jonderson schrieb:
Das bedeutet aber nicht, dass die Konsolen irgendwie unterschiedlich wären und zwangsweise unterschiedliche Zielgruppen haben.
Nintendo zielt sowohl mit der Optik der Hardware (quietschbunte Joy-Cons bei den meisten Modellen) als auch bei den selbst (oder exklusiv) entwickelten Spielen auf jüngeres (oder jung gebliebenes) Publikum.
Vergleiche die Top 20 Switch Titel mit den Top 20 von Steam.
Natürlich gibt es Ausnahmen, aber grob pauschalisiert ist das "Frohsinn vs Shooter".
Wie hier schon einige Male gesagt wurde, ist die Hardware der Switch - im Vergleich - schon zum Release eher schwach gewesen. Hätte Nintendo als Zielgruppe klassische 1st Person Shooter (die nicht selten ausschließlich über die Grafik punkten) als ihren Haupteinsatzzweck im Sinn gehabt, dann wäre das eine ziemlich schlechte Entscheidung gewesen.
Ziel war (zumindest erscheint es mir so) relativ günstige Hardware anzubieten, die mobil einsatzfähig (stromsparend), sehr flexibel (mobil, im Dock, abnehmbare Joy-Cons) und familientauglich (viele USK0 Titel, einfache Bedienung, ...) ist.
Hingegen bietet die Switch nicht mal einen Browser, kein Streaming, ...usw.
Das wäre durchaus machbar - zeigt ja die Nvidia Shield TV (mit sehr ähnlicher Hardware). Nintendo verzichtet darauf bewusst (wahrscheinlich, weil man sich wegen Jungendschutz keine Gedanken machen wollte?).
=> Das Konzept ging offensichtlich trotzdem auf.
Die (oder sagt man "das"?) Steam Deck erfüllt diese Anforderungen nicht "out-of-the-box". Es wird kein Dock mitgeliefert, die Controller sind nicht abnehmbar, die Bedienung ist umständlicher als bei der Switch.
Erkläre mal einer 8-Jährigen, dass sie erst mal mit den Grafiksettings experimentieren soll, bis ihr der Kompromiss aus Performance und Bildqualität perfekt erscheint. Ja natürlich kann Papa oder Mama kurz googeln, ob sie optimale Settings finden (oder diese selbst ausloten), aber es ist nicht ganz so einfach.
Dafür hat man mit der/dem Steam Deck einen mobilen PC, der (bald) Windows und Linux ausführt, fast jegliche Anwendungen ausführen kann, Streaming fast aller Anbieter erlaubt, ...
Für mich (und ich kann ja nur für mich sprechen) sind das zwei verschiedene Konzepte, die Steam und Nintendo hier verfolgen. Ihr könnt Konzepte gerne auch mit "Ideen", "Zielgruppen" oder was auch immer ersetzen.
@iSight2TheBlind
Es würde mich brennend interessieren, wie und wo Nintendo diese Zahlen erhoben hat. Bei der Mehrzahl meiner Bekannten, haben die Eltern nur einen Switch-Account angelegt (Eltern). Nintendo bekommt so nicht mit, wenn dann die Kinder unter diesem Account spielen.
Aber vielleicht ist die Switch ja tatsächlich eine Konsole, die trotz all ihrer Hard- u. Software-technischen Beschränkungen auch in großen Teilen Erwachsene anspricht?