Uiuiui... so viel Text. Wo fange ich an
Ich glaub ich fasse mich kurz:
Doch. Die monieren auch ohne objektiven Grund, einfach weil sie in der Wahnvorstellung leben, noch ein paar Milliarden mehr einnehmen zu können, wenn nur diesem bösen "Raubkopierer" nicht wären.
Aber woher dieses Geld kommen soll und ob wo denn wirklich echter Schaden entsteht, das sagen sie nicht.
Es ist nicht die Frage, woher das Geld kommen soll. Es ist die Frage, wer in den Besitz einer "Sache" kommen darf. Und das sind die, welche das Geld für etwas aufbringen. Zu argumentieren es gäbe zu wenig Geld für alle Kopien, ist hier völlig fehl am Platz. Denn immerhin dürften die Leute ja gar keine Kopie anfertigen. Insofern entsteht ein Schaden, weil Leute etwas "besitzen", wozu sie de facto keine Berechtigung haben. Daraus wiederum leiten sich in gewisser Weise ein Art(!) von Opportunitätskosten ab- einfach Kosten, einer entgangenen Verkaufsmöglichkeit.
Das muss ich überlesen haben.
Passiert
Es wurde vereinzelt die statistische Aussagekraft der Studie angezweifelt (nicht unbedingt zu recht). Aber sie wurde keineswegs widerlegt. Außerdem ist sie ja nicht die erste dieser Art. Da gibt es viele andere Studien, die genau zu dem selben Ergebnis gekommen sind.
Wie stehen die Chancen, dass mehrere Studien, die meinetwegen alle wegen zu wenigen Befragten nicht repräsentativ sind, alle doch zu übereinstimmenden Ergebnissen kommen?
Insbesondere letzter Satz:
Wer etwas will, findet Argumente. Ich erinnere mich da an die Debatte zum Thema Impfschutz, Flächenimpfungen gegen Kinderlähmung, in Afrika. Ich weiß, anderes Thema... Beide Lager hatten deutliche Interessen, gute Argumente.
Insofern belegen Statistiken -wenn überhaupt- nur eine eigene Wahrnehmung, nach der man ja auch mit einer entspr. Forschung, gezielt gesucht hat.
Aber vor allem fehlt halt auch der Gegenbeweis. Ich bleibe dabei, dass man rechtfertigen muss, wenn man etwas verbietet, nicht wenn man etwas erlaubt. In einer freiheitlichen Gesellschaft ist "erlaubt" der natürliche Normalzustand, von dem nur in handfest begründeten Ausnahmen abgewichen werden darf.
Da ist doch nicht zielführend. Es kann nicht jedem Verbot und dessen konkreter Anwendung, eine Einzelfallprüfung vorangehen. Die bräuchte es aber, wenn man deinem Model folgen wollte. Denn wäre erlaubt der Normalzustand (vor allem wenn man wie bei dir, nicht eingrenzt "was" erlaubt ist...), gäbe es keine einheitliche Norm. Die braucht es aber unbedingt um 80Mio. Menschen in einer Gesellschaft zusammen zu halten.
Ein Verbot muss wie gesagt immer begründet sein.
Wurde es bisher und wird es auch heute noch. Hierein spielen aber Punkte, die weiter und allgemein schon oft genug, schon dargelegt wurden. Wenn du sie nicht akzeptieren möchtest, hören sie aber trotzdem nicht auf zu existieren. Dir hat es eigentlich einfach zu reichen, wenn ich als Musiker oder Rechteverwerter sage:
"Du bekommst das Lied/Software, wenn..."
Brichst du diese Vorgabe meinerseits, ist ein Verbot und dessen Übertretung schon begründet.
Es müssen Grundrechte von jemandem verletzt sein oder anderweitig erwiesenermaßen Schaden entstehen. Ein unbegründetes Verbot darf es nicht geben.
Das wiederholt sich...
Abgesehen davon: Grundrecht auf Unterhaltungswerte, hast du nicht. Ebensowenig auf den Besitz von PC-Spielen oder Bildbearbeitungsprogrammen. Würde dich jemand daran hindern wollen, die Zeitung zu lesen, dich öffentlich zu versammeln (nach geltenden Vorgaben!), wäre das was anderes.
In dieser Diskusion mit den "Grundrechten" zu argumentieren, ist sogar eher hinderlich. Denn da steht explizit:
"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit,
soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt."
Raupkopien tun aber genau dies. Fall erledigt.
Und dann gibt es auch noch die Frage der Verhältnismäßigkeit. Selbst wenn ein Verbot einen gewissen Schaden abwenden sollte, kann durch seine Durchsetztung ein noch größerer Schaden entstehen und auch dann ist es nicht gerechtfertigt.
Oh bitte, nicht auch noch Verhältnismäßigkeit und "die Wahl des geringsten Mittels".
So viele Kausalitäten liegen hier wirklich nicht vor.
Fakt ist:
Es besteht eine Vorgabe Seitens des Musikers oder Rechteverwerters, der Kauf, die bei bestimmten Menschen auf Widerstand trifft. Nicht mehr und nicht weniger.
Rechtschaffenheit ist nur eine Seite einer Gesinnung.
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Einiges hier war wirklich gut und stimmt. Und der überspitzte Vergleich mit den Nazis trotzdem okay.
Aber: Wem will man in dieser Diskussion den Recht-schaffen? Dem, der die "Rechte hat" oder dem, dem die "Rechte" so wie sie sind, nicht gefallen?
Ja habe ich. Das ist der absolute Beweis dafür, dass die Theorie "Kopie = entgangener Kauf" unmöglich zutreffen kann. Bestenfalls ein sehr kleiner Bruchteil der Kopien könnte überhaupt legale Käufe ersetzen, denn es gibt wie gesagt auf der Welt nicht ansatzweise genug Geld gibt, um die alle zu bezahlen.
Folglich entsteht durch zumindest durch die überwiegende Mehrzahl der Kopien niemandem ein Schaden. Es wird dadurch niemandem etwas weggenommen.
Ehrlich, das ist für mich enttäuschend.
Man kann nicht flasches Handeln durch mangelndes Vermögen (Geld, körperl. Voraussetzungen...) rechtfertigen oder damit für andere legitimieren.
Denn: Es ist sch*** egal ob die Käufe in Wirklichkeit stattfinden würden oder nicht. Das ist gar nicht der Kern der Sache. Der bezieht sich alleine auf den Moment, in welchem sich jemand einer Sache bedient, derer er sich de facto nicht bedienen darf. Und dann, hier wiederhole ich mich, entsteht ein opportunistischer Schaden.
Als krassen Vergleich:
Wenn eine Familie wie wir früher, kein Geld für Essen hatte teilweise (das war wirklich so!), durften wir als Kinder trotzdem im Sommer kein Eis klauen gehen- obgleich das sogar grundrechtlich noch eher belegbar wäre, als der Besitz eines PC-Spiels.
Sogar hier wäre (damals!) von Mundraub die Rede gewesen,heute würde man hier gem. § 248a und dem "Diebstahl und [der]Unterschlagung geringwertiger Sachen" entsprechend agieren.
Tut mir leid, aber das genügt mir nicht. Gesetze werden von (unvollkommenen) Menschen gemacht und können von Menschen auch wieder geändert werden....
100% Zustimmung. Der Kern einer echten Demokratie (zumindest zum Teil).
Deshalb: Mach weiter mit deiner Informationspolitik und kläre Leute von deiner Sichtweise aus auf. Gewinnt zusammen die Mehrheit in der Rechtssprechung und Auslegung, und dann los gehts! ABER:
Bis dahin löscht alles illegalen Kopien, denn ihr seid zum derzeitigen Zeitpunkt dadurch Straftäter.
Wenn du mit Demokratie argumentierst, wende sie auch auf dich an!
Ein ebenso krasser Vergleich von mir, der wie dein Nazivergleich aber nur kontrastieren will:
Früher war es normal, mit jungen Mädchen Sex zu haben.
Andere Zeiten, andere Sitten eben.
Gründe waren sicherlich die geringere Lebenserwartung... oder wie bei den Lustknaben, die damals auch völlig legitim waren... die pure Lust.
Heute ist beides verboten. Wenn jemand das nicht richtig findet, soll er dagegen vorgehen. Demokratisch.
Bis in dem Bereich jedoch eine Gesetzesänderung geschieht, bleibt er laut geltendem Recht schuldig. Sogar dann, wenn die 15-jährige Mandy doch eigentlich den 21-jährigen Peter verführt hat. Willentlich.
Das derzeitgie Urheberrecht ist inhaltlich veraltet, da es auf den Gegebenheiten des letzten Jahrhunderts beruht und obendrein durch Lobbyarbeit der Rechteverwertungsindustrie entstellt. Es ist in weiten Teilen sinnlos und schädlich. Es muss deshalb dringend sinnvoll reformiert werden und der Kern dieser Reform muss sein, nicht-kommerzielles Kopieren nicht mehr zu kriminalisieren.
1. Das Urheberrecht ist wie alt? Und: wann wurden die Grundrechte gestaltet? Vielleicht sind die ja veraltet...
2. Was sinnlos und schädlich ist, ist Ansichtssache. Ich z.B. rauch nicht, weil es schädlich ist. Das weiß jeder! Trotzdem ist Rauchen (unter gewissen Vorgaben) erlaubt. Aber auch hier zählt: die Vorgabe.
3. Bitte, der Weg der Gesetzgebung ist unglaublich komplex. Maß dir nicht an zu sagen, was der Kern dieser Reform sein muss. Dafür, ganz ehrlich, argumentierst du deutlich zu einseitig pro-"Raupkopieren".
Wo Geld fließt, soll der Urheber gerecht beteiligt werden oder das auch unterbinden dürfen, aber wo kein Geld fließt und damit auch kein nachweisbarer Schaden entsteht, überwiegen automatisch die Grundrechte der Allgemeinheit (Informationsfreiheit, Telekommuinkationsgeheimnis usw.).
Du wiederholst dich leider wieder an diesen Punkten.
1. Wieder die Oppertunitätskosten
2. Informationsfreiheit ist nicht gleich Recht auf PC-Spiele (informiere dich hier einfach besser über das Thema "Informationsfreiheit" lt. GG)
Dem müssen sich irgendwelche unbewiesene Träumereien über zusätzliche Einnahmen in einer Welt ohne "Raubkopierer" unterordnen.
Es geht nicht über entgangene Einnahmen in erster Linie, auch wenn diese das Erste sind womit die MI oder Softwareherstelller (verständlicher Weise) argumentieren, sondern um Gesetzmäßigkeiten. Das eine folgt nur aus dem anderen...
Die Obrigkeit ist in einer Demokratie doch wohl immer noch das Volk. Regierung und Staatsbeamte sind nur unsere Diener.
Fast richtig.
Das Volk wählt seine Obrigkeit. Danach entscheidet dann die Obrigkeit an entsprechenden Stellen, in einem kontrollierten Rahmen.
Das Staatsbeamte deine oder sonst wessen Diener sind, ist schon fast anmaßend!
Kein Polizist, Steuerbeamter, Feuerwehrmann... ist dein Diener, Lakai oder Vasall.
Es sind von der Obrigkeit (die du gewählt hast) eingesetzte Personen, mit bestimmten Befugnissen und Rechten (ebenso aber auch Pflichten), die du nicht hast.
Ich bin niemandes Untertan!
Untertan, nein. Definitiv nicht! Genau so wenig wie Beamte deine Diener sind. Aber du bist Bürger eines Systems, vor dessen Regularien du dich im Zweifelsfall zu beugen hast! Ob dir das schmeckt oder nicht. Was du dagegen tun kannst, wurde weiter oben schon hinreichend dargestellt.
Damit ich ein Gesetz anerkenne, muss ich von seiner Richtigkeit überzeugt sein.
Gut dass das nicht so ist!
Ich meine, deine Überzeugung in allen Ehren... aber die interessiert eben nur bedingt.
Wieder bewusst kontrastierend:
Kofferbomber stellen ihre Überzeugung auch als richtig dar.
Sklavenhalter fandens auch okay.
Hitler... du weißt schon.
Nicht alles braucht deinen oder meinen Zuspruch. Gesetze können auch so gelten.
Mit den Konsequenzen ihrer Übertretung und den damit einhergehenden Zuschreibungen, muss man dann aber auch leben.
Leider dient das Gesetz im Falle des Urheberrechts im Augenblick nicht dem Wohl der Allgemeinheit, sondern den kommerziellen Interessen einer kleinen Minderheit, die dabei sogar auf elementaren Grundrechten aller Menschen herumtrampelt, die nicht nur Vorraussetzung für eine funktionierende Demokratie sind, sondern auch für ein menschenwürdiges Dasein.
Wiederholung.
Aber was mich echt interssieren würde:
Zeig mir bitte auf, wo ein "menschenwürdiges Dasein" durch das Verbot von illegalen Kopien von Lady Gagga-Songs zu konstatieren ist
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Ich glaube, du solltest mal einen Tag in einem echten Regime (am besten als Christ in Nordkorea) erleben, dann reden wir noch mal über Menschenwürde.
Selbst wenn durch Filesharing nennenswerter finanzieller Schaden entstünde, wäre das keine Rechtfertigung für totale Überwachung, Zensur, Umkehrung der Beweislast, Selbstjustiz durch Privatkonzerne usw.
Totale Überwachung ist (z.T.) ein anderes Thema.
Eine Umkehrung der Beweißlast findet auch nicht statt. Sorry, aber hier kennst du dich nicht aus.
Ich sehe es deshalb sogar als meine staatsbürgerliche Pflicht an, dagegen etwas zu tun. Ich werde mich nicht duckmäuserisch unterordnen, nur weil etwas in einem Gesetz steht.
Ein Gesetz, das sich gegen unser aller Wohl richtet, darf nicht hingenommen werden.
Wirklich, ich wünsche dir viel Erfolg dabei! Denn davon profitiere ja auch ich vllt. am Ende.
Aber bis dahin bleibt dein (vielleicht existentes) Verhalten strafbar, weshalb ich ihm nicht folgen würde/werde.
Welcher Schaden denn?
Das ist ja genau der Punkt. Dieses Verbot ist sinnlos. Da ist gar kein Schaden. Wer das Gegenteil behauptet, muss das erstmal beweisen.
... Wiederholung die x-te
Dieses Gesetz lässt sich weder mit Fakten noch mit Moral begründen.
Wobei ein reines Moralgesetz auch nicht in einen freiheitlichen Rechtsstaat gehört. Das ist was für die Taliban und sonstige Fanatiker, die meinen, anderen vorschreiben zu müssen, wie sie leben sollen.
Du kennst wirklich wenige Gesetze. Sorry.
Nur gut das viele Gesetze zu tiefst moralisch oder sogar religiös inspiriert/ausgerichtet sind. Denn Moral und Ethik sind in gewissen Zügen "zeitlos". Gesetze jedoch nicht...
Aber das wäre jetzt eine ausufernde Debatte über Themen, die hier zwar unbedingt rein gehören, aber an sich schon extra Threads ergeben würden.
In einem freiheitliches Rechtsstaat muss grundsätzlich alles erlaubt sein, das nicht nachweislich die Grundrechte anderer verletzt.
Man kann natürlich auch banale Dinge gesetzlich regeln, die keine Grundrechte berühren, aber niemals darf so ein "normales" Gesetz Grundrechte beschränken.
Hatten wir auch schon.
Aber: Beschränken, nein. Aber weiter ausdefinieren.
Zum Rest deines Beitrages:
Leider wieder viele Dinge, die ich erneut durchkauen müsste.
Aber wir kommen voran...
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