chriwi schrieb:
Ich habe gerade gelesen, dass Schaeffler 6MRd. braucht. Sie muss ihr Vermögen nur zu Geld machen oder als Bürgschaft anbieten und schon hat die Firma was sie bracuht. Das nenne ich dann Unternehmerrisiko. Die Milliarden wurden mit dem Risiko begründet, was der Unternehmer trägt. Muss er wirklich ein Risiko eingehen schreit er, oder in dem Fall sie, nach dem Staat.
Sechs Milliarden Euro werden wohl nicht reichen. Da Schaeffler (die Firma) die Conti-Aktien überteuert kaufen musste und der Laden nach dem Börsenrutsch jetzt weniger als ein Drittel wert ist, sind die Schulden beider Unternehmen viel höher, über 20 Mrd. Euro.
Und nun macht die arme Frau Schaeffler doch nicht so fertig. Sie handelt völlig rational, denn es wäre irrsinnig, wenn sie jetzt mit ihrem ganzen Eigenkapital bürgen müsste, obwohl 65.000 Arbeitsplätze an der Schaeffler-Gruppe hängen. Das ist ein 1A-Druckpotential auf die Politik, gerade in diesen Zeiten, wo die Milliarden nur so sprießen, seit man wieder lustig aufs Schuldenpedal drückt. Man verzeihe die Ironie, aber wir würden an ihrer Stelle doch genauso handeln. Wenn nicht, hätte man gar nicht das Zeug gehabt, um mehrere Milliarden an Privatvermögen zusammenzutragen.
Ich denke nicht, dass Opel in dieser Form noch lange weiterbestehen wird. Die Prämie und der sinkende Benzinpreis haben der Autoindustrie zwar wieder etwas Luft gegeben, aber das Krebsgeschwür sitzt in Detroit und denen ist dort einfach nicht mehr zu helfen. Wikipedia ist leider noch etwas stur, aber die Eingangszeile für
diesen Artikel dürfte ja bald so lauten:
"Saab Automobile AB
war ein schwedischer Automobilhersteller."
Durch die Insolvenz dürften um die 10.000-15.000 Menschen betroffen sein, da ist es verständlich, wenn die schwedische Regierung lieber das Arbeitslosengeld zahlt, statt Bürgschaften zu liefern, die letztendlich nur in GMs roten Bilanzen landen.
Opel hat knapp 28.000 Mitarbeiter und ich denke, da ist es zu verkraften, wenn es zu Ende geht.