TTIP - Freihandelsabkommen USA - EU

Das ist mir vollkommen klar. ich habe aber meine zweifel, dass du regelmässig in DE in relevanten aneinanderhängenden Zeiträumen dann hier ein normalen haushalt führst wenn du deinen Hauptwohnsitz in Tokyo hast. Geschweige den Zeit, die entpsrehcend zu informieren und zu recherchieren, wo man dann hier an gute und günstige Lebensmittel kommt...

@Hagen
Das ist nicht das Ergebnis von immer billiger. Das ist das Ergebnis davon, wenn Menschen für ihren persönlichen Vorteil und Profit Gesetze brechen. Bzw. auch das der Staat nicht in der Lage ist, ordentlich zu prüfen. Es gibt auch genügend Firmen, die günstig sind ohne Tiere zu quälen oder Gesetze zu missachten.
 
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Wie ist das mit den anderen "Großen" dieser Welt? Was passiert wenn TTIP/ CETA nicht umgesetzt wird?
Ähnliches wollte ich mal hier diskutieren. Scheint aber auf wenig Interesse zu stoßen...
https://www.computerbase.de/forum/threads/ist-das-ende-der-globalisierung-nahe-folgen.1616321/
In Bezug auf: Dann machen die Amis das eben mit den Asiaten...
Die Amerikanische Bevölkerung hat zu diesem Ansatz ähnliche bedenken wie die Europäer zum Atlantik Bündnis.
Es fällt halt wirklich auf das du einmal rund um den Erdball zwar noch die Eliten hast die die Globalisierung vorantreiben, diese aber in ihrer ungezügelten Ausbreitung immer mehr Gegenwind bekommt und auch an fahrt verliert.
 
Die Eliten treiben es voran? Oo

Und ich dachte es sei der Tourismus, der Konsum und vor allem das Internet. Aber wäre schon toll wenn wieder man nur im heimischen Markt kaufen kann und man nichts aus den USA oder China bestellen kann. Oder man nur in der EU Urlaub machen kann als Individualtourist. Oder Reigionalcodes auf Blurays, Spielen und Serien aus dem Ausland frühestens nach einem Jahr in DE zu sehen sind. :rolleyes:

ICh glaub hier sehen viele nur das negative während das positive als selbstverständlich hingenommen wird und amn gar nicht begreift, was Globalisierung eigentlich auch persönlich für einen bedeutet.
 
ICh glaub hier sehen viele nur das negative während das positive als selbstverständlich hingenommen wird und amn gar nicht begreift, was Globalisierung eigentlich auch persönlich für einen bedeutet.
Ich denke das begreifen die Leute sehr wohl. Nur sehen sie eben über den Tellerrand von Internetshoping und Blue Rays hinaus.

Es will ja auch niemand die Zeit bis zur Steinzeit zurück drehen. Aber die größten Profiteure sind sicher nicht die Internetshoper sondern wenige Konzerne. Es spricht nix dagegen ein Produkt welches in Europa nicht hergestellt werden kann aus Asien oder den USA zu importieren. Aber einen Bio Apfel einmal um die Welt zu fahren nur um ihn hier mit 3 Cent mehr Gewinn zu verkaufen nutzt unterm Strich weder der Umwelt noch der Gesundheit oder dem Geldbeutel der Menschen hier oder in Asien.
Globalisierung um globale Probleme und Herausforderungen (Umweltschutzt, Raumfahrt,...) zu lösen gerne. Und wenn Globalisierung der Bevölkerung nutzt auch gut. Aber zur Zeit wird Globalisierung dafür verwendet um aus weiten Teilen der Welt Unmengen an Geld zu quetschen. Die Menschen in den dritte Welt Ländern werden ausgebeutet und Leute wir werden mit nem neuen billigen Fernsehern, Internetshopping und Blue Rays ruhig gestellt;-)
 
OT: @gaunt - Deine Sig ist geil. :D Den Spruch muss ich mir merken...
 
Mustis schrieb:
ICh glaub hier sehen viele nur das negative während das positive als selbstverständlich hingenommen wird und amn gar nicht begreift, was Globalisierung eigentlich auch persönlich für einen bedeutet.
Die "Leute" wären sehr wohl für Globalisierung zu gewinnen, wenn es denn die positiven Seiten überwiegewn würden. Wie in solchen Diskussionen aber auch in der realen Umsetzung oft genug zu sehen, können solche internationalen Abkommen deutlich negative Auswirkungen haben, an deren Folgen die Gesellschaft evtl. über Jahrzehnte zu arbeiten hat. Solange man sich nicht auf mehr als auf den kleinsten Nenner einigen kann, werden solche Projekte kaum Zustimmung in der Bevölkerung finden. Man könnte es auch anders umsetzen, es tut nur keiner. Ergo ist es kein Problem der Globalisierung an sich, sondern eines der Umsetzung.
 
Mustis schrieb:
Und ich dachte es sei der Tourismus, der Konsum und vor allem das Internet. Aber wäre schon toll wenn wieder man nur im heimischen Markt kaufen kann und man nichts aus den USA oder China bestellen kann.

Interkontinentalen Handel gibt es seit mehreren Jahrtausenden, der zeichnet daher nicht wirklich die "moderne" Globalisierung aus, außer man bezieht es auf jeden einzelnen Menschen, nicht nur die Reicheren, was noch immer nicht gegeben ist. Kernpunkte sind hohe Geschwindigkeit (im Finanz- und Transportwesen), globaler Wettbewerb (Lohnkosten, Steuern, Produktionskosten, staatl. Auflagen usw.) und das dem Kapital völlig abhanden gekommene Bewusstsein, welche Folgen Produktionsverlagerungen für einzelne Staaten haben. Wer viel Geld hat, ist heute Weltbürger. Wer wenig Geld hat, Arbeitnehmer ist, wird ziemlich schnell ein Opfer der Globalisierung.

Mustis schrieb:
ICh glaub hier sehen viele nur das negative während das positive als selbstverständlich hingenommen wird und amn gar nicht begreift, was Globalisierung eigentlich auch persönlich für einen bedeutet.

Außer einer Produktvielfalt, die wahrscheinlich nicht nur mich langsam in den Wahnsinn treibt, sehe ich nicht wirklich viele Vorteile. Es überwiegt ein globaler Konkurrenzkampf, der gnadenlos auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt geführt wird. Konnte man in den 80er Jahren noch glauben, dass man in Deutschland "Umweltbewusstsein" gelernt hätte (die Politik handelte letztlich, nach Jahrzehnten von Bürgerprotesten), versauen wir heute die Natur mehr denje mit Billigflügen und unserem Konsumwahn nach Produkten aus Ländern ohne große Umweltschutzstandards, die wir immer schneller wegschmeißen.

Ich erinnere mich noch gut an die 80er Jahre. Damals kam die Billigmode nicht aus Bangladesch, sondern qualitativ hochwertiger aus der DDR. Levi's Jeans (nehme ich als Beispiel, weil es ein Familienunternehmen ist) waren teuer, aber noch "Made in USA" (nach Made in Poland und Hungary (gewiss mit EU Subventionen) folgten Maroc, Tunesia, Turkey, Sri Lanka, China, sind die inzwischen auch in Bangladesch gelandet. Wie es dort aussieht wollen wir lieber nicht wissen..). Preislich inzwischen noch gestiegen, ging die Qualität immer mehr den Bach herunter. Es ist ja eine Gnade, dass man als Konsument die Dinger überhaupt noch kaufen darf.
 
NAtürlich meine ich den Interkontinentalhandel für jeder Mann. Dass das Großkapital schon immer Handeln konnte ist nun wahrlich kein Geheimnis. Wer nicht bereits von der East India Traiding Company oder der Hanse gehört hat, wird sich wohl auch kaum sinnvoll über Globalisierung eine Meinung bilden können.

Das man sich jetzt wieder an den extra einfach gewählten Beispielen aufzieht und so tut, als würde es lediglich darum gehen, war mir von vorneherein klar. Keine echten Gegenargumente, also Diskreditierung von wegen Tellerrand und so.

Wer glaubt, dass die Welt ohne Globalisierung sauberer wäre. träumt glaube ich. Grade durch die Globalisierung können Länder wie China heute unter Druck gesetzt werden was Umweltstandards angeht. Es wäre weitaus schlimmer, wenn China völlig ungehindert sich entwickeln würde wie Europa oder die USA in ihrer industriellen Zeit. Hier wird grad so getan, als wäre die Globalisierung das schlimste Umweltverbrechen schlechthin. Dabei wird völlig ausgeblendet, wie es in den USA und vorallem in Europa vor der Globalisierung hier aussah. Leben im Rhein Mitte des 20. Jahrhunderts? Guter Witz... Dagegen ist China oft ein Witz und nur weil es natürlich schlimme Beispiele gibt, heisst das noch immer nicht, dass jedlgiche Produktion dort nach diesem Schema abläuft. Die Chinesen können billig, das ist richtig. Aber eben nicht nur. Sie können auch modern und sauber, WEN MAN ES BEZAHLT! Und wer ist Europa China dafür zu kritisieren? Wir, die die Umwelt in unserer Phase weit mehr mit den Füßen getreten haben. Durch die Gloablisierung können wir aber heute wenigstens etwas Einfluss nehmen. Die Globalisierung wird nicht aufzuhalten sein ohne massiven Rückschritt. Eine Globalisierung legt überhaupt erst die Grundlage dafür, dass es allen Menschen besser gehen wird. Den je vernetzter der Planet ist, desto eher bekommt man etwas von Missständen mit und kann Druck aufbauen daran etwas zu ändern. Nur global wird man es schaffen, Armut und Elend für möglichst viele zu beseitigen. Ganz sicher aber nicht, wenn jedes Land sein eigenes Süppchen kocht und versucht, möglichst viele Vorteile abzusatuben. Nur Globalisierung kann den Grundstein legen, dass alle Menschen die gleichen Rechte erlangen und auch durchsetzen können. Das bei umwälzenden Entwicklungen nicht alles schön ist, ist keine neue Erkenntnis. Wer Gloablisierung oder Handelsabkommen wie TTIP grundsätzlich verteufelt und meint, man sei anderen stets überlegen (siehe Vorurteil, die USA sei bei Standards in vielen Bereichen im Nachteil im Vergelich zur EU), sorgt für Stillstand. Got sei Dank wird man das durch einige wenige ohnehin nicht aufhalten.

Konkretes Beispiel Levis: Produziert in Bangladesch. Schafft dort also Arbeit und zumindest bescheidenen Wohlstand. Es wurde Druck auf Levis ausgeübt, die dortigen Produktionsbedingungen zu verbessern, was nun auch umgesetzt wird. Das ist sicherlich nicht der ideale Weg. Aber wie würde es den ohne aussehen? Besser? Wohl eher nicht. Und wenn nur inländische Unternehmen dort produzieren würden, könnte man auch international wenig bis gar keinen Druck ausüben, dass es verbessert wird. Wen die Menschen hier dann überhaupt etwas davon mitbekämen und sich dank der getragenen Produkte überhaupt nur im Ansatz dafür interessieren würden. Den komischerweise echauffiert man sich hier gerne nur über die Länder, wo für den Westen produziert wird. Länder, die nichts oder nur wenig für den Westen produzieren, die kennt hier doch keiner und entsprechend wird darüber auch nicht gesprochen.
 
Keine echten Gegenargumente, also Diskreditierung von wegen Tellerrand und so.
OK, den kann man gleich zurück geben. Sorry, aber hier in dem Zusammenhang noch die Textilindustrie als positives Beispiel zu nennen ist reichlich zynisch. Hey, solange ich meine billigen Jeans bekomme ist ja alles gut. Das in Asien Kinder an den verwendeten Giften zugrunde gehen kann mir ja egal sein. Sollen die doch froh sein das sie nen Job haben!
Meinst du das wirklich ernst?

Kinderarbeit, Umweltverschutzung und Ausbeutung als positiven Faktor der Globalisierung zu nennen. Ey sorry, da kann man wirklich nicht mehr Argumentieren. Was soll man darauf sagen?!?
Wenn du das wirklich glaubst dann bist du für mich der lebende Beweis das Paralleluniversen existieren!

Aber wie würde es den ohne aussehen?
Die Antwort gibst du selbst:
Globalisierung wird nicht aufzuhalten sein ohne massiven Rückschritt.
Genau diesen Rückschritt müsste man gehen. Indem der Westen sein Wachstum über Jahrzehnte oder Jahrhunderte stoppt oder gar zurück fährt und die frei gesetzten Ressourcen nutzt um in eben jenen Ländern statt Kinderarbeit Kinderbildung zu ermöglichen.
Wie wäre es denn wenn du statt einem neuen Fernseher oder Jeans mal eine Schule finanzierst? Oder ein Brunnen? Oder Lehrgänge zum Ackerbau?
Ach nee, wenn de Kinder zur Schule gehen haben die vielleicht keinen Bock mehr billige Jeans für mich zu nähen...

Solange die Globalisierung nur dafür sorgt das die ungleichen Lebensbedingungen ausgebaut und zementiert werden ist der Levis vergleich wirklich nur ein Schlag ins Gesicht. Wer Globalisierung positiv nutzen will (was durchaus ginge!!!) müsste den dritte Welt Ländern die Chance geben ökonomisch, ökologische und sozial aufzuholen. Und nicht noch Verträge wie CETA oder TTIP schließen welche die gegewärtige Situation nur verschlimmern.
 
ähm ja alle Jeans sind billig, alle werden von Kindern hergestellt und alle sterben an Giften. Ähh ja... an dem Punk hab ich fast aufgehört zu lesen. Zeigt nämlich deutlich, dass du dem eigentlichen Inhalt nicht verstehst und zudem wie so oft als "Gegenargument" nur pauschale Aussagen zu bieten hast. Und wirklich NIRGENDS habe ich gesagt, dass das Positivbeispiele sind. Von Kinderarbeit hab ich nirgends gesprochen oder leben in Bangladesch ausschließlich Kinder?

Und freigesetzte Ressourcen bei gestoppten Wachstum? Äh? Woher sollen den da vor allem Geldmittel herkommen wenn ich da bleibe wo ich bin? oO So ganz kapiert es du unser Geldkreislauf offensichtlich nicht. Den einen Fernseher nicht zu kaufen und stattdessen eine Schule zu finanzieren hat mit Wachstum mal überhaupt nichts zu tun... Mal davon abgesehen, dass selbst ein Luxusfernseher nicht mal ne Dorfschule für ein Kind finanzieren könnte... und auch tausende nicht die laufenden Kosten über Jahrzehnte decken könnte. MIt anderen Worten ein dauerhafter BEtrieb einer solchen Einrichtung kann nicht durch Spenden finanziert werden. Wohl aber durch ein Wirtschaftskreislauf, der dem Land Geld einbringt durch Steuern und Arbeitskraft. Dass das allerdings nicht von heute auf Morgen geht sollte klar sein. Hat in Europa schließlich auch Jahrthunderte gedauert. Und wenn du wissen willst, wie sowas funktioniert, schaue dir Länder wie Singapur an oder Südkorea. Ersteres war vor 60-70 Jahren eine Insel mit Sumpf und das andere ein 3. Weltland. Durch Spenden sind diese Länder sicher nicht wichtige Wirtschaftsnationen geworden. Beide haben ihre Wirtschaftskraft und ihren Lebensstandard aber der Globalisierung zu verdanken.

Und zum ende zementierst du dann wieder deine Weltsicht. Die Globalisierung sort nur für ungleiche Lebensverhältnis... Was für ein Schwachsinn... Das Gegenteil ist der Fall. Die 3. Welt holt rasant auf. Wofür Europa und die USA Jahrhunderte gebraucht haben, holen diese Länder in Jahrzehnten auf. Die globale Armut sinkt (http://www.iwkoeln.de/iw-dossiers/beitrag/entwicklung-von-globaler-armut-und-ungleichheit-20223). Und dabei ist die richtige Globalisierung erst 2-3 Jahrzehnte richtig in Schwung gekommen (vorallem dank dem Internet). Die globale Gesundheit ist massiv gestiegen. Oder glaubst du ohne Globalisierung würde es in Afrika oder Asien im Medizinwesen besser aussehen als heute? Wäre die Frage wie, den das Know-How kommt ausschließlich aus anderen Ländern und könnte durch die Länder selbst auf absehbare Zeit nicht im Ansatz selbst erlangt werden.
 
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Hallo

ComPoti schrieb:
Gabriel ist gegen TTIP, spricht sich aber für CETA aus?
Gabriel hat TTIP für gescheitert erklärt und wirbt jetzt für CETA als den neuen Standard: Gabriel lobt Ceta und erklärt TTIP erneut für tot http://www.finanzen.net/nachricht/a...eta-und-erklaert-TTIP-erneut-fuer-tot-5098827

ComPoti schrieb:
Das macht keinen Sinn, denn CETA gilt als Blaupause für TTIP.
Das macht politisch sehr viel Sinn, Gabriel erklärt die Idee (TTIP) seiner Gegnerin (Merkel) für tot und bewirbt jetzt seine Idee (CETA).

gaunt schrieb:
finanzieren interessanterweise auch die TTIP/CETA Demonstrationen: Altmaier finanzierte TTIP-Gegner mit Steuergeldern https://www.welt.de/wirtschaft/arti...inanzierte-TTIP-Gegner-mit-Steuergeldern.html
Da frage ich mich wieviel vom "Volk" wirklich in den TTIP/CETA Demos steckt und wieviel davon fremd gesteuert ist, alleine schon wenn ich sehe das die meisten Plakate professionell angefertigt sind und ein Campact Logo tragen.
Demonstriert da wirklich das "Volk" und trägt seine Meinung in die Öffentlichkeit oder wird das Volk nur gesteuert und zu Plakatträgern degradiert, das fremde (Campact) Plakate hoch hält ? https://de.wikipedia.org/wiki/Campact

Grüße Tomi
 
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Mustis schrieb:
Konkretes Beispiel Levis: Produziert in Bangladesch. Schafft dort also Arbeit und zumindest bescheidenen Wohlstand. Es wurde Druck auf Levis ausgeübt, die dortigen Produktionsbedingungen zu verbessern, was nun auch umgesetzt wird. Das ist sicherlich nicht der ideale Weg. Aber wie würde es den ohne aussehen? Besser? Wohl eher nicht. Und wenn nur inländische Unternehmen dort produzieren würden, könnte man auch international wenig bis gar keinen Druck ausüben, dass es verbessert wird.

Setze doch mal deine rosa-rote Brille ab. Wenn sich in Bangladesch die Arbeitsbedingungen, die Löhne und der Umweltschutz verbessern, werden die Klamotten eben künftig in Afrika hergestellt. Die Karawane zieht weiter und dort ist noch genug Raum für Entwicklung, das haben selbst chinesische Unternehmer längst erkannt und setzen dafür Chinesen in China auf die Straße. Globalisierung in höchster Form: Alle gegen Alle. Natürlich bis auf die Gewinner des Ganzen. Diejenigen, die gar nicht mehr wissen ob sie ihr Geld in häfenverstopfende nur selten benutzte Superyachten stecken sollen oder es doch lieber dazu benutzen, um global die Immobilienpreise in Städten in die Höhe zu treiben.
 
Und du meinst im nationalen Umfeld wäre das anders? Zeige mir ein Beispiel in der Geschichte, wo die Karawane nicht auch national weitergezogen ist bzw. zugrunde gegangen ist, wenn es in der Produktion zu teuer wurde...
 
Mustis schrieb:
Zeige mir ein Beispiel in der Geschichte, wo die Karawane nicht auch national weitergezogen ist bzw. zugrunde gegangen ist, wenn es in der Produktion zu teuer wurde...

Schau dir an was nach der Wende in Deutschland passiert ist. Hätten sämtliche Automobilbauer ihre gesamte Endfertigung in den Osten verlegt, was bezüglich der niedrigeren Löhne logisch gewesen wäre, würde die Republik etwas anders aussehen.

Der Knackpunkt ist aber die Globalisierung, ich erinnere mich gut daran, dass mein erstes Auto (Bj '94) Lautsprecher eingebaut hatte, die zwar das Herstellerlogo trugen, aber schon "Made in Tunesia" waren. Gerade Lautsprecher kann man überall herstellen, ich habe welche aus Japan, den USA und in einem Uraltradio sogar aus West-Germany... Unbezahlbar waren die alle nicht.
 
Ja bitte, lass uns die Verhältnisse von 1980 und heute vergleichen und so tun, als gäbe es da keine Unterschiede. :rolleyes:

Und stell dir vor, viele Firmen SIND in den Osten gegangen. Nämlich mit Produktionen, die schnell verlegbar waren. Dass man nicht von heute auf Morgen die Stammwerke von BMW, VW und Opel verlegt dürfte klar sein. Die sind übrigens trotz aller Globalisierung noch immer in DE! Was ein Wunder! Und nun erklär mir bitte auch nochmal, was Produkte aus Japan oder den USA weniger global macht bzw. Wo jetzt für dich als deutschen der Unterschied ist, ob diese aus den USA, Japan, Afrika oder Asien kämen.
 
Mustis schrieb:
Und nun erklär mir bitte auch nochmal, was Produkte aus Japan oder den USA weniger global macht bzw. Wo jetzt für dich als deutschen der Unterschied ist, ob diese aus den USA, Japan, Afrika oder Asien kämen.

Die Produktionsbedingungen (Sozialstandards, Löhne, Umweltschutz in den jeweiligen Ländern) und der Zentralismus nebst Gewinnmaximierung durch Produktionsverlagerungen, der längst gewachsene Strukturen zerstört.

Bzgl. des Verbrauchers: Mir konnte bisher noch kein Globalisierungsfan erläutern, warum die Produkte, die es einmal als "Made in Germany bzw. Europe" gab nicht deutlich billiger geworden sind, obwohl sie nun von unausgebildeten Wanderarbeitern bei niedrigen Produktionskosten in totalitären Regimen gefertigt werden.
 
Welche Produkte wären das?

Und wie kommst du darauf, das in Asien nicht zu den gleichen Standards produziert werden kann wie in der westlichen Welt? Ich mein ist ja nicht so, dass man in China nicht auch nach neustem Stand der Technik produzieren könnte. Dein Fehler, wie so oft, ist, dass du einen Teil nimmst und diesen pauschalisierst, als gäbe es nichts anderes... Das Kleidung a la Kik kaum so produziert wird ist klar. Dann geh nicht zu Tako, Kik und Co. Kauf halt alternativen. Warum hast du Handy, PC und alles andere, was angeblich unter so miesen Bedingungen gefertigt wird und keine alternativen stattdessen? Was glaubst du wie wenig Produkte es ohne Globalisierung in DE noch gäbe? Ich würde behaupten selbst im Supermarkt wären die Regale ziemlich leer, im Elektronikmarkt ohnehin. IS das deine Zukunft? Weil ein Teil der Wirtschaft in den Ländern (noch!) nicht da ist wo wir heute sind sondern da wo wir vor ca. 60-70 JAhren waren?

Und was meinst du mit gewachsenen Strukturen? Hier oder dort? In keinem der Fälle sehe ich gewachsene Strukturen, die zerstört werden. SOndern ich sehe Wandel, wie es ihn in der Geschichte der Menschehit immerfort gegeben hat.

Übrigens hat China so hohe Standards im sozialen Bereich, Umweltschutz und bei den Löhnen wie noch nie zuvor. Der Wohlstand in China steigt massiv an. Immer mehr Chinesen werden wohlhabend. Eben auch dort das, was ich weiter oben bereits erwähnte. GLobal nimmt Armut mit der Globalisierung ab, die medizinische VErsorgung steigt. Das konntest du mit Fakten nicht widerlegen. Stattdessen dichtest du mir eine rosarote Brille auf die NAse. Ich habe Fakten geliefert, du nicht und bringst eine hohle Phrase nach der anderen und verdrehst belegte Fakten, weil sie nicht zu deinem Feindbild passen.
 
Mustis schrieb:
In keinem der Fälle sehe ich gewachsene Strukturen, die zerstört werden. Sondern ich sehe Wandel, wie es ihn in der Geschichte der Menschheit immerfort gegeben hat.
Das eine schließt das andere nicht aus. Und sobald nicht nur quantitative Weiterentwicklung sondern qualitativen Veränderung sichtbar wird, geht das immer einher mit dem Abbau, aka der Zerstärung vorhandener Strukturen. Und worin die qualitativen Veränderungen in sozialer Hinsicht bestehen, weiß jeder, der sich auch nur ein bisschen mit der Entwicklung in China auseinandergesetzt hat.

Übrigens hat China so hohe Standards im sozialen Bereich, Umweltschutz und bei den Löhnen wie noch nie zuvor. Der Wohlstand in China steigt massiv an. Immer mehr Chinesen werden wohlhabend. Eben auch dort das, was ich weiter oben bereits erwähnte. GLobal nimmt Armut mit der Globalisierung ab, die medizinische Versorgung steigt.
Da werden Dir viele Chinesen aber z.B. auch Inder widersprechen. Klar findest Du in beiden Ländern auch viele Gewinner der Globalisierung und natürlich ist eine Weiterentwicklung und globale Verküpfung der Volkswirtschaften langfristig unabdingbar. Auf dem Weg dahin wird es aber noch viele Millionen sozial Entwurzelte, gesundheitlich Schwerstgeschädigte und selbst Tote geben. Wohlstand ist ein sehr abstraktes Konzept, und du machst es offenbar hauptsächlich an den Löhnen fest, obwohl die Kennwerte dafür weder zwischen verschiedenen Regionen noch zwischen verschiedenen Epochen verglichen werden können. Auch der Vergleich der Qualität der medizinischen Versorgungslage hinkt, weil sich die Möglichkeiten mit dem zeitabhängigen Wissensstand ändern. Und ob fast alle Chinesen vor 30 Jahren mit dem damals üblichen Stand besser versorgt wurden oder die heutige Lage besser ist, in der zwar immer noch viele in den Genuss der gegenwärtig möglichen Versorgung kommen, wenigstens hunderttausende vmtl. aber sogar Millionen z.B. Wanderarbeiter nur noch medizinische Notfallversorgung in Anspruch nehmen können, wer kann das schon pauschal beantworten.
 
... unterm Strich bleibt eine Frage über:
  • -Wollen wir zu jeder Zeit im Jahr an jedem Tag die Freiheit haben eine Kiwi zu 70 Cent essen zu können?
  • Dann müssen wir so weiter machen, wie bisher. Mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.
  • - Wollen wir es als ein sehr hohes Privileg ansehen es uns einmal im Monat leisten zu können eine halbe Kiwi essen zu können?
  • Dann müssen wir anfangen uns wieder zu bescheiden.

Ich komme aus einer Zeit als ein Videorekorder/- Player etwa 20 kg gewogen hat und etwa 1000,- DM gekostet hat. (Heute bekommt man einen DVD- Player für 40,- € hinterher geschmissen.)

Und ich würde gerne wieder in Zeit zurück kehren, in der ich 1000,- DM für nen Videorekorder bezahlen musste (denn das war damals absoluter Luxus). Eine Zeit, in der ich in eine Tomate beissen konnte, die noch nach Tomate geschmeckt hat und ich keine Sorge vor Krebs erregenden Pestiziden haben musste. Mit der Einschränkung, das es diese nur im Sommer gegeben hat.
Und in den Wintermonaten haben wir uns mit eingekochtem Tomatenmark begnügt.

Und wer da den Weg findet alles für jeden zu jeder Zeit verlustfrei zur Verfügung stellen zu können, ...
... meinen Glückwunsch. Denjenigen schlage ich für den Nobelpreis vor.
Denn das wäre die Eier legende Wollmilchsau, wäre das " Perpetuum mobile".

Soll heissen, "unser" Reichtum von heute, wird an einer (vielen) Stelle (n) woanders mit "Leid" bezahlt. Am Ende muss immer die "Null" stehen.
Wenn unsere Fischfang- Flotten den Fischern an der Westküste Afrikas die Lebensgrundlage wegfischen werden sie (die kleinen Fischer) sich auf den Weg zu uns machen.
Wenn ein Unternehmen wie nestlé in Afrika den Bauern das Grundwasser abgräbt, werden sich diese auf Dauer auf den Weg zu uns machen.
...

Und wir wundern uns (?), dass sich so viele auf den Weg nach Europa machen???

Wir werden immer bezahlen für das was wir nehmen. Früher oder später.
And now, paydays begun...

Wer CETA/ TTIP unterstützt, unterstützt das "Immer weiter, schneller, höher und besser" und verschliesst dabei die Augen vor denjenigen, die am Ende die Rechung des Ganzen begleichen müssen. Egal ob es unsere Kinder oder Menschen auf der "anderen" Seite des Globus sind. Irgendwer wird diese Rechnung schon bezahlen...
 
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Aha. Also ich will keine 1000 euro fürn windigen videorekorder ausgeben. Ich bin aber auch nicht so paranoid hinter jeder tomate einen giftanschlag auf meine gesundheit zu sehen. Und ich sehe auch, dass probleme durch fortschritt gelöst werden und fortschritt keineswegs nur probleme bringt aufgrund derer wir uns geiseln müssten.

Was ich vorallem aber nicht verstehe ist, wie man so einen schmarrn schreiben kann auf produkten, die es ohne globalisierung nicht gäbe. Und die dinge besitzt und nutzt, die man eigenlich gar nicht will. Vollkommener Widerspruch. Zwingt euch wer all das zu kaufen und zu nutzen? Warum nutzt ihr nicht die zahlreichen vorhandenen alternativen oder verzichtet ganz? Das hat schon viel von Wasser predigen und wein saufen...
 
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