Steam für Linux kommt

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ontaiwolf

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Denken ich eher nicht. Bei Linux hapert es ja nicht an der Plattform, sondern am wirtschaftlichen Nutzen.

Kommerzielle Spiele gibt es deswegen kaum und wird es auch mit einem Linux Steam Pendant nicht mehr geben.
Die Entwicklung für Windows ist genauso teuer, hat jedoch eine Nutzerzahl, die rund 100x höher ist.
Desweiteren: Die meisten Leute, die sich für ein Linux-System entscheiden tun das zum Zweck der Produktivarbeit (wobei man darüber streiten kann, ob es sich mit Linux produktiver arbeiten lässt). Sprich: Die meisten Linux User haben wohl eher wenig Interesse an Spielen.
 
Valve ist aber eine Firma, die eher nach dem Prinzip: Hey, klingt gut, lass uns das machen! als nach dem 'Was bringt uns am meisten Geld?'-Prinzip arbeitet. Siehe dazu das erst kürzlich veröffentlichte Handbuch für neue Mitarbeiter bei Valve.
 
Ich denke das so zu betrachten wie Silent ist ein wenig eng gesehen...
Es macht sehr wohl einiges an Sinn, Spiele für Linux und Linux-Derivate zu portieren. Denn auch Googles Android ist schließlich ein Linux. Aber es macht mehr Sinn, die Kinderschuhe in einem toleranten Linux-User-Umfeld auszutreten, als direkt bei Android und Co, wo die User nur eine geringe Toleranzschwelle haben...
 
Silent3D schrieb:
Denken ich eher nicht. Bei Linux hapert es ja nicht an der Plattform, sondern am wirtschaftlichen Nutzen.

Kommerzielle Spiele gibt es deswegen kaum und wird es auch mit einem Linux Steam Pendant nicht mehr geben.
Die Entwicklung für Windows ist genauso teuer, hat jedoch eine Nutzerzahl, die rund 100x höher ist.
Desweiteren: Die meisten Leute, die sich für ein Linux-System entscheiden tun das zum Zweck der Produktivarbeit (wobei man darüber streiten kann, ob es sich mit Linux produktiver arbeiten lässt). Sprich: Die meisten Linux User haben wohl eher wenig Interesse an Spielen.

Blödsinn. Vielleicht mal Statistiken von Humble Bundles anschauen, Linux-Ports bringen mehr Geld in die Kasse als Mac-Ports. Und das ist nicht mal gerade wenig im Vergleich zu Windows. Etwas über 60% kommt von Windows-Nutzern, über 18% von Linux-Nutzern. Wenn das kein Grund ist, dort zu investieren, dann weiß ich auch nicht. Vor allem würde so etwas wie Steam mehr Menschen zum Umsteigen bewegen, dann wären die Anteile noch näher aneinander.

http://cheesetalks.twolofbees.com/humble/
 
Ohne klugscheißen zu wollen muss ich mal darauf hinweisen das android auf linux basiert.
Sprich der Kernel ist Linux aber alles was darauf aufbaut ist völlig anders als jedes Desktop-Linux.

btt:
Finde ich super! Jetzt bleibt nur zu hoffen das da ein paar Entwickler mitziehen.
Das größte Problem was ich allerdings bei der Geschichte sehe ist der Support.
Bei der Vielzahl an Distributionen auf dem Markt und vor allem der Problematik mit Bibliothektsabhängigkeiten ist das echt nicht zu verachten.
Ich jedenfalls will nicht steam als superuser starten müssen damit das dann vielleicht auch noch an meinen installierten libs rumpfuscht. Dann verzichte ich lieber komplett.
 
ontaiwolf schrieb:
Blödsinn. Vielleicht mal Statistiken von Humble Bundles anschauen, Linux-Ports bringen mehr Geld in die Kasse als Mac-Ports. Und das ist nicht mal gerade wenig im Vergleich zu Windows. Etwas über 60% kommt von Windows-Nutzern, über 18% von Linux-Nutzern. Wenn das kein Grund ist, dort zu investieren, dann weiß ich auch nicht. Vor allem würde so etwas wie Steam mehr Menschen zum Umsteigen bewegen, dann wären die Anteile noch näher aneinander.

http://cheesetalks.twolofbees.com/humble/

Weil ein auf Cross-Platform spezialisierter Anbieter solche Zahlen hat? Ist wohl absolut nicht repräsentativ für die Spielebranche. Da bedarf es einem kleinen Denkschritt: Wie viele potentielle Kunden habe ich? Und da kommt bei Windows-Nutzern ein 100x höhrer Wert raus.

Wenn es nur jedes 100. Spiel für Linux gibt, ist es klar, dass sich die Nutzer bei den vorhanden Alternativen (Humble z.B.) sammeln und da auf (oh oh) 18% kommen.
Da kommen noch so viele Faktoren hinzu. Klar, Valve kann die Markterschließung wagen - die haben Kapital und Querschnittstechnologie. Aber: lohnen? Wohl kaum, zumindest nicht im Vergleich zur Windows-Plattform.

Also erzähl mir nichts von "Blödsinn", wenn du von Market Screening null Schimmer hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
An sich kann es uns doch egal sein warum Valve es jetzt macht, entscheidend ist das es gemacht wird, und wie man Valve kennt, wird es auch gut werden. Ob es sich lohnen wird, werden wir sehen. Wenn andere Anbieter sehen das sich die Spiele auch auf Linux gut verkaufen, bzw. gespielt werden, da sehr viele die Spiele eh schon besitzen, werden einige anfangen ihre Spiele zu portieren. Klar ist der Anteil der Linux-Nutzer gering, aber er ist vorhanden.
 
Silent3D schrieb:
Weil ein auf Cross-Platform spezialisierter Anbieter solche Zahlen hat? Ist wohl absolut nicht repräsentativ für die Spielebranche. Da bedarf es einem kleinen Denkschritt: Wie viele potentielle Kunden habe ich? Und da kommt bei Windows-Nutzern ein 100x höhrer Wert raus.

Wenn es nur jedes 100. Spiel für Linux gibt, ist es klar, dass sich die Nutzer bei den vorhanden Alternativen (Humble z.B.) sammeln und da auf (oh oh) 18% kommen.
Da kommen noch so viele Faktoren hinzu. Klar, Valve kann die Markterschließung wagen - die haben Kapital und Querschnittstechnologie. Aber: lohnen? Wohl kaum, zumindest nicht im Vergleich zur Windows-Plattform.

Also erzähl mir nichts von "Blödsinn", wenn Market Screening null Schimmer hast.

Ja gut, 100x höher ist übertrieben. Aber Zahlen sind Zahlen. 2,6 Mio. Verkäufe, davon 10% von Linux-Nutzern. Du hast allerdings geschrieben, dass Linux-Nutzer nicht an Spielen interessiert wären, die Zahlen widerlegen es. Nach den Zahlen wäre ein durchschnittlicher Linuxer 10x mehr an einem Spiel interessiert als ein Windows-Nutzer. Dazu zahlen Linux-Nutzer das Doppelte von dem, was Windowsler zahlen. FREIWILLIG!

Das ist viel Potential für einen "neuen" Markt. Zudem würde Steam mehr Menschen zum Umstieg bewegen, selbst wenn es zurzeit 100x mehr Windows-Nutzer gibt, dann wäre es nach einer Erhöhung auf 2% schon mal nur 50x mehr Nutzer. :D Dann wären mehr Entwickler an einer Portierung interessiert, was dann die Nutzerzahlen vielleicht noch etwas erhöhen würde, usw...

Market Sreening... :D Jemand, der BWL studiert, weil er keine Alternativen gefunden hat?
 
ontaiwolf schrieb:
Ja gut, 100x höher ist übertrieben. Aber Zahlen sind Zahlen. 2,6 Mio. Verkäufe, davon 10% von Linux-Nutzern. Du hast allerdings geschrieben, dass Linux-Nutzer nicht an Spielen interessiert wären, die Zahlen widerlegen es. Nach den Zahlen wäre ein durchschnittlicher Linuxer 10x mehr an einem Spiel interessiert als ein Windows-Nutzer. Dazu zahlen Linux-Nutzer das Doppelte von dem, was Windowsler zahlen. FREIWILLIG!

Das ist viel Potential für einen "neuen" Markt. Zudem würde Steam mehr Menschen zum Umstieg bewegen, selbst wenn es zurzeit 100x mehr Windows-Nutzer gibt, dann wäre es nach einer Erhöhung auf 2% schon mal nur 50x mehr Nutzer. :D Dann wären mehr Entwickler an einer Portierung interessiert, was dann die Nutzerzahlen vielleicht noch etwas erhöhen würde, usw...

Market Sreening... :D Jemand, der BWL studiert, weil er keine Alternativen gefunden hat?

Trotzdem sind die Zahlen nicht repräsentativ!

Der einzige Vorteil, den Linux diesbezüglich hat, ist die geringe Konkurrenz. Das ist wohl auch der einzige Punkt, der Valve zu dem Schritt veranlasst hat. Sobald ein paar Anbieter/Spiele am Markt sind, wird dieser unanttraktiver für andere Anbieter.

Ein kleines Marktvolumen, ohne Konkurrenz: okay.
Aber ein kleines Marktvolumen mit Konkurrenz - das ist dann Unfug.

Selbst wenn man mit Windows nur 50x so viele potentielle Kunden erreicht, dann reicht das wohl schon zu sagen: Hey, wir machens auf Windows.

Dass Spiele(-Plattformen) Leute zum Umstieg auf Linux bewegen, wage ich auch zu bezweifeln. Wer Windows nutzt, kann auch weiter die Windows-Version eines Spiels nutzen. Wer überhaupt mitbekommt, dass es Steam jetzt auch für Linux gibt, der erfährt das ohnehin vermutlich über sein Linux-System. Vielleicht bringt ihn das noch dazu, die alte Windows-Partition zu löschen, das ist dann ja aber kein Umstieg.

Und: Nein, nicht BWL, weil ich nichts Anderes gefunden habe, sondern weil sowohl hinsichtlich meiner Interessen, als auch meiner Karrierevorstellungen gepasst hat.
 
Warum sind die Zahlen nicht repräsentativ? Es herrschen gleiche Bedingungen für alle, Linux wird nicht bevorzugt. Man kann zahlen, was man will, das zeigt die Zahlbereitschaft der verschiedenen Plattformen. Usw. Dazu ist die Anzahl der Verkäufe riesig und die Bundles werden mittlerweile über mehrere Jahre verkauft, was etwas über die Dauerhaftigkeit der Lage aussagt.

Und zu dem Umstiegsgrund. Viele Linux-Nutzer steigen nicht komplett um, weil sie immer noch an Spielen hängen und damit an einem Dualboot. Wird das Angebot verbessert, ist es ein Grund mehr komplett umzusteigen, was dann wiederum die Marktanteile von Linux verbessert. Und der höhere Anteil könnte noch mehr Entwickler anziehen.

Allein durch die Humble Bundles wurde die Spielesituation so enorm verbessert, dass man nicht Linux nicht mehr aus dem Spielemarkt ausschliessen kann. Was könnte dann Steam als die bekannteste Vertriebsplattform erreichen?
 
Die Zahlen sind nicht repräsentativ, weil es für Windows tausende solcher Angebote gibt, für Linux nicht.

Die gesamte Kaufkraft der Windows-User splittet sich also auf viel mehr verschiedene Anbieter auf, als die der Linux User. Deswegen erscheint der Linux-Anteil hier höher, als er es real ist.
Du kannst den Spiele-Marktanteil von Linux nur am Gesamtmarkt messen.

Dass die Linux-User im Schnitt mehr zahlen könnte darin begründet sein, dass sie sich dafür "bedanken" wollen, dass der Anbieter sie berücksichtigt, während der Windows-User das aufgrund seines viel breiteren Angebots als überflüssig erachtet.

Wobei das an sich echt eine verdammt spannende Frage ist: Wer würde unter gleichen Marktbedingungen im Durchschnitt mehr für Spiele bezahlen: Windows- oder Linuxuser.
Leider habe ich dafür keine Statistik gefunden. Wäre ja auch sehr schwer durchzuführen.

Für Windows spräche: Wer bereit ist, Geld für ein Betriebssystem auszugeben, ist auch eher dafür bereit für Spiele Geld zu bezahlen. Das wäre natürlich nur eine Vermutung...

Auch steht es außer Frage, dass Steam mit dem Vorgehen "Erfolg" haben wird. Jedoch ist dieser vermutlich relativ gesehen nicht sonderlich groß. Es kommt halt darauf an, wie viel Geld da investiert wird. Der Umsatz würde aber sicher selbst nach absoluter Etablierung noch im Schatten des der Windows-Version stehen. Wenn Viel Geld reingesteckt wird, ist es aber nunmal deutlich schwerer entsprechend Gewinne einzufahren.
Deswegen sage ich ja auch: Es ist kein Schritt des Wandels, sondern viel mehr eine Marktpositionssicherung, ein Stück vielleicht auch Imagekampagne.
 
Ich glaube manche betrachten das aus dem "falschen" Blickwinkel der AAA-Games... für die wird es wohl noch länger dauern bis Linux wirklich interessant wird, da ist ja schon Windows eine Nische gegenüber den Konsolen... Aber hier reden wir ja z.B. über das Humble Bundle das aus Indie-Games besteht. Dort sieht es anders aus, die Entwickler sind da über jede verkaufte Einheit glücklich und bei entsprechender Planung hat man auch keinen protierungsaufwand sondern entwickelt gleich Cross-Platform.

Steam hat sich zu einer guten Plattform für Indie-Entwickler entwickelt und der Schritt zu Linux ist aus dieser Sicht ein sicherlich sehr interessanter.
 
Es ist ja noch nicht einmal SO schwer, anständigen portierbaren Code zu schreiben. OpenGL als Grafikbibliothek, OpenAL für den Sound, Ogg als entspanntes Tonformat und alles zusammen hübsch über SDL kapseln.
Ich hab mich sowieso gefragt, wieso Blizzard noch keinen Linux-Client für ihre Spiele gebaut haben, so sie den Chefentwickler von SDL doch eh in ihren eigenen Reihen haben. Gerade bei WoW hätte sich eine Linux-Variante derb gelohnt, so oft wie in den Foren über Wine-Lösungen diskutiert wurde.
 
Silent3D schrieb:
Desweiteren: Die meisten Leute, die sich für ein Linux-System entscheiden tun das zum Zweck der Produktivarbeit (wobei man darüber streiten kann, ob es sich mit Linux produktiver arbeiten lässt). Sprich: Die meisten Linux User haben wohl eher wenig Interesse an Spielen.

Es geht dabei weniger ums Interesse, sondern vielmehr ums Angebot an Spielen. Es dürfte sehr viele Linux Benutzer geben die nebenbei noch Windows installiert haben, zwecls dual Boot fürs spielen und gäbe es die Spiele für Linux, dann gäbe es auch deutlich mehr "Linux Spieler".
 
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