Wie einst in der Napola werden die zukünftigen Eliten des Landes, erwählt durch die Beziehungen ihrer Eltern und den Migration Hintergrund, abgeschottet vom normalem Volk an den Gymnasien unterrichtet. Dies erfolgt in diesem zarten Alter, in dem der Geist noch leicht fähig ist, ein höheres Level zu erreichen, oft nicht Aufgrund der möglichen Begabung, sondern einzig aufgrund der Intervention der Eltern. Als Beispiel kann ich ausführen, dass ich damals in Mathematik Klassenbester war, aber eine Klassenkameradin – nicht die hellste Leuchte – dank eines Gesprächs ihres Vaters mit der Lehrerin bereits in der zweiten Klasse wusste, dass sie weiter ins Gymnasium gehen wird – was sie in sehr arroganter Weise einem unter die Nase reiben konnte.
Die nächste Hürde erreicht man mit Abschluss der Hauptschule und der Auswahl einer weiterführenden Schule. Diese haben auf höherem Level oft Aufnahmeprüfungen. Ein faires System denkt man. Doch bei zb. 600 erreichbaren Punkten bekommt ein Absolvent eines Gymnasiums bereits 150 Punkte gutgeschrieben, ohne auch nur eine der tatsächlichen Fragen richtig beantwortet haben zu müssen. Das dennoch Hauptschüler bei diesen allgemeinen – an Intelligenz-Tests erinnernden – Prüfungen höhere Punkte als Gymnasiasten erreichen können, zeugt von der Qualität der zuvor getroffenen Auswahl.

Doch je nach Bildungseinrichtung – habe damals eine HTL in Hallein, Salzburg versucht – wird von den Lehrern ein Grundwissen vorausgesetzt, dass leider so in den Hauptschulen nicht unterrichtet wird, sondern ausschließlich den Gymnasiasten vorbehalten bleibt. Damals wurde mir hierdurch erfolgreich eingetrichtert, dass ich nicht das Zeugs zu höherem hätte, und so fing ich frustriert eine Lehre an. Ein Neustart an einer anderen HTL wurde durch die Angst, wieder zu versagen, verhindert.

Nun, Jahr später, gehe ich – berufsbegleitend – auf eben diese HTL. Dies mit einem gewissen Erfolg – Notenschnitt 1,6 – den ich mir nicht erträumt hätte. Und mit den Erfahrungen, die ich sammelte, blicke ich nun differenzierter auf dieses Schulsystem, und seine Abgründe. Sei jedoch nur zur Untermauerung meiner Eindrücke erwähnt. Auch hat sich das System in den letzten 15 Jahren doch geändert, die Hürden sich heute deutlich geringer, inzwischen wurde ebenso die Mittelschule eingeführt.

Kommen wir zurück auf das duale Ausbildungssystem. Es gibt 3-4 jährige Fachschulen, 5 jährige höhere Bildungseinrichtungen und die klassische Lehre. Jeder der halbwegs etwas am Kasten hat, versucht heutzutage auf die höheren Bildungseinrichtungen zu kommen. Eigentlich der richtige Schritt, und laut Peter F. Drucker dem Wandel des Leistungsarbeiters hin zum Wissensarbeiter zu verdanken. Kein deutsches oder europäisches Phänomen, sondern etwas Globales.
In Ländern, wo – vielleicht zu stark inspiriert durch Dangerous Minds – selbst du untersten Schichten bis ins früher Erwachsenenleben die Schulbank drücken, mag diese Entwicklung problemloser ablaufen, da dort die Wirtschaft gewohnt ist, angelernte Arbeitskräfte einzusetzen.

Aber in der hiesigen Wirtschaft, die sehr stark von Lehrlingen (Azubis) abhängig ist, sieht diese Sache anders aus. So gibt es etliche Betriebe, die jährlich eine große Anzahl Lehrlinge aufnimmt, von denen jedoch nur wenige – wenn überhaupt – nach Abschluss der Lehre übernommen werden. Politiker sprechen zwar ständig vom Fachkräftemangel, doch eigentlich ist es ein Hilfskräftemangel, der – je nach Branche - hier vorherrscht!
Durch die Tatsache, dass immer mehr fähiger Jugendlicher weiter die Schulbank drücken und den Betrieben so nur noch der kümmerliche Rest zur Auswahl übrig bleibt – Jugendliche die früher direkt als ungelernte Helfer weiter arbeiteten – gibt es eine Abwertung des klassischen Gesellen hin zum Hilfsarbeiter, wohingegen der Fachschul- oder gar HTL-Absolvent der neue Geselle bzw. Meister ist. Die Elektrobranche ist hierfür ein Paradebeispiel, und in Branchen, die keine andere Ausbildungsmöglichkeit vorsehen – zb. Dachdecker – sieht die Sache wieder anders aus.

Zurück zur Elektrobranche, einem wirtschaftliche und somit auch politisch sehr mächtigem Zweig. In großen Firmen kann man hier oft beobachten, dass sich die Stammbelegschaft aus Fachkräften, die entweder in kleineren Firmen ausgebildet wurden, oder weiterführende Schulen besuchten, zusammensetzt, während die eigenen Lehrlinge oft – wie bereits erwähnt – nach der Lehre am Arbeitsamt wiederzufinden sind. „Ausgebildet“ zu teuer, aber eigentlich nur für klassische Hilfsarbeiten verwendet. Und, im Falle eines großen Unternehmens in Wels, Oberösterreich, sogar Politisch gedeckt!

Nun, da dies ja ein Forum ist, zum Diskutieren, lasse ich hier ein offenes Ende..
 
@ Buddy83:
erstmal Gratulation, dass du doch noch "die Kurve" bekommen hast!

ich denke an deinem Beispiel merkt man, dass die Motivation irgendwann schlicht im Keller ist. Ich glaube nicht, dass du noch viel Lust hattest, Bewerbungen zu schreiben und somit deinen "Aufstiegswillen" zu demonstrieren.
Deswegen nochmal meine Frage von vorhin:
Wie könntet ihr euch vorstellen, dass man die Leistungsbereitschaft eines Arbeitslosen bewerten kann?
Vorausgesetzt natürlich, er ist körperlich und psychisch überhaupt in der Lage, zu arbeiten.

bin gespannt, vielleicht hat ja jemand einen guten Einfall! :)
 
@ Slayer

"Wie könntet ihr euch vorstellen, dass man die Leistungsbereitschaft eines Arbeitslosen bewerten kann?
Vorausgesetzt natürlich, er ist körperlich und psychisch überhaupt in der Lage, zu arbeiten."

Jeder gesunde Mensch ist grundsätzlich "leistungsbereit". Denn jeder gesunde Mensch will nicht nur herumliegen und faulenzen. Das ist die Natur des Menschen. Deshalb ist es in dem Zusammenhang eigentlich überflüssig, solche Überprüfungen stattfinden zu lassen.

Ich finde die Frage aber dennoch gut. Denn dann kann das endlich mal geklärt werden. ;)
 
Kraligor schrieb:
"Sozialrassismus" halte ich für einen ziemlich unglücklichen Begriff. Denn "Rassismus" bedeutet eine Unterscheidung verschiedener Menschen anhand biologischer oder evtl. auch kultureller Faktoren. Und das ist ja im von dir beschriebenen "Sozialrassismus" gerade nicht der Fall.

Gerade deshalb, weil das Wort Rassismuss eine derart starke bedeutung hat, ist der Ausdruck genau richtig.

Kraligor schrieb:
Es ist auch inhaltlich etwas komplizierter, da nicht nur "die Reichen" "die Armen" verachten, sondern das ganze auch umgekehrt funktioniert.

Erst seit der Aufklärung - machen gerade in der Abend-HTL Sturm&Drang durch - gibt es allgemein diese Ansicht, dass der Adel doch vll nicht besser ist. Und der klassische Adel wurde durch den Geldadel ersetzt - zumindest bei uns gibt es den Adel nicht mehr.
 
@Buddy83: Auch ich möchte meine Anerkennung kundtun! Ich habe vor solch einem Einsatz Respekt!

Es zeigt aber auch, das der Weg hart, aber machbar ist.
Letztlich ist der Arbeitsmarkt frei. Die Politik kann nicht mehr Stellen schaffen, als effektiv gebraucht werden. Sonst wird sich unsere Wirtschaftsleistung an die der DDR anpassen. Die hatten auch mal Vollbeschäftigung. Und das sich Arbeitgeber die Besten raussuchen ist logisch und nachvollziehbar. Deshalb muß jeder versuchen, in diesem Wettkampf zu bestehen. Das ist reinste Natur, da läuft es analog. Und wer sich dort nicht anstrengt, wird gefressen!

Immer nach der Politik zu schreien ist einfach, aber auch die kann nicht zaubern! Keine Gesellschaft kann es sich leisten, Unwillige oder Unmotivierte durchzufüttern. Folglich wie oben schon erwähnt wurde. Wer keine Leistung bringen will, darf auch keine fordern!
 
Zuletzt bearbeitet:
@ 0815burner

"Es zeigt aber auch, das der Weg hart, aber machbar ist. "

Für manche ist der Weg sicherlich gehbar. Für andere aber mit Sicherheit auch nicht. Es müssen ihn nur der ein oder andere schwerere Schicksalschlag getroffen haben. Und schon ist es für ihn noch schwerer bis unmöglich.

"Keine Gesellschaft kann es sich leisten, Unwillige oder Unmotivierte durchzufüttern."

Wo hast du den Blödsinn her? Ganz ehrlich.
Die Erde besitzt mehr als genug Ressourcen für uns alle.
Außerdem hat der Mensch im Laufe der Jahre schon so viele Arbeitshilfen (Maschinen) etc. geschaffen, dass längst nicht mehr soviel Arbeit nötig wäre, wie noch vor Jahrzehnten.
Sicherlich müssen wir weiterhin "arbeitswillige" Menschen produzieren. Aber wir können uns es ganz sicher leisten, diejenigen "durchzufüttern", die aus welchen Gründen auch immer, gerade nicht arbeiten können oder die psychische Probleme haben und vielleicht gar an Motivationsmangel (z.B. bei einer Depression) leiden.
Klar sollte das nicht unnötig ausgenutzt werden. Aber es gibt andere und bessere Mittel und Wege, solchen Menschen wieder zu Gesundheit zu verhelfen, als sie auch noch in Lebensgefahr zu bringen, indem man ihnen die finanziellen Mittel zum Leben streitig macht.
 
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WillardBL schrieb:
Gerade deshalb, weil das Wort Rassismuss eine derart starke bedeutung hat, ist der Ausdruck genau richtig.

Naja, das Wort "Pädophilie" hat auch eine starke Bedeutung, dennoch wäre Sozialpädophilie für das beschriebene Phänomen völlig unsinnig.


WillardBL schrieb:
Erst seit der Aufklärung - machen gerade in der Abend-HTL Sturm&Drang durch - gibt es allgemein diese Ansicht, dass der Adel doch vll nicht besser ist. Und der klassische Adel wurde durch den Geldadel ersetzt - zumindest bei uns gibt es den Adel nicht mehr.

Korrekt. Zu Adelszeiten wurde der Steuereintreiber mehr gehasst als der Adel, dem die Steuern zu Gute kamen, ähnliches ließ sich übrigens auch zu Zeiten der Industrialisierung beobachten - da war der Vorarbeiter schlechter angesehen als der Fabrikbesitzer.

Aber die Verachtung ist dennoch wechselseitig. Der Reiche blickt auf den "Faulen" herab, der Arme verachtet den "Bonzen".
 
@andiac
Meine Meinung bezog sich eindeutig NICHT auf solche Leute, die aufgrund von Krankheiten arbeitsunfähig wurden, diese sind mMn die einzigen, für die ich gerne in die Versicherung einzahle.
Aber solche, die hier oft angesprochen werden, die sich von Hartz4 durchfüttern lassen, ohne großes / kein Engagement zu zeigen, denen muss die Situation klar gemacht werden. Die anderen arbeiten nicht, um solche - ich sags mal drastisch- Schmarotzer durchs Leben zu finanzieren.
Und genau solche müssen identifiziert werden, wie auch immer man das - zuverlässig!- anstellen kann.
 
@ Kraligor

"Aber die Verachtung ist dennoch wechselseitig. Der Reiche blickt auf den "Faulen" herab, der Arme verachtet den "Bonzen". "

Naja. Ist ja die Wahrheit.
Allerdings, was willst du damit sagen?

Vielleicht etwas überspitzt dargestellt, aber in einigen Fällen dennoch vergleichbar:
Der Mörder verachtet sein Opfer. Und das Opfer (wenn es noch leben würde :D) verachtet seinen Mörder.

Der Unterschied zwischen den beiden allerdings ist: Der eine verachtet aus Menschenverachtung, der andere zurecht.
Oder siehst du das anders?


@ Robert Alpha

"Meine Meinung bezog sich eindeutig NICHT auf solche Leute, die.."

Hab ich doch auch garnicht behauptet. Ich wollte dir das nur erklären.
 
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andiac schrieb:
Jeder gesunde Mensch ist grundsätzlich "leistungsbereit". Denn jeder gesunde Mensch will nicht nur herumliegen und faulenzen. Das ist die Natur des Menschen.

Diese Annahme ist nicht richtig. Menschen sind nicht "natürlich" leistungswillig oder leistungsbereit. Die Leistungsbereitschaft ist nur vorhanden, wenn es gilt, individuelle oder allgemeine Bedürfnisse zu befriedigen. Im Grunde existiert nur bei der Befriedigung von elementaren Grundbedürfnissen eine natürlich hohe Leistungsbereitschaft. Darüber nimmt sie ab. Solange Arbeit nicht notwendig ist, Basisbedürfnisse zu befriedigen, wird auch kein allgemeingültiger Wille zur Arbeit bestehen.

Mfg
 
"Solange Arbeit nicht notwendig ist, Basisbedürfnisse zu befriedigen, wird auch kein allgemeingültiger Wille zur Arbeit bestehen."

Also wenn das so ist, ist es doch ganz einfach.
Solange Arbeit notwendig ist, um Basisbedürfnisse zu befriedigen, brauchst du nur an den gesunden Menschenverstand appellieren und erklären, dass "seine" Arbeit nun gebraucht wird.
Somit wären wir wieder beim Aspekt "Gesundheit".
Ich sehe also keinen Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe.
Davon abgesehen wirst du mir auch sicherlich nicht widersprechen, dass ein gesunder Mensch auch Befriedigung im Tun findet. Wo also soll das Problem sein?

Wenn du "Leistungsbereitschaft" allerdings mit der Bereitschaft, sich ausbeuten oder ausnutzen zu lassen, gleichstellst, stimme ich dir zu.
Natürlich lässt sich der gesunde Mensch nicht freiwillig ausnutzen. Das tut er nur, wenn er gezwungen ist, um (wie du sagst) "Basisbedürfnisse" zu stillen.
 
Ja man findet Befriedigung im Tun, aber TUN ist nicht gleich arbeiten. Von daher ist bei weitem auch nicht jeder leistungsbereit. Unabhängig davon ob man ausgebeutet wird oder nicht.
 
Was mir noch eingefallen ist, dass Diskriminierung und Ausgrenzung heutzutage nicht mehr nur noch anhand des Wohlstanskriterium festzumachen ist, sondern auch an den EInstellungen der Menschen. Von daher kann man nicht mehr unbedingt von SChichten oder gar Klassen sprechen, sondern von Milleaus.

Hier z.B. Durch das Sinusmodell dargestellt.
Die_Sinus-Milieus_in_Deutschland_2010.jpg
 
@ Zwirbelkatz

Danke für den Link. Ich kannte diese Bedürfnispyramide noch nicht. Aber anhand dieser lässt sich sehr schön erklären, was ich meine. Denn man kann an ihr auch sehr gut erkennen, dass der Mensch nicht nur niedere Bedürfnisse hat. Nein, er hat viele mehr. Und um diese zu stillen, bleibt genügend Motivationsspielraum übrig, um arbeiten zu wollen. Man muss den Menschen also gewiss nicht zwingen, indem man ihm niedere Bedürfniserfüllung vorenthält. Das tun nur Menschen, die andere abhängig machen und ausbeuten wollen.
 
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andiac schrieb:
Ich kannte diese Bedürfnispyramide noch nicht. Aber anhand dieser lässt sich sehr schön erklären, was ich meine. Denn man kann an ihr auch sehr gut erkennen, dass der Mensch nicht nur niedere Bedürfnisse hat. Nein, er hat viele mehr. Und um diese zu stillen, bleibt genügend Motivationsspielraum übrig, um arbeiten zu wollen.

Auf die Pyramide wollte ich hinaus, das stimmt. Deine Schlußfolgerung ist aber nicht ganz richtig. Grundbedürfnisse werden aufgrund des Sozialsystems umfassend befriedigt. Hierfür ist keine Arbeit notwendig. Höhere Bedürfnisse wie z.B. soziale Anerkennung oder soger Selbstverwirklichung sind weniger stark und seltener ausgeprägt und damit der Anreiz, Leistung zu erbringen, um sie zu befriedigen, geringer. Höhere Bedürfnisse hat eben nicht jeder Mensch und daher ist nicht jeder Mensch bereit, dafür etwas zu tun.

Grundsätzlich ist das aber nur ein verallgemeinernder Aspekt in der Diskussion.

andiac schrieb:
Der Unterschied zwischen den beiden allerdings ist: Der eine verachtet aus Menschenverachtung, der andere zurecht.
Oder siehst du das anders?

Hier wird leider deutlich, worum es Dir eigentlich geht, - um stumpfe Meinungsmache.
Du prangerst auf der einen Seite, zu recht, die Enstehung von Klassenbewusstsein an und kritisierst die Abgrenzung dieser Klassen untereinander aber eigentlich möchtest Du Dich nur mal über "die da oben" aufregen, die das "Proletariat ausbeuten".
Objektiv gesehen findet die Abgrenzung auf beiden Seiten statt und ist nicht einmal gut, weil sie von den "Armen" ausgeht und einmal menschenverachtend, weil sie von den "Reichen" kommt. Klassen oder, wie Airbag eingeworfen hat, Milieus segregieren sich immer suchen Unterscheidungsmerkmale aber das hat eher selten mit Menschenverachtung zu tun.

MFG
 
Ich glaube Du überforderst damit den TE, der es auch bis jetzt nicht geschafft hat, seinen überaus dürftigen Eingangspost sachlich zu untermauen. Er tippt fleißig Fachwörter ins Forum, deren allgemein anerkannte Bedeutung ihm fremd sind. Zudem stellt er völlig verallgemeinernde Thesen auf BILD-Zeitungsniveau auf.

Wo sind bitte die ganz konkreten Einzelbeispiele für Sozialrassismus in Deutschland?
Ich erbitte Daten und Fakten!

Und ich erbitte auch den internationalen Vergleich zu besseren Lösungsansätzen!
 
@andiac:
Zitat:
""Keine Gesellschaft kann es sich leisten, Unwillige oder Unmotivierte durchzufüttern."

Wo hast du den Blödsinn her? Ganz ehrlich.
Die Erde besitzt mehr als genug Ressourcen für uns alle."

Ich habe behinderte, Kranke oder sonstwie Eingeschränkte schon in einem früheren Beitrag ausgenommen.

Das es genügend Ressourcen gibt, ist schlichtweg falsch. Im Moment mögen sie reichen, wie sieht es in Zukunft aus? Stichwort sauberes Trinkwasser? Und das wir hier in Europa genug haben, nützt den Menschen in Afrika auch nichts. Oder wie möchtest du dieses Problem angehen?
Ich muß mich in weiten teilen ThomasK_7 anschließen!
Und wie kommen die Ressourcen auf den Tisch? Durch die Deppen, die Leistung zeigen wollen? Dann bleibe ich ja am besten auch zu hause, schlafe aus, und mache mir ein schönes Leben. Irgendein Idiot wird mir schon helfen.
Ironie aus!
Wo kämen wir hin, wenn das das allgemeine Kredo wäre?

Daher:
Wer sich Arbeit und Leistung verweigert, hat keinenerlei Anspruch, das ist meine feste Meinung. Aber nochmals, wer aus welchen Grund auch immer, körperlich oder geistig nicht in der Lage dazu ist, hat selbstverständlich Anspruch. Es geht mir nur um die Sozialschmarotzer. Sie brauchen, ganz hart formuliert, die Ressourcen auf, die in Zukunft den Fleißigen fehlen werden, das ist ungerecht!
 
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Hi
ReignInBlo0d schrieb:
Allerdings ist der Terminus Sozialrassismus ziemlich irreführend. Sozial schwache Menschen bilden ja keine "Rasse" (was für ein grässliches Wort) für sich,

Das betrachtet man von der anderen Seite. ;)

Rassismus wird abgeleitet aus Rasse. Dieser Begriff kommt meiner Meinung nach
aus der Zucht von anderen Lebewesen/Pflanzen zu Verwirklichung/Erzielung hoher Zuchterfolge in bestimmte Richtungen. (z.B. Wolf - Hund - Hunderassen - Jagd-/Wachhund bzw. Rind/Schwein - Milch-/Fleischproduktion).

Übertragen auf den letzten überlebenden der Homo-Linie, des Homo Sapiens, spricht man bei Versuchen durch Ausgrenzung einer Gruppe/von Gruppen, mit dem Hintergrund einen „Zuchterfolg“ erzielen zu wollen, folglich von Rassismus.

Der Begriff Rassismus ist eigentlich nicht nur an die Herkunft gebunden, kann aber eine Rolle spielen. Andere Richtungen, so wie der genanter Sozialrassismus gehen davon aus, "Unwertes/minderbemitteltes/bildungsdefizites Leben" innerhalb der "Rasse" zu beschränken, zu limitieren oder zu unterbinden. Beispiele wären „Euthanasie“ oder „Eugenik“.

Cu
 
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