Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst Bund und Kommunen

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Ach, was ich ganz vergessen hatte. Einge hier behaupten ja, das der ÖD soooo attraktiv sei und das ja sooo viele Leute aus der freien Wirtschaft in den ÖD drängen. Dann müssten mir diese Leute aber bitte erklären, wie diese Entwicklung zu Stande kommen soll.
 
Hagen_67 schrieb:
[...]
:D :D :D Das möchte ich sehen. Also Angehörige pflegen und noch in Vollzeit arbeiten um den eigenen jetzigen Lebensstil aufrecht erhalten.... Idon, wenn due jemanden zu hause pflegst, der so richtig krank und pflegebedürftig ist, dann prodzierst du auch nix mehr großartig an Besteck, Energie oder Straßen. Da kannst Du Dir sicher sein.
[...]


Danke für die Bestätigung, dass jeder Beruf wichtig ist und nicht nur Pflege, X oder Y.
 
DerOlf schrieb:
Ich habe die meiste Zeit auf Stationen mit vielen bettlägerigen Bewohnern gearbeitet ...
Ich nur relativ kurz, die längste Zeit war ich in der gerontopsych Abteilung beschäftigt – da gabs nicht so viele dauerhaft Bettlägrige, ich meine ein Prozent aller Bewohner, kann mich aber gerade auch täuschen.
Die Ausstattung mit Material und Hilfsgeräten (wie Lift) auf den Stationen war damals sehr gut, inwiefern die PDL sich für Personalerhalt bzw. Zuwachs engagiert hat kann ich nicht mehr erinnern. Ich und einige andere jüngere Kollegen andere haben damals das Haus verlassen da von kommunaler auf private Trägerschaft umgebaut werden sollte und u.a. personelle Einschnitte angekündigt und später wohl auch umgesetzt wurden.
Im regulären Stationsdienst waren wir in der Psych zu zweit plus gelegentlich Praktikant o.ä., Nachtdienst war allein auf ~25 Bewohner:innen. Auf „normalen“ Stationen war eine examierte Kraft plus Praktikant, Zivi, FSJler oder so im regulären Betrieb, Nachts eine examierte Kraft pro Station, manchmal abhängig vom Personalstand auch zwei Stationen – die Gesamtzahl der Bewohner pro Station lag zwischen zwanzig und dreißig. Da du offensichtlich schon mal Einblick hattest kannst du vielleicht nachvollziehen warum ich von Fließbandarbeit schrieb. Neben der Arbeit mit Bewohnern, Angehörigen und den Dokumentationspflichten blieb zuviel auf der Strecke. Das konnte und wollte ich in der Form irgendwann nicht mehr mit mir selbst und meinen Ansprüchen vereinbaren, selbst auf der „komfortablen“ Psych-Station, die verhältnismäßig wenig mit Angehörigen oder Sterbefällen konfrontiert war.

Bei Neubewertung der Pflegestufe machte es Sinn die nächsthöhere anzustreben, wenn möglich, ältere Menschen überschätzen oft ihre Fähigkeiten und/oder sind dermaßen mit Scham behaftet eigenes Unvermögen sich und gegenüber anderen (besonders Fremden) einzugestehen das hier Angehörige/Profis darauf verständnisvoll aber bestimmt hinwirken sollten. Wirklich besser wird der Gesamt-Gesundheitszustand nie, oft kann immerhin der status quo lange erhalten bleiben. Wie auch immer, das ist ein schwieriges und komplexes Thema und führt mEn hier zu weit vom eigentlichen Thema weg.
 
@Mustis: Natürlich war die Haltung der AG immer, das eigentlich nix drin ist. Natürlich war das in den letzten Jahren bei fett brummender Wirtschaft nicht haltbar. Aber erstmal immer die Haltung der AG.

Und ist es nicht Deine und Tomis Haltung, das jeder für sich sorgen muss und wenn es einem nicht passt, muss man was verändern oder gehen?!?. Und das tue ich im Rahmen meiner Möglichkeiten. Es tut mir leid für alle, die jetzt keinen Job mehr haben oder richtig böse Angst um ihre Zukunft haben müssen. Aber das würde sich nicht ändern, wenn wir jetz sagen, wir verzichten.
Dann sollte der Staat lieber mal seine Möglichkeiten nutzen un schauen, dass er überall da die Seutern reinholt, die ihm zustehen. Steuervermeider, Cum-Ex, etc. Eine Lufthansa, die sich heute von der Allgemeinheit retten lässt, ist sogar heute nicht bereit ihre Steuerschluplöcher aufzugeben. Und der Staat macht mit. Banken, die in die Cum- Ex - Geschäfte verwickelt sind kommen zum größten Teil wegen Verjährungsfristen ungeschoren davon. Warum? Weil der Staat an Mitarbeitern zu deren Verfolgung spart.
Aber der kleine Mann soll verzichten. Wie oft muss ich das eigentlich noch wiederholen? Wenn wirklich kein Geld da wäre, wäre das eine andere Diskussions- Basis. Aber das Geld wäre eigentlich da. Und solanfge das so ist, bin ich nicht bereit zurückzustecken. Aber das ich nicht bereit bin zu verzichten zu Gunsten der von mir o.g. Gruppen macht mich in den Augen einiger hier wahrscheinlich wieder zu einem "gesellschaftschädigenden" und heuchlerischen Egosisten.
Ergänzung ()

Idon schrieb:
Danke für die Bestätigung, dass jeder Beruf wichtig ist und nicht nur Pflege, X oder Y.
Na, das tue ich doch gerne und habe ich immer getan. ich kann kein Brot backen (wenn, dann müsste das eher in den Waffenschrank, als in den Brotkorb :D ), ich kann auch keinen LKW fahren. Wenn ich Sachen im Internetzt bestelle und der Lieferant, der beschi...en bezahlt wird, kommt bei mir in den dritten Stock hochgesprintet, bekommt er immer 2 € Trinkgeld. Täte das jeder Kunde, der sich das irgendwie leisten kann, hätte der Fahrer einen richtig gut bezahlten Job.
Ich stelle doch die Wichtigkeit anderer Berufe nicht in Abrede, nur weil ich sage, mein Beruf braucht ne bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen um neue Mitarbeiter auzulocken. Woher kommt denn diese verquere Sichtweise?
 
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Hagen_67 schrieb:
Ach, was ich ganz vergessen hatte. Einge hier behaupten ja, das der ÖD soooo attraktiv sei und das ja sooo viele Leute aus der freien Wirtschaft in den ÖD drängen. Dann müssten mir diese Leute aber bitte erklären, wie diese Entwicklung zu Stande kommen soll.

Das ist relativ einfach erklärt. Das Paket des ÖD ist für die unteren Tarifgruppen, im Vergleich zur freien Wirtschaft, recht gut. Enger wird es, wenn spezialisierte Fachkräfte bzw. Führungskräfte (keine AT`ler) gesucht werden. Hier sind die Abstände zwischen den einzelnen höheren Lohngruppen und im Vergleich zur f. Wirtschaft zu gering. Entweder läuft es dann darauf hinaus, dass ein AT-Vertrag angeboten werden muss (was Betriebsräte immer doof finden) oder halt mit Zuschlägen gearbeitet wird. Dennoch ist es schwierig, z.B. "IT-Secs" zu bekommen. Die Erwartungen in Berlin liegen da im Schnitt bei 90k aufwärts und nicht selten drüber. Da kommt der ÖD nicht mit.
Daher auch der FACH-kräftemangel im ÖD.
 
Hagen_67 schrieb:
Weil überall Fachkräfte fehlen? Nicht nur im ÖD werden händeringend ITler etc gesucht? Ist schon putzig wie du versuchst, von 1-2 Beispielen, die sehr speziell sind, auf den gesamten ÖD zu schließen...
Hagen_67 schrieb:
Aber das würde sich nicht ändern, wenn wir jetz sagen, wir verzichten.
Das stimmt. Aber ihr würdet euch halt solidarisch zeigen, wovon ihr ja immer redet.... Btw. würden die Jobs auch nicht gerettet, wenn der Staat jetzt alles reinholt was du da vorschlägst. Denn davon zahlen sich die Gehälter in der freien Wirtschaft nicht. Aber deines... Du siehst nur, was andere haben und du vermeintlich nicht. Dabei schaust du ausschließlich nach oben. Nicht nach rechts oder links auf der selben Stufe geschweige denn nach unten. Was bringt es den jetzigen Kurzarbeitern wenn du auf Cum Ex verweist um deine FOrdrungen zu begründen? Die dein problem mit zuviel Arbeit nicht mal lösen? GEnau! Nichts! Denn von den Cum Ex Millionen wird der Lohn nicht bezahlt.

Zum Thema Fachkräftemangel im ÖD vor allem im IT BEreich: Liegt auch nicht nur an der Bezahlung. Sondern an den mangelnden Perspektiven dort. Und dem oft unattraktiven, da nicht aktuellem Arbeitsumfeld. Im ÖD wirst du fast immer als IT "Fachidiot" enden und von dieser Stelle nicht mehr wegkommen. Im der freien Wirtschaft ist man hingegen hochflexibel und kann mit seinem Wissen auch in gehobenere Stellen mit strategsicher Ausrichtung wechslen. Im ÖD sind die IT System selten state of the art. in der WIrtschaft hingegen hat man oft die möglichkeit, an modernsten System mitzuwirken. nicht in jeder Firma, aber das kann man sich vor ab ja aussuchen. ISt halt ähnlich wie bei der Pflege. Nicht unbedingt die Bezahlung schreckt ab, sondern das Arbeitsumfeld sowie generell der "Beamtenmuff". Kenne genügend ÖDler und Beamte, muss mich regelmässig mit denen auch in unserer Stadt auseinandersetzen. Ich würde da schon aus Mentalitäsgründen eher nicht dort arbeiten wollen, obwohl ich genau weiß, dass ich mit meiner Quali dort derzeit mehr verdienen würde bei weniger stress...

Ach aj und das ganze ist noch von PWC. =D Grade die würde ich derzeit neben E&Y, KPMG etc ja mit Vorsicht genießen. Diese ach so tollen berater, die am Ende doch nur das aussagen, was der CLient hören oder belegt haben will. Wirecard anyone? ^^
 
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Es ist natürlich insgesamt eine sehr vertrackte Situation.
Hätte die Pflege die Möglichkeit sich andeers zu organisieren, täte sie das. Dann würde es eher ein bisserl in Richtung "Marburger Bund" gehen. Aber das wird uns u.a. von politischer Seite her verwehrt. Also können wir uns nur in Richtung öffentlicher Dienst und somit hauptsächlich verdi zuwenden. Und noch nie war es so heftig, das u.a. meine Berufsgruppe als Zugpferd für viele andere genutzt wird in den Tarifverhandlungen.

Weiter kennt es die Gesellschaft nicht, das Pflege anfängt für sich aufzustehen. Aber wir haben es ein bisserl satt uns immer mit der "Menschlichkeit" erpressen zu lassen. Es liegt an den AG, wie lange gestreikt wird. Und die aktuellen Streiks, sein wir doch mal ehrlich. Das ist doch nix. Da musste ein paar geplante OPs verschoben werden. Und dann kommt der Aufschrei, das das aber doch Menschen sind, die eine OP brauchen und die jetzt wegen der Streiks länger Schmerzen haben. Aber daran sollte sich unsere Gesellschaft schon mal gewöhnen. An längere Wartezeiten, eine noch schlechtere Versorgung und mehr Schmerzen und Leid für die Betroffenen.
Bei der jetzigen Entwicklung werden im Jahr 2030 etwa 500.000 Pflegekräfte fehlen. Das sind nicht mal mehr ganz 10 Jahre. Wir haben drei Jahre Ausbildungszeit, bis wir den "Frischling" eigenverantwortlich auf die Patienten loslassen dürfen, mal ganz salopp ausgedrückt. Dann wären wir schon in 2023. Bis so ein "Frischling" dann gut im Sattel sitzt, dauert es in der Regel nochmal eineinhalb bis zwei Jahre. Dann sind wir schon in 2024.
Das heisst, wenn wir diesem Problem wirklich begegnen wollen hätten wir praktisch noch 2,5 Ausbildungszyklen Zeit. In den letzten Jahren wurden nicht ganz 150.000 Ausbildungen angetreten. Bei dieser Größe wären wir dann bei etwa 375.000 Kräften in 2030. Das sind immer noch 125.000 zu wenig. Und diese Rechnung ist sehr optimistisch. Denn da ist nicht miteinberechnet, das viele die Ausbildung nicht zu Ende bringen. Und diese Rechnung geht auch davon aus, das es nicht allzuviele Aussteiger bei den jetzigen examinierten Kräften gibt.

Und jetzt nochmal die Frage: Wie lange kann es sich unsere Gesellschaft noch leisten weg zusehen? Und können wir es uns als Gesellschaft wirklich leisten, nicht alle Hebel in Bewegung zu setzten (einschl. der Hebel rund ums Gehalt) um diesen Problem zu begegnen.
Und nur um es gleich vorweg zu sagen. Mir ist bewusst, das dieses Problem nicht nur die Pflege betrifft.
 
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Hagen_67 schrieb:
nd noch nie war es so heftig, das u.a. meine Berufsgruppe als Zugpferd für viele andere genutzt wird in den Tarifverhandlungen.
Und genau das ist das (verlogene) Problem.... "Du" darfst als Argument herhalten für alle anderen...

Hagen_67 schrieb:
Genau das ist das eigentliche Problem. Wo ist die Lösung von Verdi dazu, bzw. die prominenten Forderungen? Wird mehr Lohn für alle Ödler dieses Problem lösen? Nein, warum setzt sich Verdi also primär dafür ein statt dem eigentlichen Problem? So langsam müsstest du doch auch merken, dass du vor den Karren gespannt wirst...
 
Vielleicht habe ich es übersehen, aber wo steht den, dass "nur" im IT- Bereich ein großer Mangel an Fachkräften besteht?
Und ich habe mit meiner Aussage dazu auch nicht gesagt, dass "nur" im ÖD Fachkräftemagel herrscht. Ich gehe damit auf die aussage ein, dass der ÖD genug Zulauf hat, weil er ja ein soooo toller und guter Arbeitgeber ist.
 
Steht in deinem Link. ITK, Ingenieure und Pflege. Da ist der Fachkräftemangel besonders hoch. Und grade in beiden erst genannten trifft mehr oder weniger zu,m was ich schrieb. Da ist die freie Wirtschaft attraktiver ganz abseits der Bezahlung. Auch bei Führungskräften.

Die Attraktivität im ÖD von der vor ab gesprochen wurde, war klar im Kontext auf neidriger qualifizierte Arbeiten bezogen. Sachbearbeiter. Polizei und Zoll im unteren Dienst (sowas wie Stadtpolizei wird sehr gern von Quereinsteigern aus der freien Wirtschaft genutzt , Bauhof ebenso.)
 
@Mustis:
Also ich lese da z.B. ab Seite 23 etwas anderes. Da geht es nicht nur um die Akademiker und ITler. Das geht quer durch.
 
Für mich ist der ÖD aus anderen Gründen als "Geld" attraktiv als Arbeitgeber. Weniger Stunden als in meinem jetzigen Beruf, Mehr Urlaub, dazu Gleitzeit usw.

Kann es aber verstehen wenn sich die Beschäftigen verbessern möchten ist ja letigim.
 
SE. schrieb:
Da du offensichtlich schon mal Einblick hattest kannst du vielleicht nachvollziehen warum ich von Fließbandarbeit schrieb
Sehr gut ... meine Zeit in der Altenpflege liegt zwar schon fast 20 Jahre zurück, aber genau das war auch mein Eindruck.

Morgendtliche Pflegeroutine: "Waschen, Abtrocknen, Falten (Ankleiden) ab in den Schrank (Esszimmer)" ... bitte in unter 15 Minuten pro Bewohner (Pflegestufen- oder bedarfsunabhängig).

Wir hatten 30 Bewohner, und die Standardbelegschaft bestand aus zwei Examinierten einem Zivi und einer Küchenkraft in TZ, die sich nicht an der Pflege beteilgen durfte. In den Schulferien gab es dann noch Schülerinnen als Aushilfe (es waren tatsächlich ausschließlich Mädchen) ... und keine von denen war zweimal da - Kein Wunder, denn nach der Erfahrung werden die sich das mit dem Pflegeberuf wohl noch mal ganz gründlich überlegt haben).

2/3 der Bewohner waren ans Bett gefesselt (dauerhaft) und der Rest saß im Rollstuhl, war stark dement unverbesserlich Tablettensüchtig oder hatte andere pflegeintensive Leiden (künstlicher Darmausgang z.B.) ... das war die Station für "Intensivpflege" in dem Heim.
Ich habs mit anfang 20 gleich richtig besorgt gekriegt ... für knapp 23 DM am Tag (all inkl.) ... und natürlich hatte ich nach knapp 6 Wochen fast das gleiche Pensum zu leisten, wie die normalen Pfleger (bis auf einige Tätigkeiten, die nur examinierte machen dürfen ... oder die man nicht auf den Zivi abwälzen konnte). Leitfaden für den Zivildienst (MUSSTE eigentlich in jeder Einrichtung vorhanden sein, wo Zivildienst geleistet werden konnte) gab es in dem Heim wohl auch mal, aber irgendwie hatte das Ding seit Jahren niemand mehr gesehen.
Eigentlich war das kriminell, was in dem Heim damals ablief (1996/97).
Idon schrieb:
Nicht von dir! Von anderen hier in der Diskussion hatte ich den Eindruck, dass sie diesen Standpunkt vertreten möchten. :)
Mich stört eigentlich nur eines. Natürlich sind alle Berufe wertvoll und sollten anständig bezahlt werden ... ich wünsche mir nur eine etwas besser mathematisch nachvollziehbare Gehaltsstruktur insgesamt ... mit welchen objektiven Punkten kann man bitte ein um 50% höheres Gehalt mit einer um 3 Jahre längeren Ausbildung rechtfertigen? Wenn Verantwortungsübernahme das Rechtfertigt und so viel Geld bringt, dann sollte man eventuell nur auf eines lernen ... freiberuflicher Verantwortungsübernehmer ... für ein paar Millionen im Jahr halte ich gerne meinen Kopf für alles und jeden hin ... vor allem, weil man die Verantwortung in vielen Bereichen ja nur tragen, aber nicht wirklich übernehmen muss ... im schlimmsten Fall wird man mit einer dicken Abfindung entllassen.

Ich trage nebenbei in meinem Job auch die Verantwortung dafür, dass unsere lieben Mitbürger nicht direkt neben dem LPG-Tank oder den Zapfsäulen rauchen (und für alles andere, was Kunden irgendwie negativ auffallen könnte) ... In der Spätschicht bin ich in der Tanke alleine ... und das bedeutet, ICH werde bei einem Überfall bedroht oder eventuell angegriffen und ICH muss dafür sorgen, dass die Besoffenen und sonstige Arschlöcher die friedlichen Kunden nicht anmachen. Der Obachef kennt das zwar auch alles, aber der steht halt seit jahren nicht mehr im Laden ... trägt also im Grunde nur die fnanzielle Verantwortung (ich hoffe jetzt mal, dass das nicht die einzig anerkennensfähige Verantwortung ist).

Und dennoch gibts dafür halt nur knapp über Mindestlohn.
So ist es nunmal, also werde ich den Job auch weiter machen, bis sich was besseres bietet. Ansonsten bliebe mir nur das Jobcenter ... und das ist für mich Pest und Cholera zusammen.
Ausserdem habe ich meine Kollegen mittlerweile echt lieb gewonnen ... alles ziemlich gute Leute ... wahrscheinlich weil alle die gleichen Konditionen haben.

In der Pflege ist es natürlich die Pflegekraft, die sich schuldig fühlt, wenn ein Patient ihr wegrutscht und dann hinfällt ... und das bedeutet auch, dass NUR die Pflegekraft die Verantwortung dafür trägt, dass genau das nicht passiert ... dafür hat man die Ausbildung ... aber manchmal geht halt auch einfach mal was schief ... z.B. weil Patienten eben auch ihren eigenen Kopf haben und eventuell ungeduldig sind.
 
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brettler schrieb:
Für mich ist der ÖD aus anderen Gründen als "Geld" attraktiv als Arbeitgeber. Weniger Stunden als in meinem jetzigen Beruf, Mehr Urlaub, dazu Gleitzeit usw.

Kann es aber verstehen wenn sich die Beschäftigen verbessern möchten ist ja letigim.

Unkündbarkeit.

Quasi kein Insolvenzrisiko.

Stets pünktliche Lohnzahlungen.
 
@brettler: Was heisst weniger Stunden/ mehr Urlaub/ Gleitzeit?
Ich habe 38,5 Stunden/ Woche, 30 Tage Urlaub (dazu halt noch Tage Aufschlag für Wechsleschichten und Psychiatriezuschlag) und Gleitzeit gibt es in der freien Wirtschaft nicht weniger als im ÖD. Kommt halt immer auf das aufgabengebiet an.
Ergänzung ()

Was soll der Schmarrn mit Unkündbarkeit? Das stimmt so einfach schon lange nicht mehr. Gib mir doch bitte mal einen Beleg für dieses Ammenmärchen.
Was aber belegt ist, sind die vielen befristeten Arbeitsverräge im öffentlichen Dienst. Guckst Du hier
Und das ist höher als in der freien Wirtschaft.
Und jetz kommst Du...
 
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Außerhalb der guten Tarifverträge gibt es in der Wirtschaft 40h Woche (teilweise sogar 42 Stunden verbreitet) und 30 Tage Urlaub sind auch 6 Tage über dem gesetzlichen Minimum von 24 Tagen ;) Und was hilft einem bspw. Gleitzeit, wenn es eine Kernarbeitszeit/Anwesenheitspflicht von 8-16 Uhr gibt (jetzt mal Coronazeit ausgenommen)? Da kannst du dir dann quasi überlegen, ob du 7:30-16:00 oder 8:00-16:30 da bist (halbe Stunde Mittag eingerechnet)
 
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@Hagen_67
Unkündbarkeit nicht im wörtlichen Sinne. Aber wann wird denn wirklich mal jemand rausgeworfen? Da musst du schon das Tafelsilber stehlen ;)
Die tatsächliche Unkündbarkeit gibt es aber auch noch (schützt natürlich auch nicht vor groben Verfehlungen), wenn du 15 Jahre beim selben Arbeitgeber warst und weiter dort bleibst.
 
Hagen_67 schrieb:
Was soll der Schmarrn mit Unkündbarkeit? Das stimmt so einfach schon lange nicht mehr. Gib mir doch bitte mal einen Beleg für dieses Ammenmärchen.
Was aber belegt ist, sind die vielen befristeten Arbeitsverräge im öffentlichen Dienst. Guckst Du hier
Und das ist höher als in der freien Wirtschaft.

Grundsätzlich richtig aber auch hier gilt es wieder zu differenzieren. Die Arbeitsplatzsicherheit ist im ÖD deutlich höher, als in der f. Wirtschaft. Ich kenne in B keinen öffentlichen AG, der das KuG nicht deutlich, z.T. bis auf 100% aufgestockt hat.
Aber vielleicht muss man mal eine Unternehmensinsolvenz mitgemacht haben, um diese Sicherheit zu schätzen.

In Bezug auf die befr. Verträge hast Du Recht. Der Anteil ist höher. Aber auch hier gilt, den ÖD nicht als homogene Einheit zu sehen. Fachkräfte (außerhalb Wissenschaft/Hochschule) bekommst Du mit nem befr. Vertrag nicht. Die suchen schlicht weiter. Interessant wäre also, mal in die Verteilung der Verträge zu gehen.
 
30 Tage Urlaub sind auch 6 Tage über dem gesetzlichen Minimum von 24 Tagen

Das Minimum ist immer noch 20 Tage (bei einer 5 Tage Woche) die 24 Tage beziehen sich immer noch auf die 6 Tage Woche (wird aber kaum angewendet)

Gleitzeit, wenn es eine Kernarbeitszeit/Anwesenheitspflicht von 8-16 Uhr gib
Naja ich hatte schon Angebot wo man um 6 Uhr anfangen hätte können, allerdings war der Vertrag auf 2 Jahre befristet.
 
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