CrunchTheNumber schrieb:
Die "Metall- und Elektroindustrie" sind im Wesentlichen die Autobauer und ihre Zulieferer, die Flugzeugbauer (sprich: Airbus und abhängige Firmen), die Werften sowie die Maschinenbauer. Eine echte "Elektroindustrie" haben wir ja praktisch nicht, schon gar nicht im Bereich der Konsumgüterelektronik.
Keine echte Elektroindustrie? ABB? Die Reste von GE? Siemens? Hitachi? Die Kraftwerksbetreiber, die selbst Entwicklungsarbeiten leisten oder geleistet haben? Die Netzbetreiber und Netzentwickler? Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.
Auch deine anderen Ausführungen verfangen nicht. Nicht jeder Autobauer ist von Diesel-Gate betroffen. Es ist weiterhin irrig anzunehmen, Hersteller aus anderen Staaten hätten sich nicht ähnlicher Methoden bedient.
Autonomes Fahren ist bei den deutschen Herstellern längst technisch möglich, sogar via LIDAR, allerdings politisch nicht gewollt. Da sind insbesondere die Amerikaner deutlich risikofreudiger.
Erlaube die Anmerkung, dass auch Tesla sich extrem über Subventionen finanziert.
CrunchTheNumber schrieb:
Die einzigen, die man noch ernst nehmen kann, sind die mittelständischen Maschinenbauer. Die verteidigen in der Tat noch den "guten" Ruf der deutschen "Metall- und Elektroindustrie". Mal sehen wie lange nach angesichts der immer stärker werdenden asiatischen Konkurrenz.
Der Mittelstand ist aber, entgegen einem weit verbreiteten Irrglauben, der Kern der deutschen Industrie.
Bis auf die Japaner und teilweise Südkoreaner kommt industriell wenig Brauchbares aus Asien. Die Chinesen z. B. scheitern bereits am schlichten Nachbauen etwas komplexerer elektronischer und vor allem computerisierter Teile.
Problematisch mag hier lediglich sein, dass Deutschland - aufgrund der Risikovermeidung - erst langsam in Zukunftstechnologien, vor allem Unterhalt, einsteigt. Dennoch wurden viele Grundsteine der heutigen modernen Unterhaltungswelt in Deutschland gelegt.
Apollons Axle schrieb:
Und da ist ja schon seit langer Zeit bei den meisten Essig mit IG M. Und bei den Automobilzulieferknechten sah es ja schon seit mindestens 15, eher 20 Jahre, lohntechnisch übel aus, wenn die Drücker von VW, Dimmler und Bimmler wieder jährlich vorbei kamen.
Die Zulieferer jammern seit das Zulieferkonzept groß eingeführt wurde. Trotzdem sind sie massiv gewachsen und haben gute Zahlen. Das einzige Problem ist eine starke Abhängigkeit von wenigen Kunden.
Die ganze Sparte mit ihren vielen hunderttausend Mitarbeitern aber mal eben abzutun zeigt, wie unqualifiziert deine Äußerungen in Qualität und Quantität sind.
Apollons Axle schrieb:
IG M für alle in der Industrie ist nicht möglich, IG M ist in der globalisierten kapitalisierten Welt und dann noch mit den aufgeladenen Standortnachteilen Deutschlands nur noch möglich für ein immer kleiner werdendes Klientel, das profitiert, während der große Rest der Industriebelegschaft dafür Blutopfer bringen muss.
IG Metall ist in jedem gesunden Betrieb möglich. Es gibt aber handfeste Gründe, die dagegen sprechen; z. B. der komplizierte und extrem stark auf Bandarbeit ausgerichtete Tarifvertrag.
Welche Blutopfer denn?
CrunchTheNumber schrieb:
Ich würde eher sagen, der große Rest der Gesellschaft insgesamt.
Der nächste Metall-Betrieb will Staatsknete:
https://www.ndr.de/nachrichten/nied...n-Umschwung-auf-E-Mobilitaet,ndsmag38832.html
Fordern, fordern, fordern. Anstatt einfach mal selbst zu machen.
[...]
Wenn etwas politisch erzwungen wird, dann muss die Politik dafür eben Kompensation leisten. Siehe z. B. Atomausstieg.
Es ist nicht so, dass der Rest der Gesellschaft IGM-Betriebe und andere Betriebe trägt, die gute Löhne zahlen.
Im Gegenteil. Wer finanziert denn den Sozialstaat? Weshalb gibt es eine Krankenflatrate auch für Langzeitarbeitslose? Woher kommt unsere gute Verkehrsinfrastruktur? Oder das stabile Stromnetz? Die gute Trinkwasserqualität?
Das alles wird durch die Steuergelder finanziert, die insbesondere Gutverdiener leisten.