News Trump-Wahl: Digitalwirtschaft blickt kritisch in die Zukunft

BookerDeWitt schrieb:
Das ist aber definitiv ein Problem unserer Politik.

a) verhindert die „wunderbare“ Residenzpflicht, dass Flüchtlinge hier Fuss fassen und alsbald arbeiten, so werden sie nur gezwungen aufeinander zu sitzen (was Integration definitiv verhindert, denn wo lernt man mehr, im wöchentlichen Sprachkurs, oder in der Arbeit mit anderen deutsch/englisch-sprachigen Menschen?)

b) muss die Politik allgemein für eine bessere Integrationspolitik sorgen, ob erzwungen oder freiwillig

c) ist es immer noch höchst problematisch, dass Studium/Ausbildung/Meister der Einwanderer nicht anerkannt werden. Vor allem besitzen an sich nur die gelehrten Personen die finanziellen Mittel um in fremde Länder zu fliehen. Dort angekommen, dürfen sie nicht arbeiten und stehen meist trotz Abschluss und Berufserfahrung als „ungelernte“ Personen da. Verstehe mich nicht falsch, ich möchte damit nicht, dass ein syrischer Chirurg eine Woche nach seiner Flucht im Op-Saal steht, ohne unsere medizinischen Standards zu kennen, aber ich finde, dass es definitiv falsch ist, den Bildungsstand vieler Flüchtlinge wegen nicht anerkannter Abschlüsse automatisch auf Null zu setzen.

Da stimme ich dir in großen Teilen zu (ich arbeite in der Pflege und da sind mir schon Leute begegnet, die in ihrem Heimatland Ausbildungen als Apotheker ud Ärzte absolviert haben und nun bei uns auf einem sehr niedrigem Niveau arbeiten (was eine unsägliche Verschwendung an Ressourcen ist). Aber es ist nicht nur ein Problem der Politik. Was willst du machen, wenn einer partout nicht arbeiten will?

Du sagst in einem anderen Beitrag "- was soll an einer Stadt mit hohem Ausländeranteil jetzt genau „schlimm“ sein? Schlimm sind die vielen „Kevins und Pascals“, ergo die deutlich bildungsferne Schicht, die keinerlei Ahnung von Politik, der Geschichte Deutschlands und der Weimarer Republik besitzen und nicht einmal die Bild-Zeitung lesen. Auffallend sind doch die Statistiken, die belegen, dass bildungsferne Schichten sehr anfällig für rechten Extremismus sind, während Personen mit hoher Schulbildung linksliberal sind. (Vgl. Bild vs Süddeutsche Zeitung).

Warum wohl haben die Kevins + Pascals keinen Plan?, nicht nur weil das Bildungssystem versagt hat, sondern auch weil die Eltern nicht mehr in der Lage sind Werte zu vermitteln und das ist die Aufgabe jedes einzelnen. Durch was diese Unfähigkeit nun herforgerufen worden ist ( ich sage mal, 30 jahre Privates TV in Deutschland, hat einen sehr großen Teil dazu beigetragen), ist manigfaltig und wäre eine eigenständige Diskussion wert.

Noch ein Wort zu Hartz 4. Wenn die Menschen es fast nicht gänzlich verlernt hätten zu denken, würde die SPD fast niemand mehr wählen.
 
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Herdware schrieb:
Warum wurde "aus Protest" ausgerechnet der republikanische Kandidat gewählt? Warum wurde nicht die Gelegenheit genutzt, das 2-Parteien-System zu durchbrechen? Das hätte sowohl Demokraten als auch Republikaner wirklich aufgerüttelt.

Weil man das in so einem System nicht kann. Das geht nur wenn die Stimmung so fundamental kippt daß das ganze System über den Haufen geworfen wird und ein neues, anderes Duopol entsteht. Das Wahlvolk erinnert sich noch an Kandidaten wie Ross Perot. Zudem gab es keine "gute" Alternative.

Die AfD wurde erst dann für die Leute wählbar als sie eine gute Chance hatte über die 5% zu kommen, sonst wäre die Stimme ja "verloren". In den USA in einem 3er Wahlkampf müsste der alternative Kandidat aber sogar ~30% bekommen bzw. ~35% in einem Staat, damit er irgendwas bewirken kann.
Eine Protestwahl ist immer nur dann wirkungsvoll wenn der Protest auch artikuliert werden kann. Wenn man unter 5 oder eben 30% bleibt ist es kein Protest sondern wird medial nicht wahrgenommen. Das gilt hierzulande für die AfD, Republikaner, NPD; etc.
 
BookerDeWitt schrieb:
Hattest du schon einmal so etwas wie Geschichtsunterricht? Oder hast du da geschlafen?

Die 5%-Hürde existiert, weil schlaue Menschen, die den Fall der Weimarer Republik erlebt haben...extreme Verstückelung der Parteienlandschaft...Denn dank ihr konnten sich keine Mehrheiten bilden, somit hatte der eher gemässigte Bismarck aufgrund der Notstandgesetze beinahe diktatorischen politischen Einfluss und nach Ableben diesem kam unser lieber Adi als sein Nachfolger.

Wie läuft das also, man motzt über alles und die Lügenpresse, bringt aber selbst kaum Hintergrundwissen ein?

Pruritus schrieb:
Ja, und es gibt auch einen guten Grund warum das so ist. Um das zu verstehen, müsste man halt ansatzweise die deutsche Geschichte kennen, tja...sowas auch

Die nicht vorhandene Sperrklausel hat zwar die Mehrheitsbildung enorm erschwert aber die Weimarer Republik ist an ganz anderen Sachen gescheitert.

Der Versailler-Vertrag führte zu einer Radikalisierung im Volk.

Viele Menschen wollten die Demokratie nicht annehmen, weil es nicht als Neubeginn angesehen wurde, sondern als etwas von den Siegern erzwungenes.

Das Bürgertum, eine Gesellschaftsschicht, die von der Monarchie profitierte, trauerte der “guten alten Zeiten” hinterher.

Ein weiteres Problem war die Vermischung von Grundprinzipien der parlamentarischen und präsidialen Demokratie. Der Reichspräsident hatte zu viel Macht.

Die Wahl vom republikfeindlichen Hindenburg zum Reichspräsidenten, schwächte das politische System zusätzlich.

Nicht zu vergessen die Weltwirtschaftskrise.

Die Spaltung der Arbeiterbewegung war auch nicht wirklich Vorteilhaft für die Weimarer Republik und sorgte für Radikalisierung.

Die politisch Verantwortlichen unterschätzten Hitler und die NSDAP.

Schlussendlich war die Weimarer Republik von Anfang an zum Scheitern verurteilt, das hätte eine 5 Prozent Hürde auch nicht verhindern können.

---

Ob man nun hauptsächlich die Wahl zwischen zwei Parteien oder eine Vielzahl von Parteien hat ist am Ende egal. Es werden sich immer eine Menge Leute darüber beschweren, falls das Ergebnis nicht nach ihren Wünschen verläuft. Gemeckert wird immer!
 
ClashHexmen schrieb:
Wie wäre es z.B. hiermit. Ein internen Bericht der US-Amerikanischen Defense Intelligence Agency:
https://www.judicialwatch.org/wp-co...12-DOD-Release-2015-04-10-final-version11.pdf
Und was wir darin lesen ist die nachrichtendienstliche Aufarbeitung der Situation in Syrien. Es ist nun kein Geheimnis, dass Nachrichtendienste darin bestrebt sind Informationen zu generieren, dazu gehört auch die Auflistung und Analyse der verschiedenen Gruppierungen. Ich vermisse nach wie vor den Nachweis der Unterstützung für Terroristen wie Al'Qaida.

ClashHexmen schrieb:
Buchtipp: https://www.amazon.de/dp/3280056314/
Ich weise darauf hin: Aktuell Bestseller Nr. 1 in "Internationale Politik"
Und welche Relevanz hat die Nr. 1 in "Internationale Politik", bzw. was sagt das über den Inhalt des Buches aus? Wann wird man Nr. 1 bei Amazon, beruht das nur auf Verkaufszahlen?

ClashHexmen schrieb:
Ich kenne Gansers erstes Buch und seine Theorien zu 9/11. Ihn zur Beweisführung anzubringen ist gewagt, seine Bücher und die Inhalte stark umstritten. Unseriöse Recherche wird auch oft in einem Atemzug mit seinen Namen genannt. Herr Ganser fügt vielleicht eine Nuance zur ganzen Geschichte hinzu, aber ihn als herausragende Quelle zu nennen.

HominiLupus schrieb:
Die TOWs gelangen schon seit sie nach Syrien geliefert werden (an "moderate" Rebellen) in die Hände von al-Nusra aka al-Qaeda in der Levante. Da gab es schon vor Jahren die Videos vom abfeuern dieser TOWs durch al-Nusra. Die USA wissen genauso lange daß die moderaten Rebellen im gleichen Schützengraben hocken wie die al-Nusra Leute.
Die Gretchenfrage ist doch: Liefert man die Waffen trotzdem, auch wenn die Gefahr besteht, dass sie nach den Kampfhandlungen möglicherweise in die falschen Hände wandern? Sollte man im Umkehrschluss lieber ganz auf die Lieferung verzichten?
Die deutsche Milan wurde auch ausschließlich an die Kurden geliefert, dass fand der Verbündete Türkei schon ziemlich ätzend, die Bundesregierung allerdings noch mehr als wenig später einige dieser Lenkwaffen in Propagandavideos radikaler Extremistengruppen auftauchen. Einige G3 haben ebenfalls den Weg in zweifelhafte Hände gefunden. Die Alternative, und wenn ich dich richtig verstehe, in deinen Augen bessere Lösung wäre es gewesen, komplett auf die Lieferung zu verzichten. Das Resultat ist übrigens bekannt, ohne die Milan wären die kurdischen Kräfte vom IS nieder gemacht worden. Mit allen humanitären Folgen.

Wir reden also von einer erkennbar moralischen Zwickmühle, die viel Platz für Zwischentöne in der Debatte lässt. Du machst es dir in meinen Augen also viel zu einfach, hier nur plump die USA für die Lieferung der TOWs zu verurteilen.

HominiLupus schrieb:
Mehrere Vereinbarungen zwischen USA und Russland scheiterten immer wieder am gleichen Punkt: die USA sollte die Opposition in Terroristen und demokratische Opposition aufteilen. Das hat die USA niemals getan weil sie es nicht kann. Die Kurden sind diejenigen mit denen das geht, in Aleppo geht es eben nicht. Deswegen haben wir eine SDF bestehend aus Kurden, die einzige einigermaßen liberale Opposition mit Bedeutung. Die dann prompot vom NATO Partner Türkei bombardiert wird.
Hier wird doch deutlich, wie schnell aus Verbündeten (Kurden aus Sicht der EU/USA), Feinde (für die Türkei) werden können. Und wie entscheidet man sich jetzt? In Syrien kämpfen moderate Kräfte im gleichen Schützengraben wie Extremisten. Der Feind meines Feindes ist mein Freund wird hier zum geflügelten Wort. Dieser Konflikt ist so vielschichtig, mit so vielen Akteuren, die alle verschiedene Ziele verfolgen, dass plumpes "die USA sind böse, amoralisch und doppelzüngig" schlicht zu kurz greift.

HominiLupus schrieb:
Ich sehe bei dir überhaupt keine Argumente, also solltest du damit eher nicht kommen. Aber damit sind wir ja wieder beim Thema und wieso Trump dort gewonnen hat und hier die AfD 2stellige Gewinne einfährt. Danke dafür!
Ja Moment. Du hast doch zuerst angefangen Behauptungen in den Raum zu werfen. Ich könnte es mir natürlich leicht machen und sagen: "Alles erstunken und erlogen". Da mir aber an der Diskussion gelegen ist, möchte ich gerne die Hintergründe kennen, die dich zu der Annahme geführt haben. Und hier kam bisher einfach nicht viel substantielles, also abgesehen von persönlichen Einschätzungen, die aber eben persönlicher Natur und damit nicht wertvoller sind als meine. .

HominiLupus schrieb:
Die geschichtliche Entwicklung in diesen Ländern ist wieder von dem Eingreifen der USA gezeichnet, nur nicht direkte Intervention sondern als Vorstufe durch Lieferung von Waffen, Aufstacheln zu Bürgerkriegen, etc. Die Interventionen jetzt sind fast immer Blowback von früheren solchen illegalen Machenschaften.
Viele viele User haben bereits darauf hingewiesen, dass die Situation im Nahen Osten ein Ergebnis jahrzehntelanger Entwicklungen ist, die nicht nur den USA anzulasten sind. Da wurden zum Teil Dinge verbockt, die bis ins 19 Jahrhundert zurückreichen.
Wenn du aber kein Interesse hast, dich in Gänze mit dem Thema, also vollumfänglich zu beschäftigen, dann wirst du dir vermutlich noch öfter anhören müssen, dass deine Argumentation Lücken hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dumm nur dass Trump sein Geld von seinem Vater bekommen hatte und es nicht von alleine zum Milliardär geschafft hat.
 
Noxiel schrieb:
Einige G3 haben ebenfalls den Weg in zweifelhafte Hände gefunden.

Das G3 ist aber ein schlechtes Beispiel, das wird in knapp 20 Ländern auf Lizenz gefertigt. Das kann quasi überall her kommen bzw. beschafft werden.

Die Lieferung der MILAN Lenkraketen an die Kurden halte ich auch für richtig.

Ansonsten steh ich der Thematik eh neutral gegenüber. Wenn wir die Waffen nicht liefern, dann jmd. anders. Im Zweifelsfall sehe ich das Geld aber lieber unserer Wirtschaft zukommen, da habe ich keine moralischen Bedenken.
 
@hrafnagaldr
Generell hast du natürlich recht. Das G3 wird in Lizenz gebaut, aber in meinem Beispiel waren der Bundeswehr die Seriennummern bekannt (stammten natürlich aus heimischen Waffenkammern) und so konnte sehr sicher gesagt werden, dass die Palette G3 nichts auf besagten Waffenbasar verloren hatten. ;)
 
Matzegr schrieb:
Die nicht vorhandene Sperrklausel hat zwar die Mehrheitsbildung enorm erschwert aber die Weimarer Republik ist an ganz anderen Sachen gescheitert.

Der Versailler-Vertrag führte zu einer Radikalisierung im Volk.

Viele Menschen wollten die Demokratie nicht annehmen, weil es nicht als Neubeginn angesehen wurde, sondern als etwas von den Siegern erzwungenes.

Das Bürgertum, eine Gesellschaftsschicht, die von der Monarchie profitierte, trauerte der “guten alten Zeiten” hinterher.

Ein weiteres Problem war die Vermischung von Grundprinzipien der parlamentarischen und präsidialen Demokratie. Der Reichspräsident hatte zu viel Macht.

Die Wahl vom republikfeindlichen Hindenburg zum Reichspräsidenten, schwächte das politische System zusätzlich.

Nicht zu vergessen die Weltwirtschaftskrise.

Die Spaltung der Arbeiterbewegung war auch nicht wirklich Vorteilhaft für die Weimarer Republik und sorgte für Radikalisierung.

Die politisch Verantwortlichen unterschätzten Hitler und die NSDAP.

Schlussendlich war die Weimarer Republik von Anfang an zum Scheitern verurteilt, das hätte eine 5 Prozent Hürde auch nicht verhindern können.

An sich ist das korrekt, die Weimarer Republik scheiterte an mehreren anderen Faktoren. Unter anderem natürlich an der viel zu starken Position des Kanzlers, angelehnt an die verschwundene Monarchie.

Hindenburg und nachfolgend Hitler machten sich die sogenannten „Notstandsgesetze“ zu nutzen. Diese traten aber eben nur dann ein, wenn keine Regierung gebildet werden konnte. Deshalb kommen wir wieder auf die 5%-Hürde zu sprechen, die Weimarer Republik hatte am Ende ihrer Tage ein viel zu großes Spektrum an an und für sich häufig sehr ähnlichen, aber untereinander zerstrittenen Parteien. Deshalb bildeten sich keine regierungsfähigen Koalitionen, das politische System funktionerte einfach nicht mehr, ausser durch Hindenburgs Zutun. Nach dessen Ableben kam Hitler als sein Nachfolger, der das gesamte System zur vollkommenen Machtergreifung ausnutzte.

Als nach dem zweiten Weltkrieg (unter anderem durch Adenauer) eine neue, verbesserte Demokratie eingeführt werden sollte erinnerte man sich an das Problem der mannigfaltigen Parteien der Weimarer Republik. Folgerichtig führte man die 5%-Hürde ein, damit nicht wieder Unmengen an kleinen Parteien eine Regierungsbildung verhindern.

Also noch einmal, warum sollte man genau diese 5%-Hürde wieder abschaffen? Bitte mit detaillierter Erklärung.
 
Herdware schrieb:
Was eigentlich um so trauriger ist und zeigt, wie bescheuert das amerikanische 2-Parteien-System ist.
Weil ihnen die bisherige Politik nicht passt, wählen sie den Gegenkandidaten, auch wenn der in so ziemlich jeder Hinsicht alles mindestens genauso schlimm oder noch schlimmer handhaben wird, was von den Frust-Wählern kritisiert wird.

Es ging ja nicht nur drum jetzt nen Republikaner statt einem Demokraten zu wählen - Clinton ist halt extrem eng mit der Elite verbunden und das weiß jeder.
Trump ist zwar selbst in der finanziellen Elite aber er hat zum einen das Gefühl vermittelt dass er kein Problem damit hat denen in den Arsch zu treten und zum anderen halt viele einfache Antworten gegeben.

Ich will das nicht bewerten aber ich kann es nachvollziehen was da passiert ist.


Herdware schrieb:
Aber zurück zu den USA. Mich wundert es, dass wenn doch so viele die Nase voll haben, von dem immer selben Politikstil der "Polit-Eliten" des Landes, trotzdem die Gelegenheit ausgelassen wurde, im großen Stil auf die alternativen Kandidaten abseits der zwei alles beherrschenden Großparteien auszuweichen.

Hmm ist das nicht überall das selbe Spiel? Hierzulande meckern auch alle über schwarz und rot aber es ändert sich bei den Wahlen ja doch nichts relevantes.
Die Grünen gleichen sich umso stärker sie werden immer mehr an, so richtig was anders gemacht hat rot-grün zb ja auch nicht.
Und was bleibt dann noch? Der Rest zerbröselt an der 5% Hürde, wird solange medial nieder gemacht bis sie sich selbst kaputt machen (Piraten...) oder ist eine Protestbewegung die in vielen Aspekten wieder völlig übers Ziel hinaus schießt oder zu einfache/populistische Schlüsse zieht (Afd)

Ganz ehrlich ich hab aktuell auch nicht die geringste Ahnung wen man wählen sollte...
Ergänzung ()

BookerDeWitt schrieb:
Also noch einmal, warum sollte man genau diese 5%-Hürde wieder abschaffen? Bitte mit detaillierter Erklärung.

In der aktuellen Form finde ich sie auch nicht gut - sie ist ein Stein der jeder aufstrebenden Partei in den Weg gelegt wird und oft verhindert dass diese Partei überhaupt mal mitmachen und genug Aufmerksamkeit erzeugen kann um mal in höhere Bereiche aufzusteigen.
Die Durchlässigkeit von unten nach oben ist viel zu gering, die Position der etablierten wird zementiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noxiel schrieb:
@hrafnagaldr
Generell hast du natürlich recht. Das G3 wird in Lizenz gebaut, aber in meinem Beispiel waren der Bundeswehr die Seriennummern bekannt (stammten natürlich aus heimischen Waffenkammern) und so konnte sehr sicher gesagt werden, dass die Palette G3 nichts auf besagten Waffenbasar verloren hatten. ;)

Gut, dann waren die halt von unserer Resterampe. Ich wollte schon fragen, ob die SNs überprüft wurden :D
Im Falle eines so verbreiteten Gewehres dennoch recht egal. Bei einer AK fragt auch keiner mehr nach der Herkunft. Hätten wie Gewehre vom Schlage eines HK417 wäre das auch politisch brisant. Die MILAN ist da natürlich ein anderer Fall.
 
Noxiel schrieb:
Die Gretchenfrage ist doch: Liefert man die Waffen trotzdem, auch wenn die Gefahr besteht, dass sie nach den Kampfhandlungen möglicherweise in die falschen Hände wandern? Sollte man im Umkehrschluss lieber ganz auf die Lieferung verzichten?
Die deutsche Milan wurde auch ausschließlich an die Kurden geliefert, dass fand der Verbündete Türkei schon ziemlich ätzend, die Bundesregierung allerdings noch mehr als wenig später einige dieser Lenkwaffen in Propagandavideos radikaler Extremistengruppen auftauchen. Einige G3 haben ebenfalls den Weg in zweifelhafte Hände gefunden. Die Alternative, und wenn ich dich richtig verstehe, in deinen Augen bessere Lösung wäre es gewesen, komplett auf die Lieferung zu verzichten. Das Resultat ist übrigens bekannt, ohne die Milan wären die kurdischen Kräfte vom IS nieder gemacht worden. Mit allen humanitären Folgen.

Wir reden also von einer erkennbar moralischen Zwickmühle, die viel Platz für Zwischentöne in der Debatte lässt. Du machst es dir in meinen Augen also viel zu einfach, hier nur plump die USA für die Lieferung der TOWs zu verurteilen.

Da gibt es keine Zwickmühle. Die Kurden sind mehrheitlich demokratisch, bekommen Waffen: mir ist jetzt keine nennenswerte Gruppe mit Scharia-Ambitionen dort bekannt. Die Opposition gegen Assad, grade auch in Aleppo, besteht aber bekanntermaßen aus 70-80% islamistischen Terroristen. Dazu kommen eben noch 20-30% meist örtliche Milizen denen man unterstellen kann sie seien "moderat" wenn man unbedingt will. An diese werden offiziell die Waffen geliefert. Aber wenn 3 Leute zusammen mit 7 Islamisten kämpfen, dann ist klar daß die Waffen eben zu 70% durch den Islamisten für islamistische Ziele genutzt werden. Das ist schon viele Jahre klar aber trotzdem werden die Waffen immer noch geliefert. Das ist keine Moral die dahintersteht. Das ist klare Unterstützung.
Da geht es nicht um "der Feind hat meine Milan geklaut! Wo ist mein G3 hingekommen?" sondern "sieh mal was wir grade von unseren Unterstützern bekommen haben. Wieviel brauchst du?" (wenn er das nicht fragen würde, würde der Islamist einfach alle nehmen).
Man kann nicht eine Waffe in einen Schützengraben von voller Islamisten liefern und dann die Verantwortung für den islamistischen Terror der mit diesen Waffen gemacht wird abstreiten. Das geht schlicht nicht. Das wissen die Lieferanten, aber sie liefern eben trotzdem.


Viele viele User haben bereits darauf hingewiesen, dass die Situation im Nahen Osten ein Ergebnis jahrzehntelanger Entwicklungen ist, die nicht nur den USA anzulasten sind.
Wenn alte Kolonialmächte Fehler machen und einen Scherbenhaufen anrichten, muss man nicht diese neue Staaten noch extra destabilisieren (Syrien z.B.) oder mehrfach eine Invasion starten (Irak). Man kann vieles Sykes-Picot anlasten aber keiner der derzeitigen Kriege geht darauf zurück: die Region hatte lange Jahre Frieden, keine Bürgerkriege in der gesamten Region, etc. Diese neuen Kriege seit mindestens 2001 wurden bewußt neu herbeigeführt und haben nichts mit der Geschwichte vor 1980 (Iran-Irak Krieg) zu tun. Sobald der Krieg angefangen hat, haben diese alten Grenzziehungen fatale Folgen, lassen die alten 19.Jh Konflikte auch wieder aufleben, ja. Aber gerade wegen Sykes-Picot hätte man es sich 10mal überlegen sollen diese Kriege anzufangen. Das war den Strategen aber scheißegal. Die letzten ~25 Jahre Krieg der USA und Verbündeten hat nichts, überhaupt nichts mit den alten Fehlern zu tun: diese Kriege wurden auf die alten Fehler noch draufgehauen. Das PNAC hatte einen genauen Plan wie man den Mittleren Osten "neu ordnen" wollte, das hat man gestartet und wir sehen den kompletten Scherbenhaufen.
Die US Wähler haben jetzt aber diesen Adventurismus satt und es ist eben ein (kleiner) Grund wieso Hillary, eine Befürworterin davon, verloren hat.


Hier wird doch deutlich, wie schnell aus Verbündeten (Kurden aus Sicht der EU/USA), Feinde (für die Türkei) werden können.
Da ist nix mit "werden". Die waren immer schon die Feinde der Türkei, und innerhalb des Syrienkrieges aber auch Irakkrieges immer die Freunde der EU/USA. Das war beides von Tag 1 an so. Die Kurden sehen/sahen in EU/USA innerhalb der Konflikte eine Möglichkeit eines eigenen Staates, die Türkei ist immer absolut und prinzipiell gegen diesen Staat. D.h. bevor die erste Unterstützung der Kurden für was auch immer, auf den Weg gebracht wurde, wusste jeder Beteiligte: die Türkei wird das bis aufs Messer bekämpfen.
al-Nusra hingegen war auch schon lange vor dem Bürgerkrieg eine terroristische Vereinigung, in EU und USA. Man wußte auch daß die "moderaten" und die islamistischen Rebellen immer im gleichen Schützengraben saßen. d.g liefere ich an a Waffen bekommt sie b auch. Auch von Tag 1 an. Nur daß die Islamisten die ersten Jahre konstant Nachschub an frischen Soldaten via NATO Mitglied Türkei erhielten, während die örtlichen Milizen eben nicht, das hat sich mit der Zeit geändert.
D.h. je länger der Krieg ging, desto größer wurde das Übergewicht des Islamismus. Aber trotzdem hat man immer weiter Waffen geliefert. Deswegen war den Lieferanten der Islamismus offensichtlich egal bzw. man hat ihn eben unterstützt.
 
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Mcr-King schrieb:
Und jeder normale Mensch zahlt auch seine verkackten Steuern weil der Normale Bürger nun mal keine Ausländische Frima hat. Aber Trump und co zahlen nix was für ein klasse Vorbild

Du kritisiertst also Trump dafür das er Die Steuergesetze die die Demokraten geschaffen haben auch nutzt?.....O..Key

Mcr-King schrieb:
naja ich hoffe dass es endlich mal klick macht und es einen Bürgerkrieg oder Aufstand in Amerika und Europa gibt.

Genau das ist doch gerade in Amerika passiert.......
es hat klick gemacht und der normale Bürger hat sich gegen die "Globale Elite" erhoben und ihr den Stinkefinger gezeigt

Mcr-King schrieb:
Ach noch was dass Internet läßt sich nicht ein sperren und regulieren zumindest nicht so einfach.

Ich weiss ja nicht aber ich glaube die Türken sind da anderer Meinung...;)
 
hrafnagaldr schrieb:
Ansonsten steh ich der Thematik eh neutral gegenüber. Wenn wir die Waffen nicht liefern, dann jmd. anders. Im Zweifelsfall sehe ich das Geld aber lieber unserer Wirtschaft zukommen, da habe ich keine moralischen Bedenken.
Schwaches Argument, willst du verantworten jemanden ein Werkzeug des Todes auszuhändigen welche nicht das selbe Weltbild vertritt als man selbst und schlimme Dinge damit plant? Was passiert mit den Waffen nach dem Krieg?
Als die Amis aus dem Irak gegangen sind haben die Tonnenweise Waffen da gelassen der oh wunder den IS in die Hände gefallen ist.

Ich kann das mit meinem Gewissen nicht verantworten. Jede Waffe kann auch gegen mich und oder meiner Familie gerichtet werden.

Jeder der Waffen in ein Kriegsgebiet liefert ist an Frieden nicht interessiert.
 
L0g4n schrieb:
Dumm nur dass Trump sein Geld von seinem Vater bekommen hatte und es nicht von alleine zum Milliardär geschafft hat.
Und? Ich habe von meinem Vater auch Geld bekommen um durchs Studium zu kommen. :rolleyes:
Jeder wird von seinen Verwandten unterstützt, ich sehe das eher positiv (intakte Familie).
 
@Corros1on: wie wäre es mal endlich aufzuhören, allein die Schuld bei denen zu suchen, die die Waffen verkaufen und mal endlich die zur Rechenschaft zu ziehen, die die Waffen benutzen? mir gehts echt aufen Keks. hier wird so oder so mit viel Halbwissen herumgeworfen.

Es gibt da Leute, die die Waffen nutzen und abfeuern und Menschen töten. das sind für mich die Schuldigen und sonst niemand. Ist aber ein Henne Ei Problem...was war zuerst da? die Waffe oder der Mensch, der töten wollte? Und wer hat mehr Schuld?

Es gibt keine Definition von Böse und Gut. ich als Mensch habe instinktiv das Gespür, was Böse ist und was nicht. das ist für mich keine Definitionssache.

Aber am Ende handelt der Mensch immer noch alleine und er alleine entscheidet, ob er die Waffe abfeuert oder liegen lässt.

Ich halte daher auch nichts davon, dass andere an diesen Verbrechen dort in Sysrien usw "Schuld" sei. die Menschen dort haben eine Wahl. und sie wählten Hass und Tod. und da sollte sich Niemand hier schuldig daran fühlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Corros1on schrieb:
Jeder der Waffen in ein Kriegsgebiet liefert ist an Frieden nicht interessiert.

Hab ich auch nicht behauptet. Ich sag nur, wenn jmd. in einem Krisengebiet Waffen will, wird jmd. liefern. Ich hab kein Problem damit, wenn die Made in Germany sind.
 
kokiman schrieb:
Redest du von Clinton?

Da geben sich doch beide nichts. :)

Der einzige Unterschied scheint zu sein, dass Clinton aus kalter Berechnung heraus lügt. Trump sagt zwar auch ständig die Unwahrheit, empfindet das aber nicht als Lüge. Trump glaubt zumindest in dem Augenblick an den Unsinn, den er erzählt, oder zumindest daran, dass es die Wahrheit sein sollte. Trump könnte behaupten, dass die Erde eine Scheibe ist, und ein Lügendetektor würde nicht ausschlagen.

Man könnte es vielleicht so sehen, dass Trump dadurch in der Hinsicht etwas sympatischer ist, aber ein geeigneterer Präsident wird er dadurch nicht. Eher im Gegenteil. Trump ist mit seiner realitätsfremden Mentalität völlig unberechenbar. Es kann jederzeit vorkommen, dass er völlig irrationale Entschiedungen trifft, weil er in dem Augenblick ernsthaft glaubt, das wäre das richtige. Am Tag darauf kann er schon wieder das Gegenteil sagen und tun.

Clinton mag unehrlich sein, aber letztlich weiß trotzdem jeder, woran man bei ihr ist. Sie ist so sehr Profi-Politiker und so lange im Geschäft, dass sie, egal was sie sagt, trotzdem fast immer berechenbare und pragmatische Entscheidungen getroffen hätte.

Unter anderem deswegen ist es auch extrem schwer zu sagen, wie es unter Trump in Sachen Internetüberwachung, Zensur usw. weitergehen wird. Da er aber zu einfachen und populistischen Ansichten neigt und sich von Fakten in seiner Weltanschauung so gut wie gar nicht beeinflussen lässt, erwartet ich nichts gutes. Er wird eher spontan auf (Terror-)Hysterie anspringen, als auf nüchterne Zahlen und Fakten, die belegen, wie unnötig und unwirksam extreme Überwachungs- und Zensurmethoden sind.
 
@getexact

Ich bin gegen Waffen egal welcher Art. Es gibt keine guten Waffen, weil jede Waffe egal ob tödlich oder nicht nur für Gewalt an Mensch und Umwelt ausgelegt ist oder zur Unterdrückung.

Waffen sind also laut deiner Meinung nach gut und unschuldig! Nein durch die Waffen sinkt die Chance einen Konflikt friedlich lösen zu können.
Heutige Waffen sind sehr machtvoll und einfach in der Bedienung. Es ist damit auch sehr leicht zu lernen damit umzugehen und welche Macht damit ausüben werden kann.

Ob ich eine Waffe abfeuere oder nicht ist egal, weil Waffen alleine schon eine enorme Macht ausstrahlt und nur zeigt zu was man bereit ist zu gehen.

Wenn sich die da unten die Köpfe einschlagen wollen sollen sie es doch mit eigenen Produzierten Waffen machen aber wir sollten uns aus deren Konflikte komplett heraushalten.

Wir als Deutsche sollten eigentlich aus unser Vergangenheit wissen oder gelernt haben wie schlimm ein Krieg ist und jetzt mischen wir durch Waffenlieferungen und Ausbildung der Kurden indirekt mit, genau das Kotzt mich so an.

Du willst ja auch nicht das sich fremde Leute in deine persönlichen Angelegenheiten mit einmischen.
 
Noxiel schrieb:
Das einseitige und unreflektierte Beiwerk außen vor gelassen, woran machst du fest, dass "die NATO" Terroristen unterstützt und Al'Qaida?

wo ist das Problem ? selbst die Welt hat darüber berichtet das al-Nusra von US-Seite (nicht NATO) aus mit Waffen beliefert wird (TOW Panzeraberwehrraketen).
Ebenso gab es Ausbildungslager in Syrien wo US-Spezialeinheiten diese Terroristen ausgebildet haben.
als das mehr und mehr bekannt wurde u.a. weil Russland eines dieser Ausbildungslager bombardiert hatte und US Soldaten starben.
haben Sie sich unbenannt in Dschabhat Fatah al-Scham und angeblich alle Verbindungen zu Al'Qaida getrennt. Aber ändert das was? Im April 2013 haben sich IS und Al-Nusra noch die Hand gereicht und sich gegenseitig die Treue geschworen - dieses Bündnis war aber nicht von Dauer. Die gemeinsame Ideologie die Menschenverachtender kaum geht ist wohl unverkennbar- diese Terroristen wurden als die "Guten" Rebellen bei uns vermarktet.

Ich hoffe das sich nach der Wahl diese schäbigen Aktionen beendet werden.
 
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