Nicht ver.di sondern der deutsche Staat hat verpennt, den Onlinehandel in die Arbeitsgesetzgebung einzubinden.
Amazon beschäftigt ausschließlich logistiker (die verkaufskräfte sind ausgelagert ... denn ja, die Händler bei Amazn sehen sich als Händler ... und das
sind eben auch zu einem großen Teil händler ... einige sogar Einzelhandelskaufleute mit Ladenlokal und Angestellten.
Natürlich stellt sich Amazon auf den Standpunkt, dass es ja selbst keinerlei Eizelhändler beschäftigt ... aber wo landet bitte der Gewinn aus den Verkäufen der Amazon-Handler ... die landen zu einem nicht geringen Teil bei Amazon.
Und solche "Preise" für seinen Service, kann sich sonst auch kein normaler Logistiker leisten.
Normale Logistiker nehmen "pro Paket" oder vereinbaren mit Großkunden pauschalen.
Amazon nimmt Gebühren auf jedes verkaufte Produkt. Und zwar unabhängig davon, wie viele Produkte im Paket sind (normale Logistiker berechnen ihre Preise nach Paketgröße und -gewicht ... Amazon berechnet seine Gebühren nach Stückzahl).
https://www.revoic.com/amazon-aendert-verkaufsgebuehren/
Und vor allem versendet Amazon die Pakete nichtmal selbst ... das machen DHL, UPS, GLS Hermes und Co.
Wie flexibel man als Amazonhändler sein muss kommt noch dazu.
Und wenn Amazon nicht nur der Marketplace ist, dann betreibt es doch selbst Handel und wäre damit ein Einzelhändler ... wie der Otto-Versand eben auch einer ist.
Das ist einfach kein reiner Logistiker, sondern ein für das deutsche Arbeitsrecht unfassbarer Hybrid. Und deswegen beißt ver.di da seit Jahren auf Granit.
Egal ob auf dem Gebiet der Logistiker oder auf dem der EInzelhändler ... Amazon spielt nirgends wirklich fair. Und der deutsche Staat hat dem nie einen Riegel vorgeschoben, weil Amazon ein regional wichtiger Arbeitgeber ist ... und weil halt auch irgendwo immer bald Wahlen sind.
dante1975 schrieb:
Da hätten wir denn bei Steuerklasse 1 ca. 1100€ Netto... Sry ist doch klar das da kein Langzeitarbeitsloser bleibt, wie soll man davon Miete, Strom, Fahrkarte usw. zahlen?
Ich zahle das alles momentan von nichtmal 800,- ... dafür nehme ich halt auch einiges hin ... und ich arbeite dafür selten mehr als 25-30 Stunden die Woche.
Also bitte. Es geht ... es ist nur nicht ganz so einfach.
Man darf dabei (leider) auch die Ansprüche der Leute nicht ausser acht lassen ... ich komme mit einem WG-Zimmer klar ... aber wer sich das nicht vorstellen kann, der zahlt halt auch in Bielefeld gleich mal ein drittel mehr für sein Wohnklo (ca 30m²) ... und das wäre bei meinem Gehalt momentan defnitiv nicht drin.
Wer natürlich für sich alleine eine 60m² 2-3ZKB Wohnung haben will, der kommt halt auch mit 1.100 nicht klar, vor allem wenn er noch ein Auto abstottern muss.
Aber ich weiß: Bescheidenheit ist eine Zier doch weiter kommt man ohne ihr.