@Mustis:
Äh? Mein Konto war, ist und wird kostenlos bleiben. Und vor allem, wo ist da der Zusammenhang? Hatten wir ein Anrecht auf kostenlose Konten?
Es geht nicht darum ,das es noch ein paar (online-) Banken gibt, die die Konten immer noch kostenlos anbieten, oder darum, dass es kein Anrecht auf ein kostenloses Konto gibt. Es geht darum, dass jeder Kontoinhaber seit der Bankenkrise für die Kontoführung deutlich mehr berappen muss als davor und das Gros der Banken das mit eben der Bankenkrise, bzw. deren Folgen begründet haben. Ob das jetzt monatl. Pauschalen sind oder Gebühren für Überweisungen, etc. spielt doch keine Rolle. Komm doch bitte mal von dem "klein klein" weg. Damit kannst du nicht überzeugen.
... Nein, im Gegenteil! DU hast es mit deiner Rechtfertigung und deinem Vergleich mit iHnen sogar klar unterstrichen! Du (ihr) wollt euch bewusst nicht von diesen abgrenzen, du argumentierst sogar damit, dass die es ja auch nicht anders gemacht haben! ...
Doch, ich grenze mich ganz klar davon ab. Meine Branche hat keinen Bock geschossen, der ein massive Krise ausgelöst hat. Und "die" haben damals mehr Lohn tariflich verhandelt ohne den Aufschrei in der Bevölkerung.
Ich verlange für mich und meine Kollegen u.a. eine bessere Bezahlung, da wir seit vielen Jahren einer extrem hohen Belastung ausgesetzt sind. Und sowohl Politik und Gesellschaft haben das inzwischen auch anerkannt. Das wird nicht mehr bezweifelt. Nur zahlen will keiner. Und deswegen werden wir in der Pflege jetzt so langsam bockig. Egal, ob Euch das gefällt oder nicht. Das ist so. Und übrigens, die Pflegenden in der tollen freien Wirtschaft stehen da mehrheitlich hinter uns, die wir im ÖD sind.
Also, ich argumentiere nicht, dass "die" es genau so gemacht haben. Ich argumetiere, dass "die" trotz ihrem Bock mehr Kohle bekommen haben ohne diesen Aufschrei in der Bevölkerungung, und wir seit vielen Jahren schei.... Arbeitsbedingungen haben und jetzt zumindest mehr Geld dafür wollen. Da ist m.M.n. ein RIESEN- Unterschied.
... Konkrete Beispiele? Nun gut. Er hat konkret zu lange gebraucht (Monatelang keine Kitas geöffnet, keine Behördengänge möglich), hatte konkret keine Notfallpläne (die Behörden wurden schlicht geschlossen), hatte konkret zu wenig Vorräte ( zu wenig Masken, zu wenig Desinfektionsmittel) und hatte konkret nicht die nötige digitale Infrastruktur, die es ermöglicht hätten Vororttermine zu vermeiden was die Schließung der Behörden ggf. vermeiden hätte können. ODer soll ich dir jetzt noch bennennen, zu welchen Kosten, mit welchen Mitteln und welchen Geräten man das hätte tun sollen? Wiel das habe ich so ja schon teilweise angegeben, was du ja als rumblöken bezeichnest. Notfallpläne müssen beinhalten, wie man mit Situationen wie Corona umgehen kann. Und das wurde bereits VOR Corona immer wieder kritisiert. Jahrzehntelang wurde daran gespart, nichtmal drüber nachgedacht oder warum ging wohl auch der Sirenentest etc. vor einiger Zeit so spektakulär in die Hose? Und das ist die konkrete Aufgabe des Staates und der ÖDler. Wenn in Tihange eine Kernschmelze losgeht und es zu einer Explosion eines Meilers käme könnte man in Deutschland nichtmal die Bevölkerung rechtzeitig vor dem möglichen Fallout warnen, nur um mal ganz konkret einen anderen Notfall zu benennen. ...
Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder ?!? Man eine Menge "Dummfug". Aber der Reihe nach:
- geschlossene Kitas:
Seit Jahren ist bekannt, dass es an Erziehern fehlt (warum eingentlich, die verdienen doch so fett). Also, ich mach die Kitas auf bei bekannten Personalschlüssel. Die kleinen Hosenscheisser (also die Kinder, nicht die Erzieher) sind naturgemäß einem recht großen Bewegungsdrang und einer ncoh entwicklungsbedürdigen Ratio unterworfen. Und ,Überraschung!!! die lieben auch noch Körperkontakt. Was meinst du, wie wäre die Corona- Entwicklung gewesen, wenn wir die kitas offen gelassen hätten? Und ja, vielleicht hätten wir die früher wieder aufmachen können. Aber das weiß niemand. Das konnte keiner vorhersagen. Jetzt im Nachhinein mag es leicht aussehen und wenn man nicht die Verantwortung dafür tragen muss.
- geschlossene Behörden:
Da muss ich jetzt wirklich gerade passen. Habe ich keinen Einblick. Kann aber nur sagen, dass wir von der Klinik aus sehr viel Kontakt zu Behörden haben. Anträge auf Harz IV für Patienten, Anträge wegen Pflegestufen, etc. Das hat alles etwas länger gedauert. Keine Frage. Hätte man das besser machen können? Keine Ahnung...
-zu wenige Vorräte (masken, Desinfektionsmittel...):
Zunächst nochmal. Auf diese Situation war niemand auch nur ansatzweise vorbereitet.
Allerdings hat hier Großmeister Spahn kläglichst versagt. Das jetzt den AN im ÖD anzukreiden ist ein wenig unfair.
-digitale Infrastruktur:
Nuja, das Thema hatten wir doch etwas weiter oben schon... Da gebe ich dir voll und ganz und umfänglich recht. Das war und ist (immer noch) eine Katastrophe. Und die Schuld daran liegt an der Führungsriege des ÖD und an der Politik. Wenn man vor nicht mal 10 Jahren politisch noch von "Neuland" spricht, während 14 jährige Bubis beim Zocken mit der ganzen Welt im Milisekundenbereich kommunizieren, könnte man vielleicht auf die Idee kommen, das hier ein gewisses Maß an Nachholbedarf bestehen könnte. Aber was kann die Politik dafür, dass sich die Erde in 24 Std einmal um ihre Achse dreht. Kann doch keiner ahnen.
-der Katastrophenfall: (z.B. Tihange/ Sirenen/etc.):
Wegen des Neo- Liberalismus mit der Globalisierung und der damit einhergehenden Steuerpolitik wurde politischerseits im Bereich der öffentlichen Daseinsfürsorge immer mehr auf die Bremse getreten. Ich behaupte zwar voller Überzeugung, dass das der Gesundheitssektor kaputt gespart/ privatisiert wurde und das zum größten Teil auf Kosten der Angestellten. Keine Frage. Aber ich beanspruche definitiv kein Alleinstellungsmerkmal damit.
Gelder für Feuerwehren, Krankenhäuser, ein funktionierendes Sirenensystem, Katastrophenschutz. Überall wurde massiv eingespart. Und das fällt uns jetzt auf die Füße. Und mal so richt böse. ABER das waren politische Entscheidungen und nicht die des ÖD. Wobei im Bereich des ÖD sicher Verbesserungspotential ist.
Corona hat uns im Frühjahr sehr deutlich gezeigt worauf wir in Zukunft etwas mehr achten sollten. Ein "Tihange" mag ich mir überhaupt nicht vorstellen.
Spar dir sowas doch... so sattelfest bist du nichtmal bei deinen konkreten Umfeld und Vergleichen, dass du dir das erlauben könntest, Mr. ich habe keine Ahnung vom Marburger Bund. Was heißt den viele? Und wie erklärst du dir dann die teils desolaten Gehälter in der Branche, die weit unter denen des TvÖD liegen? Und komm mir jetzt nicht mit München und das dort manche private mehr zahlen. Es geht um den Schnitt. Und wo war Verdi denn als dieser Sellout beschlossen wurde? Und bitte versuche gar nicht erst jetzt wieder weis zu machen, dass VErdi dagegen gar nichts hätte tun können.
O.K. ...
In den 80er Jahren gab es schon mal einen massiven Pflegenotstand. Damals wurden die Arbeitsbedingungen angepasst und die Gehälter stark erhöht als typisch marktwirtschaftliche Reaktion. Die Situation entspannte sich, da der Beruf wieder attraktiver wurde.
Mitte der 90er Jahre, als der Neo- Liberalismus so richtig anfing durchzuschlagen, fing es langsam wieder an, dass Berufe, wie die Pflege oder Kindererzieung und Altenpflege weniger honoriert wurden. Zwar nicht in Form von Gehaltskürzungen. Aber durch weniger Lohnzuwächse einhergehend mit einer überproportionalen Arbeitsverdichtung in langsamen Schritten. So mussten die Angestellten im ÖD die Überleitung vom BAT in den TVöD mit all seinen Verschlechterungen anfang der 2000er hinnehmen. Und sicher die Kollegen, deren Häsuer inzwichen in rein privater Hand wareren waren (und sind es bis heute) noch schlimmer dran. Hier gibt/gab es für Neueinstellungen erhebliche Einbußen im Lohnbereich.
Und ich habe es jetzt schon mehrfach gesagt. Verdi ist für mich definitiv nicht das Gelbe vom Ei. Aber es ist z.Z. meine einzige Möglichkeit. Bei einer Pflegekammer, die sich für die Pflegeberufe allgemein einsetzt, bin ich engagiert. Aber das bringt mir jetzt nichts. Und wie oft muss ich das noch wiederholen? Soll ich es mir in meine Signatur hier tackern?
AHA! Und was sind Sicherheiten? NA? Fließt da Geld? NEIN, nicht zwingend! Interessant wäre, wieviel von diesen Sicherheiten mussten denn dann tatsächlich gegeben werden, sprich ausgezahlt? Erst dadurch entstehen echte Kosten, bis dahin sind das nämlich nur Rückstellungen, die Zeitweise nicht zur Verfügung stehen, es sind aber keine Ausgaben! UNd Kredite zahlt man in aller Regel zurück. ggf. sogar mit Zinsen, so das der Kreditgeber letztlich sogar mehr Geld hat.
Sorry, ich dachte das wäre verständlich. 400Mrd wurden als Sicherheiten gegeben. Das kostet zunächst nix. Kein Thema. Mir ging es um die 80Mrd an Krediten, die vergeben wurden. Bezügl. der Zinsen muss ich echt fragen. Bekommt der Staat für die Kredite bei der aktuellen Zinslage Geld für die Kredite? Da habe ich echt keine Ahnung. Aber fest steht, das diese Gelder gebunden sind. Und das schränkt Handelsfreiraum ein. Nicht gut.