Schinken42 schrieb:
Was soll der Vergleich? Es sollen ja nicht Entwicklerstudios und Publisher an die Regelung halten, sodass Hinz und Kunz bei denen im Büro alles versteht.
Ich habe dem zitierten Beitrag zugestimmt, mehr nicht
Schinken42 schrieb:
Du behauptest von beidem, dass es der Bevölkerung verordnet wird. Das stimmt für beides nicht und darauf spielte ich an.
Im zitierten Satz habe ich nur der These widersprochen, dass den deutschen Behörden verordnete Gendersprache nichts mit französischen Behörden verordnetem Sprech bezüglich "Gaming" zu tun habe. Es existiert eine gewisse Parallele - Behörden wird jeweils ein gewisser Sprachgebrauch verordnet. Das war die konkrete Aussage. Mehr nicht.
Schinken42 schrieb:
Noch einmal: Es geht nicht um die Leute, die die Anglizismen verwenden. Die sollen nichts anders machen.
Wenn diese dann mal eine Behördennachricht erhalten, werden sie aber sicher kein Problem damit haben, "bezahlen, um zu gewinnen" als P2W zu erkennen. Umgekehrt ist es für Menschen die das Prinzip P2W gar nicht kennen schwer bis unmöglich sich die Bedeutung herzuleiten.
Und noch einmal: Nichtsdestoweniger schafft man eine Parallelsprache, die nicht jedem verständlich sein wird. Wie sinnvoll das also für jene ist, die sich dann auf diesem Wege entsprechend informieren, sei dahingestellt. Gegebenenfalls finden sie sich in der Praxis anschließend nicht besser zurecht.
Im Übrigen halte ich Pay-To-Win für ein schlechtes Beispiel, da es ja lediglich wortwörtlich übersetzt wird. Das kann jeder Behördenmitarbeiter hoffentlich auch ohne Vorgabe von oben leisten. Das Prinzip selbst ist aber auch damit nicht abschließend erklärt. Nutzen in diesem Fall? Fragwürdig.
Schinken42 schrieb:
Stimmt, ein Fehler diskreditiert aber nicht die Absicht, das bedeutet nur Korrekturbedarf.
Grundsätzlich sicher richtig. Andererseits wurde das dahinterstehende Konzept ganz offenbar nicht von Leuten umgesetzt, die in der Materie stecken. Man mag sich im selben Atemzug daher auch fragen, ob es denn von Leuten
erarbeitet wurde, auf die das zutrifft. Ist auch das nicht der Fall, mag die Absicht vielleicht noch lobenswert sein, ob Sinn und Effektivität richtig bewertet wurden, ist aber zunehmend fraglich.
Schinken42 schrieb:
Ja, und nun tun französische Behörden das auch, da ist es aber plötzlich schlimm? Die Frage bleibt: Wer hier ist denn dafür, dass deutsche Steuerbehörden den Finanzbranchen-üblichen Slang nutzen?
Offenbar ist es nicht deutlich geworden: Ich halte den Vergleich für schlecht und ein deutsches Amt als hypotethisches Beispiel für schlecht gewählt. Auch habe ich nie behauptet, dass es "schlimm" wäre, dass französische Behörden bestimmte Begriffe nun wortwörtlich übersetzen sollen. Ich halte es nur für unsinnig.
Schinken42 schrieb:
Die Finanzbranche gar nicht... London, NY, alles nicht sehr angloamerikanisch xD
Du vergleichst freie Wirtschaft mit deutschen Ämtern. Exakte Parallelen sind augenscheinlich nicht so dein Ding.
Schinken42 schrieb:
Man weiss aber aus Erfahrung, dass es super funktioniert.
Das Problem ist, dass du, wie viele andere, es daran messen ob es sich im Alltag durchsetzt. Das war aber nie der Plan, also kann es auch nicht der Messwert für Erfolg sein.
Dass es behördenintern umgesetzt wird, ist ebenfalls kein geeigneter Erfolgsmaßstab. Ich gehe aber mal davon aus, dass uns hier beiden die Quellen fehlen und wir eher nach persönlicher Einschätzung gehen. Hier wird man sich also einzig darauf einigen können, dass man sich nicht einig ist
Schinken42 schrieb:
Wie oben angeführt, mit der Materie vertraute Personen werden sicher die wörtlichen Übersetzungen verstehen.
Etwas anderes anzunehmen ist recht weltfremd.
Andererseits kann sich Opa unter "bezahlen, um zu gewinnen" eindeutig mehr vorstellen als unter P2W.
Weiß Opa denn auch, was eine "Cloud" ist, wenn ich einfach "Wolke" sage? Ob das zutrifft, wird ganz sicher vom Einzelfall (Person mit individuellen Vorkenntnissen, geistige Flexibilität, jeweiliger Begriff etc. pp.) abhängen. Für sicher halte ich das daher absolut nicht.
Und solange wir wieder bei "bezahlen, um zu gewinnen" sind - das konkrete Konzept ist auch damit nicht wirklich zu 100% getroffen, denn ich gebe ja nicht fünf Euro aus und gewinne damit automatisch. Besser wäre demnach eine Übersetzung mit "für Vorteile bezahlen" - die wörtliche Übersetzung würde sonst eine genauere Erklärung auch hier nicht ersetzen und sich damit selbst ad absurdum führen.