@Sebbi
Ich glaube wir reden hier aneinander vorbei. In deinem letzten Kommentar an mich, hast du auf viele Punkte anders geantwortet, als ich sie selbst gemeint hatte. (Vielleicht liegts an der langen Zeit im Ausland, dass meine rhetorischen Fähigkeiten nicht mehr die besten sind) Daher versuch ich nochmal, meine Standpunkt darzustellen.
Ich habe gemeint, dass wenn man nur schlecht qualifiziert ist und man deshalb keinen besseren Job bekommt, es an einem selbst liegt sich weiter zu qualifizieren um einen besseren Job zu bekommen. Ich habe weder gesagt, dass es leicht ist, noch habe ich es verallgemeinert und behauptet, dass dies auf jeden zutrifft, der für 8€/Std arbeitet.
Als Beispiel, dein Bekannter. Er hat die notwendige Qualifikation (ohne jetzt weiter darauf eingehen zu wollen) , so ist es im Grunde nur eine Frage der Zeit, dass er einen besseren, besser in sein Schema passenden Job bekommen wird. Und wenn auch vorerst nur Mitarbeiter im Media Markt oder als SystemAdmin in ner kleineren Firma oder ähnliches, für dass er eigentlich Überqualifiziert ist, jedoch mehr verdient als jetzt oder wenigstens Berufserfahrung in einem verwanden Beruf sammelt.
Hätte er aber keine höhere Qualifikation (so wie ich damals, Hauptschulabschluss und eine abg. Ausbildung als Polsterer) bekäme er auch keinen anderen Job als Arbeit im Niedriglohbereich.
Ich habe auch nicht behauptet, dass die Weiterbildung zu hundert Prozent funktioniert und ein sicherer Job mit hohem Einkommen garantiert ist. Sondern, dass die Wahrscheinlichkeit, einen besseren / besser bezahlten Job zu bekommen, um ein vielfaches höher ist wenn man eine bessere Qualifikation hat (Besonders deshalb, weil man ohne besserer Qualifikation garn nicht erst die Möglichkeit hat einen solchen Job zu bekommen). Und darauf bezieht sich in dem Fall auch das Sprichwort "Jeder ist selbst seines Glückes Schmied". Es sagt nicht, der Erfolg nur durch probieren garantiert ist, sondern an seinem Glück arbeiten muss. Sprich, bessere Voraussetzungen schaffen muss, damit das Glück überhaupt kommen kann. So wie keiner im Lotto gewinnt, der nicht Lotto spielt.
Wie man sich die Zeit einteilt, ist eigentlich jedem selbst überlassen. 9 Stunden Arbeit am Tag, plus 2 Stunden Arbeitsweg, plus 6 Stunden lernen ist klar zu viel. Nur ist das ein Problem, dass jeder für sich selbst lösen muss, so, wie er selbst am besten damit zurecht kommt. Ich hatte 60 Stunden arbeit und ebenfalls einen Arbeitsweg von einer Stunde am Tag, was bei mir ca. Mo. - Fr. 12 Std/Tag waren und Sa. 6 Std. Wirklich gebüffelt habe ich rein am Wochenende. In der Zeit, in der andere saufen gegangen sind, gezockt haben und im Biergarten oder Schwimmbad gesessen waren,... Unter der Woche hab ich dann nach der Arbeit nur den Stoff nochmal durchgelesen und verinnerlicht, den ich am WE gelernt habe. War grob ne Stunde am Tag. Und dennoch hatte ich genügend Zeit, Zeit am PC zu verbringen, meine damalige Freundin zum Essen auszuführen, mit Kumpels einen drauf zu machen, mal ins Schwimmbad oder Kino zu gehen usw. usf.
Das der Stress krank machen kann, ist natürlich klar, aber es kann ebenso krank machen 50+Std. die Woche zu arbeiten und sich dennoch nichts leisten zu können. Sowas ist richtig ungesund für das Selbstwertgefühl (sprich Psyche). Was auch einer der Gründe ist, warum man in einer solchen Situation gerne die Schuld bei anderen Menschengruppen sucht, aber nicht bei sich selbst, was wiederum entlanstend für sich selbst ist.
Natürlich kann es auch sein, dass das Schicksal einem Stolpersteine in den Weg legt, aber ist das ein Grund aufzugeben und es nicht weiter zu versuchen ?
Und ja, ich habe der Grundaussage von "Fehlermeldung" zugestimmt. Jedoch mich einerseits im gleichen Satz, gegen eine Pauschalisierung ausgesprochen und anschließend noch einmal erläutert, wie ich dies gemeint hatte. Nämlich, wie schon mehrmals geschrieben, dass wenn man mehr verdienen möchte, man eine gute Qualifikation benötigt, die einem eben genau das erst ermöglicht. Und, dass man selbst dafür verantwortlich ist, eben diese Qualifikation zu besorgen. Und wie gesagt, ich pauschalisiere hier nicht, aber es gibt eben auch genügende, bei der Begriff Faulheit, oder Bequemlichkeit einfach zutrifft. Jedenfalls kenne ich persönlich mehr als genug davon, und kenne aber auch Ausnahmen. Dennoch begnügen sich ,für mich gefühlt, die meisten damit, ihrem Tagewerk weiter nachzugehen, sich nicht weiter anstrengen zu wollen und anschließend als Ventil gegen andere Menschengruppen, Politiker,... zu "hetzen", die für diese Personen alle Schuld an deren persönlichen Miesere sind.
Und der letzte Punkt meiner Aussage war, das jemand, der sich einen 3.600€ Rechner zusammenbaut und gleichzeitig herausplärrt, dass er sich nichts leisten kann und dafür plädiert, dass die in den ärmeren Ländern, die wirklich nichts haben, noch weniger bekommen sollen, nur damit es ihm noch besser geht, einfach ein ... ist.