ChrisBln82 schrieb:
Man muss sich das nur mal auf der Zunge zergehen lassen: Hier wird diskutiert, weil in einem SPIEL der weibliche Hauptcharakter überdurchschnittlich attraktiv ist und deren körperliche Vorzüge eben ein wenig prominenter in's Bild gerückt werden. Allein die Tatsache, dass wegen sowas so eine Diskussion losgetreten wird, zeigt schon das eigentliche Problem.
Das kannst du bei jedem Problem ansetzen wie auch bei Ethnien usw. solang man drüber spricht, ist man noch nicht so weit. Die Sache ist, wenn man nicht drüber spricht, nimmst du vielen ihre Identität. So wird es immer den Kreislauf geben, wo Kultur von Gruppen geschaffen werden soll, die soll dann mit der Brechtstange auf alle Menschen umgesetzt werden, die anderen haben auf Zwang aber so gar keine Lust und starten die Gegenkultur. Diese Gegenkultur setzt sich dann durch und soll als der neue Standard gelten, und wir sind wieder im am Anfang.
Das Problem daran ist, dass der Mensch sein Identitätsgefühl in einer Gruppe dadurch steigert, dass er in seiner Meinung immer extremer wird, um zu zeigen, dass er ein ganz besonderer Teil innerhalb der Gruppe ist. Dieser Extremismus schaukelt sich immer weiter auf, bis die Gegenkultur fast schon revolutionäre Gedanken bekommt und selbst extremer wird, um gegen die Meinungsdespoten zu kämpfen. Der Feminismus entsprang ja der völlig legitimen Kritik an der Ordnung, dass Frauen in der Regel zu Hause bleiben und weniger ernst genommen werden. Aber nur eine Gleichberechtigung reichte nicht, irgendwann wollte man aus dem beschriebenen Identitätsgefühl den gesamten Kuchen, dass sich ganze Lager bildeten. Nicht nur Frauen gegen Männer, auch Frauen gegen andere Frauen. Wie Frauen, die gegen Frauen wettern, die sich weiterhin freizügig zeigen usw. Jetzt kommen immer mehr Gegenstimmen und Abwiegler, die nicht nur der Gegenpol vom Extremen sind, sondern auch den eigentlich richtigen Ursprungsgedanken zunichte machen. Extremismus erweist sinnvollen Bewegungen immer einen Bärendienst.
Ein Mittelweg wäre die Lösung, wo alle mal miteinaner reden und ihre Ansicht nennen, respektvoll und auch sehen, dass verschiedene Meinungen auch koexistieren können und nicht alle gleichgeschaltet werden müssen, während bei anderen Themen an einer homogenen Gleichberechtigung gearbeitet werden muss. Aber da stellt sich der Mensch immer selbst die Falle mit dieser Identitätsgier, die vor allem im Kollektiv wächst und im "wir gegen sie". Für die Gesellschaft erreicht man damit gar nichts, es ist für den einzelnen nur eine Injektion an Ego.
Eine simple koexistierende Meinung hier wäre es, dass manche den sexy Look nicht mögen, andere es als Seller sehen und es wiederum andere nicht juckt, weil sie nur das Gameplay betrachten, oder andere Aspekte. Niemand trägt schaden davon.
thepusher90 schrieb:
Umso absurder finde ich es, dass die Gaming Szene da aktuell so vehement gegen ist. Es gibt ja komplette Threads auf Reddit wo weibliche Gamer denjenigen Spielern vorwerfen Teile der "Rape Kultur" zu sein, weil sie es gut finden, dass mehr Rundungen in Stellar Blade Einzug gefunden haben als es heute die Norm ist und das unironisch (Wie gesagt, Bayonetta ist ja cool, weil sie immer mit einem Augenzwinkern lasziv posiert augenroll). Ich finde es cool wenn es Diversität gibt in den Darstellungen. Und das soll auch jedem Gamedev zugestanden werden.
Der größte Fehler liegt allerdings bei dir. Du bist auf Reddit. Reddit wie Twitter sind einfach nur kleine Bubbles und vertreten niemanden. Sowas nennt sich Neglected Bias Rates, Aufgrund einiger homogener Posts auf einer kleinen Plattform glaubt man das große Ganze zu sehen. Dem ist aber nicht so. Ich rate jedem nur Abstand von solchen Plattformen zu nehmen, wenn man sich dessen nicht bewusst ist, dass hier meist nur Brandbeschleuniger posten. Aber wie jeder Brandbeschleuniger, brennt er zwar hell aber nur kurz und im kleinen Bereich. Das macht einen nur krank, einfach wegbleiben. Und ja im Vergleich zur Gesamtheit, sind die paar tausend Leute auf Reddit und co in den Themen einfach nur ein Furz im Wind.