Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst Bund und Kommunen

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devOh schrieb:
[...]Egal in welchen Bereich bin ich aber eh der Meinung die Streiks in Deutschland sind doch eher handzahm im Vergleich zu Streiks in anderen europäischen Ländern, besonders wenn man mal nach Frankreich schaut.

Frankreich ist aber halt auch ein shithole. Ich bin dort gerne und oft, aber man merkt, dass der generelle Lebensstandard niedriger ist. Vielleicht nicht die Zufriedenheit und auf jeden Fall nicht die Qualität des Essens, aber beispielsweise die stark forcierte Urbanisierungspolitik (die in Frankreich aber auch mehr Sinn ergibt als in Deutschland) oder der Zustand der Bausubstanz.

Insoweit sind die ständig streikenden Länder kein Positivbeispiel, sondern eher Mahnmal dafür, es nicht zu übertreiben.
 
Idon schrieb:
Insoweit sind die ständig streikenden Länder kein Positivbeispiel, sondern eher Mahnmal dafür, es nicht zu übertreiben.

Da hast du natürlich recht, aber die Mentalität der "nicht streikenden Bevölkerung" ist da meines Wissens nach auch anders als in Deutschland. Hier wird sich ja direkt beklagt wenn ein Streik irgendetwas ein wenig schwieriger macht...
 
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Hallo

mykoma schrieb:
Herr Spahn war nochmal was genau, Bankkaufmann und später Studium der Politikwissenschaft?
Deine Kritik an Herr Spahn und seiner Politik ist berechtigt, aber...

Tomislav2007 schrieb:
Ich würde gerne die Reaktionen sehen, wenn Herr Spahn verkünden würde das er allen Mitarbeitern im Gesundheitswesen eine Prämie zahlen möchte aber das dafür die Beitrage steigen müßten.
...mir ging es nur um die Reaktionen der klatschenden und jubelnden Beitragszahler wenn der Beitrag erhöht würde um den Mitarbeitern im Gesundheitswesen mehr Gehalt und/oder Prämie zu zahlen.
Ob die Beitragszahler immer noch klatschen, jubeln und rufen würden "Sehr gerne für die wertvollen Mitarbeiter im Gesundheitswesen" ? Ich glaube nicht.

mykoma schrieb:
Pflegepersonaluntergrenzen (von Herrn Spahn eingeführt) dienen auch nicht der besseren Versorgung von Patienten sondern als reines Druckmittel zur Veränderung der Krankenhauslandschaft (Schließung/Abschaffung von Krankenhausbetten).
Was aber nichts gebracht hat, wenn bei uns Urlaubssaison ist oder Mitarbeiter krank sind dann werden nur für diese Zeit Mitarbeiter von der Zeitarbeit geholt, mehr Stammpersonal wurde nicht eingestellt.

Hagen_67 schrieb:
Seit Jahren redet die Pflege, seit Jahren machen wir auf die Missstände aufmerksam. Aber das hat nie irgnedwen interessiert. Und ich hoffe, dass es jetzt mal etwas scheppert. Damit diese Gesellschaft einmal merkt wie es ist, wenn noch weniger Menschen den Beruf der (wie der eine oder andere hier behauptet überbezahlten) Pflege ausüben.
Was soll denn jetzt noch scheppern ? Die Corona Hochphase ist doch vorbei, alle Krankenhäuser fahren gerade (oder haben schon) ihre für Corona reservierten Betten/Stationen runter.
Die Forderung nach einem Corona Bonus paßt in vielen Krankenhäusern nicht zum Arbeitspensum, in vielen Krankenhäusern war in der Corona Hochphase weniger los weil alles runter gefahren wurde.
Jetzt wäre ein Mehrarbeitsbonus sinnvoller, weil alles wieder hoch gefahren wurde und mehr behandelt/operiert wird um die Verluste rein zu holen, aktuell ist mehr los als vor und in der Corona Hochphase.

Hagen_67 schrieb:
Weil mir das Wasser teils bis zum Hals steht.
...
Weil so, wie es aktuell ist, werden die, die noch da sind langsam immer mehr verheizt.
Und das wird durch eine realistische Gehaltserhöhung besser ?

Hagen_67 schrieb:
Nur wenn die Pflegkraft in München etwa 50% ihres Gehaltes in die Miete investieren muss, wird es schwer neue Mitarbeiter zu bekommen. Wir verlieren hier Mitarbieter, die nach Österreich gehen, die in die Schweiz gehen. Oder die zumindest den Raum München verlassen, wei das Leben woanders günstiger ist.
Damit das aufhört müßte man die Gehälter um mindestens 25% anheben und daran glaubst du doch selber nicht.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
... Damit das aufhört müßte man die Gehälter um mindestens 25% anheben und daran glaubst du doch selber nicht.

Grüße Tomi
Also setze ich mich brav hin und halte schön die Klappe und mach weiter wie bisher. Hauptsache niemand fühlt sich gestört, oder was.
Nö, mit Sicherheit nicht. 😉
 
Idon schrieb:
Urbanisierungspolitik (die in Frankreich aber auch mehr Sinn ergibt als in Deutschland) oder der Zustand der Bausubstanz.
Die Bausubstanz ist bei uns auch nicht gut, guckt man sich Häuser/Wohnungen in der unteren Hälfte an. Die öffentliche Infrastruktur hat ihre besten Tage auch schon lange hinter sich und ist nicht ansatzweise für die veränderten Anforderungen der Zukunft gerüstet. Dazu das höchste Renteneintrittsalter, die niedrigste Rente und die meisten alten Pfandflaschensammler. Das gibt es so in Frankreich nicht. Kein Wunder, laben sie sich am Euro, während für Deutschland der Euro eine Askese ist.
 
Wie immer wenn es um Gewerkschaften geht, diesen Haufen von taugenichts Subjekten kann ich einfach nicht ausstehen.

Wie immer, wer mit dem Gehalt nicht zufrieden ist, mehr Einsatz, besser verkaufen, weiterbilden und im Zweifel umorientieren.
 
Apollons Axle schrieb:
Die Bausubstanz ist bei uns auch nicht gut, guckt man sich Häuser/Wohnungen in der unteren Hälfte an.

In Frankreich stellen über 12% der Häuser eine Gefahr für ihre Bewohner dar. Das ist in Deutschland nicht der Fall.

Apollons Axle schrieb:
Die öffentliche Infrastruktur hat ihre besten Tage auch schon lange hinter sich und ist nicht ansatzweise für die veränderten Anforderungen der Zukunft gerüstet.

Wir haben viele Leitungen unterirdisch verlegt. Das Bahnnetz muss weiter ausgebaut werden, ansonsten sind wir schon sehr weit vorne mit dabei. Sowohl Ausbauzustand, als auch Instandhaltung.

Apollons Axle schrieb:
Dazu das höchste Renteneintrittsalter, die niedrigste Rente und die meisten alten Pfandflaschensammler. Das gibt es so in Frankreich nicht. Kein Wunder, laben sie sich am Euro, während für Deutschland der Euro eine Askese ist.

Kein Land profitiert so sehr vom großen Binnenmarkt wie Deutschland.

Die Franzosen pumpen weit mehr Geld in die Rente - während der Arbeitszeit und als Steuerausgleich. Das sehe ich nicht als Vorteil.
 
Hallo

Hagen_67 schrieb:
Also setze ich mich brav hin und halte schön die Klappe und mach weiter wie bisher.
Du hast geschrieben das du seit 15 Jahren deine Kollegen/innen zum streiken animierst, wie lange willst du das noch erfolglos machen, bzw. wie lange brauchst du noch bis du merkst das es sinnlos ist ?
Im realen Leben sage ich Menschen die seit Jahren/Jahrzehnten über Ihre/n Arbeit/Arbeitgeber jammern/meckern genau das:
Halt den Mund und ertrage es oder such dir eine/n neue/n Arbeit/Arbeitgeber, wenn man nichts ändern kann gibt es keine andere Möglichkeit.

Grüße Tomi
 
@Heelix Mehr Einsatz, besser verkaufen funktioniert nur ein einigen Berufen nicht, insbesondere dort, wo nach Tarif bezahlt wird, lassen sich die AG selten auf was anderes ein, sofern man nicht irgendetwas elementar wichtiges oder seltenes anbieten kann, um herauszustechen.

Weiterbildungen sind eine Option, aber auch da nur begrenzt effektiv.

Umorientieren ist eine Option die man immer hat, aber je älter man ist, desto schwieriger fällt einem sowas und dann gibt es Leute, die ihren Job nicht nur wegen dem Geld machen.

Wenn ich das jetzt mal auf mein Berufsfeld Krankenpflege anwende sieht das wie folgt aus:
Fort- und Weiterbildung: (geringere) Zusatzqualifikationen wie z.B. Hygiene oder Praxisanleiter müssen gar nicht vergütet werden, bei mir im Haus erhalten die Personen mit der Zusatzqualifikation 50€/Monat.
Zweijährige Fachweiterbildungen (zB Intensiv/Anästhesie, Dialyse & Nephrologie, Stroke, Chemotherapie, Psychiatrie) setzen die Gehaltsstufe um ein Level hoch, statt P7 als normale Krankenpflegekraft ohne Zusatzqualifikation geht eine Fachkraft direkt in P8, in den sogenannten anspruchsvollen Bereichen von P8 in P9.
Jede Stufe bedeutet ~150€ Brutto mehr.
Höher geht's dann nicht mehr von der Stufe aus, man kann lediglich noch bei mir im AVR (müsste im TVöD auch so sein, man korrigiere mich, wenn ich falsch liege) nach entsprechend langer Zeit im Beruf beim gleichen Arbeitgeber in die nächsthöhere Unterstufe kommen, die bedeutet auch jeweils ~150€ Brutto mehr, das ist aber etwas, was jeder mit der Zeit bekommt.

Ab P10 kommt man nur mit Leitungspositionen (eher rar gesäät), 10 & 11 für Stellvertretungen ohne Zusatzqualifikation, P12 aufwärts sind für Abteilungs- und Bereichsleiter, je nach Anzahl der untergeordneten Mitarbeiter, ähnlich wie bei Fachweiterbildungen gibt es solche Positionen in der Regel auch nur für Leute mit zweijähriger Fachweiterbildung, da für gewisse Abrechnungen eine derartige Führungskraft vom DKG gefordert wird.
Höhere Leitungsebenen jenseits Abteilungsleiter erreicht man meistens nur über Studiengänge Pflegemanagement oder Pflegewissenschaften, selten über Weiterbildungen.
Bei Gehaltsstufe P16 ist dann allerdings auch schon Schluss und auch bei höheren Stufen steigt das Gehalt im Höchstfall um 500€, in der Regel wie zuvor eher zwischen 150 und 250€, alles Brutto versteht sich.


Die Krankenpflege braucht vor allem bessere Arbeitsbedingungen, unsere Gesellschaft braucht eine grundsätzliche Anpassung von Gehältern und den laufenden Lebenserhaltungskosten, das ist zumindest meine Ansicht.
 
Idon schrieb:
Kein Land profitiert so sehr vom großen Binnenmarkt wie Deutschland.

Die Franzosen pumpen weit mehr Geld in die Rente - während der Arbeitszeit und als Steuerausgleich. Das sehe ich nicht als Vorteil.
Profitieren tun die Wohlhabenden und noch die, die per Tarif bei Konzernen und paar größeren tarifgebundenen KMUs noch beschäftigt sind. Der Rest legt mit Niedriglöhnen beim Exportüberschuss in die EU drauf. Der Staat gibt seinen Pflegern beispielsweise dafür wenig Lohn, dass das gesparte Geld die anderen Ländern ausgeben können, damit sich dort paar Leute nen Daimler vor die Tür stellen können, vereinfacht gesagt. Die EZB, Target2 und Kredite machen es möglich. Würde Deutschland so leben wie der Rest, der Euro hätte bestenfalls 1/5 von seinem heutigen Außenhandelswert oder wäre schon weg vom Markt.
 
Wir hatten bereits vor Seiten geklärt, dass z. B. Pfleger auch nicht schlecht verdienen.

Und auch ein Arbeitsloser profitiert indirekt von der Automobilindustrie: Durch hervorragende Krankenhäuser, Straßen, Bildungssysteme etc.

Der allgemeine Lebensstandard ist insbesondere in den ärmeren EU-Staaten deutlich niedriger, auch und vor allem in den Bereichen, die uns Deutschen besonders wichtig sind (Wohnung, Unterhaltungselektronik).
 
@mykoma
Wenn die Gehälter zu gering sind wäre die richtige Konsequenz keiner will es tun und die Gehälter steigen dann zwangsläufig.

Sicher hast du recht das es viele Berufe gibt da kann man nicht einfach durch einen AG Wechsel mehr Geld bekommen, aber an dieser Stelle bin ich einfach gestrickt, wer zwingt einen den diesen Job dann zu machen ?
Als ich damals mein Abi hatte jung keine Ahnung von nichts hab ich geschaut was interessiert mich und wo kann ich später brauchbar Geld bekommen. Gesagt getan Maschinenbau studiert.

Eine Verwandte verdient ihr Geld in dem sie ost europäische Pflegekräfte vermittelt. 24/7 Pflege zuhause und das alles gut bezahlbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem habt ihr in jedem Bereich in dem die Kunden die Kosten nicht selbst tragen, sondern Dritte z.B Pflege, Gesundheit und soziale Bereiche.
Das Gesundheitsausgaben betragen bereits 11,7% des gesamten BIP. Wie soll da eine Lohnerhöhung finanziert werden?! Von wem? Das ist bereits Top 3 weltweit.
 
Hallo

mykoma schrieb:
Umorientieren ist eine Option die man immer hat, aber je älter man ist, desto schwieriger fällt einem sowas und dann gibt es Leute, die ihren Job nicht nur wegen dem Geld machen.
Es ist doch bekannt was man in welchen Berufen verdient und leisten muss, wenn man sich für einen Beruf mit schlechter/n Bezahlung/Arbeitbedingungen entscheidet darf man hinterher nicht meckern.
Das man sich einen Beruf aus Gründen wie Ideologie/Interesse/Leidenschaft aussucht ist eine tolle Sache, aber die Bezahlung und Belastung sollte man bei seiner Lebensplanung zumindest einbeziehen.

mykoma schrieb:
Die Krankenpflege braucht vor allem bessere Arbeitsbedingungen,
Das kann man nicht dick genug unterstreichen, Gehaltserhöhungen sind zwar immer gut aber würden alleine nicht die Probleme in der Krankenpflege lösen.

mykoma schrieb:
unsere Gesellschaft braucht eine grundsätzliche Anpassung von Gehältern und den laufenden Lebenserhaltungskosten, das ist zumindest meine Ansicht.
Meinst du eine Anpassung von allen Gehältern ? Wenn Ja dann würde es nicht lange dauern bis die Lebenshaltungskosten in gleichem Umfang steigen und wir nichts gewinnen würden.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Idon schrieb:
Der allgemeine Lebensstandard ist insbesondere in den ärmeren EU-Staaten deutlich niedriger, auch und vor allem in den Bereichen, die uns Deutschen besonders wichtig sind (Wohnung, Unterhaltungselektronik).
Nur fällt der hier nicht vom Himmel, noch sprudelt hier Erdöl. Das ist harte und hochqualifizierte Maloche, um eine der stärksten Weltwirtschaften zu haben. Und relativ dazu sind wir bettelarme Hunde im Median und ne Infrastruktur, die man eher in Simbabwe vermuten würde.

uincom schrieb:
Das Problem habt ihr in jedem Bereich in dem die Kunden die Kosten nicht selbst tragen, sondern Dritte z.B Pflege, Gesundheit und soziale Bereiche.
Das Gesundheitsausgaben betragen bereits 11,7% des gesamten BIP. Wie soll da eine Lohnerhöhung finanziert werden?! Von wem? Das ist bereits Top 3 weltweit.
Sich beispielsweise bei der Finanzierung breiter aufstellen und das obere Fünftel, das hier wie die Made im Speck lebt, angemessen an der Staatsfinanzierung beteiligen. Das untere Viertel hat ja Schröder und Muddi schon bis auf die Unterhosen ausgezogen und ein weiteres Zerstören der restlichen Mittelschicht hätte den Staatskollaps zur Folge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich investiere mehr als 50% für die Allgemeinheit, ich denke, das ist genug.

Dazu kommen weitere Investitionen via Umsatzsteuer etc., die natürlich absolut auch viel höher sind als bei niedrigen oder gar keinen Einkommen.


Wenn arbeiten würde, wer arbeiten kann, könnte das Geld auch sinnvoller und langfristiger angelegt werden. Die Finanzierung von Hartz4-Dynastien ist jedenfalls nicht der Teil, den ich gerne von meinem Geld unterstützt sehe.
 
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Idon schrieb:
Generell sollten Streiks Schadensersatzansprüche seitens der betroffenen Bürger auslösen. Das würde die eine oder andere wahnsinnige Gewerkschaft sicherlich etwas einfangen.
Wenn auch nur 25% dieser Schadenersatzansprüche auf den Arbeitgeber entfallen, dann würden die sich vielleicht auch endlich mal bemühen, einen Streik komplett zu verhindern ... indem sie rechtzeitig in Verhandlungen eintreten.
Mit einem AG-Anteil (allerdings wäre ich da eher für 100% ... aber 50/50 reicht mir auch) finde ich die Idee schon garncht so schlecht ... gerade im Dienstleistungsbereich wäre der Druck bzw. die Angst vor Streiks dann endlch mal auf AG-Seite etwas größer. Bisher schaffen die es ja oft wunderbar, die Wut der Betroffenen auf die Streikenden umzulenken.
Idon schrieb:
obwohl Amazon explizit auch ex-Straftäter und Langzeitarbeitslose einstellt,
Genau ... dieses Gesocks soll sich gefälligst zum Sterben in den Wald legen ... Frechheit, dass die bei Amazon sogar Vorarbeiter werden können. Und dann fordert auch noch eine Gewerschaft, dass die etwas über Mindestlohn bekommen sollen ... Pfui Deibi.

"Ex-Straftäter" sind Verurteilte, die ihre Strafe abgesessen haben (damt sind sie ganz offiziell rehabilitiert) ... warum sollten die dann nichtmal bei einem Paketsklaventreiber einen brauchbaren Tarif bekommen können?
Oder hast du nur Angst, dass du dir deine 300 Retouren pro Jahr ohne Paketsklaven nicht mehr leisten kannst?

Und Langzeitarbeitslose? Ich finde es sehr gut, wenn die wenigstens irgendwas arbeiten dürfen. Das sind auch Menschen und die sind entgegen der allgemeinen Meinung der selbsternannten Leistungsträger zum Teil auch recht Leistungsfähig.
Ich glaube den Job eines Paketboten würde keiner von euch IT-Nerds länger als 2 Wochen durchhalten ... seid froh, dass ihr das nicht nötig habt. Ich bin jedenfalls froh, dass mich das Jobcenter dank des fehlenden Führerscheins nicht in diese Sparte pressen konnte (ich weiß, die nennen das gerne "vermitteln" ... ein Witz :lol:).
Hagen_67 schrieb:
Es wird hier darüber geschimpft, dass wir bereit sind zu streiken. "Buh, Ihr fiesen Egositen, Ihr lasst die Patienten in ihrem Leid allein...".
Ich hoffe, das bezog sich jetzt nicht auf mich ... ich wollte damit lediglich aufzeigen, dass es in der Pflege eben viele Menschen gibt, die sich wirklich den Arsch aufreißen, wenn Not am Mann ist, und das eben seit Jahrzehnten aus den Chefetagen heraus ausgenutzt wird, um , wie man das so fein sagt, "Prozesse zu optimieren" ... also mehr Leistung aus den Untergebenen herauszupressen.
Wegen mir könnt ihr gerne mal ein paar dieser Berufs-Optimierer aus ihren Chefetagen werfen, denn genau die sind die eigentlich Hauptverantwortlichen für eure Lage.
Tomislav2007 schrieb:
Meinst du eine Anpassung von allen Gehältern ? Wenn Ja dann würde es nicht lange dauern bis die Lebenshaltungskosten in gleichem Umfang steigen und wir nichts gewinnen würden.
Das muss nat. verhindert werden ... also sollten die Unteren Gehälter und die Oberen sich einfach entgegenkommen ... doofe Idee findest du? ... das dachte ich mir.
Idon schrieb:
Wenn arbeiten würde, wer arbeiten kann, könnte das Geld auch sinnvoller und langfristiger angelegt werden.
Das Problem dabei ist aber, dass Teile dieser sgenannten Hartz4-Generationen arbeiten würden ... auch für nicht ganz so viel Geld ... aber niemand will sie einstellen ... die Bewebungen landen oft sofort im Müll, wenn man ihnen nicht gleich ansieht, dass man da der Konkrenz eine wichtige Fachkraft wegschnappen kann.

Ich glaube noch immer, dass der Fisch vom Kopf her stinkt.
Die paar tausend wirklich faulen UND dummen (eins alleine reicht in DE ja angeblich nicht für die Dauerarbeitslosigkeit) sollten eine Volkswirtschaft nicht ins Straucheln bringen ... wir haben Jahrhunderte lang eine ganze Kaste durchgefüttert, die eigentlich nichts anderes tat, als sich vollzufressen und Inzest zwecks Machterhalt zu betreiben (Adel). Und zu den Zeiten war auch Mitteleuropa bis auf die Fürsten- und Königshöfe alles andere als wohlhabend.

Es muss nur aufhören, dass unsere Wirtschaft ihre Prozesse auf Staatskosten optimiert ... und eine Generation an Aufstockern und Armutsrentnern nach der anderen produziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
[...]Genau ... dieses Gesocks soll sich gefälligst zum Sterben in den Wald legen ... Frechheit, dass die bei Amazon sogar Vorarbeiter werden können. Und dann fordert auch noch eine Gewerschaft, dass die etwas über Mindestlohn bekommen sollen ... Pfui Deibi.

"Ex-Straftäter" sind Verurteilte, die ihre Strafe abgesessen haben (damt sind sie ganz offiziell rehabilitiert) ... warum sollten die dann nichtmal bei einem Paketsklaventreiber einen brauchbaren Tarif bekommen können?
Oder hast du nur Angst, dass du dir deine 300 Retouren pro Jahr ohne Paketsklaven nicht mehr leisten kannst?

Und Langzeitarbeitslose? Ich finde es sehr gut, wenn die wenigstens irgendwas arbeiten dürfen. Das sind auch Menschen und die sind entgegen der allgemeinen Meinung der selbsternannten Leistungsträger zum Teil auch recht Leistungsfähig.
Ich glaube den Job eines Paketboten würde keiner von euch IT-Nerds länger als 2 Wochen durchhalten ... seid froh, dass ihr das nicht nötig habt. Ich bin jedenfalls froh, dass mich das Jobcenter dank des fehlenden Führerscheins nicht in diese Sparte pressen konnte (ich weiß, die nennen das gerne "vermitteln" ... ein Witz :lol:).


Vielleicht solltest du nachts keine Foren mehr lesen und kommentieren...

Ich finde es gut, dass Amazon explizit Langzeitarbeitslose und Ex-Straftäter einstellt. Das wird meines Erachtens auch viel zu wenig positiv herausgestellt.

Amazon-Mitarbeiter verdienen weiterhin (deutlich) über Mindestlohn. Amazon ist aber kein Einzelhändler, deshalb ist der von verdi geforderte Tarif schlicht falsch, die ganze Propaganda drum herum also dumm und der Sache insgesamt schädlich.


DerOlf schrieb:
Das Problem dabei ist aber, dass Teile dieser sgenannten Hartz4-Generationen arbeiten würden ... auch für nicht ganz so viel Geld ... aber niemand will sie einstellen ... die Bewebungen landen oft sofort im Müll, wenn man ihnen nicht gleich ansieht, dass man da der Konkrenz eine wichtige Fachkraft wegschnappen kann.
[...]

Nö, ich habe exzellente Einblicke in diverse Jobcenter in Süddeutschland. Wer aus diesen Dynastien arbeiten will, der geht arbeiten. Ganz einfach. Den Sprung schaffen/wollen aber nicht viele.
 
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@Idon:
Bitte entschuldge den harschen Ton ... das war eigentlich nicht persönlich gemeint, sondern war mehr so ein "allgemein mal in die Runde bölken". Ich weiß das ist hier nicht angebracht.
Ich bitte dich um Entschuldigung.

Ich mag Amazon zwar nicht, aber ich finde diesen Teil der Politik dieses Unternehmens ausnahmsweise mal ... nicht "gut" sondern eben "ambivalent" (den Rest finde ich einfach Kacke). Denn es basiert keinesfalls auf noblen Absichten, dass Amazon Langzeitarbeitslose und Ex-Sträflinge einstellt.
Bei den Sträflingen bin ich mir nicht sicher, aber zumindest Langzeitarbeitslose sind für bis zu 6 Monaten von den Mindestlohnregelungen ausgenommen.
Das ist AUCH ein Weg, den Mindestlohn bei einem Teil der Belegschaft zu umgehen ... und dadurch bekommt der höhere Lohn der übrigen Belegschaft eben auch so ein "Geschmäckle".
Natürlich gibt es auch viele Lanzeitarbeitslose, die mit der Arbeit dort auf Dauer einfach überfordert sind und dann wieder aufhören oder gekündigt werden. Bei einigen geht es sicherlich auch einfach überhaupt nicht. Also braucht man regelmäßig Nachschub, den man legal von den Mindstlohn-Regelungen ausschließen kann (weswegen man dann auch immer sagen kann, man zahle über Mindestlohn bzw. "am oberen Ende" der sonst normalen Tarife in vergleichbaren Tätigkeitsfeldern).

Der Fall bei Amazon liegt aber wohl auch leicht anders, da es sich hier größtenteils um Mitarbeiter handelt, die typsche Tätigkeiten im "Versandhandel" ausführen.
Das ist kein Einzelhandelstarif, sondern einer, der eben auch für den Versandhandel gelten kann.

Bei Amazon will man eben einfach keine(n) Tarif(-bindung), um bei der Lohngestaltung flexibler sein zu können.
Ausserdem bringt es ja auch gutes Image, wenn das ab und zu mal medienwirksam bei Streikaufrufen zur Sprache kommt. ... und das hilft im Konkurenzkampf ... gerade im Online-Handel.

Das unterstützt natürlich noch die Antipatie in der Öffentlichkeit ... denn Amazon, das sind doch diese netten Pakete mit dem Lächeln drauf und die zahlen sogar "überdurchschnittlich".
Dass das in dem Bereich nur etwa 13 - 15 EUR die Stunde sind (wenn überhaupt), sollte man aber schon dazusagen.
Eine der Zusatzleistungen von Amazon ist sogar direkte Werbung für Amazon (Ermäßigung auf die Bestellungen - bis zu einer Jahres-Obergrenze) ... aber auch das sind maximal €10,- pro Monat mehr.
Naja ... ist ja nicht nichts ... also ist es ja schon "nett".
Allerdings muss man dafür dann aber auch X mal so viel Geld bei Amazon lassen. Das ist fast ein Rücklaufsystem, bei dem der größte Gewinner Amazon heißt.

Amazon spart effektiv durch die Verweigerung von Tarifverträgen.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Bitte entschuldge den harschen Ton ... das war eigentlich nicht persönlich gemeint, sondern war mehr so ein "allgemein mal in die Runde bölken". Ich weiß das ist hier nicht angebracht.
Wir wissen doch das du jeden Thread missbrauchst um deine Kapitalismus ist doof Parolen los zu werden.

DerOlf schrieb:
Amazon spart effektiv durch die Verweigerung von Tarifverträgen.
Amazon orientiert sich am Logistiktarif und zahlt sogar mehr, Amazon orientiert sich nicht wie von Verdi gefordert am Einzelhandelstarif, weil Amazon ein Logistiker und kein Einzelhändler ist.

DerOlf schrieb:
Wegen mir könnt ihr gerne mal ein paar dieser Berufs-Optimierer aus ihren Chefetagen werfen, denn genau die sind die eigentlich Hauptverantwortlichen für eure Lage.
Das ist leider wahr, damals in der guten alten Zeit haben wir Techniker/Meister entschieden was wir brauchen, heute entscheiden die BWLer mit Rotstift was wir bekommen.
Das Spiel kann ich mitspielen, mein offizieller Bestand an Ersatzteilen/Geräten ist deutlich kleiner geworden und dafür ist mein Schwarzbestand deutlich größer geworden.

Grüße Tomi
 
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