Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst Bund und Kommunen

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Idon schrieb:
Sind das dieselben Menschen, die auch sonst für jede Verschwörungstheorie empfänglich sind? Von 9/11 bis zu Bill-Gates-Will-Alle-Töten?
Womit du gezeigt hast, dass du an einer Diskussion gar nicht interessiert bist. Schade, habe dich anders eingeschätzt. Alles VT, na klar...

Im Gegensatz zu dir habe ich ein paar Fakten genannt. Von dir kommt scheinbar nur: "Alles Verschwörungstheorie". Schwach.
 
Dein Faktum war, dass laut OECD andere Staaten mehr für Bildung ausgeben. Mein Argument war, dass das auch für Verteidigung zutrifft.

Wo sind deine sonstigen Argumente? Dass man früher auch nach Frankreich konnte? Klar. Und dort hat man dann mit einer Phantasiewährung bezahlt, die man teuer umtauschen musste, um dann überhaupt kein Preisgefühl für diese fremde Währung zu haben.

Ja, die Wirtschaft profitiert hauptsächlich von allem, was passiert. In jedem Land. Warum? Weil ohne Wirtschaft ein Staat nicht existieren kann - selbst rohstoffreiche Staaten müssen rudimentäre Wirtschaftsbereiche aufbauen, bevor sie ihren Rohstoffreichtum, je nach Gusto, verteilen.
 
Nein, nicht "die Wirtschaft profitiert" von allem, was passiert, sondern nur ein kleiner Teil: Nämlich die Export- und Finanzindustrie. Alle anderen werden systematisch abgehängt. Seit 30 Jahren (Beginn der Hyperglobalisierung), und seit 20 Jahren mit dem Euro als "Turbomotor". Wer das nicht sieht, der WILL es nicht sehen (vielleicht weil er oder sie selber zu den Profiteuren gehört: Es sind eben nicht nur irgendwelche Manager und Aktionäre, sondern auch die Beschäftigten bei den Autobauer und Co., also genau diejenigen, denen man aktuell auch wieder die Milliarden hinterherwirft, z.B. in Form großzügigster Kurzarbeit: Gestern noch 14 Monatsgehälter inkl. Gewinnbeteiligung kassiert und aktuell will man ja nicht zurückstecken, also muss der Steuerzahler wieder ran).
 
CrunchTheNumber schrieb:
Schau dir eine beliebige Statistik an
Habe jetzt 3-4 beliebige Statistiken mir angeschaut, verstehe aber nicht was mir das bringen soll. Da ist gar nix mit Deutschland und Einkommen zu sehen? Wäre eine spezifische nicht irgendwie zielführender?

Also dieser hier entnehme ich, dass wir zwar nicht Platz 1 sind (was keiner behauptet hat) aber weit vorne:https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/70628/einkommen
Und mir fällt auf, dass die ersten 3, die sich deutlich absetzen, alles "besondere" Bedingungen haben und vor allem hohe Lebenserhaltungskosten haben. Essen ist in Norwegen und der Schweiz sehr sehr teuer, das Einkommen muss da schon höher sein. Norwegen ist zudem aufgrund ihres Öles reich, Luxemburg wahnsinnig klein und somit ohnehin nicht vergleichbar und die Schweiz ist ebenfalls aufgrunbd seiner Historie hier besonders. Davon ab, weder Schweiz noch Norwegen ist genau genommen die EU, damit wären wir in der EU auf Platz 5. Nicht grade schlecht.

Das die deutschen kein Vermögen haben.... Sie hatten es mal, sie haben es verkonsumiert. Selber schuld sozusagen. Wer sein Geld für Autos rausballert (als Beispiel) hat halt trotz hohem Einkommen kein vermögen. Geringes Vermögen ist kein Anzeichen für Armut. Zum anderen liegt das auch daran, das die deutschen erheblcih mehr zur Miete wohnen alos der EU Schnitt und zwar massiv. Ein großteil des Vermögens der anderen EU Ländern liegt im Besitz einer Immobilie und Land. Aber das erwähnen die ganzen reißerischen Artikeln in Focus, Bild, Stern, etc. zu dem Thema meist nicht...
 
Mustis schrieb:
Und mir fällt auf, dass die ersten 3, die sich deutlich absetzen, alles "besondere" Bedingungen haben und vor allem hohe Lebenserhaltungskosten haben.
Nein, die sind in deiner verlinkten Tabelle schon herausgerechnet ("Kaufkraftstandards"). OBWOHL es in der Schweiz usw. so teuer ist, haben sie dort trotzdem deutlich mehr Geld zur Verfügung. Und der Mythos, dass sie in der Schweiz so viel fleißíger sind ist... ein Mythos,

Das die deutschen kein Vermögen haben.... Sie hatten es mal, sie haben es verkonsumiert.
Klar, sind einfach "zu blöd" zum Vermögensaufbau, so blöd, dass sie es im Medianvermögen nicht in die Top 20 schaffen, im Gegensatz zu den schlauen Franzosen, Spaniern und Italienern:
https://www.visualcapitalist.com/countries-wealth-per-capita/
 
Die Schweizer haben dafür keine Krankenkassenflatrate. Zum Beispiel.

Spannender wäre doch zu sehen, was dort alles als Vermögen zählt. Ich bin oft in Frankreich - und Autos und moderne Wohnungen sind es in aller Regel nicht...
 
CrunchTheNumber schrieb:
Nein, die sind in deiner verlinkten Tabelle schon herausgerechnet ("Kaufkraftstandards").
Mag sein, ich habe familiär aber jahrelange Erfahrung wie es ist, in der Schweiz zu arbeiten und zu leben. Ich weiß, dass das nicht vergleichbar ist, ich habe es hautnah erlebt. Also erzähl mir nichts. ABer selbst wenn, dann sind wir im vorderen Drittel, alles andere als schlecht also.

Du wenn es den Italienern, Franzosen und Spaniern so geil geht, geh doch hin. Kannst du dank der EU jederzeit. Freie Wohnortwahl und Arbeitsplatzwahl. jaja, doofe EU die nur für den Export was tut mit ihrem €. Vll würde dirn Auge aufgehen, wie geil es den SPaniern und Italienern vor allem so geht mit ihrem so hohen "VErmögen"
 
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Mustis schrieb:
Vll würde dirn Auge aufgehen, wie geil es den SPaniern und Italienern vor allem so geht mit ihrem so hohen "VErmögen"
Haben die auch so schlecht bezahlte Busfahrer und Co. wie hier, die auch erst mit 67 in Rente gehen dürfen und dann noch Pfandflaschen sammeln müssen, damit es für das tägliche Eis als einziger Genuss reicht? Das deutsche Medieneinkommen ist ja bekannt und nicht üppig. Wieviele Armutsrenter es gibt, ebenfalls bekannt und wie das 2035 hier noch weiter runtergehen wird und die Lawine anfängt zu rollen auch.
Da die arme deutsche Kirchenmaus auch mehrheitlich zur Miete wohnen muss, ist sie natürlich besonders unter Druck und Abhängigkeiten. Als Beamter oder Akademiker oder Selbständiger in den richtigen Branchen, kann es einem natürlich egal sein. Da lebt gleich man nach den Großkapitalbesitzern wie ein König, genießt einiges von Deutschland und hat eine Armee an Malochern, deren man sich günstig in Untertanmanier bedienen kann. Der große Rest muss halt hier Dreck fressen, damit es den Erstgenannten gut gehen und man gleichzeitig auch noch die EU durch persönlichen Verzicht durchfüttern kann.
 
Was hat Medianeinkommen mit Medianvermögen zu tun?

Aber ich sags mal so. Die Italiener, Spanier und Franzosen haben ein höheres Vermögen im Schnitt (bzw. Median). Nur... gleichzeitig ist das Einkommen geringer, die Arbeitslosenquote riesig (im Vergleich zu DE), ins besondere unter den Jugendlichen, die Länder sind hochverschuldet, die Infrastruktur ist zumindest in Italien und Spanien auch nicht viel besser als in 3. Weltländern, haben ein großes Problem mit der organisierten Kriminalität (ETA, Ndrangheta, Camorra, Cosa Nostra, Union Corse) und viele weitere Probleme. DIe Schulbidlung ist in Italien und Spanien auch nicht so der Bringer etc. pp.

Ich weiß jetzt nicht, warum man so tut, dass es denen soviel besser ginge, nur weil eine Kennzahl dort besser ist.

Die Gründe für den hohen Mietanteil in DE hat weitgehend andere Gründe als nur das Einkommen...
 
Apollons Axle schrieb:
Haben die auch so schlecht bezahlte Busfahrer und Co. wie hier, die auch erst mit 67 in Rente gehen dürfen und dann noch Pfandflaschen sammeln müssen, damit es für das tägliche Eis als einziger Genuss reicht?
Wobei das "tägliche Eis" ja mittlerweile für die Energiewende draufgeht:
Jürgen Trittin: "Es bleibt dabei, dass die Förderung erneuerbarer Energien einen durchschnittlichen Haushalt nur rund 1 Euro im Monat kostet - so viel wie eine Kugel Eis." https://de.wikiquote.org/wiki/Jürgen_Trittin

Ach so, dass sollte für einen Monat gelten, na dann...

Gruß,
CTN
 
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Die Diskussion, wie sie gerade läuft ist definitiv spannend, wie auch wichtig. Aber es geht ein Stück weit etwas zu sehr in OT.

BTT: Wenn ich richtig informiert bin, wird am 16.10. der Tisch für die Sparkassen und die Pflege abgeschlossen (zumindest so die Planung). Auf diese Ergebnisse bin ich sehr gespannt.

@Mustis:
Richtig, wenn du in München leben willst, was du dir eigentlich nicht leisten kannst, dann ist das ganz alleine deine Entscheidung/Schuld.
Denk den Gedanken doch bitte mal zu Ende. Wenn das wirklich alle täten. ...

Ihr seid keine Top Verdiener, Ihr verdient aber überdurchschnittlich und müßt euch keine Sorgen um euren Arbeitsplatz machen, demnach hast du...
Achso, ich muss brav die Klappe halten, weil mein Job is ja sicher und damit soll ich mich dann zufrieden geben.
Sorry, aber Nö, tue ich nicht.

...wie du selber im Corona Thread schreibst keinen Grund zu jammern.
Wenn schon Zitate aus anderen Freds, dann bitte im Zusammenhang zitieren. Denn dabei ging es um die einschränkungen von Grundrechten durch Corona. Und die halte ich angesichts von drohender Arbeitslosigkeit, möglicher erheblicher Gefährdung von Gesundheit als aktuell angemessen. Und darauf bezog sich das "Nicht- Jammern".
Aber ich denke mal, das du das auch genau weisst. ;)

Wie viele Jahre brauchst du noch bis du merkst das dein Kampf sinnlos ist ?
Selbst eine globale Pandemie wie Corona und das ganze klatschen/jubeln und schleinem wie Systemrelevant Ihr angeblich seid hat nichts gebracht.
Stimmt nicht. Es hat bisher noch nie einen Extra- Verhandlungstisch für die Pflege gegeben bei Tarifverhandlungen. Wie das Ergebnis sein wird? Keine Ahnung. Aber man geht in der Diskussion schon mal nicht mehr einfach darüber hinweg.

Wenn es hart auf hart kommt werden noch mehr Ausländer rein geholt und die Anforderungen für den Pflegeberuf gesenkt und ausländische Ausbildungen anerkannt.
Der markt steht seit Jahren offen für Polen, Tschechen, Kroaten, etc. Die Hürden sind durchaus gangbar. Es wird auf den Phillipinen massiv Werbung gemacht. Im vergangengen Jahr waren auch Leute aus unserem Haus dort. Bis jetzt merkt man hier noch nix davon. Keine Polen, keine Tschechen, keine Phillipinos.... Und jetzt?
Müsste doch super laufen, wenn die Bedingungen gut sind. Aber wenn keiner so richtig kommen will, sollte man schon mal ans Überlegen kommen.

Glaubst du echt das Ihr auf euch aufmerksam gemacht habt ? Wenn dann nur negativ.
Überall höre ich nur das die TVöDler unverschämt sind jetzt während Corona mehr Geld zu fordern, wenn woanders Kurzarbeit/Entlassungen angesagt sind.
Die TVöD Gehälter kommen von den Beitragszahlern, wer soll denn die Erhöhung finanzieren wenn so viele Beitragszahler arbeitslos oder in Kurzarbeit sind ?
In Anbetracht dessen, dass sich für unsrere Belange keiner interessiert hat, als die Jahre fett waren, interessiert es mich jetzt auch nur untergeordnet, wie bessere Bedingungen für uns jetzt fionanziert werden können. Hätte man das Problem in den fetten Jahren gelöst, oder zumindest ernstahft angegangen, wäre das etwas anderes. Aber so?!?

Unser Haus wurde 2 Tage vor dem Streik leer geräumt, damit so wenige Patienten wie möglich von dem Streik mitbekommen und belästigt werden.
Und das ist für die Gesellschaft und die Arbeitgeber auch verkraftbar. Ist ja nur ein Warnstreik. Wie ist das, wenn es mal über zwei Wochen ginge? Und keiner aus der Pflege will das wirklich. Aber ein "Weiter so" geht nicht. Wenn von den AG ein braucbares Angebot käme, wie man entlasten könnte, wäre ich sofort für eine Ende von Streiks. Aber solange da nix kommt... Und nochmal, egal was und wie... es wird Geld kosten. Und das wird die Gesellschaft aufbringen müssen. So oder so.

Ja selbstverständlich, was denn sonst ?
Ich will das reale und nicht eingebildete Leistung belohnt wird, vor allem will ich nicht das alle (unabhängig von der Leistung) das gleiche bekommen.
Dem Neoliberalismus verdanken wir unseren Wohlstand, es flüchten mehr Menschen in Neoliberale Länder rein als Menschen aus Neoliberalen Ländern raus flüchten, das spricht für den Neoliberalismus.
Naja, es gäbe durchaus Wirtschafts- und Gesellschaftsformen, die nicht neo-liberal sind und trotzdem funktionieren. Eine echte soziale Marktwirtschaft z.B. Die hatten wir ja Ende des letzten Jahrhunderts. Und waren da auch schon sehr wohlhabend. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich bin auch absolut dafür, das reale Leistung belohnt wird. Und in der Pflege schaukelt sich kaum einer seine Eier. Ich wiederhole mich an dieser Stelle. Das wird mir als Pflegekraft seitens AG und Politik verwehrt. Also kann ich nur über das Gießkannenprinzip agieren.

Glaubst du echt das du mich mit so einer Melodramatik und Theatralik zum umdenken bewegen kannst ?
Das ist keine Melodramatik. Es ist doch als normal- Sterblicher heute nicht schön im Altenheim zu liegen, wenn man nicht genug Kohle auf der Seite hat. Und in 15- 20 Jahren sieht das nochmal ganz anders aus wenn wir nicht jetzt anfangen etwas gegenzusteuern.

Du scheinst in einer merkwürdigen/zwielichtigen Bude zu arbeiten.
Für selbstverständliche und nach TVöD vorgesehene Eingruppierungen mußt du kämpfen/betteln und es ist das einzige Haus in München das keine Ballungsraumzulage zahlt.
Mein AG zahlt keine Ballungraumzulage. Mein AG zahlt stur nach TVÖD und der sieht nun mal keine Ballungsraumzulagen vor.
Und im Rahmen der letzten Tarifverhandlungen wurden die alten Eingruppierung neu gestaltet. Als Leitung hatte ich damals die Eingruppierung 9C. Diese hatte einen klares Bruttogehalt (ohne Schichten, etc.). Bei der Überleitung in die P- Tabelle hat der Arbeitgeber mich dem Bruttogehalt entprechend übergeleitet. Das war dann die Entgeldgruppe P11. Das war so Inhalt des Tarifvertrages. (Eine Schweinerei in meinen Augen.) Denn nach der neuen Entgeld- Eingruppierung steht mir die P13 zu, als Leitung eines Teams mit mehr als 15 Untergeordneten und einer besonderen Verantwortung. Die besondere Verantwortung liegt darin, dass ich eine Akut- Aufnahmestation für Suchterkrankungen leite mit allem was dies nach sich zieht. Und erst mehrfache Auseinandersetzungen u.a. mit Anwälten haben die Arbeitgeber zum Einlenken gebracht. Und das war nicht nur in meinem Haus so. Da gab es haufenweise Fälle bundesweit.

Du scheinst noch nicht egoistisch genug zu sein, sonst würdest du schon längst in einem der vielen Häuser in München arbeiten die einen Ballungsraumzuschlag zahlen.
Hat mehrere Gründe. Ersten arbeite ich gerne mit der Klientel, die wir behandeln. Und weiter, ich bin beizeiten ein Wadelbeißer. Ich bin sehr hartnäckig. Und weiter, bis 2008 habe ich in NRW in einem anderen Haus und anderem Träger gearbeitet. Da sieht es nicht sehr viel anders aus. Ich habe noch guten Kontakt zu ehemaligen Kollegen. Sie haben nur nicht diese irre Personalnot, wie wir hier in München. Es ist also nicht ganz so schlimm.

Das wurde hier schon mehrmals geschrieben, die Jugend hat einfach keinen Bock auf Arsch abwischen und Nacht-/Wochenend-/Schichtarbeit, das hat nicht viel mit dem (eigentlich guten) Gehalt zu tun.
Ich sehe jeden Tag was Pfleger machen, ich würde diese Arbeit nicht einmal machen wenn es dafür 10.000€ Brutto monatlich gäbe, Nein Danke, das hat nichts mit Geld zu tun, ich finde diese Arbeit ekelig.
Nuja, das ist einfach eure ganz persönliche Ansicht hier. Die ist aber nicht repräsentativ für die Allgemeinheit. Durch Belege und Quellen bin ich natürlich belehrbar.

Evtl. hast du eins noch nicht verstanden oder du willst es nicht sehen, du bist in einer psychiatrischen Einrichtung und damit ein Sonderfall der nicht repräsentativ ist für die gesamte Pflege.
In den meisten "normalen" Krankenhäusern war während/wegen Corona deutlich weniger Arbeit, es herrschte sogar oft Langeweile, weil wegen Corona alles runter gefahren wurde und nicht viel passierte und kaum Corona Patienten kamen (vor allem in kleineren Krankenhäusern), wir hatten sogar freie Kapazitäten für ausländische Corona Patienten.
Und wieer willst Du mir "den Mund verbieten". War es vorher mein "sicherer Job", wegen dem ich zufrieden sein sollte und nix fordern in heutigen Zeiten. So ist es jetzt die Besonderheit meiner Tätigkeit in der Psychiatrie.
Aber davon ganz abgesehen. Also spinnen alle rum, die sagen, dass es in der Pflege schlecht zu geht. Und auch die höhere Belasung bilden sich alle nur ein. Aber Du weisst es ganz genau. Denn Du erlebst ja immer das Gegenteil. Ein pflegerisches Schlaraffenland, in welchem Du arbeitest. Arbeitest Du eigentlich in der Pflege? Ach, ne... Aber Du weisst Bescheid. Und Du weisst es besser als viele andere, wie hoch unsere Belastung ist.

Wieso nicht, das ist doch keine Einbahnstraße, du forderst doch auch mehr Geld mit der Begründung das andere (z.B. Bänker) mehr Geld als du bekommen ?
Bevor jetzt wieder dein neues Lieblingswort Systemrelevant kommt: Mein Banker ist mir wichtiger als irgend ein Pfleger in einer psychiatrischen Einrichtung.
Ich versuche bei den Vergleichen ein Stück weit die Waage im Bereich der Kompetenzen, Aufwand der Ausbildung und Verantwortung zu halten. Jemand, das als Servicekraft in der Gastro arbeitet verdient definitiv schlechter als ich in der Pflege. Aber die Verantwortung ist eine andere. Daher verdiene ich mehr.
Ein Arzt hat eine ganz andere Ausbildung und trägt deutlich mehr Verantwortung. Daher muss er mehr veridenen als ich. Ein Arbeitgeber in einem "kleinen" Unternehmen mit 10 Angestellten hat eine imense Verantwortung. Fehlentscheidungen können den Bankrott bedeuten und somit 10 Existenzen (plus abhängige Angehörige, wie Kinder) in richtig fette Probleme bringen. Der muss auch mehr verdienen als ich. Keine Frag. Aber warum soll der Facharbeiter bei VW oder Audi mehr verdienen als ich?
Und mir ist klar, eine perfekte Gerechtigkeit wird es nicht geben.

@ all: Zum Gedanken mit den Zivis. Ich fänd es ganz toll, wenn es das wieder gäbe. Ein verpflichtendes soziales Jahr für alle. Ich selber hatte bis zu meinen Zivi- Dienst auch einen ganz anderen Lebensplan. Unser Kurs in der Krankenpflegeschule war ganz besonders. 16 Leute. 4 Frauen und 12 Männer. Alles ehemalige Zivis.
Und wer dann meint, er will den Dienst an der Waffe machen, soll auch das tun können und seine Zeit bei der Bundeswehr verbringen. Ggf. (wenn möglich) auch bei Polizei und Feuerwehr. Eben Dienste, die die imaterielle Versorgung der gesamten Bevölkerung im Fokus hat. Dadurch könnte man sicher mehr Leute für den einen oder anderen Beruf begeistern.
 
Hagen_67 schrieb:
[...]Denk den Gedanken doch bitte mal zu Ende. Wenn das wirklich alle täten. ...[...]

Würden in München die Kauf- und Mietpreise sinken. Und zwar für die Leute, die dort wirklich absolut notwendig und zwingend wohnen müssen.

Weil aber so unglaublich viele Leute meinen, sie müssten in den großen Städten wohnen (und arbeiten), sind die Preise dort hoch. Und damit haben diese Leute selbst Schuld.

Ich bin auch aus der großen Stadt weggezogen und habe mir wo anders Arbeit gesucht. Es geht. Man muss nur wollen.
 
Der Staat ist gesetzlich dazu verpflichtet die unausgeglichenen Verhältnisse auszugleichen.
 
Die Frage kommt bei solchen Diskussionen öfters auf...

§1 und §2 des ROG helfen weiter.

Explizit...
§ 2 Grundsätze der Raumordnung
(...)
(2) Grundsätze der Raumordnung sind insbesondere:
1. Im Gesamtraum der Bundesrepublik Deutschland und in seinen Teilräumen sind ausgeglichene soziale, infrastrukturelle, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Verhältnisse anzustreben. Dabei ist die nachhaltige Daseinsvorsorge zu sichern, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Innovation sind zu unterstützen, Entwicklungspotenziale sind zu sichern und Ressourcen nachhaltig zu schützen. Diese Aufgaben sind gleichermaßen in Ballungsräumen wie in ländlichen Räumen, in strukturschwachen wie in strukturstarken Regionen zu erfüllen. Demographischen, wirtschaftlichen, sozialen sowie anderen strukturverändernden Herausforderungen ist Rechnung zu tragen, auch im Hinblick auf den Rückgang und den Zuwachs von Bevölkerung und Arbeitsplätzen; regionale Entwicklungskonzepte und Bedarfsprognosen der Landes- und Regionalplanung sind einzubeziehen. Auf einen Ausgleich räumlicher und struktureller Ungleichgewichte zwischen den Regionen ist hinzuwirken. Die Gestaltungsmöglichkeiten der Raumnutzung sind langfristig offenzuhalten.


https://www.gesetze-im-internet.de/rog_2008/__2.html
 
Alternativ auch Art. 72 Abs. 2 GG (" Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet").

Aber wer meint, dass der Staat in Ballungsräumen die Bezahlung nicht anheben soll ("Können ja wegziehen!"), der muss konsequent auch fordern, dass der Staat keine Zusschüssse zum Ausbau der Infrastruktur auf dem "platten Land" zahlt ("Kein schnelles Internet? Unternehmen / Privatperson kann ja in die Stadt ziehen, da gibt's genug schnelles Internet für alle. Schlechte Verkehrsanbindung? Zieh doch in Flughafennähe!").

Hagen_67 schrieb:
In Anbetracht dessen, dass sich für unsrere Belange keiner interessiert hat, als die Jahre fett waren, interessiert es mich jetzt auch nur untergeordnet, wie bessere Bedingungen für uns jetzt fionanziert werden können. Hätte man das Problem in den fetten Jahren gelöst, oder zumindest ernstahft angegangen, wäre das etwas anderes.
Tja, das alte Problem: In "guten Zeiten" will man nichts zahlen, um "den Aufschwung nicht zu gefährden", alternativ: "Jetzt erst einmal Schulden abbauen!". In "schlechten Zeiten" will man nichts zahlen, da "gerade kein Geld in der Kasse" ist, alternativ: "Andere kriegen auch nichts!". Ich kann verstehen, dass einige keine Lust mehr auf diese Dauerveralberungs-Schleife haben, die hier seit dreißig Jahren abläuft. So kann man mit nicht einmal mit Kleinkindern umgehen, schon gar nicht mit Fachkräften.

Gruß,
CTN
 
Ich halte auch nichts davon, in jeden letzten Flecken schnelles Internet etc. zu legen. Aus denselben Gründen - das schafft teure und falsche Anreize, die dem großen Mittelteil der Bevölkerung nichts bringen.
 
CrunchTheNumber schrieb:
(...)
Aber wer meint, dass der Staat in Ballungsräumen die Bezahlung nicht anheben soll ("Können ja wegziehen!"), der muss konsequent auch fordern, dass der Staat keine Zusschüssse zum Ausbau der Infrastruktur auf dem "platten Land" zahlt ("Kein schnelles Internet? Unternehmen / Privatperson kann ja in die Stadt ziehen, da gibt's genug schnelles Internet für alle. Schlechte Verkehrsanbindung? Zieh doch in Flughafennähe!").
(...)
Und dann entwicklen sich die Gegenden immer weiter auseinander. Deshalb ist es richtig, dass es bei städtischen Bebauungsplänen Quoten für sozialen Wohnraum und auf dem Land Förderungen für Breitbandausbau gibt. Der Breitbandausbau läuft deshalb schlecht, weil es keine festen Vorgaben zur 100 % Flächenversorgung gibt. So etwas können (ehrlicherweise) renditeoptimierte Privatunternehmen nicht leisten.
Wäre der Straßenbau komplett privatisiert, dann gebe es zwischen Kleinkleckersdorf und Winzighausen auch heute noch keine asphaltierte Straße, da kaum einer eine Maut von 1000 € pro km bezahlen könnte.
 
Binalog schrieb:
Und dann entwicklen sich die Gegenden immer weiter auseinander.
Ja und? Wem das nicht gefällt, der kann ja in die Stadt ziehen, in die freigewordenen Wohnungen der Pflegekräfte z.B., die sich das Wohnen in der Stadt nicht mehr leisten können ohne Nebenjob.

Wenn jemand im Ballungsgebiet kein Recht auf eine auskömmliche Bezahlung hat, weil er im öD arbeitet, warum soll jemand in Kleinkleckersdorf ausgerechnet das Recht auf eine asphaltierte Straße haben? Wenn eine asphaltierte Straße dort sinnvoll wäre, würde das doch bestimmt der Markt regeln, oder? Wenn man schon "neoliberal" denkt, dann bitte konsequent zu Ende, ohne persönliche Rosinenpickerei!

Gruß,
CTN
 
Im ersten Moment war ich auch versucht @Binalog zu widersprechen. Aber eigentlich hat er recht.
Zum Thema teure Mieten sei hier nur das Beispiel Wien vs. München angebracht. In Wien, das für Immobilien- Investoren in etwa genau so lukrativ ist wie München ist, steuert der Staat mit einem großen Angebot von staatl. Sozialwohnungen dem rapieden Anstieg der Mieten entgegen.
Großmeister Söder (Mitglied einer Partei, die dem Neo- Liberalismus nicht gerade abgewandt ist) hat vor einigen Jahren maßgeblichen Anteil daran gehabt, das der Staat Bayern über 30.000 Sozialwohnungen in München an private Investoren verschachert hat. Guckst Du hier.

Und das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass es eben NICHT angemessen ist von mir als Krankenpfleger im ÖD Zurückhaltung zu ertwarten, während die Kohle an anderer Stelle mit vollen Händen und ohne Rücksicht auf "das Volk" rauszuhauen.
Und ich gehe mit jedem "kleinen" Arbeitnehmer mit, der für seine Interessen eintritt und für bessere Arbeitsbedingungen kämpft. Egal ob das Metzger oder Maurer ist. Egal ob Gastro oder Bank. Wenn ich dann durch Streikmassnahmen betroffen bin, dann ist das so. Und ich bin z.B. auf den ÖPNV angewiesen. Ich muss erst mit der S-Bahn fahren und dann mit der U-Bahn weiter um zur Arbeit zu kommen. Und ich motze, wenn die Kollgen da streiken. Aber nicht auf die Kollegen.
Und das lieber Mustis, Idon, Tomi und Co. , das macht den Unterschied aus. In solchen Momenten ist es ganz einfach auf den vermeindlichen "Verursacher" zu schimpfen. Halt auf den der streikt. Aber "die da oben" reiben sich dann nur die Hände.
Es ist in Ordnung darauf zu bestehen, dass kleine Angestellte im ÖD, oder wo auch immer, zur Zurückhaltung in Coronazeiten angehalten werden, aber Unternehmen, wie Amazon, die bewiesener Maßen absolute Profiteure der "Corona- Krise" sind, weiterhin kaum Steuern zahlen müssen. Gleiches gilt für die seit Jahren anhaltende Ungerechtigkeit im letzten Glied vom Internethandel. Die Kunden (wir) freuen uns über niedrige Preise, die Verkaufsplattformen, wie Amazon über unvorstellbare Steuer- Bedingungen und der kleine Paket- Lieferant muss sich für einen Hungerlohn den Arsch 10 Stunden/tägl. aufreißen.
Aber ja, der Neo- Liberalismus ist ja die alternativlose Wirtschaftsform, die uns allen nur Tolles bringt. Und das darf nicht in Zweifel gezogen werden. (Übrigens, ich handele auch hier im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich gebe jedem Paketboten inzwischen 2,-€ Trinkgeld. Täte das jeder, der es kann, hätte jeder Paketbote ein angemessenes Gehalt.)
Der Neo- liberailismus führt uns nach Indien, nach Pakistan, etc. Es ist am Ende schei...-egal, die Leute da bekommen für eine Jeans in der Produktion 50,-Cent. Egal ob die dann am End 50 oder 500 € kostet. Die Differenz streichen sich die Labels ein (klar, abzüglich der Transport kosten, etc.).
 
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