Die Studie ist in vielerlei Hinsicht angreifbar. Aber sie würde eh nur zu Argumentationen in die falsche Richtung verleiten.
Das ganze Recht bzgl. des "Schutzes" von "Rechten" an "geistigem Eigentum" gehört überarbeitet. Es wurde zu einer anderen Zeit entwickelt und hat für diese adäquate Lösungen gefunden. In der digitalen Gegenwart führt es aber zu Ergebnissen, die nicht optimal sind, was man u.a. daran erkennen kann, daß a) die Preise für digitale Musik extrem viel billiger sein müßten, als für solche auf Datenträgern, daß b) die Preise eigenlich fast gegen null gehen müßten, wie man an zahlreichen Geschäftsmodellen sieht, die in diesem Preisbereich Gewinne machen, daß c) in der Musikbranche nach wie vor ein extremes Ungleichgewicht zwischen einzelnen Musikproduzenten (aka "Künstler") besteht und daß d) immer noch die gleichen Anbieter den Großteil des Marktes unter sich aufteilen, wie zu vordigitalen Zeiten... usw. usw.
Fazit: Das gegenwärtige Recht führt zu Marktversagen, hält die Preise hoch, schadet damit den Konsumenten, ist rechtlich kompliziert und einschränkend und schadet damit neuen nicht-etablierten Anbietern. Es gibt weniger, qualitativ schlechtere Angebote zu vergleichsweise höheren Preisen.
Nutznießer ist allein eine durch Lobbyisten und Marketing-Gelder fest verankerte Industrie, die eigentlich dahin gehört, wo Pferdekutschenbauer und VHS-Kasetten-Produzenten und Dampfschiffkonstrukteure gelandet sind: kleine spezielle Nischen. Außerdem einige wenige Top-Acts, die den Löwenanteil der Gelder einstreichen.