Suxxess schrieb:
Der Publisher besitzt das Spiel, er generiert also quasi die Keys. Die Keys gehen dann für Preis X an einen Großhändler in Polen zum polnischen Preis. ( Günstiger als in Deutschland )
Der Keyhändler kauft nun dem Großhändler die Keys ab und verkauft diese weiter.
-> Nun hat der Großhändler in Polen Geld verdient
-> Und der Keyhändler der meinetwegen in Deutschland sitzt hat ebenfalls ein Geschäft gemacht
Jetzt stellt der Großhändler jemanden ein der den Keyverkauf an die Deutschen organisiert. Also natürlich verdient das entsprechende Land daran.
Steam ist eben der Großhändler und ist in beiden Ländern gleichermaßen durch seine Gebühr vertreten. Seine Gebühr ist in den Kosten inkludiert.
Sagen wir, ein Produkt soll 100€ kosten. 70€ sind Produktionskosten, 10€ sind Vertriebskosten (Steamgebühr). 20€ sind als Gewinn eingeplant.
Transportiert man das Produkt in eine Volkswirtschaft mit halb so starken Kaufkraft, so ist der Verkaufspreis mit 50€ geplant. 35€ sind der Beitrag zur Kostendeckung, 5€ Vertriebskosten, und 10€ wäre technisch der Gewinn. Tatsächlich ändern sich natürlich die Fixkosten nicht mit, wenn man sein Produkt wo anders verkauft. Und so würde es sich für ein Unternehmen nicht rentieren überall für 50€ zu verkaufen oder nur in der Region, die 50€ für das Produkt zahlen würde.
Wenn man jedoch bereits geleistete Fix-Kosten hat und ein Produkt das nahezu kostenfrei dupliziert werden kann und es sich anbietet auch in anderen, weniger kaufkraft-starken Regionen die Nachfrage mit dem eigenen Produkt abzuschöpfen, dann ist das sicherlich besser, als darauf zu verzichten. Davon profitiert weder, der kaufkraft-schwache Bürger (der Pole/Russe u.A.) noch der Produzent, dem potentielle Umsätze (und damit die Chance auf Gewinn) entgehen.
Einzig der Zwischenhändler geht leer aus, der ja sonst um sich zu bereichern die Intervention aushebelt.
(Jetzt kling ich schon fast selbst wie ein EA-Futzie, der Raubkopien als entgangenen Gewinn vermitteln will^^ aber in diesem Fall entgeht ihnen das Geld ja weil sie sich auf eine flexible Preispolitik eingelassen haben, was eigentlich gut für uns ist. Oder stellt euch mal vor, ihr würdet in so einem Land leben und ein Publisher würde "gefühlt" 350€ für ein PC-Spiel verlangen. Dem würdet ihr doch auch nicht ernsthaft begegnen, oder?)