Klar, für die Tests zu Android-Tablets gibt prima Klicks, aber was bringen die ganzen Geräte und die dazugehörigen Tablets?
Alle Android-Tablets setzen momentan auf den Tegra 2 oder ein vergleichbares SoC, bieten 7, 8.9 oder 10.1 Zoll große Displays und wenn sie bei der Leistungsfähigkeit nicht gleichauf liegen, liegt es einzig an der Schlamperei der Softwareanpassung.
Die Dinger sind fast alle beliebig, mit kleinen Ausnahmen wie der Stiftbedienung des Flyer und der 3D-Kamera dieses Tablets.
Da das Flyer aber Technik vom letzten Jahr bietet fällt es für viele Anwendungsgebiete schon mal weg, bleibt ein Nischenprodukt. Wer keine Stiftbedienung braucht, wird nicht zum Flyer greifen.
Und bei diesem Tablet ist die 3D-Unterstützung nur halbgar umgesetzt, man kann sie nur nutzen, wenn man einen 3D-Fernseher nutzt oder auf üble Bildqualität mit Rot-Grün-Brillen setzt.
Das LG Optimus 3D ist da die deutlich ausgefeiltere und natürlichere Lösung.
Für ein Feature welches man also nur mit teuren Zusatzgeräten oder in sehr schlechter Qualität nutzen kann, zahlt man hier 200 Euro mehr als man für das GalaxyTab8.9 in einem Monat zahlen wird.
Das hat zwar keine 3D-Kamera, aber sonst wird es so ziemlich in jedem Punkt austauschbar identisch sein.
Wieso dieses Tablet, wenn es ein quasi identisches in einem Monat deutlich günstiger gibt?
Ein großes Problem bei Android-Tablets ist die nahezu völlige Beliebigkeit.
Und was mir an den Tests missfällt - sie gehen im Prinzip nur auf technische Details ein, ignorieren aber das große Ganze.
LG setzt mit diesem Tablet sowieso auf eine Nischen-Displaygröße und verwendet dazu dann auch noch eine Nischen-Auflösung.
Wie zukunftsträchtig ist dieses Gerät gegenüber den deutlich verbreiteteren 10.1"-Geräten oder dem GalaxyTab8.9, welches zwar auch die kleinere Displaygröße bietet, aber dafür wenigstens die Standardauflösung.
Voranschreitende Fragmentierung.
Ein anderer Punkt im Testaufbau: Es wird etliche Male auf das iPad verwiesen, es wird mit der Dicke des iPad verglichen (übrigens ein Anzeichen, dass das LG Optimus Pad noch mit dem iPad 1 als Gegner designed wurde), mit der Akkulaufzeit etc.
Klar, dass eine Aufnahme in den Spielebenchmarks nicht unbedingt sinnvoll ist ist verständlich, aber wenn das Display dieses Tablets mit einer ganzen Wagenladung anderer Android-Tablets und sogar mit Smartphones, eines davon mit einer Displaytechnologie die sicherlich so in nächster Zeit nicht unbedingt bei Tablets zu erwarten ist, damit also völlig irrelevant für die Kaufentscheidung zu diesem Tablet, verglichen wird...
Warum wird das iPad dann nicht wenigstens in den Display-Benchmark mit aufgenommen?
Und wieso wird auf die längere iPad-Laufzeit verwiesen, sie aber nicht genannt?
Ich seh ja, dass ihr euch viel Mühe mit den Tests gebt, aber imho sind da schon einige handwerkliche Fehlerchen (Fehlen des iPad im Displaytest, wenn schon alle anderen Geräte die so existieren aufgenommen werden) und eben ein Ignorieren der Punkte, die nicht allein die Technik betreffen, wozu eben Fragmentierung bei Nischenauflösungen gehören, oder dass es aufgrund der Austauschbarkeit wahrscheinlich in einem Monat ein (abgesehen von 3D) gleichwertiges Tablet in dieser Größenklasse von Samsung geben wird.
Wenn man einen Test als eine Kaufentscheidung bewertet, dann ist das doch eine auffällig fehlende Unterlassung.