TTIP - Freihandelsabkommen USA - EU

Tomislav2007 schrieb:
Was bringt uns dieser uneinheitliche Mist mit z.B. Zoll/Zentimeter oder roten/orangen/gelben Blinkern oder auf der linken/rechten Seite Auto fahren ? Nichts außer Mehrkosten bei der Entwicklung, Realisierung und Einhaltung.

Unfassbar, heute noch mit solchen völlig sinnfreien "Argumenten" zu kommen.

Zeig mir mal bitte, wer gegen eine Vereinheitlichung von Standards ist. Niemand, warum auch? Was soll also dieser Käse? Es geht den Kritikern um andere Punkte und der einzig wirklich gefährliche, der absolut und unbedingt verhindert werden muss, ist die Gefahr, die die privaten Schiedsgerichte mitbringen. Der Investitionschutz, der uns untergejubelt werden soll, der ist das Problem am Abkommen.

Ich bin absolut dafür, dass weltweit Standards angeglichen werden, keine Frage. Wie ich schon vor... Monaten geschrieben habe, stecken in TTiP mit Sicherheit diverse grandiose Verbesserungen für beide Seiten.

Aber es gibt KEINE Besserung, die es wert ist, dass wir die Demokratie aufgeben. Rechtsstreit Kanada - USA sollte man mal googeln, und das ist nur ein Schmankerl - alle, die so ein Abkommen mit privaten Schiedsgerichten haben, raten uns dringend ab, aber denen fehlt bestimmt nur Tatendrang und Optimismus, oder?

Die britische Regierung hat 2013 eine Studie in Auftrag gegeben, gedacht war wohl, damit die Bürger zu überzeugen, in der EU zu verbleiben und pro-TTiP zu denken.

Diese Studie verschwand sofort in der Schublade, TTiP-Gegner haben jetzt erreicht, dass die Studie veröffentlicht werden muss:

https://www.gov.uk/government/uploa...of-an-eu-usa-investment-protection-treaty.pdf

Mach mal weiter Werbung, aber irgendwann wäre es fein, mal etwas mit Substanz zu lesen von dir.

Das klingt alles sehr nach Hörensagen und nach dem Mund reden...

Tomislav2007 schrieb:

Das will ich mal stark anzweifeln.

NAFTA und andere Abkommen anderer Staaten mit den USA sind schon länger als 2007 aktiv und in jedem einzelnen steckt dieser Mist mit dem Investitionsschutz drin.

Und sogar ganz TTiP? Sollte TTiP wirklich auf ihrem Mist gewachsen sein, ist das ja erstmal gar nicht schlecht.

Natürlich müssen wir ähnliche Abkommen schließen, da werden auch nur ganz extreme Antikapitalisten dagegen sein. Aber doch bitte nicht geheim verhandelt und mit Schiedsgerichten.

In der Demokratie, nicht mit Privatiers, die die Verfahren in die Länge ziehen, um dann nach 5 Jahren zu sagen: Wir sind nicht zuständig (siehe Kanada-USA) und der Steuerzahler darf zahlen.

EDIT: Die Auswertung der Studie geht ab Seite 49 los.

Eine Frage Tomislav: Findest du es völlig in Ordnung, dass die das gesamte Ding am liebsten völlig im Geheimen verhandeln? Dass jede Einsicht massiv erstritten werden muss, sogar die von Abgeordneten, die ja schließlich von uns beauftragt sind, sich um sowas zu kümmern.

Denkst du, dass die Bürger wissen sollten, welchen Vertrag sie eingehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

HongKong Fui schrieb:
Es geht den Kritikern um andere Punkte und der einzig wirklich gefährliche, der absolut und unbedingt verhindert werden muss, ist die Gefahr, die die privaten Schiedsgerichte mitbringen.
...
Aber es gibt KEINE Besserung, die es wert ist, dass wir die Demokratie aufgeben. Rechtsstreit Kanada - USA sollte man mal googeln, und das ist nur ein Schmankerl - alle, die so ein Abkommen mit privaten Schiedsgerichten haben, raten uns dringend ab, aber denen fehlt bestimmt nur Tatendrang und Optimismus, oder?
.....
Eine Frage Tomislav: Findest du es völlig in Ordnung, dass die das gesamte Ding am liebsten völlig im Geheimen verhandeln? Dass jede Einsicht massiv erstritten werden muss, sogar die von Abgeordneten, die ja schließlich von uns beauftragt sind, sich um sowas zu kümmern.
Eine Frage HongKong Fui: Pickst du dir meine Beiträge (die dir nicht gefallen) absichtlich selektiv raus ?

Tomislav2007 schrieb:
Das schreibe ich hier von Anfang an, ich finde die Idee von TTIP grundsätzlich gut und ich bin dafür, aber geheime private Schiedsgerichte gehen gar nicht, Streitigkeiten müssen vor einem ordentlichen Gericht ausgetragen werden.
Ich habe nie geschrieben das ich TTIP in der Variante mit geheimen Schiedsgerichten toll finde und haben möchte.

HongKong Fui schrieb:
Denkst du, dass die Bürger wissen sollten, welchen Vertrag sie eingehen?
Ich bin der Meinung das nicht jeder Bürger alles wissen muss, wozu auch ? Eltern erzählen Ihren Kindern auch nicht alles, ein Chef erzählt seinen Mitarbeitern auch nicht alles, es muss nicht jeder alles wissen.
Wenn ich mir ansehe was momentan auf der "Straße" los ist mit Links-/Rechtsextremen, besorgten Bürgern, diversen anderen Dumpfbacken, da bin ich froh das die Bürger nicht alles wissen und das wir keine Volksentscheide haben.
Ich vertraue unserer aktuellen Regierung auch deutlich mehr als irgendwelchen esoterischen linken Spinnern, die den Kapitalismus hassen und den Weltuntergang prophezeien.
Ich weiß das du das nicht verstehen kannst/willst aber ich fühle mich in unserer Welt pudelwohl, auch wenn nicht alles rund läuft und einiges verbessert werden sollte, evtl. weil ich nicht alles so verbissen und kritisch sehe wie du.
Ich bin der Meinung das das was du unter Demokratie verstehst eher Anarchie darstellt, in einer Demokratie muss nicht jeder alles wissen und man muss sich nicht jede Meinung anhören und man kann es nicht jedem Recht machen.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Ich bin der Meinung das nicht jeder Bürger alles wissen muss, wozu auch? Eltern erzählen Ihren Kindern auch nicht alles, ein Chef erzählt seinen Mitarbeitern auch nicht alles, es muss nicht jeder alles wissen.
Seltsame Vergleichsbasis. Bürgerentmündigung per excellence. da kann man wirklich froh sein, dass nicht alle Leute, Dich eingeschlossen, etwas zu vermelden haben. Andererseits würde ich eher dafür plädieren, an der Bildung und an dem Willen zur demokratischen Meinungsbildung zu arbeiten, damit auch deine Stimme gehört wird.

mit Links-/Rechtsextremen, besorgten Bürgern, diversen anderen Dumpfbacken, ... irgendwelchen esoterischen linken Spinnern, die den Kapitalismus hassen und den Weltuntergang prophezeien.
In was für Kreisen verkehrst Du denn, dass zu zu diesem schrägen Weltbild kommst?! Mal davon abgesehen, dass diese Ausdrucksweise nichts anderes als eine Diffamierung von Personen ist, deren Meinung nicht mit Deiner übereinstimmt.

ich fühle mich in unserer Welt pudelwohl, ... weil ich nicht alles so ... kritisch sehe
Kritisches Denken muss man lernen. Dazu gehört heutzutage ein gehöriges Maß an Bildung, was man kaum bis zur 10. Klasse aufnehmen kann. Und die fortschreitende Entwicklung macht eben auch lebenslanges Lernen notwendig. Verantwortung abzugeben

Ich bin der Meinung das das was du unter Demokratie verstehst eher Anarchie darstellt, in einer Demokratie muss nicht jeder alles wissen und man muss sich nicht jede Meinung anhören
Der Unterschied, den Du beschreibst, ist der zwischen einer parlamentarischen und einer Basisdemokratie. Die Schweiz kommt mit letzterem Modell übrigens ganz gut klar. Je mehr man sich bei wichtigen Entscheidungen auf wenige Vertreter beschränkt, um so mehr ist man und auch die Entscheidungsfindung abhängig von äußeren Einflüssen einiger weniger z.B. Lobbyisten, welche alle möglichen Meinungen vertreten, solange ihnen das bezahlt wird. Schwer vorstellbar, wie man das mit auch nur ein wenig demokratischem Grundverstännis gut finden kann.

und man kann es nicht jedem Recht machen.
Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
 
"Je mehr man sich bei wichtigen Entscheidungen auf wenige Vertreter beschränkt, um so mehr ist man und auch die Entscheidungsfindung abhängig von äußeren Einflüssen einiger weniger z.B. Lobbyisten"

Das lässt ohne Weiteres genau anders sehen: eine Masse lässt sich schon mal sehr leicht negativ beeinflussen. In der Masse werden die Menschen zuweilen noch kühner, als sie es einzeln wagen würden - eine Gruppe ist dümmer als ihr dümmstes Individuum. Mach ein bisschen kapitalstarke Werbung für etwas, das du magst, und schon.. naya.

Und nichts gegen Lobbyisten. Die Anti-TTIP-Kampagneros sind im Übrigen auch nichts weiter als das.
 
Tomislav2007 schrieb:
Ich bin der Meinung das nicht jeder Bürger alles wissen muss, wozu auch ? Eltern erzählen Ihren Kindern auch nicht alles, ein Chef erzählt seinen Mitarbeitern auch nicht alles, es muss nicht jeder alles wissen.
Wenn ich mir ansehe was momentan auf der "Straße" los ist mit Links-/Rechtsextremen, besorgten Bürgern, diversen anderen Dumpfbacken, da bin ich froh das die Bürger nicht alles wissen und das wir keine Volksentscheide haben.
Ich vertraue unserer aktuellen Regierung auch deutlich mehr als irgendwelchen esoterischen linken Spinnern, die den Kapitalismus hassen und den Weltuntergang prophezeien.
Ich weiß das du das nicht verstehen kannst/willst aber ich fühle mich in unserer Welt pudelwohl, auch wenn nicht alles rund läuft und einiges verbessert werden sollte, evtl. weil ich nicht alles so verbissen und kritisch sehe wie du.
Ich bin der Meinung das das was du unter Demokratie verstehst eher Anarchie darstellt, in einer Demokratie muss nicht jeder alles wissen und man muss sich nicht jede Meinung anhören und man kann es nicht jedem Recht machen.

Grüße Tomi

Der Chef ist aber der wahlberechtigte Bürger. Der muss so gut wie alles wissen um Entscheidungen treffen zu können. Mit dem Argument er wäre zu naiv/dumm/beschränkt, könnte man gleich das Wahlrecht beschneiden. Ich vertraue übrigens niemandem, der mir nicht vertraut, wieso sollte ich? Einfach nur so?

Die Diffamierung anderer ist im übrigen auch nicht die feine Art. Es sind nicht nur die doofen Linken, sondern auch genug normale Menschen die dagegen sind. Weil es entweder kaum etwas bringt, oder man aber eine Verschlechterung befürchtet. Wie es beispielsweise bei Mexiko passiert ist. Oder wie es die EU gegenüber den afrikanischen Ländern macht.

Und den Unterschied zwischen einer Demokratie und einem anarchistischen System solltest du mal nachschlagen.

@Droitteur Eine große Masse ist schwer zu lenken. Eine kleine Gruppe kann man viel leichter kontrollieren. Und es ist auch billiger. Wobei man einen Mob (das meinst du ja scheinbar mit der großen Masse, wo der Einzelne sich mehr traut), sowieso schlecht mit einer gewählten Regierung vergleichen kann.
 
Wo ist die Schweiz bitte eine Basisdemokratie? Oo Nur weil sie zu einigen Themen Volksentscheide durchführt? Die Schweiz ist und bleibt eine Konkordanzdemokratie und ist ein ganzes Stück weit von einer Basisdemokratie entfernt.
 
Droitteur schrieb:
"Je mehr man sich bei wichtigen Entscheidungen auf wenige Vertreter beschränkt, um so mehr ist man und auch die Entscheidungsfindung abhängig von äußeren Einflüssen einiger weniger z.B. Lobbyisten"

Das lässt ohne Weiteres genau anders sehen: eine Masse lässt sich schon mal sehr leicht negativ beeinflussen. In der Masse werden die Menschen zuweilen noch kühner, als sie es einzeln wagen würden - eine Gruppe ist dümmer als ihr dümmstes Individuum. Mach ein bisschen kapitalstarke Werbung für etwas, das du magst, und schon.. naya.

Und nichts gegen Lobbyisten. Die Anti-TTIP-Kampagneros sind im Übrigen auch nichts weiter als das.

Genau dieses Argument wird in der Schweiz fast regelmässig zerlegt - grob gesagt jedes Mal, wenn die finanzstärkste Partei (SVP) eine Abstimmung verliert. Witzigerweise wird aber jedes Mal, wenn sie eine Abstimmung gewinnen, wieder dasselbe Argument von den Verlierern angeführt - das Gedächtnis ist wohl kurz.

Mustis schrieb:
Wo ist die Schweiz bitte eine Basisdemokratie? Oo Nur weil sie zu einigen Themen Volksentscheide durchführt? Die Schweiz ist und bleibt eine Konkordanzdemokratie und ist ein ganzes Stück weit von einer Basisdemokratie entfernt.

Die Basisdemokratie ist ja eine Abwandlung der direkten Demokratie, wie sie die Schweiz kennt, nur ohne Repräsentanten. Von dem Standpunkt aus würde ich schon sagen, dass die Schweiz dem nahe kommt.
 
Zeig mir mal bitte, wer gegen eine Vereinheitlichung von Standards ist.
Na ja, USA, England, Australien - wie schon gesagt, Zoll anstatt cm etc. ist auch nur eines der Beispiele....

die Gefahr, die die privaten Schiedsgerichte mitbringen
ja, das ist eine Gefahr, steht für z. B. mich aber nur an Stelle 5 oder 6.
Viel schlimmer sehe ich die Genfood Problematik. Keiner will es in Europa, dennoch wird es uns aufgedrängt und durch TTIP unabwendbar!
Dann wäre da noch fracking, Minenbau - sieht man gerade sehr gut in Rumänien (Goldminen), die das Abkommen ja schon haben und jetzt auf Mrd. verklagt werden, weil sie ihre Natur nicht verschandeln lassen wollen durch den Raubbau der Firma aus Kanada!
 
aktuelle plusminus-Sendung zum Thema: TTIP: Mittelstand kritisiert Handelsabkommen
Reichlich verworren finde ich die Argumentation des Vetreters von "EBM Papst", der offensichtlich ganz selbstverständlich davon ausgeht, dass er mit TTIP EBM-Produkte direkt, d.h. ohne weitere Zertifizierung, in (bzw. in seiner Sprache: nach) USA exportieren könnte. Doch das ist gerade nicht der Fall, denn eine Angleichung der Standards kann auch bedeuten, dass hier die EU-Normen an die in den USA geltenden angepasst werden und damit die lt. Film in vielen Fällen bisher deutlich günstigere EU-Zertifizierung durch den aufwendigeren und damit auch mehr als viermal so teuren US-Zertifizierungsprozess ersetzt wird.

Und das trifft dann natürlich auch für alle innerhalb der EU vertriebenen Produkte zu. Darüber hinaus würden sich auch noch die Herstellungskosten für die gesamte Produktpalette erhöhen, da lt. dem gezeigten Beispiel die an die die US-Standards angepasste Konstruktion aufwendiger ist. Das wird ziemlich sicher zu niedrigeren Verkaufszahlen führen, da EBM-Produkte schon jetzt nicht unbedingt zu den Preisschlagern gehören. TTIP würde ja auch keineswegs die Zertifizierung der Produkte für den US-Markt, die wegen der zu erwartenden geringen Verkauszahlen bisher nicht zeritifiziert und verkauft werden, überflüssig machen. Dieser Kostenpunkt würde trotz geringer Verkauszahlen trotzdem weiterhin bestehen, und ob die geringen Verkaufszahlen dieser Produkte die zu erwartenden sinkenden Verkaufszahlen in der EU kompensieren können, darf eben wegen dieser geringen Zahl bezweifelt werden.

Alles in allem kaum vorstellbar, dass da selbst mit höheren Verkäufen in den USA am Ende auch ein Plus für den Hersteller steht.
 
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Wenn die Zertifizierung aber wegen TTIP sowieso getan werden muss, dann kann dass auf alle Produkte umgeschlagen werden und nicht nur die wenigen, die nach USA verkauft werden. Das heißt, die Kosten können auf eine weit höhere Stückzahlzahl umgelegt werden, was die Teuerung pro Stück deutlich geringer ausfallen lässt. Wenn die Zertifizierung einmal getan ist, kann er logischerweise dann auch einfacher und effizienter exportieren, kann also einen neuen Markt besser erreichen und erschließen, was zu höherem Absatz führen kann. Ich denke der Herr hat ein wenig mehr Ahnung von der Materie und seinen Produkten als du. Ist daher etwas merkwürdig, dass du einen direkt betroffenen unterstellst, dass er einen Fehler macht, du es aber besser weißt, obwohl du von den Produkten und vermutlich auch TTIP selbst weniger weißt als Menschen, deren täglich Brot das ist.

Allgemein fällt mir immer wieder auf, dass TTIP vor allem wegen Ängsten über mögliche, aber kaum argumentativ belegte Nachteile abgelehnt wird und vor allem von Menschen, die von der Materie kaum bis keine Ahnung haben (also in der breiten Masse). Das an TTIP (noch?) nicht alles perfekt ist, keine Frage. Aber ein Handelsabkommen ist selten kompromissfrei, den Idealerweise wollen beide davon profitieren und nicht nur eine Seite. Das bedeutet aber auch, an der ein oder anderen Stelle auch einlenken muss zu seinem Nachteil. Solange die Vorteile gesamt überwiegen, geht das in Ordnung. Eine eierlegende Wollmilchsau, die ausschließlich positives bringt, wird es nicht geben, wird aber meiner Ansicht nach von vielen Kritikern gefordert. TTIP ausschließlich dann, wenn es keinerlei Nachteile in irgendeiner Form gibt, egal wie groß und vielfältig die Vorteile wären.

Grundsätzlich können Handelsabkommen für ein Exportland wie Deutschland nicht das schlechteste sein. Leichterer, einfacher Export bedeutet auch neue Märkte, günstigere Exportpreise etc.
 
Eine eierlegende Wollmilchsau, die ausschließlich positives bringt, wird es nicht geben, wird aber meiner Ansicht nach von vielen Kritikern gefordert. TTIP ausschließlich dann, wenn es keinerlei Nachteile in irgendeiner Form gibt, egal wie groß und vielfältig die Vorteile wären.
Na dann, schieß los. Wo sind diese immensen Vorteile?
 
Doch Argumente wurde schon genannt. Deine Argumente sind übrigens auch nur hätte, müsste, könnte. Auch ohne Belege. Wobei, du kannst ja ein Freihandelsabkommen unter ungleichen Partnern suchen, was für alle von Vorteil war. Und zwar groß genug um diverse Standards nach unten anzupassen.
 
EBM-Produkte direkt, d.h. ohne weitere Zertifizierung, in (bzw. in seiner Sprache: nach) USA exportieren könnte
...das soll er mal machen, dann ist er nach 1 Jahr pleite - gerade weil man ja in den USA sich 100x gegen absolute Dummheit der Anwender absichern muss!
Ich würde sagen der Aufwand für einen Export in die USA ist bestimmt 5x so hoch und nachts schlafen könnte ich dann immer noch nicht als Inhaber, weil irgend ein Hillbilly in den USA den Ventilator (oder was anderes) sicher zum kochen (oder andere sinnfreie Verwendung einsetzen) einsetzt und sich dabei verletzt und dann die deutsche Firma auf 100 Millionen Dollar verklagt!
 
Mustis schrieb:
Wenn die Zertifizierung aber wegen TTIP sowieso getan werden muss, dann kann dass auf alle Produkte umgeschlagen werden und nicht nur die wenigen, die nach USA verkauft werden. Das heißt, die Kosten können auf eine weit höhere Stückzahlzahl umgelegt werden, was die Teuerung pro Stück deutlich geringer ausfallen lässt.
da ist überhaupt kein Unterschied zum jetzigen Zustand, denn genau das könnte auch jetzt buchhalterisch geschehen. Dass man die Zertifizierung tatsächlich nur für einen Teil benötigt, ist rechnerisch irrelevant.

OiOlli schrieb:
Doch Argumente wurde schon genannt. Deine Argumente sind übrigens auch nur hätte, müsste, könnte. Auch ohne Belege.
Ohne Ratifizierung, Umsetzung und eine sich daran anschließende längere Marktbeobachtung, bleibt es halt beim Konjunktiv. Wenn Du mehr haben willst, musst Du jemanden fragen, der den konjunktiv nicht beherrscht oder 'ne Glaskugel hat. Btw. ist der Herr da eben von einer für seinen Verkauf idealen Umsetzung, d.h. Anpassung an die preiswerteren europäischen Standards, ausgegangen. Ich habe nur dagegen gesetzt, dass sich diese Annahme keineswegs erfüllen muss, tatsächlich sogar recht unwahrscheinlich ist. Wir in Europa sind ja auch nicht bereit, unsere Standards, da wo sie strenger als die US-amerikansichen sind, an die dort geltenden niedrigeren anzupassen. Dass sich die Amerikaner anders verhalten, ist wohl eher unwahrscheinlich (und damit auch das von dem Herrn skizzierte Idealszenario).
Obiger Gedankengang lässt sich übrigens recht einfach auch auf ein 50:50-Szenario übertragen, d.h. in dass man sich, über die Kosten verschiedener Standards gemittelt, in der Mitte trifft. Und selbst dann würde man nur schwerlich zu einem Nullsummenspiel führen, u.a. z.B. weil der US-Markt deutlich kleiner ist als der Binnenmarkt der EU, die Exporte dorthin im Durchschnitt also geringer sein werden als die Verkäufe hier im Binnenmarkt. Das mag im Einzelfall auch ganz anders aussehen, aber was am Ende zählt sind die Zahlen unter Strich.

Mustis schrieb:
Ist daher etwas merkwürdig, dass du einem direkt Betroffenen unterstellst, dass er einen Fehler macht, du es aber besser weißt, obwohl du von den Produkten und vermutlich auch TTIP selbst weniger weißt als Menschen, deren täglich Brot das ist.
Na dann veröffentlich doch einfach mal den Vertragsentwurf zu TTIP. Der genannte Herr kann den Vetragsentwurf noch gar nicht gesehen haben, weshalb sein Wissensstand speziell zu TTIP dem der Foristen hier entspricht. Übrigens kann man sich z.B. das TTP-Abkommen anschauen, um zu wissen, wohin die Reise geht. Und das kenne ich nun, u.a. beruflich bedingt, "etwas" genauer. Bei dem oben schon erwähnten NAFTA kann man sogar schon die gesellschaftlichen Folgen "bestaunen".

Mustis schrieb:
Ich denke der Herr hat ein wenig mehr Ahnung von der Materie und seinen Produkten als du.
Und weil die (meisten) Leute zumindest Ahnung von ihrem Geschäft haben, wird TTIP offensichtlich auch von einer Mehrheit der Mittelständler abgelehnt.
 
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Der Vorteil, dass man dann in den USA einheitliche Standards anlegen kann ist doch zurzeit sowieso nicht relevant. Solange die Bundesgesetze der USA nicht die Gesetze der einzelnen Bundestaaten, Counties etc. überstimmen kann.

In machen Counties ist es so, dass der Firemarshall festlegt, was die Eigenschaften für ein Produkt, welches besonderen Brandschutz gewährleisten muss, haben muss. Da nützt dann keine Zertifizierung der Welt etwas.

Bevor dieses Problem nicht überwunden wurde, bringt TTIP doch kaum etwas.
 
Sehr interessant das n-tv weiß was in dem Abkommen überhaupt drinnen steht ;)

Ach ne, wissen sie gar nicht und schreiben sie auch nicht, da stellt sich letztendlich die Frage was der Inhalt des Artikels eigentlich ist? Journalismus heute...
 
hallo7 schrieb:
Sehr interessant das n-tv weiß was in dem Abkommen überhaupt drinnen steht ;)

Ach ne, wissen sie gar nicht und schreiben sie auch nicht, da stellt sich letztendlich die Frage was der Inhalt des Artikels eigentlich ist? Journalismus heute...

Was man als aktiver n-tv Konsument mit den Jahren lernt: Erwarte nicht zu viel von einem Artikel der auf n-tv.de veröffentlicht wurde. ;)
 
Hallo

hallo7 schrieb:
Sehr interessant das n-tv weiß was in dem Abkommen überhaupt drinnen steht
Schon komisch, n-tv kann nicht behaupten das TTIP gut ist weil niemand weiß was im Abkommen drin steht, aber woher wollen dann die TTIP Gegner wissen das TTIP schlecht ist wenn niemand weiß was im Abkommen drin steht ?

IronX schrieb:
Erwarte nicht zu viel von einem Artikel der auf n-tv.de veröffentlicht wurde.
Ich erwarte von den Verschwörungstheoretikern die gegen TTIP wettern (obwohl niemand weiß was im Abkommen drin steht) noch viel weniger.

Grüße Tomi
 
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