Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst Bund und Kommunen

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Hagen_67 schrieb:
Was ich aber einfach nicht verstehen kann, warum man sich gegenseitig nichts gönnt
Auch wenn du das noch öfter wiederholst, wird es nicht richtiger! 1. Gönnt man durchaus, zum Beispiel der Pflege. Aber unter diesem Deckmäntelchen allen mehr zukommen zu lassen, ist halt angesichts der aktuellen Situation uncool. Das führt auch zu Punkt 2: Wenn sich bereits privilegierte Gruppen, und der ÖD als solches zählt dazu, weil er bereits überdurchschnittlich verdient und aktuell auch nicht unter der Situation finanziell zu leiden hat, mehr gönnen und dabei sich nicht für jene interessieren, die weniger haben, warum soll man da gönnen? Ihr gönnt anderen doch auch nix? Es geht euch doch nur um euch. Ihr interessiert euch ja nicht mal für den gleichen Berufsstand, der nicht TvÖD unterliegt... Da brauche ich auch nicht wieder diffus auf die Oben zu verweisen, die haben konkret damit nicht zu tun. Das ist allein "euer" Verhalten. Ihr wollt einfach mehr Geld und argumentiert dabei mit den Problemen des Pflegeberufs wo mehr Geld für TvÖD Angestellte keine Lösung ist sondern allerhöchstens einen kleinen Teil der Symptome angehen würde. Insbesondere die Gehaltserhöhungen im restlichen ÖD hilft bei der Problemlösung für die Probleme im Pflegebereich genau nichts.

Hagen_67 schrieb:
Aber es wird mehr oder weniger stillschweigend hingenommen,
Wird es keineswegs. Oo Woher willst du wissen, wie ich oder andere hier zu dem Thema stehen und das anprangern? Davon abgesehen, ist das eben Whataboutismus. Hier geht es um den TvÖD und nicht um CUM-EX und Co. Daher rede ich HIER auch nicht darüber.
 
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Apollons Axle schrieb:
Deutlich mehr ist es bereits in der A10 schon, dazu ggf. Kinderzuschlag/Trennungszuschlag und die Pension. Dazu privat krankenversichert.
Als Beamter ist man unter den Angestellten betrachtet ein kleiner König. Zudem profitieren die Beamten auch von den Erhöhungen im TVöD.
Das ist inhaltlich ziemlich durcheinander.
Zum einen gilt die A-Besoldung für Beamte. Beamte sind keine Angestellten - erhalten kein Gehalt - sondern sind besoldet. Als Beamter zahlt man bekanntermaßen seine eigene private Krankenversicherung, weil es keinen Arbeitgeberanteil gibt. Dafür gibt es keine Rentenbeiträge. Bei 3100€ Brutto in A10 in Erfahrungsstufe 1 hat man effektiv abzüglich Solidaritätszuschlag und Lohnsteuer also etwa 2500€ Netto. Abgezogen werden jetzt noch Kranken- und Pflegeversicherung. Ich sag jetzt mal 300€ sind realistisch. Dann sind wir bei 2200€ Netto.
Trennungsgeld und Kinderzuschlag hängen vom Status ab. Das kann man nicht pauschal reinrechnen. Ein Kind "bringt" dir einen Familienzuschlag von etwa 150€.
Der TVöD hat mit Beamten gar nichts zu tun. Für sie gilt die Bundesbesoldungsordnung A.

Und mal so als Info. Ab A9 im gehobenen Dienst ist ein Bachelor bzw. Ingenieur FH die Voraussetzung. Mit einer Ausbildung ist nämlich bei A9 im mittleren Dienst Schluss. Das sind dann 2900€ Brutto. Z.B. Polizeihauptmeister oder Oberstabsfeldwebel.
In dem Zusammenhang sehe ich nach wie vor keinen Grund sich mit P13 zu beschweren.

Wenn du mit A10 reich werden willst, schlage ich folgendes vor: heiraten und 6 Kinder -> 2100€ Zuschlag


CrunchTheNumber schrieb:
Ich kann nur wirklich JEDEM empfehlen, sich vom sozialen Bereich in diesem Land fernzuhalten. Dieser wird von der Gesellschaft und Wirtschaft weder respektiert noch angemessen monetär vergütet. Das muss auch JEDEM Berufsanfänger und Schulabjänger klar sein, bevor er solch eine schwerwiegende (Fehl-)Entscheidung für sein Leben trifft. Insofern ist es auch völlig verständlich, dass die "freigesetzten" Industriebeschäftigten sich lieber in der Kurzarbeit ausruhen, als sich eine Umschulung anzutun.

Es hat NIEMANDEN interessiert, woher die Dutzenden Milliarden Übernacht-Rettungsgelder für die Industrie (oder in der letzten Finanzkrise die hunderten Milliarden für die Banken) herkommen oder die 300+ Milliarden zur Rettung des Euro und der EU. Warum wird dann bei einem vielleicht einstelligen Milliardenbetrag für die öD so herumgejammert?

Gruß,
CTN
Die letzten Jahre drehte sich die Diskussion in den Medien und Politik doch fast ausschließlich um die Pflege. Wurde da einmal Ofensetzer, Gärtner oder Restaurant-/Küchenhilfe angesprochen? Alle genannten sind wohl genau so knochenharte Jobs. Keiner anderen Branche wird so viel Aufmerksamkeit zu teil wie der Pflege.

Die Dutzenden MRD € verhinderten Millionen Arbeitslose. Dieses Problem im ÖD wird es offensichtlich nicht geben. Die EU ist der zweitgrößte Wirtschaftsraum der Welt noch vor China. Selbstverständlich war es notwendig den zu erhalten. Das ist das Gesetz der antizyklischen Finanzpolitik.
 
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@Mustis:
... Ihr gönnt anderen doch auch nix? Es geht euch doch nur um euch. Ihr interessiert euch ja nicht mal für den gleichen Berufsstand, der nicht TvÖD unterliegt...
Wo liest Du denn bitte schön raus, das "wir" anderen nix gönnen? Und ja, das liegt in der Natur der Sache, dass man an sich denkt, wenn man für ein höheres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen auf tariflicher Ebene verhandelt.
Und du kannst mir nicht weiss machen, das du bei Verhandlungen um deine Arbeitsbedingungen und dein Gehalt an andere Berufsgruppen denkst.
Und zum wiederholten Mal. Es war die AG- Seite, die auf die Verhandlungen zu diesem Zeitpunkt bestanden hat. Also kreidet das bitte nichct immer den AN an. Und was die nichtorganisierten Kollegen angeht. Bisher war es immer so, dass sich deren Gehälter zumindest am TVöD orientieren. Und ginge es nach mir, würden die alle nach TVÖD bezahlt werden (oder ggf. besser, denn das gibt es auch). Aber es ssind weder diese Kollegen, noch "wir", die das verhindern.


... Gönnt man durchaus, zum Beispiel der Pflege. Aber unter diesem Deckmäntelchen allen mehr zukommen zu lassen, ist halt angesichts der aktuellen Situation uncool.
Das hatte ich doch auch schon mehrmals gesagt, dass ich dir da Recht gebe. Aber ich kann es nicht ändern. Mir bleibt nur dieser Weg. Würde man der Pflege einen Kammer, ähnlich dem Marburger Bund mit den gleichen Rechten einräumen, sähe es ganz anders aus.

Da brauche ich auch nicht wieder diffus auf die Oben zu verweisen, die haben konkret damit nicht zu tun.
Ihr argumentiert hier u.a. immer wieder mit den klammen/ leeren Kassen zu Corona- Zeiten und somit hat das durchaus was damit zu tun. Denn würde man die Kohle ernsthaft da eintreiben, wo sie zu Unrecht dem Staat enthalten wird, dann wäre mehr als genug Kohle da.

Ihr wollt einfach mehr Geld und argumentiert dabei mit den Problemen des Pflegeberufs wo mehr Geld für TvÖD Angestellte keine Lösung ist sondern allerhöchstens einen kleinen Teil der Symptome angehen würde. Insbesondere die Gehaltserhöhungen im restlichen ÖD hilft bei der Problemlösung für die Probleme im Pflegebereich genau nichts.
Es ist kein "kleiner Teil der Symptome" wenn Pflegkräfte sich teilweise einen Nebenjob suchen müssen um über die Runden zu kommen. Zum Rest habe ich oben schon geschrieben.

Wie sähe denn eine faire Lösung in deinen Augen aus, ausser "weiter Klappe halten und zufrieden sein". Denn das ist für die Pflege keine Option mehr.
 
Hagen_67 schrieb:
Wo liest Du denn bitte schön raus, das "wir" anderen nix gönnen? Und ja, das liegt in der Natur der Sache, dass man an sich denkt, wenn man für ein höheres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen auf tariflicher Ebene verhandelt.
Na ja, wer schon besser steht, gönnt eben indem er anderen das aufholen ermöglicht bzw. sich sogar aktiv dafür stark macht, dass die Mißstand behoben wird und fordert für sich nicht noch mehr während andere weniger bekommen. Sorry, aber der TvÖD gönnt derzeit halt nicht. Wem den was? Er fordert Gehalt für sich, das ist nun mal Fakt. Und ich rede nicht von anderen Berufsgruppen. Ich rede ja insbesondere in deinem Fall davon den exakt gleichen Berufsstand zu Unterstützen, wo der einzige Unterschied eben der AG un damit die Tarifzugehörigkeit ist. Und für bessere Bedingungen demonstriert ihr derzeit nicht, die Forderung bestand ausschließlich in mehr Geld...

Hagen_67 schrieb:
Und zum wiederholten Mal. Es war die AG- Seite, die auf die Verhandlungen zu diesem Zeitpunkt bestanden hat.
Und ich betone gern erneut, dass das nicht stimmt! Verdi hat eine Einmalzahlung gefordert für die Verschiebung. Verdi hat ein Angebot unterbreitet, welches die AG Seite nicht annehmen wollte. Das ist was ganz anderes als "der AG hat auf die Verhandlungen jetzt bestanden". Er war nur nicht Bereit, die Bedingungen, die VErdi diktiert hat, so anzunehmen. MAn könnte genauso sagen, Verdi wollte keine Verschiebung und hat daher diese Forderung daran geknüpft, von den sie annehmen konnten, dass sie nicht angenommen wird.
Hagen_67 schrieb:
Aber ich kann es nicht ändern. Mir bleibt nur dieser Weg.
Klar kannst du. Du willst nicht. Simple as that. sonst würdest du den aktuellen Streik nicht mittragen und Verdi mitteilen, dass du das nicht für den richtigen Weg hälst. Und wenn das genügend täten dann würde Verdi auch keinen Streik durchführen können...
Hagen_67 schrieb:
Denn würde man die Kohle ernsthaft da eintreiben, wo sie zu Unrecht dem Staat enthalten wird, dann wäre mehr als genug Kohle da.
Nö, weil der Staat das durchaus versucht, nur ist das langwierig weil so richtig kooperativ sind die Täter halt nicht. Und noch ist da gar nicht das letzte Wort gesprochen. NOCH ist das Geld aber nicht da...
Hagen_67 schrieb:
Es ist kein "kleiner Teil der Symptome" wenn Pflegkräfte sich teilweise einen Nebenjob suchen müssen um über die Runden zu kommen.
Doch ist es. Weil du in München eben in einer ziemlich individuellen Lage bist. Zu behaupten, Pfleger bräuchten einen 2. Beruf um über die Runden zu kommen ist eben Schwachsinn hoch 3 so pauschal. Ihr habt ein leicht überdurchschnittliches Netto, wenn ihr nicht hinkommt, wie sollen da gut 2/3 der restlichen Deutschen, die so ein Netto nicht haben sondern drunter liegen, zu Recht kommen? Merkst du eigentlich nicht, wie ignorant das ist, so eine Behauptung aufzustellen? Das ist auf dem gleichen Niveau wie Herr Scholz der angesichts Menschen, die deutlich mehr als er verdienen, sich als nicht reich bezeichnet. Die Statistik straft dich und HErrn Scholz Lüge, auch wenn ihr das individuell anders seht.
 
Mustis schrieb:
Und für bessere Bedingungen demonstriert ihr derzeit nicht, die Forderung bestand ausschließlich in mehr Geld...
Würde man uns eine Pflegekammer zugestehen, dann würden wir eher für bessere Arbeitsbedingungen streiken. Aber das wird seitens der Politik verhindert, weil sie wissen, dass es dann richtig teuer würde.
Aber so können wir nicht einfach streiken. Mach dich da bitte erstmal schlau, was das Streikrecht angeht, bevor du so einen Blödsinn vom Stapel lässt.

Zum Rest deines Beitrages sage ich nix mehr, denn da drehen wir uns im Kreis. Das macht keinen Sinn. Wir haben da berits jeden Punkt mehrmals durchgekaut... Da hast du deine Meinung und ich meine.
 
Hagen_67 schrieb:
Würde man uns eine Pflegekammer zugestehen, dann würden wir eher für bessere Arbeitsbedingungen streiken. Aber das wird seitens der Politik verhindert, weil sie wissen, dass es dann richtig teuer würde.
Mit einer Körperschaft des öffentlichen Rechts könntet ihr eine Berufsordnung erstellen. Die hilft euch aber nicht bei Tarifverträgen, denn das ist nicht ihre Aufgabe.
Was ihr bräuchtet, wäre ein schlagkräftiger Berufsverband, denn im Gegenzug zu Gewerkschaften geht es da nicht nur um Zahlenwerte.
 
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Wie wärs wenn du erklärst, warum man angeblich nicht für bessere Bedingungen streiken kann? Du und 1-2 andere behaupten das, aber eine Erklärung erfolgte auch auf Nachfrage nie. Ich kenne das Streikrecht nicht detaillgenau, da ich kein Fachanwalt dafür bin, aber durchaus gut und ich wüsste nicht, wo da steht, dass man für die Arbeitsbedingungen nicht streiken könnte zumal das andere Gewerkschaften regelmäßig tun. Wie sonst hat wohl die IGM die 35h Woche durchgesetzt?

Ich habe mich sehr wohl, entgegen deiner Unterstellung, mit dem Streikrecht befasst, ich sehe nur nicht, wo deine Aussage dort entsprechend gedeckt wird. Vll. kannst du es ja endlich mal erläutern und deine Aussage auch untermauern mit einem Argument basierend auf Fakten.

PS: Selbst auf der Seite der GEW, wo die rechtlichen Grundlagen des Streiks erläutert werden, steht davon kein Wort. Und ich wüsste einfach nicht, warum solche Forderungen nicht tariflich regelbar bzw. tariflich nicht zulässig sind, was ggf. ein Grund wäre, warum man dafür nicht streiken könnte. Aber andere Tarife zeigen ja, dass dem so ist. Arbeitszeiten, Pausezeiten etc. sind alle tariflich regelbar und damit letztlich auch, wieviel Personal benötigt wird. Und ich denke, wenn bei solchen Streiks darauf hingewiesen wird , dass mit der aktuellen Personaldecke die tariflich vereinbarten Bedingungen gar nicht eingehalten werden können, ist das wohl eher nicht illegal im Sinne des Streikrechts...
 
@downforze: Es ginge um eine Pflegkammer, die mit den gleichen REchten, wie z.B. der marburger Bund ausgestattet ist. Die Ärzte waren ja auch viele Jahre lang in verdi (bzw. dem Vorgänger ÖTV) organisiert. Bis sie den Marburger Bund als Interessenvertreter ausriefen. Seitdem geht es ihnen deutlich besser.
 
Die Darstellung des Marburger Bunds ist halt auch falsch. Den gibts seit 1947 und war schon immer die Fachgewerkschaft der Ärzte. Der ist letztlich nur bei ver.di gelandet, weil der DAG, mit der der MArburger Bund zusammenarbeitete, mit anderen GEwerkschaften zu verdi fusionierte. Der MArburger Bund war schon immer selbstständig und schon immer der Interessenvertreter der Ärzte und wurde es nicht erst durch die Abspaltung von Verdi als dem Rechtsnachfolger der DAG...

Das der MArburger Bund auch "nur" eine Gewerkschaft ist wie Ver.Di selbst, wüsste ich jetzt neben den oben gestellten Fragen allzu gern, welche "Sonderrechte" der MArburger Bund gegenüber Verdi haben soll.

PS: Die Ärzte waren somit auch nur grade mal 4 Jahre Mitglied bei Verdi...

Vll. solltest dir unter anderem Mal den Artikel durchlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ärztestreik_in_Deutschland_200
Der einzige Unterschied ist, dass die Ärzte bereits eine Fachgewerkschaft hatten....
 
@Mustis: "... Arbeitskämpfe dürfen aber nur von Gewerkschaften als Vereinigungen zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen geführt werden, nicht von einzelnen Arbeitnehmern oder Arbeitnehmergruppen. ..."
Und da ist das Problem. Verdi ist nicht bereit die Pflege allein zu vertreten. Daher gab es schon mehrfache Versuche, dass sich die Pflege in Form einer Pflegkammer selber organisiert ( siehe Marburger Bund). Das aber wiederum wird seitens der Politik, die ja recht nah an den öffentlichen Arbeitgebern ist, verhindert. Ich widerspreche Dir doch überhaupt nicht, das verdi nicht das Gelbe vom Ei ist. Aber es ist aktuell das einzig mögliche. Und Pflege sagt doch nicht erst seit Corona, dass man am Limit läuft. Mir wäre es sofort und absolut recht wenn man zur Entlastung Patienten- Obergrenzen einführen würde. Nur noch 7 Patienten pro Pflegekraft. Das wäre super. Aber dann möchte ich das Aufschreien in der Gesellschaft hören.
Ich fände es toll, wenn man nicht mehr ständig angerufen würde um einzuspringen. Und ja, wir müssten ja nicht ans Telefon gehen. (Hatten wir weiter oben schon das Thema.) Aber was ist die Folge? Die Kollegen vor Ort müssen sich den Arsc... dann noch weiter aufreissen. Während im produzierenden Gewerbe die Produktion ab einem bestimmten Punkt runtergefahren wird, ist das in der Pflege nicht möglich. Du kannst einen Pat. nicht dreimal so lange unversorgt lassen. Und damit "spielen" die Arbeitgeber.

Was aber auch gesagt werden muss, dass Verdi dieses mal zumindest einen Verhandlungtisch Pflege hat. Und darin wird neben Geld gefordert, dass z.B. die Pausen als Arbeitszeit mit angerechnet werden, bei denen, die im Schichtdienst arbeiten. Und warum ist das so? Weil es auf den meisten Stationen eine mindestbesetzung gibt. Und wenn jeder für 30 Minuten in seine Pause ginge, würde diese nicht mehr eingehalten. Also lässt man seine Pause oft genug sausen. Aber davon liesst man nix in den Medien. Auch wird an diesem Tisch u.a. die Arbeitszeit der Rettungssanis verhandelt. Die AG wollen hier 24Stunden- Dienste möglich machen. Hört man auch nix zu in den Medien. Aber wir sollen nicht streiken?

Tante Edit: Aber der Marburger Bund verhandelt umfänglich die Interessen der Ärzte gegenüber den Arbeitgebern. Das ist der große Unterschied.
 
Also liegts doch an Verdi und nicht daran, dass man nicht für diese Bedingungen streiken könnte. Das st doch exakt das was ich hier Seitenweise argumentiere. Verdi WILL ES NICHT. Weil sie dann einen MAchtverlust hinnehmen müsste, wenn man eine eigene Gewerkschaft der Pfleger zulässt bzw. intern ihnen eine eigene Vertretung zulässt. Es geht also doch und es ist am Ende nur die Klüngelei der oberen Verdi vertreter, die eben nicht willens sind, die Interessen ihrer Mitglieder richtig zu vertreten. Die rechtlichen Möglichkeiten dazu hätten sie aber. Also nix von wegen Streikrecht verbietet es...

Übrigens: ALs PFleger aus Verdi auszutreten und eine eigene Pflegegewerkschaft zu gründen, ist rechtlich möglich. Sicherlich sehr aufwendig und man benötigt einen langen Atem, aber gesetzlich nicht verboten. Genau das haben die Ärzte gemacht, der MArburger Bund hat die selben Rechte und Pflichten wie verdi und bestand formal schon, als einziger Unterschied.

PS: Warum wollt ihr die Pausen als Arbeitszeit statt das ihr auf eure Pausen besteht, die euch rechtlich zustehen? Mit dieser Forderung wird doch erst recht ein Mittel dem AG gegeben, dass man nicht neue Leute einstellen muss. Wenn die Pausen arbeitszeit sind dann kann der AG auch darüber entscheiden....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Gruündung einer Pflegekammer nach dem modell des Marburger Bundes wird ja versucht. Es gibt/ gab ja auch schon Pflegekammern auf Länderebene. Diese hatten allerdings nciht die Befugnisse, die nötig wären. Und eben das wird und wurde politisch verhindert. Heisst aber nicht, das an dieser Stelle nicht weiter gearbeitet wird. Und solange geht der Weg eben nur über verdi. Es gibt keine Alternative. Das schreibe ich aber auch schon seit vielen Seiten.

Zu den Pausen: Aktuell ist es Realität, das man seine Pausen oft nicht nehmen kann. Und das obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist. Bis 6 Stunden- Null Pause; 6-9 Stunden- mind. 30min (auch als 2x 15 min möglich) Pause; 9-12 Stunden -45 min Pause;
Das ist schön auf dem Papier. Haut aber in der Realität nicht hin. Dann wenigstens die Anrechnung auf die Arbeitszeit. Und das eben nicht in Form von erhöhtem Entgeld, sondern in Form von reduzierter Wochenarbeitszeit.
 
Nein, es hieß, man dürfe nicht dafür Streiken aufgrund des Streikgesetzes. Das ist aber eben nur indirekt der Fall, weil Ver.di eben nicht bereit ist, sich entsprechend zu strukturieren.

Hagen_67 schrieb:
Das ist schön auf dem Papier. Haut aber in der Realität nicht hin.
Echt jetzt? Wenn das regelmässig vorkommt, dann würde ich klagen bzw. meine Pause nehmen. Was will der AG den machen? Mich vor einem Arbeitsgericht verklagen, dass ich meine rechtlich zustehende Pause nehme?

Genau diese Forderung zeigt mir, erneut, dass es nicht um Problemlösung sondern Besserstellung und Privilegierung geht. Ich darf das nicht als AN, selbst dann nicht, wenn der Ag und der AN es wollen. Der Staat verbietet es und schreibt mir vor, dass ich diese Pause zu halten habe. Und der ÖD? Kann diese Pause angeblich nicht durchsetzen und möchte daher eine für viele wohl recht genehme Regelung haben, die letztlich bedeutet, dass man bei gleicher Arbeitszeit und gleichem Gehalt min 30 Minuten weniger "Arbeitszeit" hat (Arbeitszeit hier gesamt gesehen als bezahlte und unbezahlte Zeit, kaum einer kann für 30 Minuten heim fahren oder da groß privat etwas machen).
Der richtige Weg wäre zu fordern, dass die Pausen durchführbar sind und entsprechend Personal eingestellt wird. Genau das würde ein Arbeitsgericht ohne groß zögern entscheiden, wenn das selbe in der freien Wirtschaft der Fall wäre. Aber der ÖD kann es nicht durchsetzen und es ist nur schön auf dem Papier... ist klar...

PS: Die Ironie ist, dass der ÖD sowas überhaupt vorschlagen kann. In der freien Wirtschaft wäre das sofort abgesägt. Daran hat ja nichtmal die IGM gewagt zu wackeln. aber privilegiert? Ach iwo...
 
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Also ist es am Ende vollkommen egal, was ausgehandelt wird. Ist in deinen Augen immer unverschämt und Klientel- Politik von Privilegierten. Wenns Geld ist, passt es nicht, wenn es eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit ist, passt es nicht,...
 
Wieso? Ich gebe doch konkret an, was ich als Lösung sehe. Warum unterschlägst du das und tust so, als würde ich das pauschal einfach so als unverschämt ablehnen? Außerdem ist beides was du nennst doch das selbe? Mehr geld für die gleiche Arbeit oder das selbe Geld für weniger Arbeit. Beides ist eine Lohnerhöhung und nichts anderes. Im Falle letzteres hier nur ein besonderes Privileg weil genau das vom Staat überall sonst knallhart durchgesetzt wird ohne Ausnahme und nichtmal Individualvereinbarungen dürfen es außer Kraft setzen. Weder sorgt es für mehr Mitarbeiter, weniger Stress noch sonstwas. Nur die Taschen der TvÖDler werden voller.
 
CrunchTheNumber schrieb:
Ja, zurück zum Thema: Was ich damit sagen will: Jeder mittelmäßig begabte Jugendliche strebt mittlerweile den IGM-"Beamtenjob" mit 14 Monatsgehältern und staatlich subventioniertem Vorruhestand mit 58 Jahren an. Da will sich keiner mehr bis 67 Jahren als Pfleger den Rücken kaputtschuften oder als Polizist den ganzen Tag über beschimpfen lassen. Und wenn aufgrund zuvieler vollversorgter und träge gewordener IGM-Beschäftigter keine Innvovationen mehr gelingen, dann wird wieder nach dem Staat gerufen ("Subventionen!", "Forschungsgelder!") und gleichzeitig auf den "faulen öD" gezeigt, der einem ja die Butter vom Brot nehmen könnte.

Gruß,
CTN

Dir scheint unbekannt zu sein, dass "die Wirtschaft" nicht identisch mit IG Metall-Unternehmen ist.

Weiterhin scheint dein Verständnis zu enden, wenn es nicht um Airbus oder die PKW-Industrie geht.


Und, ja: In einer Wohlstandsgesellschaft wie der unseren muss sich niemand als Pfleger den Rücken kaputt arbeiten. Den kann man sich dann auch als Sachbearbeiter zerstören, genauso wie die Augen, weil man 7-9 Stunden am Tag rein beruflich an einem PC sitzt.


Nochmal:
Was für eine Ausbildung hast du? Was arbeitest du?
 
Hagen_67 schrieb:
Zu den Pausen: Aktuell ist es Realität, das man seine Pausen oft nicht nehmen kann. Und das obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist. Bis 6 Stunden- Null Pause; 6-9 Stunden- mind. 30min (auch als 2x 15 min möglich) Pause; 9-12 Stunden -45 min Pause;
Das ist schön auf dem Papier. Haut aber in der Realität nicht hin. Dann wenigstens die Anrechnung auf die Arbeitszeit. Und das eben nicht in Form von erhöhtem Entgeld, sondern in Form von reduzierter Wochenarbeitszeit.
Die Pause kann man nicht als Arbeitszeit anrechnen lassen. Die 30 min nach 6h und 45 min nach 9h sind im Arbeitszeitgesetz geregelt und unumgänglich. Wenn diese Zeiten nicht eingehalten werden können, hat das für den Arbeitgeber schwerwiegende Konsequenzen.
 
Tomislav2007 schrieb:
Bei der Industrie rettet man Arbeitsplätze und bei den Banken rettet man die Einlagen der Sparer/Steuerzahler, die Mitarbeiter im ÖD muss man nicht retten, deren Arbeitsplätze und Gehälter sind sicher.
In "guten" Zeiten werden die exorbitanten Gehälter bei den Autobauern, der Lutffahrtindustrie usw. ja immer mit dem "Arbeitsplatzrisiko" begründet. Und in "schlechten" Zeiten soll das plötzlich nicht mehr gelten? Da hat der Staat dafür zu sorgen, dass es auch in diesen Branchen kein "Arbeitsplatzrisiko" gibt? Ich hoffe, du erkennst den Widerspruch.
Mustis schrieb:
Wenn sich bereits privilegierte Gruppen, und der ÖD als solches zählt dazu, weil er bereits überdurchschnittlich verdient und aktuell auch nicht unter der Situation finanziell zu leiden hat, mehr gönnen und dabei sich nicht für jene interessieren, die weniger haben, warum soll man da gönnen? Ihr gönnt anderen doch auch nix?
Der öD besteht auch aus überdurchschnittlich qualifizierten Arbeitnehmern. In keinem anderen Bereich ist der Anteil der Beschäftigten mit (Fach-)Hochschulabschluss so hoch wie im öD. "Ungelernte" gibt es dort gar nicht. Gerade in diesem Forum wird (besser: wurde) doch oft über die Gehälter im öD gelacht, gearde von denjenigen mit Studium. Und zum Zweiten: In den "guten" Zeiten (wir erinnern uns: in den letzten ca. drei Jahren hatte der Staat jeweils Überschüsse in zweistelliger(!) Milliardenhöhe) wurden dem öD vom Rest der Gesellschaft auch nichts "gegönnt". Da hieß es noch: "Die gute Situation / den Aufschwung nicht durch "überzogene" Forderungen des öD gefährden." Wenn die Gesellschaft in "guten" Zeiten dem öD nichts "gönnt", warum sollte es in "schlechten" Zeiten andersherum sein?

downforze schrieb:
Die letzten Jahre drehte sich die Diskussion in den Medien und Politik doch fast ausschließlich um die Pflege. Wurde da einmal Ofensetzer, Gärtner oder Restaurant-/Küchenhilfe angesprochen?
Also wenn sich überhaupt eine Gewerkschaft für den "Mindestlohn" usw. eingesetzt hat, dann war es wohl Verdi. Ich kann mich nicht daran erinneren, dass hier die IGM oder der Marburger Bund lautstarke Forderungen gestellt hätten. Diese "Klientelgewerkschaften" sind eher nicht dafür bekannt, sich um gesellschaftliche Dinge außerhalb ihres "Schlaraffenland-Biotops" zu kümmern. Denen geht es traditionell eher um die Verteidigung der 35-Stunden-Woche, Feiertagszuschläge oder Steigerung der Abrechnungssätze auf Kosten der Solidargemeinschaft bzw. des Steuerzahlers.
Mustis schrieb:
Verdi hat eine Einmalzahlung gefordert für die Verschiebung. Verdi hat ein Angebot unterbreitet, welches die AG Seite nicht annehmen wollte. Das ist was ganz anderes als "der AG hat auf die Verhandlungen jetzt bestanden". Er war nur nicht Bereit, die Bedingungen, die VErdi diktiert hat, so anzunehmen.
Wenn der AG das Angebot ablehnt und der Tarifvertrag ausläuft, hat die Gewerkschaft das Recht zum Streik. Damit musste der AG rechnen, hat sich aber offensichtlich verkalkuliert, da er dachte, Verdi würde sich wegen Corona nicht trauen. Verdi hat genauso gehandelt, wie es JEDE andere Gewerkschaft auch tun würde. Immer wieder erstaunlich, wie einige das grundgesetzlich garantierte Streikrecht für den öD immer wieder in Frage stellen bzw. mit fadenscheinigen Argumenten in Abrede stellen wollen.

Hagen_67 schrieb:
Aber der Marburger Bund verhandelt umfänglich die Interessen der Ärzte gegenüber den Arbeitgebern. Das ist der große Unterschied.
Die Ärzte sind eben selbstbewusst genug, sich nicht von der Gesellschaft und der Politik einschüchtern zu lassen. Es es arbeiten dort wohl auch weniger "Idealisten" als z.B in der Pflege. Dem Ansehen der Ärzte hat es offensichtlich nicht geschadet, oder vielleicht sind sie auch deshalb so hoch angesehen, weil sie sich nicht regelmäßig über den Tisch ziehen lassen. "Respekt" verdient man sich bekanntlicherweise nicht, indem man immer nachgibt.
downforze schrieb:
Die Pause kann man nicht als Arbeitszeit anrechnen lassen. Die 30 min nach 6h und 45 min nach 9h sind im Arbeitszeitgesetz geregelt und unumgänglich. Wenn diese Zeiten nicht eingehalten werden können, hat das für den Arbeitgeber schwerwiegende Konsequenzen.
Du hast doch selber die Ausführungen von Hagen_67 gelesen: Was soll er machen? Die Patienten in ihrem eigenen Kot und Urin liegenlassen, weil gerade Pause ist? Das geht im sozialen Bereich nicht, was unsere "Hochleistungmitarbeiter" im Industriebetrieb nie verstehen weden. Da wird der Kugelschreiber (Produktion machen ja mittleriweile die Roboter) einfach fallengelassen. Ist dann halt so. Man hat sich die Pause ja schließlich durch das lange Herumsitzen vor dem PC wohlweißlich "verdient".

Gruß,
CTN
 
Und wieder endet der eigene Horizont bei den Autobauern und der Luftfahrtindustrie.


Idon schrieb:
Dir scheint unbekannt zu sein, dass "die Wirtschaft" nicht identisch mit IG Metall-Unternehmen ist.

Weiterhin scheint dein Verständnis zu enden, wenn es nicht um Airbus oder die PKW-Industrie geht.


Und, ja: In einer Wohlstandsgesellschaft wie der unseren muss sich niemand als Pfleger den Rücken kaputt arbeiten. Den kann man sich dann auch als Sachbearbeiter zerstören, genauso wie die Augen, weil man 7-9 Stunden am Tag rein beruflich an einem PC sitzt.


Nochmal:
Was für eine Ausbildung hast du? Was arbeitest du?
 
Idon schrieb:
Und wieder endet der eigene Horizont bei den Autobauern und der Luftfahrtindustrie.
Tja, gerade diese beiden Branchen werden uns doch immer wieder als "Vorbilder", "Leuchtürme" und "Leistungsträger" usw. hingestellt. Zudem sind sich auch "Spitze", wenn es um das Fordern und Abkassieren von staatlichen Geldern geht. Insofern dem öD gar nicht so unähnlich, oder? Ich orientiere mich halt immer an den "Besten". An was orientierst du dich bei deinen Lohnforderungen? Am Pizzalieferanten?
 
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