Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst Bund und Kommunen

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Es muss bei diesen Spielchen immer was geben, was man streichen kann... Sonst ist die Show doch nicht spannend genug für die Zuschauer.
Wie hat es mir mal ein Bekannter gesagt: "Klar könnten wir direkt 2% mehr zahlen, aber ohne das Hin und Her gibt's nachher doch nur Beschwerden warum es nicht 4%...oder 6% sind... Also spielen wir das Spiel alle paar Jahre wieder."
 
Nice. 300 Euro pauschal, also auch für die, die durch Corona deutliche Minderbelastungen hatten. Und im Osten gibt's jetzt neben hohen ÖD-Gehältern bei lächerlichen Lebenshaltungskosten auch noch weniger Arbeit.

Dafür zahle ich gerne den Spitzensteuersatz. :D
 
Idon schrieb:
... Corona deutliche Minderbelastungen hatten. :D
Und die ganzen "Leistungsträger" aus Industrie und Handel, die dank großzügig steuerfinanzierter, verlängerter Kurzarbeit auch deutliche "Minderbelastung" hatten. Die sitzen alle zu Hause und bekommen auch ihr Geld vom Steuerzahler...

Gruß,
CTN
 
Idon schrieb:
Nice. 300 Euro pauschal, also auch für die, die durch Corona deutliche Minderbelastungen hatten. Und im Osten gibt's jetzt neben hohen ÖD-Gehältern bei lächerlichen Lebenshaltungskosten auch noch weniger Arbeit.

Dafür zahle ich gerne den Spitzensteuersatz. :D

Richtung Brandenburg und MeckPomm gibts es viel Platz. Kannst du gerne umziehen ins Land des billigen Lebens.
 
Idon schrieb:
Und im Osten gibt's jetzt neben hohen ÖD-Gehältern bei lächerlichen Lebenshaltungskosten auch noch weniger Arbeit.
Wir sind gerade im nördlichen BaWü zu Besuch und neben dem Sprit sind hier auch noch Lebensmittel (Bäcker und Metzger) sowie Mieten günstiger als in Metropolregionen im Osten. Dörfliche/ländliche Regionen im Osten stets vorzuschieben ist einfach zu leicht. Deine Aussage spiegelt die Realität nur punktuell.
 
CrunchTheNumber schrieb:
Kurzarbeit auch deutliche "Minderbelastung" hatten. Die sitzen alle zu Hause und bekommen auch ihr Geld vom Steuerzahler...
Ja aber halt statt 300€ pauschal mehr bis zu 40% weniger und eben auch nur während der Kurzarbeit bzw. Kurzarbeitsanteil. Wie verblendet muss man sein, dass so in den Vergleich zu stellen...

Ein großteil des ÖD bekommt 300€ auf die Hand für teils erheblich weniger arbeit und keiner Kurzarbeit. Da wird das Gehalt zu 100% aus Steuer weiter gezahlt.

Und nach Corna weint der ÖD dann wieder dass die Leute kein verständnis für sie haben. WIe kann man sich nur so selbst ins Bein schießen und dabei auch noch vorgeben, man wolle Probleme lösen. Dieser Vorschlag löst kein einziges Problem...

Son bisschen erninnert mich das ja an Trump. Bei allem schlechten sind die anderen schuld, bei dem bisschen guten ist man aber der Held vom Erdbeerfeld...
 
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CrunchTheNumber schrieb:
Und die ganzen "Leistungsträger" aus Industrie und Handel, die dank großzügig steuerfinanzierter, verlängerter Kurzarbeit auch deutliche "Minderbelastung" hatten. Die sitzen alle zu Hause und bekommen auch ihr Geld vom Steuerzahler...

Gruß,
CTN

Das verlängerte Kurzarbeitsgeld ist sowieso Unsinn, fast so schlimm wie die ausgesetzten Insolvenzplichten.

Ein Unrecht mit einem anderen Unrecht aufwiegen wollen ist aber noch schlimmer. Hat Saddam Hussein aber auch gemacht.
 
Mustis schrieb:
Und nach Corna weint der ÖD dann wieder dass die Leute kein verständnis für sie haben. WIe kann man sich nur so selbst ins Bein schießen und dabei auch noch vorgeben, man wolle Probleme lösen. Dieser Vorschlag löst kein einziges Problem...
In "guten Zeiten" rechtfertigen die "Leistungsträger" aus der "freien Wirtschaft" ihre im Vergleich zum öD höheren Gehälter ja immer mit dem Risiko arbeitslos zu werden oder in Kurzarbeit gehen zu müssen. Jetzt tritt genau dieser Rechtfertigungsgrund ein und jetzt wird darüber gejammert, das dem öD dieses Schicksal erspart bleibt. Einige drehen sich ihre Argumentationen eben so zurecht, wie es gerade passt...

Gruß,
CTN
 
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Nein, genau genommen werden die höheren Gehälter in der Wirtschaft damit gerechtfertigt, dass
a) die Wirtschaft den ÖD finanziert und
b) die Leute im ÖD einen sicheren Arbeitsplatz haben.
 
Idon schrieb:
Nein, genau genommen werden die höheren Gehälter in der Wirtschaft damit gerechtfertigt, dass
a) die Wirtschaft den ÖD finanziert und
b) die Leute im ÖD einen sicheren Arbeitsplatz haben.
Zu a): Bei den Banken, der Lufthansa u.v.a kann man sich fragen, wer hier eigentlich wen finanziert.
Zu b): Genau das was ich gesagt habe: Erst die höheren Gehälter über die "Unsicherheit" des Arbeitsplatzes rechtfertigen, und dann im Krisenfall über den unsicheren Arbeitsplatz herumjammern. Erbärmlich...

Gruß,
CTN
 
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Die Arbeitgeberseite hätte die Verhandlungen ja verschieben können. Ein Angebot dazu gab es und nein, es war wahrscheinlich nicht unangemessen. Aber die Arbeitgeberseite wollte ja unbedingt die Verhandlungen jetzt führen.
Und bisher war das nur das Angebot der Arbeitgeberseite, das wird nicht dem Tarifabschluss entsprechen. Vermutlich wird man sich zwischen den Forderungen der Gewerkschaften und diesem Angebot treffen. Ein sehr wichtiger Punkt ist für mich dennoch, dass die Arbeitgeberseite nicht mit ihrer Forderung durchkommt, an die Eingruppierungsrichtlinien heran zu dürfen.
 
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@CrunchTheNumber

a) Die Banken sind nicht in Kurzarbeit und die Lufthansa ist die einzige verbliebene deutsche Airline, deren wirtschaftlicher Aufschwung nach der Krise absehbar ist.
b) Hast du deinen Beitrag nachträglich editiert? Ich meine, dass da etwas anderes stand. Jedenfalls wird nicht darüber gejammert, dass der ÖD sichere Arbeitsplätze bietet, sondern darüber, dass der ÖD zusätzlich zu den sicheren Arbeitsplätzen auch noch das Gehalt der freien Wirtschaft möchte. Das nennt sich dann Rosinenpicken.
 
Ich habe den Beitrag nicht editiert.

Zu den Banken: Die letzte "Finanzkrise" hat den Staat Schulden im Umfang von 20% des BIPs (waren damals so schlappe 500 bis 600 Milliarden Euro) beschert, was uns alle 10 Jahre "den Gürtel enger schnallen" gekostet hat. Und aktuell werden die Banken durch die EZB dank Nullzins subventioniert, auf Kosten aller anderen, die leider keine Kredite für null Prozent Zinsen bekommen sondern nur 0% Zinsen für ihr Geld auf Konten. Aber selbst unter diesen paradisischen Bedinungen sind die "Leistungsträger" in den deutschen Hochleistungsbanken nicht in der Lage, nachhaltige Gewinne zu erwirtschaften, im Gegensatz zur Konkurrenz z.B. in den USA. Stattdessen jammern sie herum.

"Leistungsträger" laufen in der Tat immer genau dann zur Höchstleistung auf, wenn es um's Verdrängen und Vergessen von Tatsachen geht, die sie in schlechtem Licht stehen lassen könnten.

Gruß,
CTN
 
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Naja, immerhin retten sie sich nicht von Posting zu Posting, indem plötzlich von Industrie auf Banken geschwenkt wird, weil man damit neue Angriffspunkte schafft.
 
In Anbetracht der Halbwertszeit des kollektiven Gedächtnisses im Allgemeinen und der veröffentlichten Meinung im Besonderen sollte man auf diese Tatsachen, die knappe 10 Jahre her sind, ab und zu wieder hinweisen.
 
Klar. Wenn man die bösen Banker und Banken, gegen die ja quasi jeder etwas hat oder haben muss stets in eine beliebige Masse einpflegen kann, damit man ein Argument hat, passt das schon.


Warum wählt eigentlich jemand die Linken? Die nutzen auch Banken. Und jeder weiß: Banken sind böse.

Warum spendet jemand an das Rote Kreuz? Die nutzen ein Konto bei einer Bank und unterstützen damit die Bankster.

Warum findet jemand FFF toll? Die nutzen auch alle Banken, sind also unmittelbar am Raub am Planeten beteiligt. Solche Doppelmoralisten!


Das Argument zieht einfach immer. Deshalb ist es entlarvend - und zwar für den, der meint, er kann nicht anders seinen Standpunkt verargumentieren.


Also, bitte wieder zurück zur Industrie (vs. ÖD), um die es hier ja seitenweise ging.
 
Idon schrieb:
Also, bitte wieder zurück zur Industrie (vs. ÖD), um die es hier ja seitenweise ging.
Ganz einfach: Wessen Arbeitskraft jetzt nicht mehr benötigt wird, weil die Produkte und Dienstleistungen nicht mehr gefragt sind, der sollte sich nicht auf bis zu 87% Kurzarbeitergeld, alimentiert vom Steuerzahler, ausruhen und nicht den vergangenen Zeiten mit knapp 14 Monatsgehältern inkl. Sonderzahlungen, Boni und Gewinnbeteiligungen hinterherjammern, und seinen Frust nicht beim öD ablassen, sondern sich auf den Weg machen, was notfalls eine Umschulung bedeutet, meinetwegen zur Pflegekraft oder zum Busfahrer. Dann kann die betreffende Person sich in Zukunft ja selber an den immer gefüllten Trögen des öD laben. Warum tun das nur so wenige?

Gruß,
CTN
 
CrunchTheNumber schrieb:
drehen sich ihre Argumentationen eben so zurecht, wie es gerade passt...
Ne, ganz sicher nicht. Du hast das argument eingebracht ich habe es nur in den richtigen Blockwinkel gesetzt und vor allem ist dann immer noch die Kritik NICHT weil der ÖD keine Kurzarbeit hat, sondern weil er keine hat UND sich ne dicke Extrazahlung und und Lohnerhöhungen gönnen will! DAS und nicht das zitierte ist der Grund für den Unmut.

Ich betone erneut, deine Polemik und durchgängige Unsachlichkeit (unter anderem permanentes verdrehen von Aussagen) nervt nur noch.

Vll ist das kollektive Gedächtnis gar nicht so schlecht und der ÖD bekommt sein Fett zu Recht weg und erhält nicht soviel Zuspruch weil das hier ja nicht das erste mal ist, dass der ÖD sich völlig selbst überschätzt in seiner wichtigkeit.

Der ÖD ist wie das BEamtentum sowas wie ein Staatsdiener! Ihr arbeitet für das Volk und werdet dafür von diesem bezahlt und das über weite stellen sehr gut. Man sollte die Hand, die einen füttert, nicht allzu oft beißen....

CrunchTheNumber schrieb:
"Leistungsträger" laufen in der Tat immer genau dann zur Höchstleistung auf, wenn es um's Verdrängen und Vergessen von Tatsachen geht, die sie in schlechtem Licht stehen lassen könnten.
Also das ist doch wohl eher eine Leidenschaft der Beamten und ÖDler. Oder wer leistet seinen Beitrag zur Krise durch Arbeitsplatzvelrust und geringerem Einkommen und wer durch Forderungen nach Lohnerhöhungen und keiner Kurzarbeit? Also wenn einer seine Privilegien fleissigst verteidigt und seine "Nachteile" überbetont... zeigt der Thread hier doch ganz gut.
CrunchTheNumber schrieb:
Warum tun das nur so wenige?
Tun ja viele. Stellen im ÖD bleiben in meiner Gegend jedenfalls nicht wirklich unbesetzt weil man keinen findet. Die PFlege ist da die Ausnahme und warum haben wir ja diskutiert. Aber Stellen im ÖD in der Verwaltung, beim ordnungsamt, Bauhof und und, alle besetzt und das oft so schnell, dass man nur noch mitbekommt wer neu ist und es eine Stelle gab...
Thane schrieb:
dass die Arbeitgeberseite nicht mit ihrer Forderung durchkommt, an die Eingruppierungsrichtlinien heran zu dürfen.
Genau! Damit man die Pflege ja nicht entkoppeln kann vom Rest, der jetzt völlig unverdient mitverdienen will an der Situation der Pflegekräfte. Einfahc nur mehr geld, bloss keine echte Problemlösung. Schon entlarvend...
 
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CrunchTheNumber schrieb:
Ganz einfach: Wessen Arbeitskraft jetzt nicht mehr benötigt wird, weil die Produkte und Dienstleistungen nicht mehr gefragt sind, der sollte sich nicht auf bis zu 87% Kurzarbeitergeld, alimentiert vom Steuerzahler, ausruhen und nicht den vergangenen Zeiten mit knapp 14 Monatsgehältern inkl. Sonderzahlungen, Boni und Gewinnbeteiligungen hinterherjammern, ...

Wer in Kurzarbeit ist, dessen Arbeitskraft wird vorübergehend nicht oder nur zum Teil benötigt.

Wer zuvor 14 Monatsgehälter hatte sowie üppigen Lohn, der hat zuvor exakt die Steuersäckel gefüllt, aus denen jetzt das Kurzarbeitsgeld kommt.


CrunchTheNumber schrieb:
...und seinen Frust nicht beim öD ablassen, sondern sich auf den Weg machen, was notfalls eine Umschulung bedeutet, meinetwegen zur Pflegekraft oder zum Busfahrer. Dann kann die betreffende Person sich in Zukunft ja selber an den immer gefüllten Trögen des öD laben. Warum tun das nur so wenige?

Gruß,
CTN

Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der in Kurzarbeit ist oder in der Industrie seinen Arbeitsplatz verloren hat, und der jetzt Frust auf oder beim ÖD ablässt.

Umschulungen aus dem Bereich kenne ich auch nicht, was daran liegt, dass die Arbeitskraft der Leute an anderen Stellen der Wirtschaft sehr gefragt ist.

Von z. B. der MVV weiß ich jedoch, dass z. B. auch Umschulungsstellen zu Busfahrer/Straßenbahnfahrer überlaufen sind - einen Mangel an Bewerbern gibt es also keineswegs.
 
@Mustis
Es geht hier überhaupt nicht darum, dass die Pflege keine eigenen Tarifverhandlungen führen können soll. Die Eingruppierungsrichtlinien würden alle Tarifbeschäftigten betreffen. Hier geht es den Arbeitgebern darum, dass sie eventuell Kollegen runter gruppieren könnten, weil sie zum Beispiel Arbeitsvorgänge anders bewerten wollen. Ein Beispiel ist die eigenständige Leistung bzw. der Anteil eigenständiger Leistung.
Das ist nämlich für die EG6-9a (und vermutlich den Gegenstücken anderer Tarife im öD) durchaus ein zentraler Punkt.

Ansonsten siehe oben: die Arbeitgeberseite hätte die Verhandlungen verschieben können, sieht sich aber durch die aktuelle Lage in einer guten Position und wollte die Verhandlungen führen. Nun muss man die Suppe halt auslöffeln. Daher sehe ich auch nicht ein, dass wir uns mit einer Nullrunde abspeisen lassen. Aber das scheint ja die Arbeitgeberseite nicht völlig anders zu sehen.
Ich sehe hier durchaus Potential, eine Einigung zu erzielen.
Knackpunkte sind eben die angesprochenen Eingruppierungsrichtlinien und die Laufzeit.

Übrigens finde ich es auch nicht so ganz angemessen, dass damit geworben wurde, dass ja alle Beschäftigten im öD die Corona Helden wären. Ich habe das als Säbelrasseln der Gewerkschaften abgetan.
Außerdem scheint man der Pflege ja auch mehr Boni zuzugestehen, was ich völlig okay finde.
 
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