@Feligs ,
ganz ehrlich, mir wird das an dieser Stelle zu dumm. Ich empfehle dir, dass du dich mal mit dem Begriff Nationalismus beschäftigst, und was alles darunter fällt und welche Ausprägungen des Nationalismus gibt. Ebenso würde ich dir empfehlen dir zu überlegen, warum ich den Begriff Nationalistisch gewählt habe und Begriffe wie Nazis und Co vermeide und ebenso, warum ich erläutert habe, dass Nationalismus per se weder gut noch schlecht ist, sondern dass die Mischung von Nationalismus mit Rassismus, Antisemitismus und anderen ausgrenzenden Strömungen ein Problem ist.
Mehr ist an dieser Stelle zu dir nicht zu sagen und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du Beiträge erst vollständig liest und alle Aussagen beachtest, statt dich künstlich hier aufzuregen. Das ist für dein Nervenkostüm sicher verträglicher und erspart mir und manchem anderen unnötige beleidigende Beiträge.
@Jo_Bo
ich habe mich lange Zeit durch mein Zweitfach im Studium mit der Entwicklung des Nationalismus sowie eben Rassismus, Antisemitismus und Co beschäftigt und deswegen sehe ich das auch differenzierter. Man könnte an der Stelle ja mal auf Volker Pispers verweisen und seinem
faschistschten Franzosen.
Nationalismus ist für sich gesehen nicht, was man verurteilen muss oder kann, denn so mancher heutiger demokratischer Wert basiert ja auch auf dem Nationalismus, zum Beispiel auch, dass die Souveränität vom Volk ausgeht. Stehe ich also als Demokrat hinter dem Wert, dass die Regierung seinem Volk verpflichtet ist, dann vertrete ich in diesem Moment einen nationalistischen Standpunkt. Was dann für mich das Volk ist, dass steht ja auf einem anderen Blatt.
Und hier sehe ich auch das Problem mit Teilen der Politiker in der AfD - es geht hier nicht um die Wähler.
Vor einem Björn Höcke, wenn dieser wirklich an die Macht kommt, habe ich Angst, weil er mich in seinen politischen Aussagen, aber auch in seiner Rhetorik durchaus an einen gewissen Mann mit eckigem Bart erinnert und wenn dieser dann in einer Rede am Pullt noch schreit "1000 Jahre Deutschland", dann fühle ich mich an gewisse Tendenzen erinnert. Wenn Björn Höcke nun wirklich nur irgend ein Hinterbänkler wäre, dann würde ich sagen: Okay, da hat einer mal wieder nen geistigen Furz von sich gelassen. Aber das ist er ja leider nicht.
Solche Leute, wie er, sind in meinen Augen sehr gefährlich, da sie durch ihre geschickte Rhetorik sich zwar immer aus der Affäre ziehen können, weil man es ja nicht so sagten oder meinten, genau aber auch die Leute abfischen, die es genau so verstehen wie ich es verstanden habe und dazu gut finden.
Höre ich dann dagegen einer Alice Weidel zu, dann sag mich mir halt: Okay, ich bin nicht ihrer Meinung, aber man kann es so sehen. Ich bin halt "weltoffener" sie "weltverschlossener", treffen wir uns in der Mitte und gut ist.
Bei einem Gauland muss ich wiederum sagen, dass er mich eher amüsiert, bei ihm hab ich manchmal das Gefühl, dass er selbst nicht so genau weiß, was er denn jetzt will.
Und genau das ist es halt, was mir Sorge bereitet: Welche Gruppe setzt sich denn nun bei der AfD durch? Sind es die um Höcke? Sind es die Konservativen, die sich in der CDU und CSU nicht mehr abgebildet sehen? Oder sind es die wirtschfaftskonservativen, die man auch in der FDP vermuten würde?
Wären es Leute wie Weidel, Gauland und Co die sich durchsetzten, dann muss ich nicht deren Meinung sein und muss deren Ton nicht gut finden, aber mit den kann ich Leben. Am Ende werden diese Personen auf mich genau so zugehen müssen wie ich auf sie.
Bei einem Höcke wiederum bin ich mir da nicht so sicher, ob er mir meine Weltoffenheit lässt. Menschen wie ich brauchen - und das gebe ich zu - konservativ denkende Menschen, die uns auch mal bremsen. Genau so brauchen konservative Menschen aber auch Menschen wie mich, die Ihnen im richtigen Moment den Schups nach vorne verpassen, damit sich etwas neues Ergeben kann.
Leider ist aber heute - und hier im Thema ist es oft genug bewiesen worden von beiden Seiten - so, dass jeder nur noch seinen Standpunkt kennt und alles andere verurteilt oder für doof erklärt, statt mal darüber nachzudenken.
Es fehlt das Zuhören und das Verständnis für die andere Seite und ebenso der Wille auch mal sich selbst zu überdenken.