Sozialrassismus in Deutschland

Dann bleibe ich ja am besten auch zu hause, schlafe aus, und mache mir ein schönes Leben. Irgendein Idiot wird mir schon helfen.

dann solltest du das machen, und wie die Maden im Speck leben.
Zudem werden 30-40% der produzierten Lebensmittel weggeworfen...soviel zum Thema es ist nicht genug für alle da.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19895/1.html
Ich finde, wenn nicht genug Arbeit für alle da ist, dann müssen ,die durch das Raster fallen, alimentiert werden. Ansonsten muss man denen halt ne Gelegenheit schaffen, mit der sie
vernünftig ihren Lebensunterhalt erwirtschaften können.
Arbeitsunwillige bekommen halt nur n Mindestsatz fertig, so wie es doch für Singles im ALG2 Bezug ist, 360€ plus KV und ne kleine Wohnung, Rente wird eh nicht mehr übernommen.

Den Anderen sollte man ermöglichen, sich weiterzubilden bzw, zu qualifizieren, um sich dann mit 50 anderen auf eine Stelle zu bewerben.
Es gibt im Moment 6,5 Mio Arbeitslose incl. Aufstocker, also Leute , die von ihrem Einkommen nicht leben können nur mal so und ca. 900 000 Freie Stellen.

http://www.firmenpresse.de/pressinfo207722.html

und das da nicht jeder drauf passt ist ja wohl auch klar oder?

@andiac

Sozialdarwinismus wäre auch ein passendes Wort gewesen...

http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus

Sozialdarwinismus ist eine biologistisch determinierte,[1] in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr populäre sozialwissenschaftliche Theorierichtung,[2] welche Teilaspekte der Evolutionstheorie nach Charles Darwin auf menschliche Gesellschaften anwendet und deren Entwicklung als Folge natürlicher Selektion beim „Kampf ums Dasein“ auffasst

MfG

hab hier noch n schönes Statement zu Hartz4 gefunden....

Heribert Prantl: Schwarz-gelbe Ausgrenzungspolitik
Die schwarz-gelbe Hartz-IV-Politik ist Ausgrenzungspolitik – wie gesagt, nicht nur der fünf Euro wegen, sondern wegen der Art und Weise, wie man mit den Armen umgeht. Man tut so, als handele es sich um Kuckucke, die sich im Nest des Sozialstaats breitmachen und nur den Schnabel aufreißen. So werden Schicksale verhöhnt.
Natürlich gibt es unter den Hartz-IV-Empfängern solche, die es sich in sozialer Verwahrlosung irgendwie eingerichtet haben und den Staat als Zapfanlage betrachten. Die schlechteste Reaktion darauf wäre die, alle Hartz-IV-Empfänger dafür zu bestrafen.
Es darf daran erinnert werden, dass es Missbrauch und Betrug unten und oben in der Gesellschaft gibt. Unter den Armen sind Leute, die jahrzehntelang hart gearbeitet haben und die nach zwölf oder achtzehn Monaten Arbeitslosigkeit Hartz IV erwischt hat. Sie haben ihr Arbeitsleben lang Sozialbeiträge bezahlt. Sie haben Erwartungen an einen Sozialstaat, der ihnen in Not hilft. Die Art und Weise, wie ihnen jetzt fünf Euro über den Tisch gerollt werden, ist unwürdig.
Das Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts vom 9. Februar 2010 hat nicht nur die völlige Neuberechnung der Hartz-IV-Sätze verlangt. Die Richter haben dieser Neuberechnerei eine ganz besondere, eine verfassungsrechtliche Bedeutung gegeben: Sie haben ein Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum formuliert.
Dieses Grundrecht sichert, so schreibt das höchste Gericht, “jedem Hilfebedürftigen diejenigen Voraussetzungen zu, die für seine physische Existenz und für ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben unerlässlich sind”. So heißt es im ersten Leitsatz des Urteils. Die Bundesregierung hat sich offenbar nicht von diesem Leitsatz, sondern von der Haushaltslage leiten lassen. Sie hat ein Grundrecht missachtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ e-ding

"Hier wird leider deutlich, worum es Dir eigentlich geht, - um stumpfe Meinungsmache. "

Lol. Was soll das eigentlich?! Du greifst einen einzigen Aspekt raus, und meinst alle anderen Intentionen damit unter den Teppich kehren zu können.
Mir ging/geht es hauptsächlich um eine offene Diskussion. Dazu gehört u.a. auch, dass man hier und da wütend wird und seiner Wut dann evtl. Luft machen muss. So ist das eben in solchen Diskussionen. Wenn du damit nicht leben kannst, dann lass es bleiben.

@ Godde

Danke für deinen Hinweis auf den Begriff "Sozialdarwinismus". Den hätte ich sicherlich auch nehmen können. Das stimmt.

An die beiden Kritiker (e-ding & thomask7) kurz: Ich habe nie behauptet, alles genau über das Thema schon vorher zu wissen. U.a. deswegen wollte ich ja auch den Austausch hier haben. Die Beteiligung und die Inhalte zeigen mir, dass das Thema einigen "auf den Nägeln brennt", es sie zumindest interessiert. ;)
Antworten auf eure Fragen habt ihr ja jetzt bereits durch andere Poster bekommen.
 
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Ich finde, jeder Mensch sollte als Mensch vollständig akzeptiert sein und als solcher ohne Abstriche menschenwürdig behandelt werden. Ganz gleich, ob er sich diesem Denken unterwirft oder nicht, und ganz gleich welchen Status er inne hat.
So sieht es ja auch das Grundgesetz. Dennoch sieht der Alltag in Deutschland ganz anders aus.
Wo bleiben die konkreten Beispiele, dass es in D ganz anders aussieht? Und wo sieht es im internationalen Vergleich besser aus?
 
"Wo bleiben die konkreten Beispiele, dass es in D ganz anders aussieht? Und wo sieht es im internationalen Vergleich besser aus? "

Wenn du freundlich danach fragst, kann ich dir evtl. welche geben. Ein Beispiel habe ich doch auch bereits ganz am Anfang gegeben. Eure Kritik deswegen ist also ziemlich daneben.
Eigentlich denke ich auch, dass das jeder erwachsene Mensch mit zwei Augen von selbst erkennen können müsste, und dass man dazu keine Belege mehr braucht. Ich nehme meine Erkenntnisse nämlich zum größten Teil nicht aus Medien, sondern aus eigenen Lebenserfahrungen.

Ein Hinweis auf die Richtigkeit meiner Einschätzung, ist auch die Tatsache, dass Selbstmorde und psychische Erkrankungen in Industriestaaten deutlich häufiger Vorkommen, als in Nicht-Industriestaaten. Wenn du ein wenig Ahnung von Psychologie hast, dann kannst du dir die Erklärungen dafür selbst geben. Aber ich schätze, das kannst du nicht. Und da du selber auch nicht googeln kannst, suche ich jetzt mal nach einem geeigneten Link. ;)

http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-blog/pressespiegel/suizid-daten-fakten/
http://www.leben-im-fluss.eu/depressionen.html

Das sind noch lange nicht die besten Links. Aber man kann aus den beiden schon einiges ablesen.
So. Und von nun an überlasse ich die persönliche Fortbildung wieder dir selbst. Ich kann und will niemanden überzeugen, der die Augen eh nicht öffnen möchte. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu deiner ersten Quelle:
Die schreiben schon im zweiten Absatz, dass es scheinbar einen Zusammenhang mit der Sonnenscheindauer gibt.
Desweiteren: China ist nach allg. Defintion kein Industrieland, sondern ein Schwellenland. Doch sind die Bedingungen viel härter, ergo gibts dort mehr Suizide. Obwohl ich den ersten Artikel nur kurz überflogen habe, habe ich schon 2 Ansatzpunkte für eine Widerlegung gefunden. Soviel dazu. Ich erwähne ausdrücklich, das ich die Zweite nicht beurteile, da ich sie nicht geleden habe. Vllt ist diese Stichhaltiger!
Ich möchte dann ganz höflich um ein belegtes Beispiel bitten, da ich scheinbar auch als Erwachsener mit 2 Augen, das Problem nicht so offensichtlich sehe. Habe aber links auch 0,8 Dioptrin.
Ich finde diese, deine Formulierung dann Ausnahmsweise mal auch nicht wertend, oder gar abwertend mir und allen Skeptikern gegenüber..
 
Zuletzt bearbeitet:
Wofür willst du denn genau ein belegtes Beispiel haben?
Ich habe hier doch schon geschrieben, dass ich die meisten meiner Erkenntnisse meinen eigenen Lebenserfahrungen (und denen von engen Vertrauten) entnehme.
Also muss ich doch genauso wie du per google suchen.

P.S.: Wenn du die Texte nicht ganz durchliest und evtl auch ein wenig zwischen den Zeilen, dann kannst du dir natürlich auch kein endgültiges Urteil erlauben. Deswegen hättest du dir den Kommentar vielleicht auch sparen , zumindest aber etwas anders formulieren können.
Zudem hab ich ja auch geschrieben, dass das nicht die allerbesten Links zu dem Thema sind. Ich hab mal eine Statistik gesehen, aus der eindeutig hervorging, dass Selbstmorde und psychische Erkrangungen in Industriestaaten i.d.R. deutlich höher sind als in anderen Ländern. Leider habe ich diese Statistik gerade nicht gefunden.

Edit: Hier hab ich jetzt nen guten Vergleich gefunden:
http://www.trendsderzukunft.de/weltweite-selbstmordraten/2010/03/02/
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, nach meiner persönliche Erfahrung gibt es nur wenig Diskriminierung. Vielleicht liegt es daran, das ich einen guten Ort in Deutschland getroffen habe, oder vllt daran, das ich mir meine Meinungen selber BILDe. Vieles wird künstlich in den Medien gepusht, und die Leute fressen es. Oder wer denkt heute noch an BSE, Vogelgrippe, Ozonloch,etc.?

Das ich Quellen nur quer lese, ist keine Schwäche, sondern eine Stärke. Viele führende Persönlichkeiten können und machen das, sehr berühmt dafür war z.B. John F Kennedy, der konnte 6 Tageszeitungen in 30 Minuten lesen und danach auch damit argumentieren. dagegen bin ich ein Anfänger;-) Wie möchtest du denn die Kontrabelege, die ich oben aufgeführt habe, widerlegen? Steht das nicht so im Text? Habe ich gelogen?

Ich möchte aber darauf hinweisen, das ich deinen Thread im Allgemeinenhier gut finde, es läuft eine schöne Diskussion. Nur dieses Schwarz-Weiß sehen stört mich. Ich habe es versucht dir aufzuzeigen, vllt siehst du es aus diesem Winkel.
Das wir nicht in allem einer Meinung sind, finde ich nicht schlimm. Es trägt ja auch so der Meinungsbildung bei.
 
Ich möchte deinen beiden Aspekte nicht widerlegen. Ich möchte dir nur sagen, dass das zwei Einzelaspekte aus einem extrem komplexen Thema sind. ;)

Danke für den unteren Teil deines Posts.

P.S: Ich hoffe, du hast meinen letzten Link schon gesehen. An ihm kannst du auch erkennen, dass es ganz sicher nicht einfach nur auf die Sonnenbestrahlung ankommt. Wenn das so wäre, wäre es schön. Dann bräuchten wir uns alle keine Gedanken mehr machen. Und alles könnte so weiterlaufen wie bisher.
 
andiac schrieb:
@ e-ding

"Hier wird leider deutlich, worum es Dir eigentlich geht, - um stumpfe Meinungsmache. "

Lol. Was soll das eigentlich?! Du greifst einen einzigen Aspekt raus, und meinst alle anderen Intentionen damit unter den Teppich kehren zu können.
Mir ging/geht es hauptsächlich um eine offene Diskussion. Dazu gehört u.a. auch, dass man hier und da wütend wird und seiner Wut dann evtl. Luft machen muss. So ist das eben in solchen Diskussionen. Wenn du damit nicht leben kannst, dann lass es bleiben.

Na nun sein mal nicht gleich so aufgeregt. Es ist ja schön, wenn Du eine Meinung wütend vertrittst (wie auch in Deinem Blog) aber ein paar Belege oder zumindest logisch untermauerte Begründungen, wären schon nicht schlecht.

Wenn Du z.B. einen kausalen Zusammenhang zwischen Selbstmordraten in Industriestaaten und dem Thema herstellst, wirds schwierig. Die Gründe sind hier vielfältiger, als alles auf die böse Ausbeutung zu schieben. In Finnland spielt das "Wetter" eine größere Rolle bei Suiziden und in in Japan sind z.B. die kulturell bedingten Einflüsse entscheidender usw.

Auf Deutschland bezogen ist zu beobachten, dass die Selbstmordrate sich in den letzten 30 Jahren halbiert hat. Daher taugt diese Begründung nicht im Geringsten dazu, die "Verschlechterung sozialer Verhältnisse" hier zu begründen.

Auf mich macht Deine Argumentation einfach den Eindruck, das Thema nicht ergebnisoffen diskutieren zu wollen aber vielleicht täusche ich mich da auch!?

MFG
 
"Na nun sein mal nicht gleich so aufgeregt."

Dann sei du mal nicht so agressiv!

"Auf Deutschland bezogen ist zu beobachten, dass die Selbstmordrate sich in den letzten 30 Jahren halbiert hat. "

Wäre schön, wenn du das belegen könntest.
Nach dieser Statistik liegt Deutschland auf alle Fälle noch recht weit oben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Suizidrate_nach_Ländern#Liste

Hier siehst du, dass die Tendenz sehr wohl besorgniserregend zu sein scheint:
http://bundes.blog.de/2010/11/05/immer-mehr-jugendliche-deutschland-begehen-selbstmord-9921823/
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, meine Absicht war es nicht, agressiv zu kritisieren.

Hier das Wikizitat zur fallenden Rate:

"Die Zahl der Suizide in Deutschland folgt seit ca. 1980 einem fallenden Trend. 2007 betrug sie 9402 (11,4 je 100.000 Einwohner), während sie 1980 bei 18.451 (23,6 je 100.000 Einwohner) gelegen hatte.[13][14] Zusätzlich ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Als Gründe für den Rückgang werden eine verbesserte fachärztliche Versorgung und die Enttabuisierung psychischer Erkrankungen angesehen."

MFG
 
Laut dem einen Link von mir steigt die Rate auf alle Fälle bei Jugendlichen wieder.
Davon abgesehen hast du dir die Erklärung für den Rückgang ja schon selbst gegeben.
Ärzte und Pharmazie haben deutliche Fortschritte gemacht. Es gibt heute deutlich wirksamere Medikamente (z.B. bei Depressionen). Das bedeutet aber nicht, dass wir heute besser miteinander umgehen, als noch vor 30 Jahren. Diese Medikamente sind nur eine Symptombekämpfung.
Den einzigen Fortschritt, den wir wirklich gemacht haben, ist, dass man heute vielleicht etwas offener reden kann.

Wenn du dir die von mir verlinkte Statistik mal angeschaut hast, wirst du auch festgestellt haben, dass (Länder der eh. UdSSR mal außen vor) fast nur Industrieländer unter den "führenden" sind.
Also liege ich mit meiner Annahme doch nicht so falsch. Auch wenn das ein, wie ich schon geschrieben habe, sehr komplexes Thema ist, bei dem sogar die Sonne ein Faktor sein kann.
 
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Da rauf läuft es wieder mal heraus. Fakt ist doch, das Probleme vorhanden sind. Das ist aber überall so, und dieser Druck ist sicherlich auch nicht komplett negativ zu betrachten. Er ist vielmehr Teil einer Selektion, wie er nach Darwin vorkommt und auch vorkommen muß, um eine Art widerstandsfähig zu machen. Das dient, pauschal, der gesamten Menschheit.
Ob wir, diesen sehr sachlichen Schluß, in der heutigen Zeit so noch sehen wollen, ist eine andere Frage. Er wäre aber auch zu diskutieren.
Letztlich kann man hier keine Gesetze oder Änderungen durchsetzen. Was aber viel bewirkt, ist über dieses Thema nachzudenken und auchDiskussionen darüber zu führen. So kann man "als gutes Beispiel" vorangehen und vllt. auch noch andere dazu bewegen sozialer zu sein. Mehr ist nicht drin.
 
"So kann man "als gutes Beispiel" vorangehen und vllt. auch noch andere dazu bewegen sozialer zu sein."

Das sehe ich auch so. Und wenn es gelingt, wäre das schon eine ganze Menge. Denn würden auch die "richtigen" Leute sozialer denken, sprich die, die auch Verantwortung im großen Stil tragen (Politiker etc.), dann würde auch das System sozialer werden.
Was nämlich in meinen Augen oft falsch läuft, ist, dass die falschen Leute an hohe Machtpositionen gelangen. Ich behaupte nämlich, es gibt genügend fähige sozial denkende Menschen. Sie schaffen es aus versch. Gründen nur (noch?) nicht oft genug, auf der sogenannten Karriereleiter ganz oben anzukommen.
 
andiac schrieb:
Genau das ist der Grundfehler, den viele in ihrem Denken verhaftet haben.
Denn einen Menschen "erziehst" du nur menschenwürdig, wenn du ihn ohne wenn und aber akzeptierst.

Zuerst ist es nicht meine Aufgabe, jemanden zu erziehen. Dies mag sich zwar nebenher so ergeben, steht aber bei, so mag ich behaupten, quasi niemandem im Vordergrund.

Ohne wenn und aber akzeptieren funktioniert auch nicht, da der Mensch sich auf Klischees, einerseits selbst erworben, andererseits fremd erworben, verlässt. Diese kann man aber in der Regel durchbrechen, wenn man entgegen dieser Klischees handelt.


Mal von mir ausgehend; so wird z.B. ein heruntergekommener Obdachloser mit respekt behandelt, wenn er mich ebenfalls mit respekt behandelt, also z.B. freundlich und im Rahmen seiner Möglichkeiten fragt, ob ich ihm etwas zu essen kaufe.
Dem gleichen Mann werde ich aber ungleich weniger Respekt und schon gar keine Akzeptanz entgegen bringen, wenn er lallend herumschreit, er möchte gerne Geld für mehr Alkohol haben.

Ob ihn seine Eltern schlecht behandelt haben, ob er durch einen Schicksalsschlag so wurde oder was auch immer, ist mir an diesem Punkt völlig egal. In diesem Moment ist er einer von 7 Milliarden und nicht mein Buddy, dessen Wohlergehen mich weitergehend interessiert. Folglich zählt auch nur, wie der Obdachlose sich in dem Moment verhält, als er mit mir in Kontakt tritt - von dem Moment an beginnt er sozusagen, Plus- und Minuspunkte zu sammeln.

Andersherum ist es natürlich genau so. Wenn sich ein reicher Manager einem neuen Mitarbeiter gegenüber unhöflich verhält, weil er meint, er sei etwas besseres, dann steht ihm kein Respekt und keine Akzeptant zu. Gleichwohl kann sich aber auch ein reicher Manager durch entsprechende Taten verdient machen.

Mir als Angestelltem wäre dann natürlich ebenfalls völlig egal, ob er ein Arschloch ist, weil seine Eltern keine Zeit für ihn hatten oder ob er sehr nett ist, weil er ein Helfersyndrom hat. Was zählt ist der tatsächliche Umgang miteinander.


Anders sieht es aus, wenn jemand durch etwas bekannt wurde. Rein fiktives Beispiel; Einem bekannten Kindermörder wird man wohl mit weniger Respekt und Akzeptanz gegenüber treten, da man ja um die von ihm verübten Taten weiß. Auch dort spielt es für einen Großteil der Menschen keinerlei Rolle, wieso diese Taten begangen wurden, entscheident ist, dass es diese Vorfälle gab.
Vielleicht unterhält man sich aber 30 Jahre später mit ihm im Gefängnis und stellt fest, dass er sich geändert hat und jetzt ein freundlicher Mensch ist. Dann kann diese Person sich Einzelpersonen gegenüber auch wieder Respekt und Akzeptanz verdienen.


Wo du da einen grundlegenden Denkfehler vermutest, kann ich nicht nachvollziehen.

Ich glaube jedoch, auch aus deinen anderen Postings, dass du den Menschen bzw. jeden einzelnen Menschen als etwas ganz besonders tolles und überlegenes sowie schützenswertes siehst. Diese durchaus verbreitete Ansicht kann ich jedoch nicht teilen.


Leider aber versagen in dem Punkt viele Eltern in unseren Breitengraden (auch in anderen) genau deshalb, weil sie schon bei ihren eigenen Kindern so denken und handeln, wie du es gerade beschrieben hast.

Das ist in der Natur ganz normal. Eltern versuchen immer, Jungtiere vor Gefahren zu beschützen. Bei Menschen geht es dabei jedoch nicht nur um selbstgemachte Erfahrungen, sondern auch um Erfahrungen anderer. Kann ich aber soweit auch nachvollziehen, da ja viele dieser Warnungen durchaus sinnvoll sind.
"Geh nicht mit Fremden weg" ist so ein Beispiel. Vielleicht ist der Fremde wirklich nur nett und will dir ein Eis kaufen, weil er z.B. sein eigenes Kind bei einem Unfall verloren hat und helfen möchte. Vielleicht aber auch nicht. Und die Gefahr ist eben hoch genug, dass man als Elternteil dem Fremden kein hohes Startbudget an Respekt und Akzeptanz zubilligt.



Kraligor schrieb:
Denn natürlich ist jeder Mensch höchst individuell, aber es stehen (idealerweise) jedem Menschen dieselben Rechte zu.

Es gibt aber auch Gesellschaften außerhalb der westlichen Welt. Dazu kommt, dass zumindest meiner Meinung nach eben nicht jedem Mensch dieselben Rechte zustehen. Bei der Geburt mag das noch stimmen, aber sobald z.B. jemand schwere Straftaten begeht, gehe ich nicht mehr mit dem Gleichheitsgrundsatz konform.

Buddy83 schrieb:

Schön, dass du das geschafft hast. Allerdings ist weder die ARGE noch die Politik an deiner Lage schuld gewesen, sondern ausschließlich du. Natürlich wissen manche Schüler auch mit 16+ noch nicht, wie wichtig die Schule ist, und natürlich gibt es dann unter diesen offenbar schlechten Schülern auch "Juwelen", wie du offenbar eines bist.

Aber weiß eine Firma das vorher?

Ich würde ja zu gerne die Bewerbungsgespräche bei uns als öffentliche Veranstaltungen anbieten. Natürlich gibt es dort auch sehr nette und fähige Bewerber und man versucht auch, vielleicht von den Noten her schlechten Jugendlichen eine Ausbildung zu verschaffen.

Allerdings dürften die meisten Personaler mittlerweile alle auch die Gegenseite kennen; viele (um nicht zu sagen: die meisten) Leute sind nicht ausreichend qualifiziert (nein, Kraftfahrer im Werksverkehr reicht nicht, um als Luft- und Raumfahrt Ingenieur zu arbeiten), wollen nur eine Bestätigung für die ARGE oder man weiß schon nach dem dritten Satz, wieso die Noten des Hauptschulabschlusszeugnisses eher unüberragend sind.

Nur, wie schon gesagt, das ist weder die Schuld der Politik, noch die Schuld des (potentiellen) Arbeitgebers.


Um den Bogen zum Thread wieder zu bekommen;
trotzdem ist man als Personaler möglichst unvoreingenommen. Gut, die Zeugnisse sind schlecht, es fehlt das letzte Arbeitszeugnis und die davor sind auch nicht übermäßig toll, aber man wartet ja mal ab. Gerade dann, wenn es um einen Job geht, wo andere Qualitäten gefragt sind. Da kann man dann auch mal ein Auge zudrücken, wenn jemand in eher zweckmäßiger Kleidung erscheint.
Aber ein alter und vergammelter Jogginganzug? Ungeduscht und nach ekligen Sachen riechend?

Sorry, da bringt man einfach keinen Respekt und schon gar keine Akzeptanz mehr entgegen. Denn offenbar wird man von der Gegenseite ebenfalls nicht respektiert. Gleichzeitig muss man natürlich auch sicherstellen, dass die Mitarbeiter sich untereinander mit Respekt begegnen.




andiac schrieb:
Jeder gesunde Mensch ist grundsätzlich "leistungsbereit". Denn jeder gesunde Mensch will nicht nur herumliegen und faulenzen. Das ist die Natur des Menschen. Deshalb ist es in dem Zusammenhang eigentlich überflüssig, solche Überprüfungen stattfinden zu lassen.

Da habe ich völlig andere Erfahrungen gemacht. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern mit einem mehr oder weniger guten sozialen Auffangnetz.

Die Leistungsbereitschaft hat vorrangig überhaupt nichts mit Arbeitsbereitschaft zu tun. So sind nicht unerheblich wenige (Langzeit)Arbeitslose extrem engagiert in irgendwelchen Ehrenämtern oder in ihrem Hobby und leisten dort sicherlich auch oft gute Arbeit.

Allerdings unterscheiden sich diese Tätigkeiten von einer richtigen Arbeit unter anderem dadurch, dass man die richtige Arbeit ausführen muss - und nicht freiwillig das machen kann, was man will, zu einer beliebigen Uhrzeit.

Wie du zu der von dir getätigten Aussagen kommst, ist mir völlig schleierhaft. Ich befürchte jedoch, du hast noch nicht im Personalbereich gearbeitet, denn nicht nur relativ anspruchsvolle High-Tech Firmen wie wir stolpern immer öfter über solche Leute, sondern auch Firmen mit eher weniger qualifizierungsbedürftigen Tätigkeiten wie z.B. Supermärkte merken das.
[/QUOTE]

Godde schrieb:
Zudem werden 30-40% der produzierten Lebensmittel weggeworfen...soviel zum Thema es ist nicht genug für alle da.

Das hat einige Gründe, so würde z.B. ein Überangebot an bestimmten Waren die Preise so stark drücken, dass ein Teil der Erzeuger nicht überleben kann.

Andererseits wird viel weggeworfen, weil es ungenießbar wurde.

Ein einfaches verschenken ist also nicht immer sinnvoll und möglich.

Ansonsten muss man denen halt ne Gelegenheit schaffen, mit der sie
vernünftig ihren Lebensunterhalt erwirtschaften können.

Was für eine Tätigkeit soll das sein?

Benenn sie mal bitte konkret für folgendes Beispiel, passiert am Mittwoch. 21 Jahre alt, Hauptschulabschluss, quasi durchgängig 4er außer Sport, da eine 3. Sprachen deutsch und türkisch. Deutsch war gesprochen und geschrieben wirklich sehr schlecht, lesen hat ihm offenbar ernste Probleme bereitet. Türkisch war laut Aussage meines Assistenten eher schlechter als besser.
Englisch. Hm. Besser, wir erwähnen das gar nicht erst. Sätze wie "Mein Name ist.." "Wie kann ich ihnen helfen?" etc. waren schon nicht mehr drin.
Mathe unterirdisch. Mal fix 4x4? Aber gut, dafür gibt's ja Taschenrechner.
Dann möchte er natürlich auch keine körperliche Arbeit verrichten. Ist ja schlecht für die Hände und außerdem schwitzt er nicht gerne.
Und doch auch bitte nicht unter 2000€ Brutto.

Kurz vor Ende des relativ kurzen Gespräches klingelte dann sein Handy. Ohne Entschuldigung oder so musste er natürlich dran gehen, kurz zuhöhren, um dann hinein zu rufen "Siktir lan! Hab ich Bewerbung!". Dann aufzulegen und so zu tun, als ob nichts wäre, ist natürlich auch eine Möglichkeit.

Ausbildung zum Lagerist btw. Da muss die ARGE wirklich nicht fragen, wieso wir die offenen (Ausbildungs)Stellen nicht besetzen können bzw. wollen. Und die Bezahlung liegt schon über dem Durchschnitt, der in Süddeutschland ja recht hoch ist.



Es gibt im Moment 6,5 Mio Arbeitslose incl. Aufstocker, also Leute , die von ihrem Einkommen nicht leben können nur mal so und ca. 900 000 Freie Stellen.

Solange es aber freie Stellen gibt, sehe ich das Argument nicht, dass ja eh nicht jeder eine Arbeit findet. Damit kann man gerne kommen, wenn es 50 oder 100 freie Stellen gibt, aber doch nicht bei mehreren hunderttausend.

Oben angesprochene Probleme haben wir übrigens bei vielen Stellenangeboten. Geht aber der ganzen Branche so, EADS versucht mittlerweile sogar aus dem nordamerikanischen Raum abzuwerben. Was glauben die, wieso wir in Europa grasen...
Ergänzung ()

andiac schrieb:
Was nämlich in meinen Augen oft falsch läuft, ist, dass die falschen Leute an hohe Machtpositionen gelangen. Ich behaupte nämlich, es gibt genügend fähige sozial denkende Menschen. Sie schaffen es aus versch. Gründen nur (noch?) nicht oft genug, auf der sogenannten Karriereleiter ganz oben anzukommen.

Das liegt daran, dass man es sich ab einer gewissen Position nicht mehr erlauben kann, naiv und träumerisch an die Sache heran zu gehen.

Glaubst du nicht, ich fände es nicht auch schön, wenn es allen Menschen so gut ginge wie mir? Oder zumindest jeder Mensch Zugriff auf Grundbedürfnisse hat?

Manche scheinen sich "hohe Machtpostionen" ja mal wieder richtig einfach vorzustellen. Als ob irgendein Politiker oder Manager großartiges Interesse daran hat, mutwillig dem "kleinen Mann" zu schaden.
 
"Als ob irgendein Politiker oder Manager großartiges Interesse daran hat, mutwillig dem "kleinen Mann" zu schaden. "

Och. Ich glaube auch, dass alle Politiker kleine Robin Hoods oder Sankt Martins sind, denen das Wohl des "kleinen Mannes" sehr am Herzen liegt. (Ironie natürlich)

Auch wenn du denkst, ich sei ein Träumer. Ich bin eigentlich das genaue Gegenteil, nämlich ein Realist. Allerdings braucht der Mensch sein Vorstellungsvermögen und evtl gar Träume, um realistische Ziele in Angriff nehmen zu können. Also lass den Menschen doch ihre Träume. Klar ist nicht immer alles so einfach wie man es sich vielleicht vorstellt. Aber wir leben noch im Jahr 2011 und es gibt noch soviel Zeit Dinge zu ändern. Ich glaube nicht, dass wir schon am Ziel unserer Träume angekommen sind und es nichts mehr zu verbessern gäbe. Glaubst du das?

Ich glaub auch nicht (wie oben schon angedeutet), dass die Mächtigsten immer auch gute Menschen sind. Schauen wir mal in die Geschichtsbücher, wissen wir, dass sogar meist das Gegenteil der Fall war. Man meinte nur immer, man selber sei "der Gute" und der Feind sei "der Böse".


"Ohne wenn und aber akzeptieren funktioniert auch nicht"

Ich meinte ja auch nicht, dass man alle Taten des Menschen akzeptieren solle. Sondern man soll meiner Meinung nach den Mensch als Menschen voll akzeptieren. Dazu gehört auch, dass er Fehler machen kann. So meinte ich das.

"von dem Moment an beginnt er sozusagen, Plus- und Minuspunkte zu sammeln."

Das kann ich gut verstehen. Eigentlich ist das bei mir genauso. Nur gehe ich schon wenn er mir begegnet, davon aus, dass er wohl ein eher unglücklich verlaufenes Leben gelebt hat. Denn sonst wäre er nicht so geworden, wie er ist. Er muss nicht mein Freund sein, um ihm zumindest diesen Respekt entgegen zu bringen.

"Ich glaube jedoch, auch aus deinen anderen Postings, dass du den Menschen bzw. jeden einzelnen Menschen als etwas ganz besonders tolles und überlegenes sowie schützenswertes siehst. Diese durchaus verbreitete Ansicht kann ich jedoch nicht teilen."

Ja. Stimmt. Ich halte jeden einzelnen Menschen für etwas besonderes und schützenswertes. Ich find´s ehrlich gesagt sehr traurig, dass du (und einige andere wohl auch) das nicht so siehst (sehen).
Warum soll der Mensch nicht schützenswert sein? Wir sind doch keine Kannibalen, die sich gegenseitig fressen müssen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
andiac schrieb:
Laut dem einen Link von mir steigt die Rate auf alle Fälle bei Jugendlichen wieder.
Anhand den Informationen aus dem Link (Ärzteblatt?) kann man diese Schlussfolgerung nicht ziehen. Die Rate ist lediglich höher als im letzten Jahr. Das könnte genauso eine natürliche Schwankung um einen erreichten landestypischen Minimalwert sein.
Und was ist daran sehr besorgniserregend?
 
"Und was ist daran sehr besorgniserregend? "

Ich finde die Frage alleine schon ist eine traurige Frechheit.
Jeder Selbstmordversuch ist für mich besorgniserregend. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Selbstmordrate allgemein gerade sinkt oder steigt.
 
Du bringst Statistiken und willst nicht, dass man diese auch als solche diskutiert? Besorgniserregend wäre höchstens ein Trend, der sich aber nicht aus den Zahlen ableiten lässt. Ob du die Frage als traurige Frechheit siehst, ist dein Ding. Man könnte aber zumindest sachlich bleiben...
 
Entschuldige bitte. Aber du hast nach den Gefühlen zum Thema gefragt. Und ich hab dir eine Antwort darauf gegeben.
Den Trend kannst du sehen wie du willst. Insgesamt sind die Zahlen eher rückläufig. Wohingegen aktuell zumindest bei den Jugendlichen wieder ein Anstieg festzústellen ist. Diesen Anstieg empfinde ich in dem Zusammenhang als besorgniserregend. Ich dachte jedoch, das sei schon vor deiner Frage klar gewesen.
Entschuldige also bitte das Missverständnis. ;)
 
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