eshoxx schrieb:
Es ist nicht die Frage, woher das Geld kommen soll. Es ist die Frage, wer in den Besitz einer "Sache" kommen darf. Und das sind die, welche das Geld für etwas aufbringen. Zu argumentieren es gäbe zu wenig Geld für alle Kopien, ist hier völlig fehl am Platz. Denn immerhin dürften die Leute ja gar keine Kopie anfertigen. Insofern entsteht ein Schaden, weil Leute etwas "besitzen", wozu sie de facto keine Berechtigung haben. Daraus wiederum leiten sich in gewisser Weise ein Art(!) von Opportunitätskosten ab- einfach Kosten, einer entgangenen Verkaufsmöglichkeit.
Ich frage nochmal, was für ein Schaden soll denn das sein, wenn niemandem etwas verloren geht?
Was gewinnt irgendjemand dadurch, wenn diese Kopien nicht gemacht würden? Soll das spirituelle Erleuchtung durch Verzicht bringen?
Das ist ja gerade das Großartige an Informationen. Die verhalten sich ganz anders als materielle Objekte. Wenn man z.B. eine Information teilt, dann ist die nicht weniger oder halbiert, sondern es gibt sie zwei mal oder tausend mal usw.
Es gibt keinen grund, damit zu kanusern. Ein Häppchen Information kann wie heiliges Mana Millionen sättigen.
Deswegen ist der Vergleich mit Diebstahl, der oft im Zusammenhang mit Urheberrechtsverletzungen gemacht wird, auch so banane. Der Grund, warum Diebstahl illegal ist, ist weil man dabei dem ursprünglichen Besitzer etwas wegnimmt. Man verletzt dessen Grundrecht auf Eigentum.
Bei Kopien gibt es diesen Schaden nicht und damit auch keine Grundlage für ein Verbot.
Es kann nicht jedem Verbot und dessen konkreter Anwendung, eine Einzelfallprüfung vorangehen.
Es geht mir nicht um jeden Einzelfall, sonder darum, ob nicht-kommerzielle Kopien zum Privatgebrauch verboten sein sollen oder nicht. Es muss nicht jeder Fall gesondert betrachtet werden. Es zählt, ob man durch dieses Verbot unterm Strich etwas positives erreicht, oder Schaden anrichtet. Und ich sehe da eine Menge Schaden.
Das Hauptproblem, das ich mit diesem Verbot habe ist, dass es nicht nur nicht plausibel begründet ist, sondern dass man zwangsweise in wichtige Grundrechte eingreifen muss, wenn man versucht es durchzusetzen.
Abgesehen davon: Grundrecht auf Unterhaltungswerte, hast du nicht.
Ich bin nicht der Meinung, dass der Austausch der neusten Lady Gaga-Songs unter die Informations- und Meinungsfreiheit fällt.
Aber... Wenn man versuchen will, diesen Austausch zu unterbinden, muss man zwangsweise in großem Stil die Kommunikation der Menschen untereinenader überwachen und gegebenenfalls unterbinden. Und zwar nicht nur im begründeten Verdachtsfall, sondern pauschal bzw. "präventiv".
Das wäre das Ende der Informations- und Meinungsfreiheit, des Telekommunikationsgeheimnisses, des Zensurverbotes usw.
Ehrlich... selbst wenn durch "Raubkopien" nennenswerter wirtschaftlicher Schaden entstehen würde (was nicht bewiesen ist) wäre das nicht wert, die Welt in einen Polizeistaat zu verwandeln.
Wenn jemand mit einer Methode kommen würde, wie man Urheberrechtsverletzungen effektiv unterbinden kann, ohne in das Recht der Menschen einzugreifen, untereinander anonym, unbeobachtet und ungehindert Informationen auszutauschen, dann gerne.
Aber so, wie es heute läuft:
NEIN!
Grundrechte sind wichtiger als alles Geld der Welt!
In dieser Diskusion mit den "Grundrechten" zu argumentieren, ist sogar eher hinderlich. Denn da steht explizit:
"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt."
Raupkopien tun aber genau dies. Fall erledigt.
Entschuldigung, aber das ist lächerlich.
Ich kann nicht für mich in Anspruch nehmen, dass die gesamte Menschheit auf ihre Grundrechte verzichtet, nur damit ich mit dem Geschäftsmodell meiner Wahl optimalen Profit machen kann, weil ich das als
Persönlichkeitsentfaltung ansehe.
Ich bitte dich!
Natürlich darf jeder versuchen, mit seiner Arbeit Geld zu verdienen. Auch gerne so, wie er es für richtig hält. Aber sobald die Methode, die er sich dafür aussucht, mit Grundrechten anderer Menschen kollidiert, muss er halt zurückstehen.
Und wie gesagt, man muss hier zwischen kommerzieller Verwertung nach der Erstveröffentlichung und den Urheberpersönlichkeitsrechten unterscheiden. Letztere will niemand angreifen. Auch und erst recht nicht die Piraten. Im Gegenteil, die wollen diese Rechte der Urheber sogar noch weiter stärken. Z.B. dass ihnen kein Verwerter das Recht abkaufen kann, die Inhalte über irgendwelche noch gar nicht existierenden zukünftigen Verbreitungswege zu vermarkten.
Sowas ist nämlich nach heutigen Recht möglich und viele Urheber haben deswegen so richtig die Arschkarte.
Fakt ist:
Es besteht eine Vorgabe Seitens des Musikers oder Rechteverwerters, der Kauf, die bei bestimmten Menschen auf Widerstand trifft. Nicht mehr und nicht weniger.
Durch die Mittel und Methoden, die die Urheber und vor allem Verwerter nutzen und fordern, um dieses Recht (das kein Grundrecht ist) durchzusetzen, entsteht durchaus gewaltiger Schaden und die daraus entstehenden Gefahren sind gar nicht abzusehen.
Die Totalüberwachung, Zensur, Selbstjustiz usw., die offenbar zu einer effektiven Durchsetzung der heutigen Urheberrechte nötig wären, sind nicht umsonst per Verfassung ausdrücklich verboten.
In einer Welt, in der man dem Staat oder Privatkonzernen das Recht gibt, die gesamte Kommunikation aller Menschen zu überwachen und zu kontrollieren und ohne sauberen Rechtsweg Strafen zu verhängen usw., steht viel mehr auf dem Spiel, als die Bequemlichkeit von ein paar Filesharern.
Das heutige Urheberrecht ist nichts weniger als eine Gefährdung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Und es gibt genug Politiker, die nur allzu gerne mitmachen, weil ihnen der freie Informationsaustausch ihrer "Untertanen" sowieso ein Dorn im Auge ist.
Ich würde ja sagen, dass es unfassbar ist, sich auf sowas nur wegen schnödem Geld einzulassen... aber leider tun wir ja reichlich absurde bis abscheuliche Sachen, nur des Geldes wegen.
Aber: Wem will man in dieser Diskussion den Recht-schaffen? Dem, der die "Rechte hat" oder dem, dem die "Rechte" so wie sie sind, nicht gefallen?
Ist es denn so schwer zu verstehen, dass Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist?
Das heutige Urheberrecht gesteht gewissen Personen und Konzernen Rechte zu, die durch nichts gerechtfertigt sind und die grundrechte aller menschen mit Füßen treten. Das ist ein untragbarer Zustand.
Solche Gesetze kann ich einfach nicht hinnehmen.
Ich sage nicht, dass ich das Urheberrecht missachte. Ich sage auch nicht das Gegenteil.
Aber ich sage ausdrücklich, dass es
FALSCH ist!
Es wäre vielleicht "rechtschaffend", sich diesem Gesetz trotzdem zu unterwerfen und es einfach hinzunhemen, aber es wäre sinnlos, schädlich und gefährlich und letztendlich unmoralisch udn böse.
Denn: Es ist sch*** egal ob die Käufe in Wirklichkeit stattfinden würden oder nicht. Das ist gar nicht der Kern der Sache. Der bezieht sich alleine auf den Moment, in welchem sich jemand einer Sache bedient, derer er sich de facto nicht bedienen darf. Und dann, hier wiederhole ich mich, entsteht ein opportunistischer Schaden.
Du bist ein wunderbares Beispiel für eine "rechtschaffen neutrale" oder sogar "rechtschaffend böse" Gesinnung.
Wenn du mit Demokratie argumentierst, wende sie auch auf dich an!
Das tue ich auch. Darauf kannst du dich verlassen.
Ich habe die Piraten schon unterstützt, da war das noch eine 2000-Leute-Partei und war froh über 0,2%-Ergebnisse.
Ich habe nur die Befürchtung, dass die Masse der Menschen vielleicht erst zu spät erkennen wird, was für eine Gefahr in diesem sinnlosen udn gefährlichen urheberrecht liegt.
Da gibt es diese "Ich habe nichts zu verbergen."_Menatlität und vielen sind austauschbare Plattheiten der etablierten parteien wie "Wir schaffen Arbeitsplätze." wichtiger.
Freiheit hat es an sich, dass man sie erst richtig zu schätzen weiß, wenn man sie verloren hat. Aber dann ist es schon zu spät, um sie mit Kreuzen auf Wahlzetteln oder friedlichen Demostrationen zu retten.
Ich hoffe wirklich inständig, dass es nicht dazu kommt.
1. Das Urheberrecht ist wie alt? Und: wann wurden die Grundrechte gestaltet? Vielleicht sind die ja veraltet...
Die Grundrechte sind ziemlich zeitlos und ahben sich gut bewährt.
Ganz im Gegensatz zu einem Wirtschaftregulierungsgesetz, das sich im Kern über den Handel mit industriell hergestellten und vertriebenen Kopien von Bild- und Tonträgern beschäftig.
2. Was sinnlos und schädlich ist, ist Ansichtssache.
Nein. Das ist etwas vollkommen objektives. Zumidnest in diesem Fall.
So einfach kann man sich nicht aus einer Diskussion über Sinn- und Unsinn des Urheberrechts herausstehlen.
Ich will Argumente, Zahlen und Fakten sehen!
3. Bitte, der Weg der Gesetzgebung ist unglaublich komplex. Maß dir nicht an zu sagen, was der Kern dieser Reform sein muss. Dafür, ganz ehrlich, argumentierst du deutlich zu einseitig pro-"Raupkopieren".
Ich vertrete eine Position, die ich für richtig halte. Vielleicht ist das nicht die, auf die man sich am Ende in einem demkratischen Kompromiss einigt, weil es genug gibt, die heftig in die andere Richtung zerren. Vor allem haben die schon Jahrzehnte Vorsprung und Milliarden an Schmiergeldern in der Kriegskasse.
Da musst du mir verzeihen, wenn ich versuche meine Standpunkte beharrlich durchzusetzen.
Es geht nicht über entgangene Einnahmen in erster Linie, auch wenn diese das Erste sind womit die MI oder Softwareherstelller (verständlicher Weise) argumentieren, sondern um Gesetzmäßigkeiten. Das eine folgt nur aus dem anderen...
Verbote um des Verbotes willen.
Immer wieder das selbe. ich kann so eine Einstellung einfach nicht verstehen.
Nur weil man etwas "schon immer so gemacht hat" oder weil es "Tradition" ist, nehme ich es nicht einfach als gegeben hin.
Ich zitire mal frei von den Ärzten und hoffe, dass ich damit kein Urheberrecht verletze:
"Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Ich habe einen Freund aus Studienzeiten, der ist Zeuge Jehovas. Mit dem kann ich mich genau darüber auch wunderbar streiten.
Der vertritt die Position, dass das was in der Bibel steht da ja schon seit 4000 Jahren oder länger steht und die Menschen es bisher immer als Tatsache akzeptiert haben. Warum soll man das auf einmal in Frage stellen?
Aber so denke ich nicht. Ich bin Ingenieur. Ich denke naturwissenschaftlich und logisch. "Es war schon immer so." oder "Es steht in einem Buch.", das reicht mir nicht. Ich hintefrage alles. Für mich ist nichts in Stein gemeißelt.
Dürfen z.B. Männer Sex mit Männern haben?
Da frage ich: Warum nicht? Wem schaden sie damit?
Es ist mir schnurz, was die Bibel dazu sagt (Die das abgesehen davon außer in den leviten, die sowieso keiner ernst nimmt, gar nicht ausdrücklich verbietet.) Es ist mir egal, ob das per deustchem Gesetzbuch verboten ist (was noch gar nicht so lange her ist) oder nicht.
Das Staatsbeamte deine oder sonst wessen Diener sind, ist schon fast anmaßend!
Kein Polizist, Steuerbeamter, Feuerwehrmann... ist dein Diener, Lakai oder Vasall.
Es sind von der Obrigkeit (die du gewählt hast) eingesetzte Personen, mit bestimmten Befugnissen und Rechten (ebenso aber auch Pflichten), die du nicht hast.
Das sehe ich komplett andera. Die sind sehr wohl meine "Diener" oder viel mehr meine Angestellten. Ich stelle sie ein und ich bezahle sie, damit sie für mich arbeiten.
Komm mir nicht mit Obrigkeit! Wir sind keine Monarchie und erst recht kein Führerstaat. Obrigkeit und Untertan, das war einmal.
Ich bin ein freier Mensch. Ich mache mir meine eigenen Gednaken und lasse mir von niemandem vorschreiben, was richtig und was falsch ist.
Ich tue und sage was ich für richtig halte und bin bereit dafür die Verantwortung zu tragen.
Ich meine, deine Überzeugung in allen Ehren... aber die interessiert eben nur bedingt.
Meine Überzeugung ist genauso viel wert wie deine oder wie die irgeneines Polizisten oder Richters oder Kanzlers oder Industrielobbyisten.
Nicht alles braucht deinen oder meinen Zuspruch. Gesetze können auch so gelten.
Mit den Konsequenzen ihrer Übertretung und den damit einhergehenden Zuschreibungen, muss man dann aber auch leben.
Die gelten genau so lange, bis ich und die anderen, die so denken wie ich sie geändert haben. Bis da hin bin ich wie gesagt bereit, die Verantwortung zu tragen.
Jag mich. Verhafte mich. Sperr mich weg. Aber ich bin sicher, es gibt viel üblere Schurken als mich, die eine viel größere Gefahr für unsere Gesellschaft sind, und um die man sich doch bitte primär kümmern sollte.
Ich arbeite hart. Ich zahle meine Steuern. Ich tue niemandem weh. Ich füge niemandem Schaden zu. Ich nehme niemandem etwas weg. Ich bemühe mich sogar, unsere Gesellschaft etwas bessser zu machen als sie ist, damit es nicht nur mir, sondern allem Menschen etwas besser geht.
Aber was mich echt interssieren würde:
Zeig mir bitte auf, wo ein "menschenwürdiges Dasein" durch das Verbot von illegalen Kopien von Lady Gagga-Songs zu konstatieren ist
Ich glaube, du solltest mal einen Tag in einem echten Regime (am besten als Christ in Nordkorea) erleben, dann reden wir noch mal über Menschenwürde.
Dann raus mit der Sprache. Wie willst du mich oder irgendjemand anderen daran hindern, Lady-Gaga-Songs zu kopieren und zu tauschen, ohne alle Menschen total zu überwachen, ihre Kommunikation zu kontrollieren, ohne Schnellgerichte ohne Unschuldvermutung usw.?
Und wie soll man menschenwürdig in so einer Welt leben, in der solche Zustände herrschen.
Wenn du das Patentmittel parat hast, wie man das alte Urheberrecht heutzutage noch durchsetzen kann, ohne elementare Menschenrechte mit Füßen zu treten und die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Gefahr zu bringen, dann immer raus mit der Srache.
Ich warte. (Obwohl ich weiß, dass da nichts konkretes kommen wird.)
Totale Überwachung ist (z.T.) ein anderes Thema.
Eine Umkehrung der Beweißlast findet auch nicht statt. Sorry, aber hier kennst du dich nicht aus.
Du hast offensichtlich keine Ahnung, was die Rechteverwertungsindustrie so alles tut und fordert.
DU kennst dich da offensichtlich nicht aus. Informier dich mal, was für Leute du da in Schutz nimmt und wie viel denen deinen Rechte und die aller anderen Menschen wert sind.
Und ich meine damit nicht das Recht auf Profit oder anderen schnöden Kram, sondern deine
Menschenrechte.
Wirklich, ich wünsche dir viel Erfolg dabei! Denn davon profitiere ja auch ich vllt. am Ende.
Aber bis dahin bleibt dein (vielleicht existentes) Verhalten strafbar, weshalb ich ihm nicht folgen würde/werde.
Gäbe es nicht immer wieder ein paar Mnschen, denen gewisse Dinge wichtiger sind, als das, was gerade im Gesetzbuch oder eine heiligen Schrift oder sowas steht, würde es uns ziemlich übel gehn.
Du kennst wirklich wenige Gesetze. Sorry.
Nur gut das viele Gesetze zu tiefst moralisch oder sogar religiös inspiriert/ausgerichtet sind. Denn Moral und Ethik sind in gewissen Zügen "zeitlos". ...
Und sie gehören nicht in Gesetzbücher und ich werde mich immer wieder gerne dafür einsetzen, dass sie daraus verschwinden.
Aber fangen wir ruhig erstmal mit dem Urheberrecht an. Wobei ich wie gesagt nicht sehe, was daran moralisch sein soll. Diese Verbote sind genauso moralisch gehaltvoll wie erwähnter Dosenpfand oder Ladenschluszeiten.
Die Welt wird nicht untergehen, wenn wir daran etwas ändern.