Subvention der Autoindustrie richtig?

Ich sag ja nichts gegen Staatsschulden-Abbau ... is ja auch gut, aber nur Staatsschulden abbauen und den Rezessions-Geldtopf nich auffüllen?

da die Wunschzettel der Minister auf Bundesebene gerade dann immer länger werden
Wenns gut läuft, fließt die Kohle dann immer an "plötzlich wichtigere Themen". Kommt die Rezession sieht man wieder überall lange Gesichter.

Worüber ich mich derzeit besonders aufrege:
Die sinnlosen Baustellen vor Jahresende. Die Gemeinden merken, dass man noch Geld fürn Straßenbau übrig hat und fangen schnell ne Baustelle an, dass man ja bloß seinen Jahresetat vollkommen ausnutzt. Jetzt im Dezember, fast schon mitten im Winter ne Baustelle. Da wird man nicht fertig, und fängt im Februar erst wieder damit an. Jeder kann sich ausmalen wie lange die Straße dann halten wird ...

Anstatt den Etat sinnvoll über das Jahr verteilt umzusetzen, ... die Straßen im Frühling, Sommer oder Herbst reparieren, bauen usw. ... oder den Etat vom Bundesland einfach mal nicht ausnutzen? Aber nee, jeder ist sich selbst der nächste - Geld rauspulvern, Hauptsache niemand anders bekommt es, bzw. die Angst davor, dass der Etat im nächsten Jahr niedriger wird wenn man nicht alles ausnutzt.

Ok bissle vom Thema abgewichen, .. aber das ist jedes Jahr ein Punkt, bei dem Politiker einfach nix lernen (wollen?).

@topic
Die Amerikaner fordern jetzt nen Subventionstopf von 35Mrd $ - GM braucht angeblich alleine 4Mrd $ bis Ende des Jahres und möchte ~30.000 Stellen bis 2012 abbauen.
 
Solange deutsche Fahrzeughersteller die überhöhten Preise in Deutschland halten, obwohl günstigere Marktpreise (z.B. in den Staaten) mit ausreichend Gewinnmarge möglich wären, hält sich mein Mitleid in Grenzen.

Eine solche Preispolitik funktioniert in Boomphasen, nun aber nicht mehr.
Eine angepasste Preispolitik wäre eine Maßnahme.

Die These, dass aufgrund fehlender Umwelttechnologien und Innovationen der Absatz abnimmt, teile ich nicht.

MFG
 
In Deutschland überhöhte Preise?
Die Preise sehen für mich eher aus wie staatlich gestützt...

Bei uns(A) ist ein KIA Ceed teuerer als bei euch ein vergleichbarer Golf 6!
In Dänemark z.B. kostet ein Kleinwagen unpackbare 40.000 Euro, bei euch der selbe 15.000!
120% Steuern die Wahnsinnigen...

Umsonst ist Deutschland nicht Autoland Nr.1, was die Größe und PS angeht.
 
Definitiv zu hohe Preise, auch bei Autos aus einem deutschen Werk.
VW Tiguan 125kw (Automatik) beginnt hier mit 29.850€
VW Tiguan 200 bhp (automatic) für 24.300$ (19.202€)

Und die kleinste Konfig in den Staaten ist die mit 200 PS, von wegen Größe ;)
 
Drachton schrieb:
Wo entstehen in einer Rezession neue Zweige? ...

Ich empfehle diesbezüglich folgende zwei ausführliche Artikel bei telepolis:
Das Ende des "Goldenen Zeitalters" des Kapitalismus und der Aufstieg des Neoliberalismus
Explosionsartige Ausweitung der Finanzmärkte in der Clinton-Ära

Da wird auch zu genüge zu dem Fall "Beschäftigung" eingegangen.

Man kann also festhalten, das es so oder so zu einem Einbrechen des Marktes kommen musste! Gerade die USA lebten für Jahre über ihre eigentlichen Verhältnisse.
GM, Ford und Chrysler - folglich drei Paradebeispiele die es nicht einsehen wollten oder konnten das sie in einer Blase wirtschaften die nicht halten wird.

Meiner Meinung nach ganz klar, nicht stützen sondern jene Unternehmen die einfach falsch wirtschafteten untergehen lassen.
 
Natürlich ist es für die betroffenen eine schlechte Sache was da passiert, aber wenn für ein Missmanagement der Staat unterstützend eingreifen soll, um ein paar Arbeitsplätze zu sichern, um ein angebrochenes Getriebe weiter am Laufen zu halten sowie eine Umstruktuierung in die Wege zu leiten die nochmals Geld kostet, und ohnehin tausende Arbeitsplätze kosten wird (und die Leiharbeiter, die unterste Schicht sitzt ohnehin schon ohne Job da) , halte ich einfach nicht für richtig.

Wenn man es so will sollte man dafür kämpfen wieder eine Planwirtschaft einzuführen, nur hier gibt es für einen Angestellten auch eine Arbeitsgarantie.
 
für mich gibts in dem fall nur eine kurze meinung:
entweder wird der betrieb oder teile (aktien) verstaatlicht, gehen also in die hand des staates über und können später von der firma zum dann üblichen MARKTWERT zurückgekauft werden
oder die firma geht pleite.

subventionen darf es meiner meinung nicht geben und sind für mich ein zeichen dafür, dass das derzeitige kapitalistische system nicht funktioniert und es eben vlt. doch nicht klug ist kernbetriebe einer region (wie opel) zu verscherbeln/verscherbeln lassen.

--> ingesammt wären mir mehr verstaatlichte betriebe lieber. ich sehe das nicht negativ, ganz im gegenteil. es wäre eine option nicht einen ruinösen wettbewerb zu forcieren sondern einen mit 'Gewissen' und maßen -> auch ohne sinnlose überproduktionen.
natürlich schreibt sich das einfacher als es ist, aber es gibt/gab genügend betriebe die mit der richtigen staatlichen aufsicht funktionierten und gewinn abwarfen. die bank austria fällt mir spontan ein, für deren verkauf meiner meinung den verantwortlichen ein prozess gemacht werden sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Verstaatlichung würde auch nichts bringen. In unserer Regierung gibt es schon genug Leute, die Ihre Arbeit nicht ganz uneigennützig erledigen.
Dass die Preise in Amerika für Autos viel niedriger sind, ist doch unbestritten. Das gilt selbst für in Europa gefertigte Modelle.
Die Dt. Autohersteller müssen Ihre Preise hierzulande senken. Doch dann wird man diese später nicht einfach erhöhen können. So oder so haben sich die Autokonzerne in eine Sackgasse gefahren.
Dass allerdings einige Organisationen die Bevölkerung dazudrängen jetzt ein Auto zu kaufen, weil das doch so sinnvoll ist, finde ich eine Frechheit.
Warum soll man diese , auch die Amerikanischen, Autokonzerne unterstützen ?
Was soll man denn dort subventionieren? Die Fortführung des Missmanagements ?
Für einen Neuanfang ist jetzt die richtige Zeit gekommen.

@sledge
Es ist einfach so, dass es nicht mehr Arbeitsplätze geben kann als die Nachfrage erfordert. Durch das Missmanagement der Führungsetagen werden schwierige Zeiten auf die Autohersteller zukommen. Dementsprechend werden die Arbeitsplätze nicht zu retten sein.
Es mag sein, dass die Automobilindustrie der wichtigste Sektor ist. Die Zulieferer werden uns nicht alle wegsterben. Es wird immer eine Nachfrage nach Autos geben. Dementsprechend werden uns die Zulieferer nicht eingehen und der Arbeitsplätzeabbau wird nicht alle Arbeitsplätze treffen.
 
@fjmi
[...]und sind für mich ein zeichen dafür, dass das derzeitige kapitalistische system nicht funktioniert [...]

Das derzeitige kapitalistische System funktioniert super. Denn das was gerade passiert, ist perfekt funktionierender Kapitalismus. Im Kapitalismus ist es nun mal erforderlich, ein Angebot zu bieten, dass auf die Nachfrage abgestimmt ist. Nur das wurde leider von Hersteller wie Opel total verpennt.



Subventionen werden dabei langfristig nichts bringen, das stimmt. Wenn keine Nachfrage vorhanden ist, dann kann der deutsche Staat immer wieder hunderte Milliarden Subventionen bieten. Es wird aber immer wieder nur verpulvertes Geld sein, um den aktuellen Betrieb am laufen zu halten und die Symptome zu bekämpfen. Die eigentliche Ursache bleibt bestehen. Die eigentliche Ursache, der Mangel an Nachfrage an den angebotenen Produkten, bleibt bestehen. Und wenn die Nachfrage schwindet, dann ist es nun mal unvermeidbar, dass Arbeitspläte verloren gehen. Eine Subvention verzerrt nur den Markt.

@Sledge
Als offensichtlich Unbeteiligter sagt sich sowas auch sehr einfach.....
In dem Moment, wo der Staat beginnt, solche Unternehmen zu subventionieren, ist jeder deutsche Bürger beteiligt! Es geht schließich um Milliarden von Steuergeldern, für die so mancher extrem hart gearbeitet und dabei auch keine Subventionen bekommen hat.
 
wo hat opel was verpennt? wäre mir neu, dass die direkt probleme haben, viel mehr aber ihr "eigentümer", GM.
 
Wenn GM Insolvenz anmeldet, werden natürlich auch die Werke und Sachen von der Marke Opel in die Insolvenzmasse eingehen.
 
@Sledge
Zitat:
Als offensichtlich Unbeteiligter sagt sich sowas auch sehr einfach.....
In dem Moment, wo der Staat beginnt, solche Unternehmen zu subventionieren, ist jeder deutsche Bürger beteiligt! Es geht schließich um Milliarden von Steuergeldern, für die so mancher extrem hart gearbeitet und dabei auch keine Subventionen bekommen hat.

Das is ne ganz einfache Rechnung: Was ist billiger? Paar hundert tausende Arbeitslose mehr "durchzufüttern" + auf deren Kaufkraft verzichten, oder ne Milliarde BÜRGSCHAFT ( NICHT Subvention ) zu geben. Ich gehe jede Wette ein dass ne Bürgschaft billiger ist.

Wie ich schonmal erklärt habe, zahlst du mit deinen Steuergelder sowieso. Entweder mit der Bürgschaft, oder mit der Arbeitslosenhilfe die dann steigen würde.
 
es muss ja Sinn machen, wenn die Nachfrage wegbleibt, muss man irgendwann auch die Produktion abstellen. es bringt ja nix, die Autos da auf dem Opelgelände endzulagern.
Die Bürgschaft soll ja nur die nächsten Monate überbrücken, damit falls wie erhofft die Nachfrage wieder steigt, alles wieder seinen normalen Gang geht.
Im Falle einer pleite wären immer noch die ganzen Fabriken und Maschinen da, und ausgebildete Leute, die das können - würde ein anderer Investor kommen, könnte man auch weitermachen.

ganz interessant, wenn das stimmt was hier steht:
http://www.bild.de/BILD/auto/2008/06/fiat-phylla/oekologisch-korrekter-stadtfloh.html
Allein mit dem über die Solarzellen am Auto gewonnenen Strom beschränkt sich die Reichweite auf bis zu 18 Kilometer am Tag.
das hätte ich net gedacht, das die heutige Technik so gut ist!
Fiat verspricht bis zu 90 Prozent weniger Betriebskosten als bei einem herkömmlichen Pkw.
und das ist das Problem. Mit einem wartungsfreien Auto kann man eben kein Geld verdienen... :rolleyes:

es gab doch neulich diesen Investor, der Opel übernehmen wollte, diesen Solarfritzen
 
walter08 schrieb:
und das ist das Problem. Mit einem wartungsfreien Auto kann man eben kein Geld verdienen... :rolleyes:

es gab doch neulich diesen Investor, der Opel übernehmen wollte, diesen Solarfritzen

Nein, die Autobauer haben eher das Problem, dass der Gebrauchtwagenmarkt so stark ist. Das sind selbstgemachte Probleme, ähnlich wie dem mit Microsoft Vista und XP. Heutige Fahrzeuge halten länger, als es den Herstellern lieb ist.
 
ist auch korrekt, ich hab mir das auch gerechnet: Neuwagen mit bissel Steuerersparnis gegen nen Gebrauchten. Die Reparaturkosten sind bei nem Gebrauchten halt nur 1/10 so hoch.
Und der Wertverlust bei Autos ist ja heftig.

Trotzdem haben die Anbieter die Aufgabe, neue Produkte so zu verbessern, das die Kunden es kaufen - ich werde bestimmt von XP auf W7 umsteigen, wenn das so gut wird, wie angekündigt. Das gilt bei Autos auch. Golf6 mit Mehrverbrauch im Vergleich zum Golf3? dafür hab ich kein Geld über, sorry
 
Odium schrieb:
Wenn GM Insolvenz anmeldet, werden natürlich auch die Werke und Sachen von der Marke Opel in die Insolvenzmasse eingehen.

aber daran ist wohl nicht opel mit einer falsche positionierung am markt schuld?
 
Das is ne ganz einfache Rechnung: Was ist billiger? Paar hundert tausende Arbeitslose mehr "durchzufüttern" + auf deren Kaufkraft verzichten, oder ne Milliarde BÜRGSCHAFT ( NICHT Subvention ) zu geben. Ich gehe jede Wette ein dass ne Bürgschaft billiger ist.

Eine Bürgschaft für Opel wäre meiner Meinung nach nicht billiger. Opel hat eine Bürgschaft von 1,3 Mill. für 2009 und weitere 0,5 Mill. für 2010 angefordert. Dem entgegen stehen circa 50000 gefährdete Arbeitsplätze. Von den 1,8 Mill. könnte man recht lange die höhere Zahl von Arbeitslosen abfedern.

Aber Arbeitslose hin oder her. Ein großes marktwirtschaftliches Problem sehe ich in der dadurch entstehenden Marktverzerrung und damit einhergehenden Wettbewerbsnachteilen für andere Hersteller.
Ich würde es als Strafe für die weniger betroffenen Hersteller sehen, die in den letzten Jahren hinreichend viel dafür getan haben, der Nachfrage am Markt zu folgen, z.B. indem sie Millionen investiert haben, um sparsame Autos zu bauen. Konzerne wie GM haben sich dieses Geld für Forschung und Entwicklung in die Tasche gesteckt und nun wundern sie sich, warum keiner mehr ihre Autos kauft.
Und es ist ja nicht so, dass alle Automobilhersteller gleichermaßen betroffen sind. Ein anderer sehr großer Konzern in Deutschland hat damit weniger Probleme und braucht keine Bürgschaft. Und das hat offensichtlich einen Grund. Die bauen Autos, die den Wünschen der Kunden genügen z.B. durch tolles Design, Sparsamkeit usw.
Wenn Opel diese Bürgschaft bekäme, dann wäre die initiale Ursache, nämlich dass deren Autos zu wenig gefragt sind, nicht bekämpft. Da sollten die sich mal lieber überlegen, wie man Autos baut, die auch genügend Absatz finden.
 
fjmi: Was spielt das für eine Rolle, wer Schuld hat? Zur Zeit drosseln fast alle Autohersteller ihre Produktion, aber Opel hat konstant über Jahre an Marktanteilen in Deutschland verloren. Mir ist es völlig egal, ob eine Automarke den Bach runter geht oder nicht. Zuviele projezieren irgendwelche Charaktere in ein Auto und wollen nicht loslassen. Aber vor 15 Jahren war schon klar, dass die Zahl der Autohersteller schrumpfen wird.

Dem entgegen stehen circa 50000 gefährdete Arbeitsplätze. Von den 1,8 Mill. könnte man recht lange die höhere Zahl von Arbeitslosen abfedern.
Auch Arbeitslose finden mal einen neuen Job. Wer bei Opel arbeitet, muss sich einfach klarmachen, dass seit Jahren die Zeichen mies sind. Während die Kollegen bei VW sich über einen hohen Aktienkurs freuen oder die Belegschaft bei Porsche satte Prämien kassiert, hätte man als Opelmitarbeiter im Hinterkopf haben müssen, sich mal nach einem neuen Arbeitgeber umzusehen.
Natürlich ist es viel angenehmer, wenn man das nicht tut, nicht umzieht und darauf hofft, dass der Steuerzahler einspringt. Und ja, ich weiß, dass das nicht jeder kann. Aber wenn bald ein paar tausend Leute in Bochum einen neuen Job suchen und wegen dem Überangebot dann nichts finden, ist es noch schlimmer.
 
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