Stammzellforschung legalisieren - was kann man tun ?

Experiment_57

Lt. Junior Grade
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Hallo,

ich möchte die Stammzellforschung in Deutschland wieder legalisieren, damit der Weg zum Super-Medizin einfacher wird und damit die Wahrscheinlichkeit, dass schwerbehinderte Menschen zur Welt kommen viel viel geringer wird.

Welche Kampagnen gibt es? Man müsste halt Informationen verbreiten via youtube, facebook, aber wo noch?

Würden Unterschriften dafür aussreichen und wenn ja, wieviele Unterschriften braucht man dafür?
Wie organisiert man sowas?

Ich kenne viele schwerbehinderte Menschen inklusive mich und ich würde die gerne alle überreden für solche Unterschriften. Nur kenne ich mit sowas nicht aus. An wen muss ich mich wenden? Wer bestimmt die Gesetze? Und ab wann lässt sich ein Gesetz umbiegen?

Meine Logik ist halt: Es müssen mehr Aktivisten und Befürwörter geben als Gegner und Kritiker.
 
https://epetitionen.bundestag.de/

Wenn die Petition freigegeben wird ordentlich die Werbetrommel rühren (Medien aufmerksam machen, Social-Media, etc.) und hoffen das jemand deiner Meinung ist.

Wenn du genug Personen gefunden hast die deine Petition dort mitgezeichnet haben darfst du dein Anliegen im Bundestag vortragen.
 
Ab wie vielen Unterschriften müssen die Verantwortlichen die Petition eigentlich ernst nehmen? Gibt es da eine Untergrenze?
 
@MarshallMathers:
Wenn der Petent für sein Anliegen innerhalb von vier Wochen 50.000 Unterstützer gewinnen kann, erreicht die Petition das so genannte Quorum. Der Petent hat dann die Chance, sein Anliegen mit den Abgeordneten in einer öffentlichen Sitzung vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zu diskutieren.
https://epetitionen.bundestag.de/epet/service.$$$.rubrik.oeffentlichePetition.html

Ist also nicht so leicht. 50000 Leute innerhalb von 4 Wochen zu überzeugen find ich heftig. Quasi von 0 auf 100.
 
50.000 Unterschriften mindestens? Sportliches Ziel.
 
2011 beim Thema Vorratsdatenspeicherung wurde das Ziel erreicht.
 
Kann man vielleicht von Forschungsinstituten und von Pharmaindustrien Unterstützungsgelder dafür bekommen, damit ich diese aufwändige Aktion starten kann? Man müsste Flyers ausdrucken, in allen Städten austeilen und so ...
 
was erhoffst du dir denn davon?
Es gibt doch genug Länder in denen es erlaubt ist.
Will man in dem zweig aktiv werden, geht man halt in die entsprechenden Länder.
 
@Experiment_57: Es wäre auch eine gute Idee, selbst zu reflektieren. Denn Konsequenz wäre auch, dass die Menschen vergessen, was es heißt, für Behinderte Menschen zu kümmern. Dann hätten wir eine schlechtere Gesellschaft als heute, denn durch das Kümmern haben wir gelernt für anderen da zu sein. Das erzeugt dann wärmeren Umgang.
Bei schwereren Krankheiten wie z.b. Offenen Rücken oder was auch immer in dieser Richtung kann ich noch verstehen, aber bei anderen nicht.
 
Wurde das Thema nicht sowieso schon breitgetreten in der Politik und letztendlich verboten, so dass eine Petition so gut wie keine Wirkung haben wird?

Muss zugeben dass ich Stammzellenforschung nicht so wahnsinnig interessiert verfolge.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
War es nicht so, dass Stammzellenforschung in DE aufgrund der Ethik verboten wurde? Stammzellenforschung benötigt soweit ich weiß zwingend das erbrüten von Embryos, sprich eines lebenden Menschen und die Vernichtung des selben um an die Stammzellen zu kommen. In Deutschland ist man der Meinung, dass dies unethisch sei, weil es das Recht auf die Unversehrtheit menschlichen Lebens verletze.

Bin mir diesbezüglich aber auch nicht mehr 100% sicher.
 
Also ich möchte kein schwerbehindertes Leben führen, auch wenn manche mir helfen wollen. Wie schaut es mit Partner und Beziehung aus und so weiter? Alles erschwert sich dadurch.

Warum soll es unethnisch sein wenn Abtreibung erlaubt ist aber Stammzellforschung verboten ist? Völlig unlogisch und undurchdacht.

Ein Leben wird wertvoller je mehr es gelebt hat. Stammzellen haben kaum etwas erlebt also ist der Tod von Stammzellen irrelevant. Sonst könnte ich auch sagen: Atome und Steine leben auch und dürfen nicht zersetzt werden.
 
Hier muss ich rein springen.

Ein Leben wird wertvoller je mehr es gelebt hat.

Das ist schlichtweg falsch und auch moralisch höchst bedenklich!

Hier ist jedes Leben grundsätzlich gleich! Menschenleben gegeneinander aufzuwiegen ist schlichtweg unmöglich.

Das ist ja genau das Dilemma um das sich alles dreht.

Lies dich doch nochmal ein bisschen in die Argumentationen ein und warum damals so entschieden wurde. (2002 glaub ich?).
 
Sorry, diese Argumentation ist unlogisch. Wieso gewinnt ein Leben an Wert, je länger es geht? Damit müsste jeder 100 Jährige als wichtiger gelten und höhere Priorität haben bei Rettungsversuchen als ein 18 Jähriger. Leben dürfen niemals gegeneinander aufgewogen werden! Und Abtreibungen sind ein anderes Thema, die hier die Rechte der Mutter mit dem ungeborenen Leben kollidieren und abgewogen werden muss.

Das Thema ist hochkomplex und ethisch sehr schwer. Aber so emotional, wie du da rangehst, kann ich dir garantieren, dass du mit einer Aktion jedweder Art in DE keinen Erfolg haben wirst. Zumal Stammzellenforschung entgegen deiner Behauptung keineswegs ein Garant ist, dass es keine Schwerbehinderungen mehr geben wird. Stammzellen heilen nicht sämtliche Krankheiten, die Behinderungen zur Folge haben. Fehlentwicklungen in der embryonalen Phase z.B. können mit Stammzellen nur bedingt geheilt werden.
 
Experiment_57 schrieb:
Ein Leben wird wertvoller je mehr es gelebt hat. Stammzellen haben kaum etwas erlebt also ist der Tod von Stammzellen irrelevant. Sonst könnte ich auch sagen: Atome und Steine leben auch und dürfen nicht zersetzt werden.

Willst du damit sagen ein 40jähriger ist mehr Wert als ich weil ich erst 30 Jahre alt bin?

Ich glaube, weil du selber betroffen bist, fehlt dir ein erhebliches Maß an Objektivität um wirklich rational an das Thema ran zu gehen.
Nur weil du, oder Gleichgesonnene, einen eventuellen Vorteil von etwas haben (der im übrigen nicht mal garantiert ist) ist es legitim anderes Leben auszulöschen?
 
Experiment_57 schrieb:
Also ich möchte kein schwerbehindertes Leben führen, auch wenn manche mir helfen wollen. Wie schaut es mit Partner und Beziehung aus und so weiter? Alles erschwert sich dadurch.

In dem Punkt disqualifizierst Du selbst, denn Du weißt nicht, welche Schwerbehinderungen es gibt und ich kann Dir schon eins sagen, großen Teil der Schwerbehinderungen SIND nicht durch Stammzellen heilbar (konkretes Beispiel: Hörbehinderungen, denn Sinneszellen sind genau für ein Person geprägt und nicht ersetzbar oder Sehbehinderung hat gleiches Problem).
Es ist und bleibt ein Wunschdenken, dass Stammzelltherapie alles heilen könnte. Aber das ist nicht der Fall, sondern lediglich nur zu einem Bruchteil gut einsetzbar und selbst ist der Erfolg nicht immer garantiert.
 
Leben kann aber weder zerstört noch erzeugt werden, weil alles Leben ist. Das ist so als würde ich sagen: Energie kann erzeugt oder zerstört werden was physkalisch nicht möglich ist. Stammzellen kann man nur zusammensetzen oder zersetzen, aber dadurch wird kein Leben ausgelöscht oder erzeugt.

Es geht um Gelebten. Großeltern haben mehr Lebenserfahrung und wissen was wichtig ist. Kinder und junge Menschen sind Unerfahren und werden ohne ältere Menschen nur sehr schlecht überleben können. Kinder dürfen nicht Auto fahren, weil es nicht Wert ist dass sie einen Unfall aufbauen. Oft regieren nur ältere Menschen das Land. Warum nicht junge Leute?
 
Stammzellen können aber nicht ohne Embryonen erzeugt werden. Und Leben ist klar definiert, kann erzeugt und ausgelöscht werden und keineswegs ist alles Leben.

Mich beschleicht das Gefühl, dass du weder im Speziellen (Stammzellenforschung) noch im Allgemeinen (Ethik, Definition des Lebens) sonderlich viel Wissen bzw. Erfahrung sowie an der ethischen Problematik keinerlei Interesse hast. Somit ist eine fundierte Diskussion unmöglich. Ein Grund warum dein Ansinnen so auf diesem Wege zum Scheitern verurteilt ist.
 
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Energie kann nicht zerstört werden, richtig, Energie kann nur umgewandelt werden.
Leben kann aber sehr wohl zerstört werden.

Um Stammzellen gewinnen zu können müssen Embryos im Frühstadium getötet werden, daraufhin wird die Zellmasse isoliert und dann mit Wachstumsstoffen versorgt. Leben kann man so keines erschaffen, der abgetötete Embryo hätte ich aber zu einem voll ausgebildeten Menschen entwickelt, diese Möglichkeit nimmt man ihm und zerstört somit sein Leben.

Natürlich sind Kinder auf die Obhut Erwachsener angewiesen, das liegt in der Natur der Sache und ist im Tierreich nicht anders, aber sind die Kinder deshalb weniger Wert? Mit Sicherheit nicht!

Nach deiner Einstellung wäre es vollkommen legitim einem gesunden Kind das Leben zu nehmen um die Lunge einem 70 jährigen Kettenraucher zu geben, das Kind hat ja noch nicht solange gelebt und ist deshalb nicht soviel Wert.

Mit solch einer Grundlage solltest du deine Meinung besser nicht zu Publik machen, das endet sonst sehr schnell in Ausgrenzung und Einsamkeit (und das vollkommen zu Recht) weil es sehr an die Einstellung und Weltansicht des dritten Reiches o.Ä. erinnert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Selbst wenn die Petition Erfolg hat, ungeachtet der ethischen und politischen Diskussion, wirst du wahrscheinlich davon nichts mehr haben. Bis sowas wieder anläuft und auch Ergebnisse bringt, dauert es vermutlich mehrere Generationen, sowas passiert nicht von heute auf morgen, auch wenn es schön wäre.
 
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