co-pilot schrieb:
Eigentlich noch jemand betroffen von der Senec Abschaltung?
Jup. Wobei sich da mein Ärger gerade etwas in Grenzen hält, aber durchaus vorhanden ist.
Binalog schrieb:
Die Ladegeräte verwenden optimierte Ladekennlinien hinsichtlich Akku-Lebensdauer und Effizienz.
Äh bitte was? Update doch deinen Stand was Akkus angeht doch bitte auf die Existenz von Litihum-Ionen-Akkus. Die Laderegelung ist grundsätzlich immer CC-CV-Laden. Also: Bis zur Grenzspannung wird die Stromstärke geregelt, danach die Spannung.
Beim DC-Laden läuft diese Regelung über die Ladestation, dazu kommunizieren Auto und Ladestation.
Beim AC-Laden wird die jeweils verfügbare Leistung ausgehandelt; Nachdem die Netzspannung konstant ist geht das also primär über die jeweils maximale Stromstärke. Beim PV-geführten Laden teilt der Wechselrichter (oder eine beliebige andere Messtelle) der Wallbox mit, welche maximale Leistung sie gegenüber dem Auto kommunizieren darf. Alles was innerhalb des Autos auf der DC-Seite passiert ist vom AC-Netz abgekoppelt. Hier hat das BMS das Sagen innerhalb der Grenzen der verfügbaren Netzleistung.
Das was du hier gepostet hast ist eine Messung wie das unter idealen Bedingungen aussieht, keine "Ladekennlinie". Die anderen Mechanismen, die für das Lademanagement mitlaufen betreffen die elektrische und thermische Regelung des Akkus um innerhalb des optimalen Bereichs zu arbeiten.
Wenn du rein den Akku betrachtest, kannst du mit weniger Ladeleistung weder den Akku schädigen noch die Effizienz ruinieren. Wenn du das Gesamtfahrzeug betrachtest, dann laufen ggf. andere Steuergeräte, Aggregate mit die Energie verbrauchen, wodurch ein längerer Ladevorgang natürlich weniger effizient sein kann. Das kommt aber aufs konkrete Fahrzeug an.
Binalog schrieb:
Das eine ständige Unterbrechung des Ladevorgangs wohl nicht das Optimum für den Akku darstellt.
Die Ladung funktioniert in der Praxis deshalb, weil im Hintergrund stets das Netz für Stabilität sorgt.
Diese "Systemdienstleitungen" und ihre Kosten gehen bei der Diskussion um Autarkie (welche gar keine ist) völlig unter.
Wenn das so wäre frag mich wie mittlerweile Millionen Elektroautos überhaupt fahren können.
Würde PV-Optimierung nur an und Ausschalten, hättest du lächerliche Schwankungen im Bereich zwischen 0 und 11kW Ladeleistung, je nach PV-Anlage noch weniger.
BEVs rekuperieren aber mit einem Vielfachen dieser Leistung: die Zoe z.B. mit 43kW, der i3 mit 50kW und das sind nur die Autos die seit über 8 Jahren auf dem Markt sind; Tesla, e-Tron, Taycan und Konsorten rekuperieren schon mal 150-250kW alleine über die E-Maschinen. Die Regelung der Rekuperationsleistung schwankt im Millisekundentakt und kann je nach Fahrer gerne in Sekundenbruchteilen schwanken, je nachdem ob gerade maximal entladen oder geladen wird. Die Akkus sind darauf ausgelegt. Wenn du dich je mit dem Ersatzschaltbild befasst hättest, würdest du auch sehen dass auch kürzeste Schwankungen durch die kapazitiven Effekte im Akku "erledigt" werden ohne dass da groß die chemischen Reaktionen laufen.
Und jetzt steht die Behauptung im Raum, dass die Ladung NUR durch die Netzstabilität funktioniert. Welches Netz hast du denn bei der Rekuperation dahinter?! Das typische Stammtischkabel, aus dem 50. Stock das Auto noch in 500km Entfernung versorgt?! Ist das mit dem HPC-Laden eigentlich nur eine große Lüge, und in Wahrheit wickelt der Schnelllader nur das Kabel nur schneller wieder auf?
Davon abgesehen: Weniger Last für den Akku ist auf einmal schädlich? Welche Kausalität soll denn hinter dieser Behauptung stehen?!
Ja ich weiß schon, dir geht's nicht um das Laden, sondern darum, dass in den paar Sekunden wo die Wolke vor das PV-Dach zieht das Netz kurzzeitig mal Ladeleistung bereitstellen muss. Der Unterschied ist aber, dass die Wolke die PV-Leistung zwar verringert, aber PV schon lange über das Stadium hinaus ist, wo die Teilverschattung eines kleinen Bereichs eines Moduls den "Totalausfall" der ganzen Anlage bedeutet. Dann geht halt die Ladeleistung um 50% nach unten, dann lädt mein Auto halt kurzzeitig mit 4kW statt mit 8kW. Ja, das Netz wird für einige Sekunden mal 4kW bereitstellen müssen (wenn es der Pufferspeicher in der PV nicht tut). Allerdings brauchen wir nicht so tun, als wären elektrische Verbraucher etwas grundlegend Neues für das Stromnetz. Wenn ich mir bei einem Kumpel die Hände wasche, springt hinter mir erstmal der 30kW Durchlauferhitzer an und läuft dann die halbe Minute. Wir reden hier von einem Vielfachen der Last in einem Kontext, der für uns völlig selbstverständlich ist.
Aber mal im Ernst: Wo ist das Problem wenn man zwar "weitgehend" Autark ist, auch wenn man es nicht vollständig ist? Diese Ankopplung ans Netz wird über die Grundgebühr/Zählergebühr von jedem bezahlt, der eine PV-Anlage am Netz betreibt. Die Dinger sind nicht dafür gedacht als Insel zu funktionieren.
Was sie aber tun können ist massiv Last vom Netz zu nehmen.
Ein Beispiel auf dem Werbekanal von E3DC ist der hier:
Und ja, das ist Werbung, an der Stelle ist der Anwendungsfall eben massiv höhere Lasten von einem existierenden Anschluss zu ziehen, ohne dass dieser ausgebaut werden müsste...
Vielleicht zielen deine Postings aber auf etwas anderes: E3DC wirbt hier damit, dass Leute "Autark" würden. Natürlich ist Autark in dieser Bedeutung absolut, nicht relativ. Ich bin nicht Autark von der "Obstversorgung" nur weil auf meinem Balkon im Jahr vier Erdbeeren wachsen. Ich finde das irreführend. Hier müsste ein anderer Begriff her, der diese relative Unabhängigkeit besser beschreibt.