Beteigeuze. schrieb:
@xexex
Abgesehen davon ist ein Gewinn von 16 Mio Dollar im Quartal bei 25 Milliarden Umsatz im Jahr nicht viel vorallem da man praktisch keine Rücklagen hat und sich den Gewinn auch schön gerechnet hat
Wie möchte der Konzern in Zukunft wirklich richtige Gewinne einfahren? In den USA ist der Markt für Teslas schon fast gesättigt. Förderungen vom Staat laufen bald aus. Außerdem können die Chinesen auch Elektroautos bauen und das deutlich günstiger.
Da bringst du aber einiges durcheinander...
1) Du rechnest hier einen Quartalsgewinn gegen einen Jahresumsatz auf. OK - der Fehler war bereits, den Gewinn eines auf maximales Wachstum ausgerichtetes Unternehmen gegen einen Umsatz zu rechnen...
Erklärung: Um auf Stückzahlen wie die etablierten Konkurrenten zu kommen, braucht man mehr als 1 Werk in Fremont. Daher die massive Expansion. Die kostet richtig Geld - daher keine Gewinne! Die will auch kein Investor sehen, solange das Fundament für nennenswerte Stückzahlen noch nicht existiert. Erst wenn es mehr als 1 oder 2 Werke gibt, können die Skalen-Effekte richtig eintreten, und die Margen steigen.
2) Tesla schwimmt derzeit in Geld. Es liegen irgendwas um die 8 Mrd $ an Reservern herum. Das war vor kurzem noch anders, hat sich aber komplett gedreht.
3) Das Argument der Marktsättigung ist inzwischen merhfach und endgültig widerlegt - spare es dir. Tesla verkauft nachwievor jedes Auto, das sie herstellen, innerhalb kürzester Zeit. Tesla konnte als einziger (!) Autohersteller der Welt im Corona-Quartal Q2/2020 den Absatz steigern. Das ist der endgültige und unwiderlegbare Beweis, dass man Produktions-limitiert ist, und nicht Nachfrage-limitiert ist. (Rückgänge in den abgesetzten stückzahlen in einzelnen Ländern sind wert-/bedeutungslos - diese können vollständig erklärt werden, dass schlichtweg weniger Autos in diese Länder geliefert und andere Märkte bevorzugt wurden.)
4) Die staatlichen Subventionen (zumindest die auf Bundesebene) sind für Tesla bereits abgelaufen. Dennoch verkaufen sich die Autos minter weiter.
5) Ja, die Chinesen könne günstige E-Autos bauen. Zum Beispiel in der GigaFactory Shanghai, in der bereits 4.000 Model 3 pro Woche vom Band laufen (so viele wie geplant, früher als geplant). Die Model-Y-Fabrik direkt neben der Model-3-Fabrik steht übrigens schon fast. Hat die gleiche Kapazität.
Bitte gar nicht mal unbedingt als Kritik verstehen - Tesla bewegt sich einfach so schnell, dass man die Entwicklungen teilweise gar nicht mitbekommen kann, wenn man sich nicht laufend damit beschäftigt.
Zornica schrieb:
Zu seinem Glück haben seine Fans da ein recht kurzes Gedächtnis und lassen sich von den, wie eben bereits erwähnt, paar realistischen Zielen gern blenden. Jeder der was von Marketing versteht merkt aber eigentlich sofort was der Elon da macht: Werbung. Das Produkt, das der Verkauft, sind ja nicht Autos oder Raketen oder irgendwelche andern Gimmicks, der Herr verkauft Träume, sowohl an Fans als auch an Investoren. Das ist der ganze Zauber.
So ein Unsinn... Elon Musk liefert immer. Fast immer verspätet, aber er liefert. Verkauft werden sehr wohl Raketenstarts und Autos. Das kann man doch wohl unmöglich anzweifeln!? Die Raketen fliegen, die Autos fahren herum. Ich sehe jeden Tag, an dem ich das Dorf verlasse, mindestens einen Tesla irgendwo. "Träume" würde ich es bezeichnen, wenn man das, was Elons Firmen tagtäglich leisten, ignoriert oder ausblendet.
Zornica schrieb:
Und was deine 3-4 Punkte da angeht: Selbstlandende Raketen gab es schon funktionierende Prototypen in den 90ern, ich bin nicht ganz sicher was beim Ladenetz die große Leistung sein soll (außer natürlich du bevorzugst proprietäres tanken - Investoren tun das auf jeden Fall)
1) Welcher funktionierende Prototyp einer Rakete der Orbitalklasse wäre das gewesen, der in den 90ern geflogen oder wieder gelandet wäre? Ich glaube, du denkst dir das nur aus.
2) Die Leistung am Supercharger-Netzwek ist, dass es
existiert, und dabei ganz ohne Bettelei bei Väterchen Staat aufgebaut wurde und wird. So würde es in Deutschland laufen, und daher läuft es nicht. Bzw., es läuft völlig verkehrt, wie man es an Ionity erkennt.
Zornica schrieb:
Wie üblich ist diese Ankündigung hier auch leider mal wieder nichts als Blenderei für die, die gern daran glauben wollen, dass wir durch Konsum die Welt besser machen können.
Ja, Konsum
macht die Welt besser - denn dadurch werden Mensche in Lohn und Brot gehalten.
Ozmog schrieb:
Na dann hoffe ich, dass du nicht in Deutschland lebst.
[...]
Ja, auch wenn die Autoindustrie viel Dreck am Stecken hat, kann nan sich den Untergang kaum wünschen. Wer ist da auch normal Schuldig, nicht die tausenden Mitarbeiter in den Werken, sondern die Führungskräfte, allen voran die Vorstände.
[...]
Früher hieß es: Warum verdienen die Vorstände so viel Geld? - Weil sie viel Verantwortung tragen.
Heute sieht man: Die nehmen keine Verantwortung auf sich, wenn es um negative Dinge geht.
Zustimmung. Leider übersehen das sehr viele.
Ozmog schrieb:
Die Akkus bei Elektroautos sind noch ein massives Problem [...] der Abbau erfolgt größtenteils unter unmenschlichen Bedingungen. Also bevor sich ein E-Autofahrer als was besseres fühlt, weil er ja was für die Umwelt tut: Schaut euch mal die Menschen an, die das notwendige Kobalt abbauen und wie die Umweltbedingungen in den Abbaugebieten aussehen.
Es ist falsch, und vom ewigen Wiederholen wird es nicht richtiger. Der Abbau erfolgt eben
NICHT unter "größtenteils unmenschlichen Bedingungen". Der kleine Anteil an "wilder Förderung", teilweise durch ganze Familien inkl. den Kindern, ist in der Tat ein Problem, aber absolut kein Neues, und auch keines das jetzt genau der E-Auto-Industrie angerechnet werden kann. Kobalt ist nachwievor v.a. ein Beiprodukt der Jahrzehnte-alten Kupfer-Industrie, und geht auch nur zu einem gewissen Anteil in Akkus für E-Autos. (In 1-2 Generationen übrigens gar nicht mehr.)
Kobalt wird in großen Mengen für Unterhaltungselektronik (Akkus!), Futtermittelerzeugung, Stahlhärtung (u.a. für Verbrennungsmototren) und bei der Öl-Entschweflung in Raffinerien benötigt.
Um den Whataboutism perfekt zu machen, muss man auch die Frage nach Menschenrechten und Umwelt-Effekten der Ölindustrie stellen - die Antworten sind sehr unangenehm. Das sollte sich echt jeder klar machen, bevor er tendenziöse und inhaltlich falsche Berichte über das so böse E-Auto-Kobalt nachplappert.
(Beim Lithium ist es übrigens genau das gleiche.)